Bye MDZ Signaliterungszentrun
taatsBibliothel Digitale Bibliothek
Neckel, Gustav
Edda Die Lieder des Codex Regius nebst verwandten Denkmälern
Heidelberg 1927
L.germ. 28 .1-9,2
um.nbn.de:bvb:12-bsb11023169-8
Bye MDZ Signaliterungszentrun
taatsBibliothel Digitale Bibliothek
Neckel, Gustav
Edda Die Lieder des Codex Regius nebst verwandten Denkmälern
Heidelberg 1927
L.germ. 28 .1-9,2
um.nbn.de:bvb:12-bsb11023169-8
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Era:
GERMÄNISCHE BIBLIOTHEK
5 HERAUSGEGEBEN VON
WILHELM STREITBERG +
ZWEITE ABTEILUNG
UNTERSUCHUNGEN UND TEXTE
9
EDDA |
DIE LIEDER DES CODEX REGIUS
F NEBST VERWANDTEN DENKMALERN
is HERAUSGEGEBEN
‚VON
GUSTAV NECKEL
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KOMMENTIERENDES GLOSSAR
HEIDELBERG 1927
CARL WINTERS UNIVERSITÄATSBUCHHANDLUNG
p Verlags-Nr. 1990
| GERMANISCHE BIBLIOTHEK
F HERAUSGEGEBEN VON
WILHELM STREITBERG
ZWEITE ABTEILUNG
UNTERSUCHUNGEN UND TEXTE
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NEUNTER BAND
EDDA
HERAUSGEGEBEN
VON
GUSTAV NECKEL
HEIDELBERG 1927
CARL WINTERS UNIVERSITÄTSBUCHHANDLUNG
EDDA
DIE LIEDER DES CODEX REGIUS
NEBST VERWANDTEN DENKMALERN
HERAUSGEGEBEN
VON
GUSTAV NECKEL
ll.
KOMMENTIERENDES GLOSSAR
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BIBLIOTHEK
MUENCHEN
Vorwort.
Der ergänzungsband zum Eddatext sollte ursprünglich
diesem auf dem fuße folgen. Die starke verspätung seines
erscheinens ist durch die außerordentliche zeitlage verursacht
und will daher als einer der unzähligen übelstände gesehen
sein, die diese auch für studium und wissenschaft mit sich
gebracht hat; es war ein fall des angewiesenseins auf ein un-
befriedigendes ersatzmittel, das freilich länger hat herhalten
müssen als andere solche.
Wie aber auf andern gebieten die not durch den ihr inne-
wohnenden anreiz stark fördernd gewirkt hat, so gilt von
diesem buche, daß die aufgedrungene verzögerung ihm zugute
gekommen ist. Natürliches wachstum ist nicht aufzuhalten,
und zwölf jahre gehen auch an einer aufgabe wie der hier
gestellten nicht fruchtlos vorüber.
Was der benutzer jetzt erhält, stellt eine auf der ganzen
linie völlig neue bearbeitung des eddischen sprachgebrauchs
dar. Nur zum kleinen teil ist dies die folge davon, daß zum
erstenmal der überlieferte wortlaut sich durchweg lexikalisch-
interpretatorisch auswirken durfte, ein recht, das ihm von fast
allen neueren erklärern ganz vorenthalten und auch von Detter-
Heinzel nicht grundsätzlich zugestanden worden war. Wich-
tiger ist die neuorientierung alles semasiologischen und syn-
taktischen. Gerings fleißige sammlungen lieferten dazu die
dankbar benutzte unterlage. In nicht wenigen einzelfragen
konnte bei den verbesserungen stehen geblieben werden, die
‚mit überlegenem sprachgefühl schon Finnur Jönsson an den
auffassungen des ersten erschöpfenden Eddalexikographen an-
gebracht hat. Häufiger jedoch kam es vor, daß auch über den
isländischen interpreten hinausgegangen werden mußte. Neben
allen fortschritten, die das neue Lexicon poeticum enthält, läßt
sich doch auch nicht eine gewisse flüchtigkeit verkennen, die
diese große arbeit eines hoch verdienten, vielseitig tätigen und
fruchtbaren gelehrten zu ihrem nachteil von dem Vollständigen
VII Vorwort.
Wörterbuch unterscheidet. Ferner galt es, über die erklärung
der einzelstelle hinaus, aber in ihrem interesse, den weiteren
linguistischen zusammenhang herauszuheben, namentlich im
syntaktischen (besonders in kasusgebrauch und wortstellung),
aber auch in der spezielleren bedeutungslehre, und dabei den
zeugniswert des nicht-isländischen und nicht-nordischen ger-
manisch gebührend zur geltung zu bringen. Wie die ältere
germanistik — schon zu Rudbecks und Stiernhielms tagen,
besonders aber Jakob Grimm und seine schüler — richtig
gesehen, und wie in den letzten jahren Ernst Kock mit kräf-
tigem widerspruch gegen die isländische tradition der Edda-
und skaldenerklärung verkündet hat, bildet die gesamte alt-
germanische überlieferungsmasse, zumal die ganze stabreimende
dichtung, eine große, untrennbare einheit, und die vielen miß-
griffe, die bei dem entsprechenden verfahren wechselseitiger
erhellung vorgekommen sind und vorkommen, ändern hieran
nicht das geringste. Die kürze, die für den vorliegenden band
gesetz war, schloß es aus, daß vollständiger ausbau der kom-
parativen seite der Eddainterpretation auch nur angestrebt
wurde. Wie die eingeklammerten wortparallelen nur eine aus-
wahl darstellen (mit zurückschiebung des von Gering reich-
haltig verzeichneten nordischen materials und bevorzugung des
gotischen sowie des altsächsischen und angelsächsischen nachbar-
stoffes), so auch bei dem, was mir die hauptsache war, den
parallelen in der ROTE und in der wort- und satzfügung.
Möge schon dies spärlich gebotene zu denken geben! Um ein
beispiel zu nennen, so dürfte das in dem artikel um beigebrachte
berufen sein, die in der frage nach dem altersverhältnis der
beiden “expletivpartikeln’ gefällte entscheidung der textkritiker
als stark revisionsbedürftig zu erweisen. Solche ergebnisse
bieten aber nicht bloß textkritisches interesse, sondern eben-
sowohl sprachgeschichtliches, interpretatorisches und dadurch
literargeschichtliches.
"Natürlich sind es nicht dergleichen feststellungen, worin der
schwerpunkt eines wörterbuchs, und ganz besonders eines
spezialglossars, zu liegen hat. Die hauptaufgabe bleibt immer
die vollständige und ger:aue "sschreibung und ordnung dessen,
was die textlichen substrate selbst bieten. Ich hoffe, daß man
Vorwort. IX
in dieser hinsicht nichts vermissen wird. Besonders bei den
kleinwörtern (partikeln, pronomina, hilfsverben) war noch viel
zu tun, und über manche von diesen sind darstellungen ent-
standen, deren länge man vielleicht übermäßig finden wird.
Das verhältnis liegt jedoch im wesen der sache, wenigstens
wenn der lexikograph es verschmäht, bloße übersetzungshilfen
zusammenzustellen zu einer eselsbrücke. Gerade dem anfänger
tut es not, daß er verstehen und denken lernt. Er hat also das
gleiche interesse wie der reife forscher, nämlich den altnordi-
schen ausdruck vor allem nach sinn und gebrauch scharf
beschrieben oder umschrieben zu finden, nicht bloß durch
einen, mehrere oder viele moderne ausdrücke ‘wiedergegeben’.
Namentlich auf diesem gebiete bin ich mir bewußt, meinen
Münchner und Leipziger studiensemestern der jahre 1896-98,
als ich zu den füßen von Hermann Paul und Eduard Sievers
saß, viel und grundlegendes zu verdanken. Der erstgenannte,
der feinsinnige verfasser des Deutschen Wörterbuches, ist dem
gemeinsamen lehrer Friedrich Zarncke inzwischen in den tod
gefolgt. Aber auch wenn er noch lebte, hätte die widmung
dieses buches an erster stelle dem manne gelten müssen, der
sie anzunehmen mir die freude gemacht hat, dem lebensvollen
und leben weckenden seminarleiter, dem anreger von verdienst-
vollen arbeiten über altgermanische ruhe- und richtungsbegriffe,
altnordische präpositionen und die semasiologische nach-
wirkung geschwundener verbalpräfixe, dem germanisten wei-
testen gesichtskreises und mit unbestrittenen verdiensten auch
auf nordisch-angelsächsischem gebiet.
Sprachwissenschaft und denkmälererklärung hängen un-
trennbar zusammen. So rechtfertigt es sich, daß in das wörter-
buch an manchen stellen elemente üigsasbeiteh sind, die man
als teile eines kommentars zu sehen gewohnt ist. Kein kom-
mentar ist “vollständig’, und ein Eddakommentar kann es
nicht einmal in dem sinne sein, daß er für das unmittelbare
textverständnis alle schwierigkeiten behebt, denn so.manches
in diesen ehrwürdigen denkmälern wird für immer unerklärt,
halb verstanden oder zweifelhaft bleiben müssen. Immerhin
sind seit Gudmund Andrex bedeutende fortschritte auf dieser
linie gemacht worden und weitere möglich; in den vorliegen-
X Vorwort.
den erklärungsschriften — auch bei Detter-Heinzel — finden
sich goldkörner verstreut. Eine auswahl des wichtigsten aus
diesen funden nebst eigenen beiträgen war von anfang an als
wesentlichster inhalt meines kommentars geplant, und dem
entsprechen die betreffenden bestandteile des glossars, nur daß
einiges neueste hinzugekommen ist (s. z. b. skap-ker) und daß
das eigene eine dem fortschritt der zeit gemäß größere rolle
spielt. Mehreres wäre einer weiteren ausführung fähig, wie
auch die sprachliche reflexion vielerorten hätte weitergesponnen
werden können, sei es im sinne sprachgeschichtlicher erklärung,
sei es in der richtung auf den kulturgehalt; bera banorö z. b.
besagt eigentlich ‘jemands todesbotschaft überbringen’, im
sinne der viglysing, und betont also das ehrliche der tötungs-
handlung, von welcher die rede ist. Es konnte weder die absicht
sein, die exegesen anderer überflüssig zu machen noch den
spielraum der gedanken bei akademischen übungen oder beim
selbststudium einzuschränken.
Jedoch sind leider auch einige unbeabsichtigte ungleich-
mäßigkeiten untergelaufen. Die artikel allr und litill weisen
kleine lücken im tatsächlichen auf, und während unter pü die
suffigierten formen des pronomens nebst ihrem einfluß auf die
verbalform so vollständig verzeichnet sein dürften, wie der
benutzer es verlangen kann, fehlen die entsprechenden angaben
unter ek, obgleich hier die dinge ähnlich liegen. Auch sonst
ist hie und da etwas zu ergänzen; fünf wörter (nefr, gen. nefrar
die schindel aus birkenrinde; roegia swv. verleumden; rekkr
n. finsternis; rek n. pl. das schicksal, die katastrophe — in
den verbindungen aldar, ragna rok der untergang der mensch-
heit, der götter; und das Sg. 62, 1 herzustellende ö-ort adv.
“unschnell’, langsam) sind infolge technischen mißgeschickes an
ihrer alphabetischen stelle ausgefallen. Der abschnitt über die
sprache und ein verzeichnis von verbesserungen helfen diesen
mängeln, die.man einer ersten ausführung nachsehen wird, vor-
läufig ab.
Die überblicke über sprache und metrik, welche dem glossar
vorangehen, sollen den charakter dieses bandes als hand- und
hilfsbuch verstärken, entsprechend einem wunsche des ver-
storbenen herausgebers der Germanischen Bibliothek, den ich
Vorwort. XI
mir durchaus zu eigen machen konnte, zumal über die sprache
einiges neue oder zu wenig beachtete zu sagen war und auch
der vers- und strophenbau eine kurze darstellung nicht bloß
im hinblick auf den hierin fast immer hilflosen anfänger durch-
aus lohnen dürfte.
Im vorwort zur ersten ausgabe des textes war von beob-
achtungen die rede, die auf dem natürlichen boden des über-
lieferten am besten wachsen. Wenn die damit geweckten
erwartungen jetzt zu einem guten teil sich erfüllen und somit
etwas für die forschung geleistet scheint, so darf doch dieser
anspruch den lernenden nicht abschrecken; im gegenteil, es
sollte ein anreiz für ihn sein, wenn das buch, durch welches
er sich bilden will, den neuesten stand des wissens darstellt.
Es kommt aber auch seinen nächstliegenden bedürfnissen weit
entgegen, indem es viele beugungsformen, die sonst für ihn
schwer durchschaubar sein könnten, an ihrem alphabetischen
platze ebenso verzeichnet wie die doppelformen (ann-lit =
and-lit u. dgl). Dies ist sonst nicht üblich und gilt vielleicht
sogar einigen als unerlaubt, was jedoch auf mißverständnis
beruhen würde. Von falschem philanthropentum weiß dieses
hilfsbuch sich völlig frei.
Möge es also seine benutzer wahrhaft befriedigen und,
indem es den text erst voll brauchbar macht, den Eddastudien
und der germanischen forschung förderlich sein, allen wider-
ständen zum trotz, den gesunden nachbarwissenschaften zum
heil und zum anreiz!
Braunlage im Harz, 5. januar 1927.
G. Neckel.
‘ Inhalt.
Seite
Nachträge zum text "2er. ee We. XH
Die sprache der Eddalieder ....... 2... XII
Die metrik der Eddalieder ... 2.2... XXVI
Kommentierendes glossar .. ee ee nenne 1
Erklärung der abkürzungen ..... vr. nem: 215
Nachträge und verbesserungen zum glossar .. .... 216
Nachträge,zum Text.
Infolge der eile der drucklegung sind in der zweiten auflage
des textes mehrere änderungen unterblieben; der leser wird gebeten,
sie auf grund der folgenden liste seinerseits vorzunehmen.
5.24, Hav. 53, 1 tilge 1; 53, 2 tilge das komma.
$.60, Grm. 26, 2 tilge die klammern.
$.112, Vko. pr.'6 I. vatsstrondo.
$..163, Grp. 25,6 1. vetki.
$.169ff., in Rm. und Fm. |. oegishiälmr.
$. 203, Sg. 10,7 1. munkak und im apparat: munkak B, mun
k R
ek R.
5.208, Sg. 40 am ende setze komma.
5.224, Gör. II 38, 3 setze komma hinter spä.
$.243, Am. 12,5 l. a visat.
$.252, Am. 74,9 setze statt 9: 75, 1.
5.268, Hm. 30, 6 1. pött.
S.270, Bdr. 10,6 1. hefnd.
5.283, Rp. 47,8 1. her.
Die sprache der Eddalieder.
Die Eddasprache ist, was ihren lautstand betrifft, ein is-
ländisch des 13. jahrhunderts, und zwar weist namentlich
die gestalt der endungsvokale im Codex regius, welche — ab-
weichend von der sprache der sagas (i, u) und derjenigen einiger
handschriften geistlichen inhalts aus der zeit zwischen 1150
und etwa 1220 (e, 0) —i, o sind (gulli raudo “mit rotem golde’),
auf den nordwesten des landes, die gegend des klosters Ding-
eyrar, in welchem wir daher vermutlich den entstehungsort
des. codex zu sehen haben. Der mann, der um 1270 die meist
sehr deutlichen schriftzüge unserer ‘Edda’ auf das pergament
setzte, schuf damit keine erste aufzeichnung, sondern er schrieb
eine ältere, uns verlorene membran ab; denn seine arbeit ent-
hält fehler, welche auf verlesen beruhen müssen, und der um
1300 angefertigte arnamagnäanische codex (A), der außer dem
einzigen text von Baldrs draumar auch paralleltexte einiger
lieder des Regius bringt (z. b. von Grimnismäl), bezieht letztere
aus einer ihm mit dem Regius gemeinsamen vorstufe (Bugge
s. XXI). Wenn nicht die vorlage unserer haupthandschrift
selbst, so doch eine von deren vorlagen stammte aus einer
andern gegend, vielleicht aus dem südwesten; daher finden
sich in die nordwestliche lautform einzelne fremde elemente
eingesprengt. Daß aber die Eddalieder jemals das sprachliche
gewand jener alten geistlichen (der sog. „ältesten‘‘) hand-
schriften getragen hätten, ist ein auf der verwechslung von
geographisch und geschichtlich bedingten sprachunterschieden
beruhender irrtum. Die alten geistlichen handschriften ent-
halten sicher manches altertümliche, was jüngeren membranen
wie der Edda abgeht, aber ihre sprache ist nicht schlechtweg
älter oder altertümlicher, sondern stellt gleichzeitig eine andere
schattierung (einen schwach ausgeprägten ‘dialekt’) des alt-
isländischen dar. Man könnte als herausgeber daran denken,
lediglich die altertümlichkeiten auf die lieder zu übertragen.
Aber erstens lassen diese sich wenigstens vorderhand nicht
XIV Die sprache der Eddalieder.
sicher abgrenzen, man wäre also oft in gefahr, nur eine fremde
gegend zu bevorzugen, wo man einer älteren zeit die ehre geben
möchte. Und zweitens wissen wir bei manchen altertümlich-
keiten nicht, wie alt sie selbst und wie alt die jüngeren gestal-
tungen sind, die ihnen einmal gefolgt sind.
Es kann zwar nicht bezweifelt werden, daß annlit (“antlitz’)
aus andlit hervorgegangen ist; aber hieraus folgt nicht ohne
weiteres, daß die dichter der, geschweige aller Eddalieder nur
andlit, andspilli, andsvor und nicht annlit, annspilli, annsvor
gesagt haben. Einige lieder (so Gripisspä) sind vielleicht erst
im 13., jedenfalls nicht vor dem 12. jahrhundert entstanden.
Die meisten sind freilich älter, mehrere viel älter, aber daß
auch nur eins von ihnen dem assimilatorischen schwund des d
in dem präfixe and- vorausliege, ist nicht so gewiß, daß es
geboten oder auch nur erlaubt wäre, die überlieferten sprach-
formen auf ältere oder idealformen zurückzuschrauben. Nun
finden sich zuweilen im Regius die idealformen selbst neben
den jüngeren; er schreibt z. b. auch andlit, andskoti, andsvor.
Diese formen sind deutlicher, einfacher und daher in unserm
glossar als normalformen anerkannt. Aber ihr vorkommen
beweist nicht, daß sie in den liedern einst allein herrschten. Die
doppelheiten können auf alten regionalen verschiedenheiten
beruhen. Die normalform kann auch, wie der sprachhistoriker
sagt, analogisch wiederhergestellt, die assimilation kann nach
dem vorbilde von fällen, wo sie aus bestimmtem grunde nicht
eingetreten war, rückgängig gemacht worden sein. In den
ältesten handschriften finden sich ‘ideale’ formen mit solcher
konsequenz durchgeführt, daß der eindruck entsteht, es sei
grammatisch-etymologische reflexion im spiel. Die ‘schönen’,
durchsichtigen -sk der reflexiven verbalformen sind ein solcher
fall. Sie scheinen, da unmittelbar auf sik zurückweisend (ska-
mask = got. skaman sik ‘sich schämen’), schlechtweg älter zu
sein als die scheinbar verstümmelten -z der jüngeren hand-
schriften (skamaz). Aber dieser schein nimmt in nachdenk-
lichem maße die farbe des trügerischen an, sobald man sich
klar macht, daß -sk aus sik bei weitem nicht überall das zu
erwartende ist, da es ja noch andere kasus und personen des
reflexivums gibt als den accusativ der 3. person, und daß
Die sprache der Eddalieder. XV
andererseits die formen auf -z schwerlich restlos aus solchen
auf -sk entstanden sein werden, sondern wohl auch andere
pronomina als sik enthalten. Dies gilt mit bestimmtheit von
den verbformationen auf -mk und -mz, darunter solchen wie
skiliomk “trennen wir uns’, Grip. 53, 4, worin der syntaktisch
zu fordernde dualis okkr (vgl. tveim aus tveimr) schwer zu
verkennen ist.
Das klarste und eindrucksvollste beispiel dafür, wie wenig
es angeht, die sprachnorm der Eddalieder durch die ältesten
handschriften bestimmen zu lassen, liefert die relativpartikel.
Die Edda zeigt uns hier einen sprachlich sinnvollen wechsel
zwischen überwiegendem er und suffigiertem -z, -s; sie zeigt
also in offenbar sehr altertümlicher weise die alten Verner-
schen doppelformen (got. izei und *isei) nebeneinander, wäh-
rend gewisse älteste handschriften (nicht alle, was die lobredner
dieser pergamentenfamilie anscheinend immer übersehen haben)
es, die hauptmasse der isländischen membranen dagegen er
exklusiv (oder fast exklusiv) durchführen.
Im glossar sind weitere tatsachen beigebracht, welche zeigen,
daß die sprachform des Regius es durchaus nicht verdient,
flüchtig abgetan und einer andern form geopfert zu werden,
Die wechselnden gestalten des suffigierten pü ‘du’ zeigen gewiß
nicht jene gleichsam euklidische einfachheit, die neuere heraus-
geber gemeint haben herstellen zu sollen, indem sie überall das
gleiche pü schrieben. Aber sie stehn offenbar der sprachlichen
wirklichkeit, somit der sprache der dichter um etwa ebensoviel
näher, wie das dreieck eines schneepfluges oder eines schiffs-
logsin dieser beziehung dem idealen triangel des mathematikers
überlegen ist. Und diese art überlegenheit ist es, auf die es
dem philologen ebenso ankommen muß wie dem historiker,
‚beschreibenden naturforscher, besonders auch dem kunst-
wissenschaftler. Das an dem eddischen pü zu beobachtende
schließt sich eng an die feststellungen von Hilding Celander
(Arkiv 22, 24ff.; s. bes. 26 u. 35ff.) über typen wie brennda,
deilda an: es sind dieselben konsonanten, hinter denen das
stimmhafte ö verschlußlaut wird. Nur spielt die silbenquantität
bei pü keine rolle, weil es sich um hilfsverba handelt, deren
schwachtonigkeit die länge ersetzt. Die sonstigen erscheinungen
XVl Die sprache der Eddalieder.
sind ebenfalls normal, sowohl die assimilationen wie die erwei-
chung des p. Letztere hat ein auch syntaktisch nahe benach-
bartes gegenstück an dem übergang des k des suffigierten ek
‘ich’ zu g, in formationen wie mättigak “ich konnte nicht’ (Od.
32, 7). Das ist in mätta + ek + negationa + ek zu zerlegen.
Das zweite ek ist hinzugefügt, weil das erste unkenntlich ge-
worden war, und dazu hatte auch die palatalisierung des a
der verbalendung beigetragen, wie in umlautlosem auöigr =
got. audags, während in fylgdag — fylgöa ek ‘ich folgte, ging
nach’ (Hrbl. 24, 2) trotz g:das a erhalten ist, wohl infolge
"stärkeren akzents, der jedoch in dem jüngeren atlig = ztla ek
‘ich traue (dir) zu” (Hdl. 7, 2) bereits reduziert erscheint.
Wenn die handschrift das präsens und den infinitiv des
verbums für ‘tun’ und ebenso das possessivpronomen ‘euer’
bald mit, bald ohne v schreibt, also einerseits garva, gorvir,
yövart, andererseits gorir, ydarn, 80 ist das keine willkür oder
nachlässigkeit, sodaß es berechtigt wäre, überall die älteren
formen mit bewahrtem v herzustellen, sondern der wechsel
ist wiederum sinnvoll, und zwar ist er in diesem falle metrisch
begründet: die formen mit v stehen — von ganz vereinzelten
verschreibungen abgesehen — da, wo der versbau länge der
wurzelsilbe erheischt, so in der kadenz der Atlamälverse (hvegi
er pat gorviz ‘wie es auch kommen mag’, 35, 4; vgl. 75, 4)
und auf der hebung im normalen fornyröislagvers (muna yövart
far, Sg. 53, 5; gorva at vigi, Sg. 20, 2; gorva drykkio, Od. 29, 4;
gorva hleyti, Grp. 35, 2%, karta at gerva, Rp. 22, 7; ebenso
9,4, 22, 4; HHv. 41, 6; Br. 3, 2; dagegen mit regulärer
kürzung nach Sievers’ regel Hym. 2, 8: opt sumbl gora; Od.
93,8, Gg. 13, 5; Grp. 8, 5; 22, 7); die v-losen formen
haben ferner ihre stätte in senkungen (ok festi svä ydarn flota
“und legte so eure flotte fest’, HHv. 26, 7), einschl. der auf-
takte (ef goraz parfar pess ‘wenn es nötig wird’, Skm. 36, 7;
Fi. 39, 6; vgl. Häv. 94, 5) und da, wo die metrik des liöda-
hättr stumpfe kadenz fordert oder bevorzugt. Da der schwund
des v aus sprachgeschichtlichen gründen recht alt ist (sein
ausgangspunkt, der schwund vor dunklem vokal, ist gemein-
nordisch, gehört also spätestens der wikingzeit an), sO ist die
Die sprache der Eddalieder. XVU
regelung, welche die handschrift erkennen läßt, den dichtern
zuzuschreiben.
Die ursprüngliche lautform der lieder (mit der genauigkeit,
die das lateinische alphabet erlauben würde) vollständig zurück-
zugewinnen, ist unmöglich, schon weil wir in keinem. falle
wissen, welche mundartenschattierung dem dichter eigen ge-
wesen ist; sicher war die sprache der einzelnen denkmäler von
hause aus nicht ganz dieselbe, da sie aus ungleichen zeiten und
gegenden stammen. Wir müssen uns daher begnügen, die lieder
in dem sprachgewande zu lesen, in dem sie überliefert sind.
Dieses stammt jedenfalls von ihrer sprachlichen urform ähnlich
geradlinig ab, wie stil, metrik und inhalt, kurz jedes lied als
ganzes nur die wiederholung dessen ist, was sein dichter einst
schuf. In der tat zeigt sich bei näherer untersuchung, daß auch
die sprachform viel altes und ursprüngliches treu bewahrt.
Dies. ging schon aus dem bisherigen hervor. Im weitesten
umfange und daher noch deutlicher ergibt es sich aus dem,
was als die altertümlichkeit und der dichterische cha-
rakter der Eddasprache längst bekannt und anerkannt ist.
Schon früh ist man darauf aufmerksam geworden, daß an
einer reihe von stellen der stabreim die bewahrung eines (von
der handschrift regelmäßig vernachlässigten) anlautenden v vor
r erweist, welches das altisländische und auch der größte teil
des altnorwegischen sprachgebiets sonst nicht mehr kennen.
Es handelt sich um die wörter reiör ‘zornig’ und reiöi ‘der zorn’,
von ‚denen ersteres formelhaft mit vega ‘kämpfen’ stabt, also
‚dann vreiör (= schwed, vred) lautet (s. glossar unter vega),
während reiöi Akv, 2, 4 als vreiöi mit vin und val- gebunden
ist, Die gedichte, die jene formelhafte verbindung bringen,
brauchen darum nicht älter zu sein als der schwund des v
vor r; nur die verbindung selbst muß es sein. Anders steht es
mit dem individuellen fall in der Atlakvida, die nach vielen
kriterien zu den ältesten Eddatexten gehört. Dem wider-
spricht auch nicht der stabreim Rin: rög- Akv. 27, 5. 6, denn
rög ‘streit” hat wegen seines dunklen vokals seinen alten v-
anlaut schon viel früher verloren als reiör und reiöi, wie aschw.
voghia (= as. wrögian) zeigt
. ‚Das starke neutrum der en hat im nom. und acc. sg.
Neckel, Edda. II. u
XV Die sprache der Eddalieder.
altnordisch die endung -t (rikt = got. reikjata, ahd. richaz);
die t-lose nebenform, die im niederdeutschen und anglofriesi-
schen allein fortlebt, ist umgekehrt im altnordischen ausge-
storben. Jedoch bewahrt die dichtersprache einzelne bildungen
dieser art in all (Bdr. 8, 3; 10,3; 12, 3) und vil (Häv. 23, 6).
Intransitive verba verbinden sich sonst nicht mit dem hilfs-
verb ‘werden’, das auf transitive beschränkt scheint (varö einn
borinn einer ward geboren); aber Br. 5, 1 heißt es Soltinn varö
Sigurör, von svelta den geist aufgeben (s. glossar unter veröa).
Wie in einzelnen wortformen und wortverbindungen, so
offenbart sich die altertümlichkeit der Eddasprache oft auch
im wortgebrauch. Das altnordische kennt eine negation -gi,
z. b. in engi ‘keiner’ (einn-gi), ekki ‘nichts’ (eitt-ki), manngi
‘niemand’ (mann-gi), hvergi ‘nirgends’ (hvar-gi). Es ist die-
selbe partikel wie unser -gend in nirgend, irgend (ahd. nio-
hwer-gin, io-hwer-gin), bedurfte ursprünglich wie dieses zur
herstellung des verneinenden sinnes eines vorangehenden ni,
ne (dasin dem n von nirgend nhd. fortlebt) und kam in gewöhn-
licher rede ebenfalls nur in bestimmten, starr gewordenen ver-
bindungen — den genannten und wenigen andern — vor. In
den liedern aber finden wir einen altertümlich-freien gebrauch
von -gi, so daß Ls. 39, 4 ülfgi (= ulfr ‘wolf’ + gi) steht, Grt.
6, 5 hoggvagi (= hoggva ‘hauen’ + gi), Häv. 24, A; 26, A
hitki (hitt-gi, jenes nicht, das nicht), ebendort 67, 3 at mälungi
(mälum-gi zu den mahlzeiten nicht), verbindungen, die den
herausgebern und schon den mittelalterlichen schreibern zu-
weilen unverständlich gewesen und daher von letzteren ge-
ändert, von ersteren nicht wiederhergestellt worden sind (s. app.
zu Grt. 6, 5); so weit steht dieses freie -gi von dem erstarrten
ab, dessen negative sonderbedeutung so wenig mehr emp-
funden wurde, daß man das -gi von engi und manngi wie eine
endung flektierte (s. glossar); der hohe grad von altertümlich-
keit, den die Eddasprache in diesem punkte zeigt, geht vollends
daraus hervor, daß auch die südgermanischen sprachdenkmäler
nur noch erstarrte -gin aufweisen. So extrem ist der befund
nicht immer. Wenn die Hymiskvida (33, 4) das wort hof noch
in seiner alten bedeutung gebraucht, so entfernt sie sich damit
weit von allen andern altnordischen quellen, einschließlich der
Die sprache der Eddalieder. XIX
ortsnamen, da diese alle nur noch den jüngeren, spezialisierten
sinn = tempelgehöft, tempel kennen, aber nicht vom süd-
germanischen sprachgebrauch, der sogar im nhd. noch an-
dauert.
Ebenso verhält es sich zuweilen mit dem wortschatz. Ein
sehr erheblicher bruchteil des eddischen lexikons ist der alt-
nordischen prosa unbekannt, weil er aus der umgangssprache
längst verschwunden war. Aber manches dieser archaischen
wörter lebt bis heute im deutschen oder englischen; z. b. ist
das eddische vif = nhd. weib, engl. wife.. Wo diese parallelen
versagen und auch die neuere isländische dichtertradition (die
vif u. a. beibehalten hat) im stich läßt, da hat es zuweilen
lange gedauert, ehe das betreffende sprachelement entlarvt
wurde. Dies war das schicksal der in den liedern sehr häufigen
' verneinung -a, -at (er-a, er-at ist nicht, var-a es war nicht, fann-
k-a ich fand nicht, ris-at steh nicht auf, skal-at-tu du sollst
nicht). Die erklärer des 17. jahrhunderts haben sie mit der
praeposition at verwechselt oder einfach ignoriert, so daß der .
sinn in sein gegenteil verkehrt wurde (gef-at pinom fiändom
friö, Häv. 127, 7, wurde gedeutet als ‘atque’inimieis etiam
esto pacificus’). Zuweilen wurde solche umdeutung durch den
zusammenhang so einleuchtend ausgeschlossen, daß man die
vermißte negation als konjektur hinzutat (s. Häv. 50, 3 mit
app.), und solche fälle haben dann auf das richtige geführt,
wobei ein neues mißverständnis mithalf, die gleichsetzung von
-a mit dem griechischen alpha privativum, von dem sich das
nordische gegenstück nur durch seine stellung unterscheiden
_ sollte, so wie der nachgestellte nordische artikel sich von dem
vorangestellten anderer sprachen unterscheidet (1787, erster
band der großen arnamagnäanischen ausgabe). Erst die neuere
sprachwissenschaft hat volle klarheit geschaffen, indem sie
zeigte, daß das schwachtonige -a(t) aus -ai entstanden und also
von hause aus identisch ist mit ei ‘nicht’, bzw. mit ne eitt
‘nichts’, während die echte germanische entsprechung des
alpha privativum in der vorsilbe un- = anord. 6- erkannt
wurde.
- Wenn altertümliches in der poesie überlebt, so nimmt es
diehterischen klang an. Die archaismen sind also zugleich
ut,
xXX Die sprache der Eddaliedar.
poetismen. Einfache poetische synonyma wie vif führen den
kunstnamen heiti oder ökend heiti, d. h. “unumschriebene
begriffe. Denn es gab daneben die umschriebenen begriffe,
die sog. kenningar.
Eine kenning ist z. b. väg-marr “wogenroß’ = ‘schiff’. Darin
liegt ein gleichnis, und der gleichnischarakter ist wesentlich
für die kenningar im engeren oder eigentlichen sinne, jene
gebilde, in deren erfindung und häufung die skalden gewett-
eifert haben. Dem eddischen stil ist diese redefigur fremder.
Sie tritt in einigen liedern gar nicht, in andern vereinzelt auf,
und nur in zwei denkmälern, die auch sonst skaldischen ein-
fluß, skaldisches formgefühl verraten, in der Hymiskvidöa und
der (ersten) Helgakvida, bilden die kenningar ein durchgehen-
des, bezeichnendes element der diktion. Eine fundgrube für
sie ist ferner das gedicht Alvissmäl, das man nicht mit unrecht
ein poetisches synonymenverzeichnis genannt hat.
Der kenningreichtum macht die drei genannten lieder zu
'einer schweren lektüre. Überhaupt ist die fülle der synonyma,
der kenningar und heiti, der hauptgrund des esoterismus
der Edda, der sie in den ruf bald mystischen tiefsinns, bald
volksfremder schrullenhaftigkeit gebracht hat. Beides völlig
mit unrecht. Sind es die vielberufenen nebel des nordens, die
solche lächerlichen mißverständnisse immer wieder aus sich
erzeugen? Über das wesen der mythologie, das alte weltbild
und den tiefen menschlichen gehalt der heldendichtung ist hier
nicht zu handeln, und auch die zeugnisse für das, was kurz die
volkstümlichkeit der doch so aristokratisch gearteten Edda-
und skaldendichtung heißen kann, gehören nicht hierher. Die
schwierigkeit der skalden und der skaldisch gefärbten Eddica
ist eine rein stilistische erscheinung; sie beruht auf dem gefühl,
daß ein geformtes gedicht strenge haltung bewahren müsse und
daher nicht das sein dürfe, was man of-liöst nannte, d. h. über-
deutlich, allzu klar — platt. Ein solcher hang der poesie ist
oft und an manchen orten aufgetreten; zu seinen. nieder-
schlägen in der weltliteratur gehört die griechisch-horazisch-
klopstockische ode. Mit der ode wollen die ‘dunklen’. Edda-
stücke verglichen sein; schon Klopstock hat die verwandt-
schaft gesehen. Freilich gilt es auch den abstand im auge zu
Die sprache der Eddalieder. Br:
behalten, die grundwahrheit, daß die germanischen dinge nicht
unter axiomatische allerweltsbegriffe subsumierbar sind, sondern
ihrer nordischen eigengesetzlichkeit folgen. Und auch darüber
sollten wir uns natürlich klar sein, daß manche schwierigkeit nur
für uns besteht, nicht schon für die alten dichter und hörer.
Von dieser art sind u. a. die lakonismen der Edda-
sprache. Der eddische dichter kann beredte fülle entfalten;
das schönste beispiel dafür (und zugleich für strömende leiden-
schaftlichkeit und fast homerisch anmutende gleichnispracht)
ist das bruchstück von Helgis tod und wiederkehr (HH II
30ff.). Aber häufiger huldigt er dem ideal knorriger gedrungen-
heit, so am ausgeprägtesten in dem langen gedichte Atlamäl,
vor welchem anfänger sich klugerweise hüten. Zugleich ist
gedrungenheit ein allgemeines merkmal der sprache, nicht bloß
_ der eddischen, sondern altgermanischer rede überhaupt. Wenn
man anhub, von jemand oder von etwas zu erzählen, so sagte
_ man nicht wie der neuere märchenerzähler ‚‚es war einmal ein
mann, der war ein könig und hieß so und so“, sondern Hior-
varör het konungr (HHv. pr. 1). Bezeichnend sind ferner
_ gewisse verbindungen von verben mit bewegungsbegriffen, die
dank ihrer prägnanten kürze einen eigentümlichen (im nhd.
übrigens manchmal nachzuahmenden) ausdruckswert besitzen:
drepa i hel, wörtlich: ‘in die unterwelt hinein totschlagen’;
_ lemia til heliar ‘zur unterwelt hin zermalmen’; gräta or helio
"aus der unterwelt herausweinen’ (von Baldr); reis upp padan
_ ‘erhob sich weg von dort’; büinn & braut “gerüstet weg auf die
reise’; slita lond yfir “über die lande hin zerreißen’ (von raub-
vögeln, die ein herz zerfleischen); vega ör skögi ‘aus dem walde
_ heraushauen’ (vom geächteten, dessen gegner erschlagen wer-
‚den, so daß er aus der acht freikommt). Im glossar unter til
(8. 171 r.) finden sich einige weitere solche prägnantismen.
Auf derartiges muß der Eddaleser immer gefaßt sein. Je-
doch gibt es texte, die auch für uns heutige glatt und einfach
verlaufen und fast durchweg ‘wörtlich’ übersetzbar (also auch
_ kenningleer) sind, so Drymskvida und Guörünarkviöda III.
Immerhin liegt der bedeutungsgehalt der alten sprache,
_ auch da wo sie ‘leicht’ erscheint, oft genug keineswegs an der
oberfläche. Ein merkmal hierfür ist es, wenn das glossar den
XXI Die sprache der Eddalieder.
sinn eines altnordischen ausdrucks durch zwei oder mehrere
neuhochdeutsche wiedergibt, deren bedeutungen fühlbar von
einander abstehn, z. b. nauör durch ‘not’ und ‘zwang’, begriffe,
deren erster für uns passivischen, deren zweiter ausgesprochen
aktivischen charakter hat; ‘not’ ist ein zustand oder ein
schicksal, ‘zwang’ dagegen eine tätigkeit, die ein zwingender
und zwingen wollender ausübt. Für das alte sprachgefühl gab
es diesen gegensatz oder unterschied nicht oder doch nicht in
der schärfe, wie wir ihn heute empfinden. Dafür bürgt schon
das immer gleiche wort. Betrachten wir seinen gebrauch, so
zeigt sich, daß es mindestens in den älteren denkmälern stets
aktivischen sinn hat, auch da, wo wir es mit ‘not’ wiedergeben;
so Häv. 154: ef mik nauör um stendr, at biarga fari mino & floti,
wenn not mich bedrängt, mein schiff auf see zu bergen: diese
not oder notwendigkeit ist so gut etwas aktives und wollendes
wie die menschlichen feinde, die jemand bedrängen (ef pik
fiändr standa, Gg. 9, 2), sie ist eine unsichtbare und unfaßbare,
aber sehr fühlbare macht, gegen die der von ihr betroffene sich
zur wehr setzt (in unserm falle durch einen beschwörenden
spruch); in andern fällen kann diese macht nauör aber ganz
konkret sein, dann ist sie eine eiserne fessel, die in die knöchel
einschneidet und die glieder hemmt (hofgar naudir, schwere
fesseln, Vkv. 11, 6; folvar naudir, (eisen)graue fesseln, von der
fesselartig wirkenden brünne, Sd. 1, 4). Daß man metallene
zwangsgeräte, wie das schwert, unter dem eindruck ihrer physi-
kalischen kräfte beseelt hat, wissen wir ebenso (u. a. aus
HH II 33), wie daß man an unsichtbare persönliche zwing-
mächte geglaubt hat, z. b. an die heerfessel (herfiotur, Herfigtur
Grm. 36, 5), welche den angreifenden oder fliehenden krieger
geheimnisvoll und plötzlich an allen gliedern lähmt. Wie sehr
solche beseelung der auf den menschen wirkenden außen-
welt, solcher ‘präanimistischer’ glaube an die ‘mächte” und
‘macht’begabten dinge und wesen das ganze denken durch-
drungen hat, lehrt die genauere analyse der eddischen sprache
wie auch der andern altgermanischen idiome, indem sie ergibt,
daß weithin auch da, wo nicht ausdrücklich von ‘macht’ (megin,
magn, mega, s. glossar, vgl. die ‘macht’ der namensnennung
Fm. 1 pr.) die rede ist, entsprechende begriffe vorliegen.
Die sprache der Eddalieder. XXI
Ähnliche bedeutungsverhältnisse wie bei nauör lassen sich
an der hand des glossars und der texte feststellen bei ballr,
'bani, bitr, bol, fär n. (1), gramr (1), grimmr, hriö, snarr, vil,
vita, viti. Zuweilen ist allerdings der gebrauch außerhalb der
Eddaleder hinzuzuziehen, so bei dem femininum hriö, das so-
wohl eine schnee- oder hagelbö wie den sturmangriff einer
kriegsmannschaft bezeichnet. Das analoge beider phänomene
empfinden wir heute noch besonders deutlich und bringen es
zum ausdruck, indem wir etwa von einem wilden oder rasenden
schneetreiben sprechen, also dem schneetreiben eigenschaften
zuschreiben, bei denen wir an menschliche leidenschaften
denken. Unser wort ‘sturm’, das eine ähnliche doppelheit des
_ sinnes aufweist wie anord. hriö, dessen menschliche bedeutung
_ wir aber als abgeleitet betrachten gegenüber der meteoro-
logischen (so auch Kluge im Etymolog. wörterbuch), hat ur-
sprünglich das aus aufgeregter seele fließende einherstürmen
oder tumultuieren und den in solcher weise einherstürmenden
bezeichnet, mochte nun dies ein mensch, ein menschenhaufe
oder ein dämon sein, den man aus seiner tätigkeit und deren
_ wirkung erschloß (anord. styrr ‘getümmel’, Styrr, ein manns-
name, und ags. styrian “(sich) heftig in bewegung setzen’ sind
_ nah verwandt). Hierbei fällt zugleich licht auf die psycho-
_ logische wurzelverwandtschaft von nomen actionis,.und nomen
agentis. Die aktion war ursprünglich immer die erscheinungs-
_ form eines agens und insofern mit diesem identisch (also sturm
= stürmer).
Eine angrenzende erscheinung stellt der reichliche gebrauch
“unpersönlicher’ verbalformen dar, der für das alt-
_ nordische durchweg und so auch für die Eddasprache in noch
‚höherem grade charakteristisch ist als für andere altgermanische
dialekte: verpr vigroda um vikinga, HH II 19 (s. verpa) usw.
Das subjekt bleibt in diesen wendungen unausgedrückt, weil
_ es hinter dem objekt, dem phänomen, verborgen bleibt; aber
_ sein dasein wird ebensowenig bezweifelt wie seine in dem phä-
nomen vor augen liegende aktivität. Es handelt sich bei diesen
_ ausdrücken immer um ein phänomen, d. h. um etwas unmittel-
_ bar wahrnehmbares. Etwas nur mittelbar wahrnehmbares, also
_ gewissermaßen transzendentes, pflegt als subjekt in einem ‘per-
xXXIV Die sprache der Eddalieder.
sönlich’ geformten satz aufzutreten (nauör um stendr, eidar
bita e-n, viti verör e-m). Phänomene, welche selbst als beseelte
macht gedacht werden (wie hriö), erscheinen trotzdem ganz
gewöhnlich als objekte einer sieregierenden unbekannten macht,
die hinter ihnen steht: gerir hriö “es schafft eine bö’, “eine bö
kommt auf’; lagdi veörit ‘das unwetter legte sich’, Rm. 18 pr.
(vgl. zgi legia, das meer stillen, vom zauberer, Rp. 43, 8).
Während wir neueren sagen ‘der regen schlägt an die fenster’,
also das phänomen zum formalen subjekt machen (wobei zu-
weilen personifizierung anklingt), heißt es altnordisch sler
regni “es schlägt den regen... .’, und wenn die tote seherin in
Bdr. slegin regni ist, so ist sie eigentlich nicht “vom regen
getroffen oder überschüttet’, sondern “mit regen’, weil das sie
‘schlagende’ subjekt ein anderes, unausgedrücktes ist, eine
‘macht’, die den regen nur als mittel handhabt, genau so wie
in Hdl. die göttin ‘feuer um die riesin schlägt’ (ek slee eldi of
ividio Hdl. 48). Die “unpersönliche wendung unterscheidet
also deutlich agens und aktion. Sie ist ausdruck für eine an-
schauung, die das dynamische wesen der dinge hinter den
sinnlichen phänomenen sucht, nicht in ihnen, da auch das
äußere menschliche getriebe von unsichtbaren zentren her
regiert wird, den inneren antrieben, die jedem vertraut sind,
von denen man aber zumal im altnordischen wenig spricht.
Die vorhin behandelten aktivisch-subjektischen ausdrücke
bezeugen im grunde nichts anderes. Ihre subjekte sind j ja keine
phänomene, sondern etwas “transscendentes’, und gewisse be-
rühmte fälle, die so aussehen, als habe es sich bei ihnen ursprüng-
lich um ein phänomen gehandelt, lehren noch eindringlicher das
suchen nach dem, was dahinter liegt: der donner ist zwar
ein phänomen, aber man hat ihn gedeutet als bloße funktion
einer eminent persönlichen dynamis, des göttlichen donnerers,
des Dörr, dessen name gleichwohl nichts ist als das germanische
wort ‘donner’ (ahd. donar).
Von den subjektlosen phänomenbezeichnungen klar u
trennen sind solche “impersonalia’ wie segir es heißt, eigent-
lich: es sagt, z. b. svä sem segir i Volsungakviöo, HH II 13 pr.
Auch hier bleibt das subjekt deswegen unausgedrückt, weil es
unbekannt ist; den dichter der Volsungakvida kennt und
Die sprache der Eddalieder. XXV
kannte man so wenig wie den irgend eines andern Eddaliedes.
Aber das subjekt von segir (ahd. quidit usw.) könnte bekannt
‚sein, und zuweilen ist es wirklich bekannt und wird nur darum
verschwiegen, weil es nichts zur sache tut,oder sich von selbst
versteht. Wenn Gudrun Am. 71 droht: & mun nü gada “es
wird noch besser damit’, ‘es kommt noch ganz anders’, so denkt
sie sich selber als subjekt der angedrohten taten (der tötung
der söhne und des Atli selbst), sie schweigt aber von sich aus
klugheit und aus scheu vor dem entsetzlichen, das ihr vom
_ schicksal als pflicht aufgenötigt wird. Dagegen das subjekt der
subjektlosen phänomenbezeichnungen ist notwendig immer un-
bekannt, weil es eine transzendente macht ist.
Diese bemerkungen zum thema ‘die sprache als spiegel der
"weltanschauung’ mögen hier genügen; weiteres findet man im
glossar, besonders unter skolo.
Mancherlei besonderheiten gegenüber dem neueren sprach-
_ gefühl zeigt der kasusgebrauch. Zwar die verteilung von
akkusativ und dativ bei präpositionen wie viö, die beide kasus
regieren können, ist uns weithin sofort verständlich, wie sie auch
dem lateiner verständlich sein würde, und auffällig ist hier
_ eigentlich nur, daß dies nicht schon längst aufgefallen und
Iexikalisch zur geltung gekommen ist. Schwieriger ist der sog.
objektsdativ (in fällen wie kasta netino das netz auswerfen,
Rm. pr.). Er ist keineswegs, wie man gemeint hat, ein “echter?
_ dativ, d.h. ein idg. dativus commodi oder incommodi, so daß
_ kasta netino eigentlich besagen würde ‘im interesse des netzes
‚einen wurf tun’; derartige umdeutungen sind unhistorisch und
_ halten schon längerem umgang mit. den texten nicht stand;
‘vielmehr liegt meistens ein alter instrumentalis vor, der be-
‚kanntlich im germanischen mit dat., abl. und loc. verschmolzen
ist, und man kann daher den sinn oft durch “mit? wiedergeben:
kasta steinom “mit. steinen werfen’, auch kasta netino “mit dem
_ netze werfen’, obgleich in diesem falle ‚wo das ziel der bewegung
daneben ausgedrückt ist, der acc. genauer ist: das netz vor den
j hecht (fyrir geddona) werfen, dem hecht das netz hinwerfen.
Vollends seltsam für uns ist der genetiv des ortes: miöra garda
mitten im hof (Drk. 9, 8); litilla sanda, litilla seva litil ero geöd
' guma an kurzen stranden, an kleinen gewässern sind klein die
XXVlI Die sprache der Eddalieder.
gesinnungen (oder charaktere) der menschen (Häv. 53). Man
hat mit dieser letzten stelle viel herumexperimentiert, sie gibt
aber schlechterdings keinen sinn, wenn man nicht die orts-
genetive anerkennt, die zwar sprachgeschichtlich noch un-
erklärt, gleichwohl ein sicherer bestand germanischer syntax
sind, der auch in nhd. allerorten, halbwegs, geradeswegs vor-
liegt, und die sich so ergebende interpretation stellt nicht nur
einen treffenden gedanken dar, sondern zugleich einen in die
altnordische welt vortrefflich passenden, zeigen doch die alt-
nordischen denkmäler an vielen stellen, und gerade auch mehr-
fach in den Hävamäl, einen guten blick für die verschiedenen
wirkungen enger und weiter umwelten und gesichtskreise auf
den menschen, so fern ihnen ein einseitiger milieuglaube frei-
lich liegt.
Zur schreibung. In dieser ausgabe ist die sprache des
Regius aus sich selbst heraus schonend normalisiert worden.
Dabei brauchte sehr wenig geändert zu werden, aber daß — ab-
gesehen von der nicht linguistischen textkritik — eine einfache
wiedergabe des photolithographischen abdrucks nicht in frage
kommen konnte, versteht sich für den kenner der inkonse-
quenzen mittelalterlicher handschriften von selbst. Die sprach-
gesetze unseres textes sind daher um ein weniges ausnahms-
loser als die der handschrift. Das genauere findet man teils
bei Bugge in der einleitung zusammengestellt, teils Paul-Braunes
Beiträge 40, 48ff. behandelt. Im einzelnen sei hingewiesen auf
den interessanten wechsel von u und o in den endungen, je
nachdem ob diese nebentonig waren oder nicht (so daß ab-
leitungen u, flexionen o zeigen), und auf die editorische zutat
beim altnordischen z. Die meisten herausgeber schreiben ety-
mologisierend lands ‘des landes’, vaös ‘der angelschnur’, vits
‘des verstandes’, weil das z, das die überlieferung in allen diesen
fällen zu bieten pflegt!, ihnen roh vorkommt. Die überlieferung
bezeugt aber, daß ds und Ös mit ts zusammengefallen waren,
eine tatsache, die wie jede andere anspruch auf beachtung hat.
ı Wo etymologisierend Ös geschrieben ist, behält der text dies manch-
mal bei, was als inkonsequenz nicht zn billigen, aber dem anfänger will-
kommen sein wird (Vsp. 1,1; Hym. 30, 7; Alv. 5,3 — dagegen Hm.
11, 6; 13, 2; Häv. 141, 5).
Die metrik der Eddalieder. XXVI
Wir möchten doch die alten laute in so richtigem lichte sehen
"wie möglich, vaös ist sehr mühselig und auch lands, wenn man
es genau nimmt, nicht leicht zu sprechen, denn das s war
stimmlos! Andererseits ist etymologisierend-vereinfachende
_ schreibung erlaubt, ja empfehlenswert, wo sie das lautliche
nicht verfälscht. Daher schrieb ich vats ‘des wassers’ gegen
‚die handschrift, jedoch lanz, kvaz, orz mit ihr. z und ts sind
_ zwar gleichwertig, aber darum braucht nicht das eine dieser
_ zeichen abgeschafft zu werden, zumal der vorteil herausspringt,
- gleichlautende genetive wie die von vatn “wasser” und von vaör
“angelschnur’ graphisch unterscheiden zu können.
Die metrik der Eddalieder.
\ 4. Die Eddaverse sind zweitaktig — wie Goethes oden-
'verse, diedurch Herdersche vermittlung von ihnen abzustammen
‚scheinen —, und zwar bestehn sie jedenfalls aus zwei sog. lang-
'takten (viervierteltakten), was sich darin zeigt, daß eine oder
_ zwei nebenhebungen auftreten können. Ein vers wie Är var
alda (Vsp. 3, 1) gibt sich, isoliert betrachtet, einfach als zwei-
_ hebig odet zweitaktig zu erkennen. Von dieser art ist die mehr-
zahl. Man vergleiche noch: vara sandr ne ser (Vsp. 3, 3), n&
upphiminn (3, 6), vits er porf (Häv. 5, 1), pagalt ok hugalt (Häv.
45, 4), mikit eitt (52, 1), deyr fe (76, 1). Die beispiele ver-
_ anschaulichen gleichzeitig die freiheit und mannigfaltigkeit des
_ rhythmus, der dadurch — auch durch die wechselnde silben-
hl — scharf absticht von dem der modernen versmaße roma-
nischer herkunft mit ihrem regelmäßigen auf und ab von
{ ebungs- und senkungssilbe und der dadurch gegebenen festig-
_ keit ihrer silbenzahlen — der aber verwandt ist dem knittel-
_ vers und nicht nur den Goethischen, sondern auch den antiken
(Klopstock-Hölderlinschen) odenversen. Der eddische vers ist
jedoch auch diesen an freiheit und mannigfaltigkeit und daher
an ausdruckskraft überlegen. Dies zeigt sich deutlicher, wenn
vr
» am: gap var ginnunga (Vsp. 3, 7; auf der ableitungssilbe
_ „ung- liegt nebenhebung), ginnheilog g0Ö (Vsp. 9, 3; neben-
XXVII Die metrik der Eddalieder.
hebung auf heims-), skop oexto skigoldunga (Am. 2, 1; neben-
hebungen auf ex- und -ung-). Diese typen weichen schon
äußerlich — d. h.. mit den augen betrachtet — von der ersten
beispielgruppe, namentlich von deren knappst gefülltem ver-
treter deyr fe, durch ihre länge ab. Das darf nicht dazu ver-
führen, ihnen einen grundsätzlich andern rhythmus mit anderer
taktzahl (dreihebigkeit) zuzutrauen, denn sie lassen sich mit
zwei (lang)takten sämtlich sehr gut lesen, ja pflegen sich bei
dieser lesung schöner und ausdrucksvoller darzustellen als bei
anderen, und das einheitliche taktmaß für das ganze material
(einschließlich der südischen stabreimgedichte) ist auch logisch
und im sinne der historischen wahrscheinlichkeit die weitaus
befriedigendere erklärung der scheinbar so regellosen phäno-
mene. Die verse ohne nebenhebungen sind also in einem so
langsamen, feierlichen tempo vorzutragen, daß deren pau-
sierung sich ausprägt; z. b. der beginn der Voluspa — das
rituelle schweigegebot vor dem ding der götter und menschen
—- mit emphatischer pause hinter Hliöz, sodaß biö ek sog.
innerer auftakt wird. Oft hat der leser die wahl, ob er auf eine
endung die nebenhebung legen oder jene unbetont lassen und
diese pausieren will; so gleich im zweiten verse de? Voluspa.
Aber er bemühe sich, dem natürlichen satzton rechnung zu
tragen, wobei das eigene wache sprachgefühl entscheiden darf.
In der priamel Häv. 81. 82 sind die skal sämtlich unbetonte
senkungselemente, während 'nebenhebungen liegen auf den
er, “ist”, in 81, 2—4. 5, dem kamr 81, 5, den infinitiven in 81,1;
82, 1-3. 5 und dem augo 82, A. Es ist eine grundeigenschaft
germanischen versbaus, daß er die natürliche betonung aus-
drucksvoll unterstützt.
Das zweite, was alle Eddaverse gemein haben, ist der stab-
reim, d. h. der gleiche anlaut benachbarter hebungssilben, wo-
bei alle vokale (kraft des “kehlkopfeinsatzes’) als gleich gelten
und ebenso vokal mit v, d. i. u (letzteres selten belegt, vgl.
Häv. 22, 1. 2; Ls. 2, 6; Sg. 69, 7. 8und Bugge s. 400a zu
Ls. 2, 6). Der stabreim erstreckt sich im allgemeinen entweder
auf je einen vers (der dann ‘vollzeile’ heißt: Gerör unna gamans,
Skm. 39, 6. 41, 6) oder auf zwei (die dann ein “verspaar’ oder
eine “langzeile’ bilden, mithin eine metrische periode darstellen).
Die metrik der Eddalieder. XXIX
"Im ersten falle ist die zahl der stabenden anlaute zwei, im
andern zwei oder drei, je nachdem, ob der erste vers einen oder
zwei stäbe enthält; der zweite hat immer nur einen, und zwar
in. der regel auf seiner ersten hebung. In der langzeile Flö pä
Loki, / fiaörhamr dundi (Drk. 5, 1. 2) ist der stabreim zwie-
_ fach, in dem verspaar Rakkar par renna, / rädaz miok geyia
(Am. 25, 1. 2) ist er dreifach. Häufiger ist der zwiefache stab-
B Je silbenreicher der vers, um so größer die wahrschein-
keit, daß er dreifachen zeigt. Zufällig gleich anlautende
‚senkungssilben spielen keine rolle; wahrscheinlich auch neben-
hebungen, die in diesem falle sind, nicht, so daß z. b. Vm. 31,3
E nur mit den stäben öx: iotunn zu rechnen ist, während die
m hebenhebung ör nicht mitstabt. Die erste hebung eines verses,
if die keine senkung folgt, muß immer staben; folgt eine
“= enkung, so besteht dieser zwang nur, falls ein nomen (ab-
gesehen vom prädikatsnomen) die hebung bildet, während
_ verba, pronomina und adverbia stablos der ersten hebung vor-
‚angehn dürfen: Veitstu, ef ek gaf, / peim er ek gefa ne skylda
Ls. 23, 1.2); Kom par ef veiöi / veöreygr skyti (Vkv. 4, 1. 2);
Lei standr kunnig / kvän Nidadar (Vkv. 30,1. 2); Heill Bkhll,
isi, / virda niöta (HH 55, 1. 2).
2. Die Eddaverse sind in ihrer großen mehrzahl strophisch
zusammengeordnet, im gegensatz zu den südgermanischen stab-
reimversen, die nur ausnahmsweise strophenbildung zeigen; der
nordisch-südische gegensatz in diesem punkte ist also nicht
bsolut, sondern seine gültigkeit beschränkt sich auf das
häufigkeitsverhältnis zwischen strophigkeit und Ernie
keit. :
‚ Unstrophisch sind die voll- und langzeilen eddischer art, die
einzeln in der altnordischen prosa verstreut und in frei gemisch-
te ; gruppenanordnung in den sog. Tryggdamäl vorkommen,
_ nr: XXV). Ähnliche gruppenbildung liegt Häv. 81-90. 142
bi bis 144 (vgl. Grm. 47—49) vor, besonders deutlich in der
Ben, zusammenhängenden erg 85—89. Hier haben wir
XXX Die metrik der Eddalieder.
besteht, die wie strophen aussehen, teils wie solche des forn-
yröislag (81—83. 89. 144), teils wie liööahättr (84. 88).
Dies sind die beiden eddischen strophenarten.
Das forn-yröis-lag (“altmärenton’) besteht aus langzeilen,
die meist in doppelpaaren — der spät entstandene normal-
typus, derin Grp. und Gör. III ausnahmslos, in andern jüngern
gedichten wie Hym. nahezu ausnahmslos herrscht —, aber
auch einfach paarweise, zu dreien und zu fünfen auftreten —
dies die ältere art, die an Drk., Vkv., Akv. studiert werden
kann. In dem alten liede Hm. erscheint am ende eine liöda-
hätt-strophe (29) eingefügt, wozu skaldengedichte aus dem
9. und 10. jahrhundert gegenstücke liefern; auch in Rm. und
Fm. findet sich mischung der metren. In der großen mehrzahl
der fornyröislag-denkmäler ist der versbau bis zu einem ge-
wissen, in den südischen, zumal den angelsächsischen werken
ähnlich wiederkehrenden grade in bezug auf rhythmik und
silbenzahl geregelt, in einigen (besonders Hym.) so streng, daß
von durchgehender viersilbigkeit der verse die rede sein kann,
wenn man den begriff der ‘auflösung’ zu hilfe nimmt, d. h.
unter umständen zwei kurze silben, deren erste eine hebung
trägt, als eine silbe rechnet (äör sadir yröi, Hym. 1,4, = &
gölf kominn, Hym. 14, 4). Die vorkommenden rhythmen hat
Eduard Sievers übersichtlich in fünf typen (A, B, C, D, E)
geordnet, im großen ganzen überzeugend, wenn auch die
mannigfaltigkeit in wahrheit größer sein dürfte. Es kommen
nicht nur dreisilbige verse zuweilen — in Sg. ziemlich häufig:
5,4; 6,2; 8,4; 13,8.10; 14,4; 24,6; 25,1; 26,8; 28, 2;
32,6u.ö. — vor; auch eine anzahl verse, die sich zur not
dem typensystem unterwerfen lassen, kommen besser zu ihrem
recht, wenn man sie anders, nämlich ‘ionisch’ liest: peir er
miögard, Vsp. 4, 3; hverir heföi lopt allt, Vsp. 25, 5; era pat
karls tt, HH II 2, 3; ok er mer fangs vön, Rm. 13,7; u.a.
— Die minderzahl der in langzeilen ablaufenden gedichte zeigt
freieren, nämlich zu größeren silbenzahlen und reicherer takt-
füllung aufsteigenden versbau, der mälahättr genannt zu werden
pflegt. Der wichtigste text dieser gruppe ist Atlamäl; außer-
dem rechnet man Aky,,und Hm. dazu, einige noch Vkv.; auch
Die metrik der Eddalieder. XXXI
die erwähnten alten skaldengedichte gehören mit ihren lang-
_ zeilenstrophen hierher. Eine scharfe grenze zwischen mälahättr
und gewöhnlichem fornyröislag ist nicht zu ziehen. Wie das
'taktmaß das gleiche ist, so finden sich in Hm., Akv. und Am.
viele verse, die ihrem bau nach ebensogut der Vsp., Drk. oder
‚Gör. II angehören könnten, und umgekehrt in letzteren denk-
mälern und ihresgleichen manche sog. mälahätt-verse, z. b.
gap var ginnunga, Vsp. 3, 7, der gleichen rhythmus zeigt wie
Am.1,3.5; Vkv. 1,7.
Die gewöhnliche strophe des li6öödahättr (‘spruchmetrum’)
jesteht aus zweimal langzeile plus vollzeile, also aus nur sechs
_ versen, während die normale fornyröislagstrophe deren acht
enthält. Außerdem bringt schon der epodische bau größere
ewegtheit mit sich, und dieser faktor wird verstärkt durch die
Et größere variabilität der versrhythmen, einschl. silbenzahl.
Im allgemeinen findet innerhalb der drei verse der halbstrophe
ein aufstieg vom kurzen und knappen bau zu längerem und
reicher gefülltem statt; die vollzeile pflegt also wirklich der
i vollste’ vers zu sein (obgleich sie ihren namen nicht hiervon
hat, sondern vonder vollständigkeit ihres bestandes an staben-
den anlauten). Sie endet nie klingend, d. h. nie auf versbetonte
länge plus kürze, sondern meist stumpf, und zwar am liebsten
zweisilbig- -stumpf (zwei kurze silben in der kadenz statt einer
langen), seltener voll, d. h. mit nebenhebung in der kadenz.
Die häufigste form der vollzeile wird also veranschaulicht durch
Häv. 54, 6: er vel mart vito. Einsilbig-stumpf ist z. b. Häv.
71, 6: nytr manngi näs. Voll sind 44, 6: fara at finna opt;
41, 6: maör er mannz gaman; 49, 6: neiss er nokkviör halr;
6: mäl ok misseri.
ioppeln (Grm. 54, Häv. 102. 111, diese außerdem mit wieder-
= Khließender vollzeile, ebenso Skm. 35). Häv. 156 ver- -
acht die zweite vollzeile, 162 vervierfacht sie, 164 ver-
XxXXXuU Die metrik der Eddalieder.
zweiten langzeile deren fünf in der priamelmanier von 81ff.,
usw. Ersetzung von vollzeilen durch langzeilen findet sich
Häv. 141; Grm. 51; Skm. 24; 27; 28; 34; 36. Häv. 139 reimt
die zweite vollzeile (die also hier eigentlich keine ist) an die
vorausgehende langzeile an. Diese und andere seltenheiten
haben im allgemeinen als archaismen zu gelten.
Der liödahättr ist die krone stabreimender rhythmik, da er
mittelst seines freien versbaus die höchste pathetische aus-
druckskraft entfalten kann, wobei die fast obligatorische
schlichtheit der sprache ihn unterstützt.
Aber es bestehen auch sonst recht bedeutende unterschiede
in dieser wie überhaupt in versstilistischer beziehung zwischen
den denkmälern. Unter den langzeilenstücken erscheinen z. b.
Atlakvida und Hymiskvida nahezu als metrische gegensätze.
A.
.& (got. ana) ortspartikel,
weist hin auf die ober-
fläche von etw. u. steht
I. frei oder adverbial
leichwertig mit darauf,
aran (auch mit verblaßter
raumanschauung: sagdi pat
mark ä dis als merk-
mal dafür, ifi er mer ä
ich zweifle daran); II. ad-
nominal, vor- u. nach-
gestellt, bei dat. u. acc., auf,
an, doch auch bei länder-
namen (& Svipi6öo, wie got.
ana Gutpiudai) u. in verb-
dgn. wie sofa e-m ä armi
in jemds. armen schlafen,
r6a & bäti in (mit) e. boote
(kinaus)rudern, & Herkio
_ hendr sviönoöo der H. ver-
dorrien die hände, ganga &
beö ins beit gehn, skera ä
häls in den hals schneiden;
mit verblaßter raumanschau-
u teilw. wie im dischn.:
ä pingi auf d. ding, & mäli
in besprechung, ä for, & sin-
nom auf reisen, unterwegs,
ä hvorfun im schwanken, &
_ . niösn auf kundschaft, a laun
heimlich, forvitni & neu-
gierde auf, hugr & lust an,
. gelüst nach, seöia & sättigen
an (danach auch springa &,
HH II 33, 12), & milli in
_ der mütte, heyra ä hören auf,
.„hlyöa ä horchen auf, kalla
. a anrufen, litüga & verleum-
(anders Am. 33, 6, s. griö),
„ minnaz ä sich erinnern an,
Neckel, Edda. II.
den, hyggia & denken auf
trüa ä glauben an, settaz ä
sich auf etw. einigen, if, ifi &
zweifel an etw.; zeitbestim-
mungen wie & priöia morni
am 3. morgen, & nöttom
nachts, & fimm dogom in 5
tagen; & vär im frühling
(eigtl. ‘wenn es zum früh-
ling geht’, vgl. lida); & priä
vega nach 3 richtungen, &
margan veg auf mannig-
jache art. Bei fä, gripa,
taka, prifa fassen, greifen,
beria schlagen, rista, skera
(auch mit objectsacc.) ritzen,
schneiden, leggia hendr die
hände (an) legen u. ähnl.
verben steht & mit dat.; bei
verben des sehens, die
einen objectsacc. bei sich
haben, ä mit acc., ebenso in
& hliö auf der seite; feindl.
sinn hat & Vsp. 26, 5 (s.
ganga 1) u. Am. 33, 6 (s.
griö).
2. ä f. fluß.
3. & 1.3. sg. prs. zu eiga.
abbindi n. stuhlzwang, te-
nesmus. .
adaln. wesen; erbe.
adan adv. ehedem; nü ädan
jetzt eben.
aör zeitpartikel, A. vorher,
- Vkv. 33, 1 u. ö.; 2. bevor,
ehe, mit indic. u. opt., Häv.
1,2 u.ö.; bis, Hm. 18, 5
u. ö.; zuweilen hat der satz
mit äör den charakter eines
hauptisatzes (‘da’, “dann
aber’), so Vsp. 4, 1, Hym.
37,2. Hm '
af (got. af) ortspartikel, .be-
1
af—ala.
zeichnet die irennung oder
das ausgehen von etw., auch
im sinne des kausalen oder
modalen bedingtseins. I.frei
oder adverbıial: ab, weg,
davon, daraus, auch ın
den verbdgn. par af, padan
af; Il. adnominal, vor u.
nach dem dat., meist mit
von wiederzugeben, zu-
weilen durch ab (hiö hofuö
af Regin, feldrinn brann af
Grimni), öfter durch aus,
so bei veröa u. wenn ein
bedingtsein vorschwebt: af
afbryöi aus eifersucht, af
harmi aus gram, af heilom
hug aus ganzem play
‘af afli, af magni mit kr
af riki mit macht, af bragdt
mit. einem ruck: flugs (oder
“nach e. ruck’: im nächsten
augenblick? s. u.), af man-
viti mit verstand, af sonum
s@ll durch söhne glücklich,
fregr af firinverkom be-
rühmt durch untaten (oxy-
moron!),af peim legi Sd. 13,
infolge des genusses jener
it eit (ähnl. Hal. 41,6),
giofull af gulli en "mit
asp golde (eigtl. “frei-
gebig milteilend aus deinem
goldschatz’), auch sonst hat
af partitiven sinn (trennung
eines teils vom ganzen); den
übergang zu eiw. unmittel-
: bar anschließendem bezeich-
- net.es in stiga land af legi
von der see ans land steigen
(HHv), orö mer af oröi orz
leitaöi ein wort nach d. an-
dern suchte das nächste
wort. (Hav.), af stundo
(? HH 23) im nächsten
augenblick, af meli sobald
die zwischenzeit ee (der
schicksalbestimmie en-
blick ee ist w 8.);
ausnahmsweise in einem satz
mit verbum der ruhe, Fm.
38, 3 (fern von den ringen
hausen).
äfa f. haß; streit.
f. eifersucht.
a an m. tor, narr.
varfn.umweg, vgl. hverfa.
afi (vgl. got. awö) m. groß-
vater; in Skm. beiwort
Freys, Gg. 5, 6 bezeichnung
des jungen Spipdagr (freier?
vgl. got. aba ehemann; ur-
bedeutung vielleicht erzeugen,
vgl. an. afla).
afkärr ” wild(?).
1.afl n. kraft.
2. afl m. herd, esse. '
afla (ad) swr. schaffen (c. gen.).
aflima adj. indec. untreu,
feindlich (? Am. 28, 7).
afr (? Hym. 12, 7, vgl. got.
abrs) adj. stark.
ä-fram adv. vornüber.
af-räöd n. abgabe (s. reida).
af-rek n. heldenart.
afr-endi (aus afr-hendi, sel.
afr) f. armkraft.
agn n. köder.
a-getin. ehre.
ä-getr adj. berühmt.
äi m. urgroßvater, vgl. Rh. 2,
9; in Sf. anrede Sinfigtlis
an seinen vater.
aka (ök) stv. fahren, mit dat.
zugtieres (Häv. 90, 3)
ge des beförderten (Rb. 23,
akarn m. (got. akran n., di.
ecker f.) wilde baumfrucht.
akr(rs) m. acker.
äl f. riemen.
ala (öl; got. alan) siv. 1. zeu-
"gen, 2. gebären, 3. füttern,
aufziehen (übertr. süt ala
‘sorge hegen’, Hav. 48, 3);
pass. alaz 1. geboren wer-
den, 2. sich nähren, leben;
viö e-t von etw.
1. alda f. welle (Gör. I 24, 7,
bildl
2. alda s. old.
aldar s. old.
_ al-dauör adj. ganz tot; vgl.
den rechtsterminus däna(r)-
arfr ‘das erbe verstorbener”.
_ aldin.n. frucht (eines baumes),
222,1.
aldin-falda adj. indecl. mit
d. kopfputz einer alten, Rb2,
10, vgl. faldr.
aldinn ad). alt.
aldir s. old.
aldr m. (got. alds f.) leben;
maß der lebenszeit; hohes
alter Gör. II 30, 6.
Bedager m. pl. lebenstage;
i um aldrdaga zeitlebens.
_ aldre-gi adv. niemals.
aldri ade. nie.
aldr-lag (as. aldar-lagu) n.
‘4. lebensende, tod, auch im
pl., 2. (beschiedenes) leben,
nur SE: 5, 3; s. lag.
aldr-lok n. pl. lebensschluß,
Er HH II 12,4.
aldr-nari m. ‘“lebensnährer’:
den, Vsp. 57, 6.
aldr-rünar/f. pl. lebensrunen,
Rp. 43, 4.
ldr-stamr adj. ‘im leben
w en: tot, Akv. 42, 9.
al
r-tregi m. ‘lebenspein’:
dauernde krankheit, Häv.
te ‚83. ?
aldroenn adj. ältlich, Hrbl.
n älf-kunnigr adj. elbenent-
sprossen.
ala—allz. 3
älfr m. elbe.
alf-roöull m. “elbenstrahl’:
“ sonne, Skm. 4, 4; vgl. Vm.
47,2
al-gullinn adj. ganz golden,
ganz in gold.
al-grenn adj. ganz grün.
äl-heimr m. “aalheim’: meer,
v.
al-hugat part. prt. (ogl. hyps-
ia) ernst gemeint, Av.
ä-lit n. aussehen, nur im dat.,
auch pl.
all-feginn adj. ganz froh.
ar adj. ganz groß, ge-
waltig.
all-6-kätr adj. ganz unfroh,
tief verstimmt.
allr adj. bezeichnet eine ge-
samtheit, daher meist mit
ganz.oder jeder oder alles,
alle wiederzugeben; doch
hat es in verbdg. mit vera u.
veröa den sinn von ‘fertig’
= zu ende, tot angenommen:
allt er senn aus ist es plötz-
ur Häv. 17, 4, ähnl. Gg.
5
‚4
allra adv. ganz und gar; Hym.
31,3
all-trauör adj. c. gen. ganz
unlustig zu etw., abgeneigt,
HH 53, 10.
all-valdr m. allherrscher
Sr schmeichelwort, HH
1
21,2).
all-vel adv. völlig gut.
all-vig-möör adj. ganz
kampfmüde.
all-parfr adj. durchaus (nötig
und) nützlich.
all-purr adj. ganz trocken.
allz (got. allis) /. adv. gänz-
lich: a. fyrst das allererste,
a. fulltrüi ein in allem treuer
41*
jreund, a. vesall ganz elend,
a. engi gar keiner, a. til
lengi viel zu lange, margs a.
beini bewirtung mit gar
mancherlei, Am. 8, 2, ähnl.
94, 1. II. conj. da ja (auf
einen bekannten oder vor
augen liegenden grund hin-
weisend).
älmr m. ulme; übertr. A) bogen
(aus ulmenhol.); 2) held,
fürst (nur HH 9, 3).
älptar-hamr m. schwanen-
hemd
al-skir f. ‘die ganz helle’: die
sonne, Ale.
al-skiötr adj. ganz schnell.
al-snotr adj. ganz klug. .
al-svartr adj. ern schwarz.
al-sviör adj. höchst aufge-
weckt, geistig höchst rege,
geistesstark.
al- ae adj. vollkommen glück-
4. al-vitr adj.ganz klug (Vke.
pr.).
2. al-vitr f. “fremdwesen’,
schwanenjungfrau, Vkv.
a-mät-ligr I gewalttätig,
übermütig (?).
ä-mätt-ugr adj. dass.
ambött (pl. -öttir u. -ättir) f.
maga.
amma (obl. ommo) f. groß-
" mulier.
ä-munr adj.
ähnlich.
a-mxlis-orö n. scheliwort.
än adv. (ahd. äno) ohne; än
vera enibehren, Alv. 7, 5;
pats än veeri was hätie ent-
behrt werden, ungeschehen
bleiben können, Am. 39, 2;
än ät c. inf. ohne zu.
a-nauör f. (auferlegter) zwang.
erinnernd an,
älmr—annar.
ä-nauöugr adj. einer, der
zwang unterworfen ist,sklave.
andaör part. prt. verstorben.
and-fang n. empfang, bewir-
tung.
andi m. atem.
and-lät n. “atemlassen’, tod.
and-lit.n. antlitz.
and-skoti m. ‘der auf jem.
(e- s) schießt od. geschossen
",gegner.
and-spiall n. a. (trö-
stender, Gör. 2, 6); ge-
2: räch Br. II, %
-spilli n. “zusprache', die
ae jemds. (e-8) an einen
andern, zuweilen mit “ge-
spräch’ wiederzugeben, Am.
‚I mit ‘meldung’.
and-svar n. antwort (stets pl.).
and-vanr adj. ledig, beraubt
(e-s); a. äto, HH" 5, 7 ent-
Pod. 1 ags. ztes onwönan, )
161.
and-zris adv. ‘gegen das ru-
dern’, widrig.
angan n. wonne.
angrn.gram; geraa. br
schadenzufügen, HHv
angra (ad) swv. gram haar
En Sr adj. gramlos (HH
angr-lauss adj. gramlos
II 47,3, BERN:
angr- -1168 n. pl. Fan
totenklage (HH I
ann 3sg. prs. von Bi,
annarr (f. onnor, d. msc.
oörom, nir. or pi. aörir,
aörar, N . görom) adj.
ander. 1. der zweite (bei auj-
zählung gen): kw EIN
— priöi, r s
20, 6; Grm. 5; 18,
1; annat sinn ER ale
male, Hlinar harmr annarr
ieh s zweiter kummer, en Dur-
D. der zweitansehnlichste,
annars dags anderntags.
2. der andere (von zweien),
Grm. 39, 4; Hir. 12, 6; Hm.
13, 4; annarr — annarr der
eine — der andere,Grm. pr.
2; Hir. pr. 1. 2. 3. ein an-
derer, Vsp. 39,5; Fm. 24,7;
Hir. 1,8; Akv. 6, 8; 9, 2;
ji annat sinn, i sinn annat
ein ander mal; der neben-
sinn ‘“enifernier’ od. “jen-
seitig’ ist deutlich Sg. 23, 4;
48, 2; Am. 87, 8; der der
verschiedenheit bes. in prä-
dikativer stellung (Gör. III
5
,d).
_ ann-lit s. and-lit.
ann-spiall s. and-spiall.
ann-spilli s. and-spilli.
ann-svor s. and-svar.
‚ant adj. ntr., nur in d. verbdg.
mer er ant mir liegt am
herzen, Gag. 2,1.
apaldr m. apfelbaum, in der
kenning hrynbings a. krie-
ger, Anis $d.ö, 2 und in rög-
apaldr.
api m. affe, Hym. 20, 3, sonst
*tor’, gern i. d. verbdg. 6sviör
a
apni d. sg. von
_ aptann m. abend; i aptan
. heute abend.
aptar-la adv. weiter hinten.
_ rück, häufig in d. verbdg. a.
koma; Di hinten, H ym.
21, 5 (eigtl. ‘wenn man zu-
rückblickt’); 3. wieder, Hym.
82, 7; Bar. 14, 4.
‘ ern part. prt.wieder-
4. gr
VERAR:
(eo. jer n. 1. kornwuchs,
7,4; HHv 28, 8.2. jahr.
aptr (got. aftra) adv. 1. zu- -
ann-lit—Arna. 5
inn annarr, Vsp. 10, 4,aber | 2. är f. ruder.
3. ar (got. air, airis) ad».
1. früh, frühmorgens, Haäv.
58, 1; HH II 36, 3; är um
morgin, Hm.l, 5; vgl. Am.
87,6. 2. eher, Hym. 25, 3.
3. früher: ehemals, einst,
Vsp. 2, 2 u. ö., är var pats..
Sg. 1, 1; Gör. I 1, 1; är var
alda (früh in den zeitaltern’)
Vsp. 3, 1; HH 1, 1.
ärar adv. (compar. zu är 3)
früher, Sg. 14, 4.
är-bakki m. flußufer.
är-dagi m., nur ind. verbdg.
i ärdaga ‘in den tagen der
vorzeit.
arör m. (lat. aratrum) pflug.
arö-skafi m. ‘pflugschaber’,
beiname, Hdl. 22, 2.
arfi (got. arbja) m. der erbe.
arfr m. das erbe.
arf-pegi m.
erbe.
argr adj. weibisch (im sinne
tiefster verächtlichkeit).
arim. ar, adler.
aringreypr adj. den herd
umgebend.
arinn (d. arni, a. pl. arna) m.
herd.
arka (aö; pri. pl. orkoöom)
schwanken, auf gut glück (at
auöno) schweifen.
ärla adv. früh(morgens).
ärliga adv. früh.
ärligr adj. früh.
1. armr (d. pl. ormom) m. der
arm
erbempfänger,
2. armr adj. elend, fluch-
würdig (einer, den man
elend zu sehen wünscht).
ärna (ad; got. airinon) urspr,
“einen auftrag ausführen’:
1. strebend unterwegs sein:
reisen, Gg. 7, 2; Fi 2, 5;
6 arnar—at.
2. (reisend) besorgen, er-
reichen, bewirken, Skm.
;Am. 34,4; ohned. neben-
beeril des 'reisens, Am. 64,3;
arnar s. orn.
är-öss m. flußmündung.
ärr m. (n. pl. zrir; got. airus)
beauftragter, bote.
är-säinn part. prt. früh (im
Jahre) besät.
ärsalr m. wandbehang, tape-
ten.
är-straumr m. flußströmung.
är-taln. zählung der jahre.
A “jahrzähler’: mond,
äs-brü f. “asenbrücke’: regen-
bogen.
oe imarf.
askr m. esc
Akv. 4, 1; Ah
- &8- kunnigr ee
sen.
äs-kunnr adj. asenentstammt.
äs-lidar m. pl. die asenschar.
äs-megin n. asenkraft.
äs-megir m. pl. asensöhne,
asen.
1. äss (n. pl. ssir, g. pl. äsa,
en got.-lat. an) m. ase,
1. eschenzweige.
Pia
2. ee (got. ans) querbalken.
äst Fi (got. ansts) gunst, liebe;
liebesbeweise, liebko-
A gunsibezeugungen,
gunst, liebe.
ästa-lauss adj. ohne liebes-
leben, der liebe beraubt.
äst-giof f. gabe der liebe,
unstgeschenk.
ästkir s. ästugr.
äst-kynni n. bewirtung durch
‘ liebe, gunstempfa
äst-räO .n. rats der liebe,
guigemeinter rat.
ästugr (n. pl. ästkir) adj.
liebend, gnädig.
Snynlak asin, göltin.
. at (got. at), ortspartikel, be-
zeichnet berührung mit oder
nähe bei etw. I. adverbial,
meistbei richtungsvorstellun-
en: heran, koma at heran-
as (at kominn dauda
‘an den tod herangekom-
men’: dem tode nahe), leiö at
huga führe den sinn heran:
richte den sinn darauf,
Grp.; at rädaz sich dazu
entschließen, darauf ' ein-
gehen, Am. 48, 7. II. vor
d. compar. (noch) dazu’:
noch; at heldr nun doch
(Grp. u 5), vielmehr; mü
neg. doch nicht, "Hör.
96,6; Yard 26,3. III. vor d.
infin., föro at drekka gin-
gen zum trinkgelage, ganga
at sofa zu beit gehen, r&z at
sofna schickte sich zum
schlafen an; meist erstarrt
wie dtsch. zu. IV. adnomi-
nal, vor u. nach dat., vor
gen. A) beim dat., auf die
fragen’ wo? u. wohin? bei,
an, zu, av Frekasteini beim
Wolfsstein, at hoföom zu
häupten, Urdar brunni at
am brunnen der Urd, at
ioröo an der erde, kömo at
hüsi kamen zum "hause, at
meginverkom bei schwerer
arbeit, finnaz vigi at sich
zur schlacht treffen, at hendi
koma einem zustoßen, vor-
kommen; hniga at velli auf
das schlachifeld sinken; vega
at e-m auf jem. losschlagen,
gegen jem. kämpfen, liüga at
e-m wider jem. lügen, aa
verleumden, gremia g
ser die götler gegen sich auf-
‚bringen, draga vel at e-m
. . ränke gegen jem. spinnen;
.zielrichtung: skriöa at e-m
auf schneeschuhen jem. su-
chen, rant at Ödi ranntest
dem O. nach, ganga at ver-
folgen (Sd. 23, 5), rida at
solom auf das gehöft zu-
reiten; r6a at smäfiski zum
angeln ausrudern, senda at
orindom auf botschaft aus-
schicken (zweck); {regna,
fretta, spyria at e-o fragen
nach etw. (s. spyria); gull
- at. mör piggia gold von mir
empjangen, ebenso bei nema
(Hrbl. 44,1, vgl. got. at, mhd.
ze), ähnl. bei vita (Hav.117,
7), (v)ön er, grunrer; ynöiat
e-o freudeanetw.,hlaia at e-o
über etw. lachen; itarligr at
äliti herrlich anzusehen, kiö-
sa at älitom nach dem
äußern wählen (indem man
am. äußern seine wahrneh-
Be macht); fliüga at
endilongo hüsi das haus
entlang fliegen (an der
wand), drifa at vegi sich
seines weges trollen (Fi 4),
vgl. brauto at, Hav. 11, 2,
velli at ib. 5, liöa at lopti
am himmel. entlangschweben
> (das. höfsk at lopti erhob
sich zum himmel), renna at
aski an der esche auf und ab
rennen; konungr sitr at
landi d. könig thront im
lande (an verschiedenen stel-
len, aber nicht fern vom
. lande auf heerfahrten),ähnl.
? at Bernd: zu Gl. (im
‚bezirk von. Gl.), ganga kyr at
MR .+$ er kühe weh beim ge-
N ; at priöiungi ‘beim
at:
7
drittelungspunkt’: um ein
drittel, Hm. 15,6; gölgaldra
at Borgnyio sang zauber-
lieder über B.; Iylgia at
e-m eın ‚gefolge für jem.
(eigtl. bei od. hinter jem.,
Rm. 20, 6); let sveltaz at
Siguröi starb dem S. nach,
Odr. 19, 8, Vingnis at vig-
proti nach d. aufhören von
Thors riesentötungen, Vm.
51, 6, ähnl. Skm. 30, 8;
andererseits at väri bei früh-
lingsanfang (als es zum
frühling ging); at muni
gräta nach herzenslust wei-
nen, ganga at hvoton hen-
nar “ihren heizreden nach-
gehen’ = folge leisten, Grp.
50, 2. Eine bes. gruppe bil-
den die ausdrücke, in: denen
at den übergang von eiw. in
einen neuen zustand oder zu
einer neuen rolle bezeichnet: -
at näom orönir zu leichen
. geworden, e-m atbana verda
jemds. töter werden; haföi
orma at taumom halte
schlangen als zügel, hausa
haföa at olskälom schädel
als bierschalen verwendet;
lfheim Frey gäfo tivar at
tannf& A. gaben die götter
dem Frey als zahngeschenk,
teygiaz kono at eyrarlıno
sich durch lockung eine frau
als geliebte gewinnen (Hav.
115, 7), eta at olkräsom als
nachtisch verzehren, Akv. 36,
7; auch mit nomen actionis
od. abstractum: veröa (hafa)
at augabragdi “zum augen-
zwinkern werden (benutzen),
Have. 5, 4; 30, 1; vin pinom
ver pü aldregi fyrri at
flaumslitom ‘gereiche nie
at—ätiändi.
deinem pn nee zur
stör geselligen ver-
lgens, Hüäv. 121, 7, eitt
var at angri eins gereichte
zum kummer’; die beiden
gruppen gehen ineinander
über; vgl. noch Hav. 127, 6;
Am. 32, 1; 34, 1 (‘wurde
laut, so daß ein wort er-
tönte’: ergebnis). B) beim
en., kraft auslassung des
egriffes “haus” od. halle’: at
Fgis bei Ägir, at ins trygg-
va vinar beim treuen
freunde.
. at (got. afta adv., inschriftl.
aft) praep. c.acc. (des verstor-
benen) nach, nach dem
tode von, zu ehren von: bau-
tarsteina errichtet niörat.nid,
Hav. 72, 6, vgl. Ghv. 8, 8,
oft mit zusatz von daudan
(fallinn, liöinn): at Hrungni
daudan, Hrbl. 14, 4; zu-
weilen mit causalem neben-
sinn, infolge vermischung
mit at 1:Gör. 15,4; 11 37,4
(über); rein temporal at
pat danach, demnächst, Vkv.
3, 2; Rb.
. at unterordnende partikel
(egl. got. pat-ei) wird etwa
wie disch. daß gebraucht,
vgl. pat er batst at hann
bei das ist das beste, daß er
schweige, Hav. 27, 3; svä er
sagt at Brynhildr ök ä hel-
veg so wird erzählt, daß B.
den helweg fuhr; Ödinn
segir at pat er in mesta Iygi‘
O. sagt, das sei eine grobe
lüge; mit finalem 000. bu-
dom pegnom bauga rauda
at peir eigi til Atla segdi
wir boten den mannen rote
. ringe, daß (damit) sie dem
A. nichts verrieten, Od.; mit.
imper. (mischconstr.) Hym.
26, 3; Vkv. 38, 7; pvi...
at darum ... , daß, des-
wegen ... .. weil, vgl. pviat
(Hüv. 14, 4 ironisch, etwa:
‘das ist das beste am bier,
daß .. .); sväa at so daß
(Am. 42, 4: ‘so daß nur noch
der zaun sie trennte’); auch
sonst consecutiv: Sigmundr
var harögorr at hvärki
mätti hänom eitr granda
ütan n& innan S. war fest,
so daß gift ihm weder außen
noch innen schaden konnte;
durch vermischung zweier
constructionen ist ein at ent-
standen, das wir am ein-
fachsten mit ‘wenn’ wieder-
eben: iorlom ollom 6ödal
atni... at petta tregröf um
talit veeri allen jarlen hebe
sich der sinn( ?), wenn diese
kummerreihe aufgezählt wer-
de, Ghv. 21 (urspr. hat statt
batni ein transıt. beeti vor-
geschwebt), ähnl. Fm. 19, 6;
Sg. 12, 8; Akv. 16, 2; Am.
68. 10; vgl. Dr. 4,6 (s. pött).
Als rest des gemeingerm.
relativpron.erscheintat Hav.
77, 5, vgl. Od. 27, 3.
äta f. nahrung.
atall (n. sg. f. u.n. a. pl. nir.
rei adj. schrecklich.
at-burör m. begebenheit (vgl.
berr e-t at etw. trägt sich
zu).
ät-frekr adj. fraßgierig.
at-gervi f. tüchtigkeit (vgl.
gera e-t at etw. ausrichten,
vollführen).
ätiän num. card. achtzehn.
ätiändi num. ord. der acht-
zehnte.
Pr kvadi n. ausspruch.
ätt E (got. aihts) geschlecht,
Y' verapr göör edel-
Seschlecht ss. tt.
art num. a, (got. ahtau)
1. ati num. ord. (got. ahtuda)
der achte.
& ätti (ättir, Atom, ätto)
m. sproß des
ngvi-ges ‚HH 55,
8, vgl. Rm. 14, 3; Eypindr
H sig Hg
aud. ee adj. leicht zu er-
langen, Hym. 18, 4, s. fä.
Audinn part. prt. beschert, zu-
gefallen.
gef
a 5: kendr ad). leicht kennt-
lich.
. ger, Sd. 31, 6.
auöugr.adj. reich.
aud-veldr adj. leicht Ben
uga n. (got. augö)
MeRe- bragön.s ae
Br der augen(lider), daher
augenzwinkern (als spöt-
‚tischer Baveis auf eınen
er” . augenblick (als
at-kv»di—austr-vor. 9
zeilbegriff, wie im disch. %
Hüv.
auk adv. (got. auk) wiederum
(? Hav. 98, 1), s. ok
auka (iök; got. aukan) ver-
mehren, att(ir) auka das
geschlechi fortpflanzen; mit
object anderer art = hinzu-
fügen, Am. 86, 9, ähnl. 40,7
(oröi ein wort); durch zuiat
od. einflößung En
Gör. II 21, 5; Hdl. 38,
43, 3; daher ramm- en
s. d., u. aukin schwanger.
aumligr adj. dürftig, Sg. 69,
8; elend (als ausdruck des
hasses, s. amättligr u. ämät-
tugr), Am. 2, 4
aura s. eyrir.
aur-glasir m. ‘wasserglanz’:
gold, Fi 28, 6
aurgom Ss. aurugr.
aurr m. tropfende masse, daher
1.tau, Vsp.19,4; 2.schmutz,
Grt. 16, 5; RB. 10, 3; synon.
für “erde” Alo. 10, 6; s. ür.
aurugr adj. iropfensprühend,
beträuft, Se ‚6; Lok.
48, 4; s. ürugr. ö
auefenseen m. pl. Rn
feuchtes gefilde, Vsp. 14, 5
tee (iös) stv. 1. be ießen;
2. schöpfen, Hav. 140, 6:
3. bildl. von St der andere
beschimpft, Lok. 4, 5; A. au-
saz sich ergießen.
austan ade. von osten her; fyr
an c. acc. östlich: von
cha) “vor eiw., von .osten
3% a + schöpfwasser (im
kiel), Hym. 27, 3
2. austr ade. 1.
2. nach osten..
austr-for f. ostfahrt.
im osten;
10 austr-vegr—baug-broti.
austr-vegr m. ostrichtung,
ostland.
aust-skota f. schöpfgefäß (um
den austr zu skiöta = über
bord zu stürzen), Hym. 27,6.
avalt adv. (got. *aiw allata)
immerfort, unaufhörlich.
ä-vanr adj. nir.: mer er Avant
«e-8 “mir fehlt etw, s. vanr u.
vgl. "mangel an’.
ax n. (got. ahs) ähre.
a- gan adj. ähnlich.
B.
bädir (ntr. beöi; vgl. got. bai)
ron. beide.
aömr m. baum.
2. baömr m. die geöffneten
arme, umarmung, Ls. 26, 6;
HHe 16, 6.
bak.n. rücken; rückwand, Hm.
31, 4.
bak-fall n. das hintenüber-
fallen beim rudern, Am.
4 ‚4
bakki m. ufer.
bäl.n. scheiterhaufen.
baldinn adj. stark.
baldr m. fürs, Hm. 25, 3.
Vgl. her-baldr.
bald-ridi, ball-ridi m.‘star-
‘ker reiter’, bez. der götter
Lok. 87, 2 (vgl. Grm. 30,
Vm. 18), HosmsAke: 21, 4.
bäl-for f. fahrt (der leiche)
zum scheiterhaufen, Br.1,6.
bälkr m. ee bei-
'name Hdl. 22, 1
ballr adj. (vgl. "got. balpaba)
"rüstig, hi an Hm.
26, 6;
ball- he 8. hart nöi.
bana (ada).swev. zu tode brin-
. gen (e-m).
bana-sär n. todeswunde.
bana-püfa f. todeshügel; die
erhöhung im erdboden, gegen.
die man den kopf eines ster-
benden lehnte, Hdl. 29, 4.
4. band n.1) "band, schnur,
Gör I 18, 8; 9) verband
(einer wunde), Am. 90, 4;
3) fessel, Hav. 149, 3 u. ö.
2. bond nir. pl. götter, Har.
109, 6.
bandingi m. fesselträger, ge-
fangener, Fm. 7, 6. &
bani m. 1) töter; 3) tod.
banna (ad) sw. verbieten, Am.
ban-orö n. todesbotschaft;
banorö e-s bera jemds. töter
werden.
bära f. woge (urspr. ierhebung R
‚vgl. bera u. mhd. en-bor).
barn n. kind; auch von er-
wachsenen männern: Ööins
barn = Baldr, Vsp. 31, 3;
Hüna bornom" = Hünom,
Akv. 27, 12.
barn-teitr adj. froh (lachend)
wie ein kind, Hym. 2,2.
barn-oskaf. Kindesalter (eigtl.
“kindl. jugend’), Am.?79, 1
das leben der kinder
barr n. (vgl. got. bariz-eins)
etw. spitzig starrendes,
1. nadeln des nadelholzes,
Hüv. 50, 3; Sd. 11, 5;
auch( ?) 'nadelbaum, baum
übhpt., HHv 16,6; Fi19, 4;
2. gerste, daher allg. korn,
Alv. 32, 2, u. noch dall-
gemeiner "nahrung, HH 54,8.
bast n. bast, bastseil.
batna (ad) swv. besser werden.
bätr m. boot (prosawort, ent- |
lehntes ags. bät).
batstr superl. der beste, s.
betstr. i
baug-broti m. brecher:
fürst (ehrende anne
a
haug-eiör m. ringeid (eid, der
auf d. tempelring geschworen
wurde), Häv. 110, 1.
baugr m. JORWrEnS-
baug-variör part. pri. ring-
geschmückt.
bautar-steinn m. bautastein
(hoher gedenkstein, eigtl.‘be-
uener stein’, bautaör
steinn, vgl. mhd. steinbözel
steinhauer), Hdv. 72, 4.
Bm. äln. bettgespräch, Hav.
,ö.
beör m. (vgl. got. badi) bett;
auch im pl. beit, Häv. 97, 2;
101, 6; sevar bediom & im
meeresbeit (anspielung auf
beör, bedöiar = grund und
ufer eines gewässers), Br.
" ’ .
"beida (dd; got. baidjan) auf-
_ fordern (e-n e-s), veranlas-
sen; griöts gräa gangs of
beiddar aufgefordert den
auen stein gehen zu lassen
(? eher ist zu lesen: griöt
grättg. of beiddo ließen den
gr. st. gehen), Grt. 2, 4; bei-
Br; (für sich) fordern.
bein n. knochen; gebeine Sg.
52,1; bein Hym. 37, 6.
beini m. flotte bewirtung (mit
beit n. schiff.
beita (tt) swo. beißen lassen,
. daher \. dem pferde (acc.) d.
gebiß anlegen, es aufzäumen
(Ghe. 18, 3) od. anspannen
(Gör. II 18, 6.mit d. wagen
als obj.); 2. mit d. schiffe
(dat.) gg. wind u. wellen
kämpfen, kreuzen, Haäv. 90,
8; Rm.15 pr. (fyrir bergsnos
"or ein vorgebirge’: nach-
dem die spüze erreicht war,
9 brauchte man nicht mehr
2 baug-eiör—benda. 11
zu kreuzen, denn es herrschte
seewind); 3. jem. mit etw.
(dat.) verfolgen, jem. mit
etw. zu leibe gehen (z. b.
sveröi, kasusverschiebung!),
Sg. 59, 2 u. ö.; ohne dat.
Grt. 13, 5.
2. beita f. köder.
beitin. alaun (? “beize’), Hav.
bekkr m. bank (in d.halle);
l. bekkir steht oft gleich-
edeuiend mit flet (s. d.),
vgl. Bar. 6, öff.; bera &
bekki = b. & flet (“auf-
tischen’), Gör. II 40, 7; Augis
bekki ä in Ä.s halle, Grm.
45, 6.
*bekk-skrautuör m. bank-
verzierer; Lok. 15, 3 (iron.).
*bekk-somr adj., Akv.7, 7
vom bogen gesagt, scheint zu
bedeuten ‘der bank ange-
messen’ od. “bankzierend’,
dürfte aber vielmehr ein as.
bakko ‘backe’ enthalten, also
‘an die wange passend’ (von
armbrustartigen bogen).
belgr m. (got. balgs) balg;
ledersack, vom menschlichen
munde nebst körper gesagt,
Häv. 134, 8; Hm. 26, 4. 5.
bella (got. balpjan) swv. kräf-
tig mit etw. (e-0) hervor-
treten, sich zu etw. auf-
schwingen od. erdreisten.
ben f. (got. banja) (todes)-
wunde.
1. benda (nd) swv. mit band
versehen: älm den bogen mit
sehne versehen, Rh. 28, 3
(daher anderswo: d. bogen
spannen), hlifar schilde mit
metallener einfassung ver-
sehen, Rh. 42,4.
2. benda (nd; got. bandwjan)
12 benia—berg-bui.
swe. durch ein zeichen an-
‚deuten.
benia (ad) swv. auf den tod
verwunden.
ben-logi m. ‘wundenlohe’:
schwert, HH 51, 9.
ben-vondr m. ‘wundengerie’:
schwert, Br. 19, 1.
4. bera f. bärin, Vke. 9, 2.
2. bera (bar; got. bairan) ste.
tragen;a) kursiv unbegrenzt:
nü bera peir vänar vol jetzt
tragen sie den bettelstab, Hav.
78, 3; Z/Egishiälm bar ek
den Ägishelm trug ich, Fm.
16, 2; bildi. bera afl it
meira die größere kraft be-
sitzen (mit sich führen wie
eine waffe), Sg.33, 7; b) kur-
siv begrenzt: hvern .. & seydi
bäro trugen jeden (der ge-
schlachteten ochsen) zur koch-
ube,Hym. 15,4; bar heim
ris gorstan dag trug den
ganzen er reisig heim, Rh.
9, 5; bildl. pviat meö sif-
iungom sakrünar bar weil er
zwischen verwandten streit-
runen hin u. her trug (feind-
schaft stiftete), HH II 34,8;
bäroz rög milli streitreden
gingen zwischen euch hin u.
her, Am. 97, 6; über bera
tilt Zs. 38, 3 s. tilr.; c) punk-
iuell-ingressiv: (er)heben,
pött ek ä lopt berak auch
wenn ich (den mantel) in
die höhe hebe, Grm. 1, 5;
bildl. (m. kasusverschiebung)
svä bar Helgi (für Helga)
af hildingom sem ... askr af
byrni so hoch erhob sich H.
über die krieger wie die esche
über das dorngesträuch, HH
II 38, 1; bera legra hlut
‘das unten liegende los auf-
nehmen’ = den kürzeren
ziehen, kursiv gewendet zu
laegra hlut lengi barom, 37H
II 21, 8; part. prt. borinn
erhaben, Ho. 100, 5; Grp.
7,3; d) punktuell-perfektiv:
bringen, ber pü minnisol
minom gelti bring meinem
eber ein gedächtnisbier, Hdl.
45, 1; bäro pat fyr Gunnar
brachten es (d. herz) dem
G., Akv. 22, 4; (fesseln) an-
legen, ef mer fyröar bera
bond at boglimom wenn
man mir bande an die biege-
glieder legt, Hav.149, 2, vgl.
Gg. 10, 3; bildl. banorö
bera, s. ban-ord; au
bera zuspruch leisten, Gör.J
12, 6; perfektivierende zu-
sammensetzungen: b. fiarn
fernrücken (Vke.); b. fi
zu platze bringen, (speisen)
auftragen(Ghv.,Drk., Ls pr.
b. saman zusammenbringen
(rong orö falsche aussagen,
Fm., skrok lügen, HH, un-
ers. bar sökn saman es
m zum streit, HH II);
b. upp aufzählen (Hdl.); ein
altes *ga-beran steckt in
bera gebären, dazu borinn
e-m "jemdm. geboren’: jemds.
sohn; ein altes *af-beran
(vgl. afburör) viell. in aflı b.
an kraft überlegen sein, HHv
26, 5; unklar ist bera e-o
mit etw. überwältigen (biöri
Vkv. 28,1; verkiom Od. 4,6).
ber-beinn adj. mit nackten
beinen, barfuß.
*ber-fiall n. bärenfell, Vkv.
berg, biarg n. berg (immer
als felsberg gedacht).
berg-büi m. a ei
riese, Hym. 2,1.
berg. -Danir m. pl.
Pr riesen, Hym. 17,7.
# bergia (88) 'swe. "verzehren, zu
sich nehmen.
“berg-
Baer risi m. bergriese.
rg-skor f. ‘ber Be: a
schlucht, ee €
rg-snos f. vorge Ei
er- , ad). bärenhart,
f uf wie bären, Akv.
beria (barda) swv. schlagen,
_ (mit steinen) bewerfen; per-
ektiv Bee (Hrbl. u
2; 87, 2; Hm. 22, 9;
x $ 15 “erschlägt ihn, le
® beriaz sich
| en, kämpfen.
Be Bere. EN,
orkr Eu bären-hemd®
bahurrihi - zen. 0. 0dl.
am he berserker.
" (got. batiza), com-
par. zus r, besser; e-m er
Ira sr besser an,
R RR:
A r er mer ollo etri
B. ist mir Bert als
es. Sg.15, 2, vgl. Gör. II
betstr, älter batstr adj. (got.
- batists), superl. zu ÖÖr,
van, trefflich (Vko. 39, 2);
'hafa batst am besten daran
sein (vgl. betri), Häv.80, 6;
en: a er olör batst, at. . das
ist das beste am biertrinken,
R. daß. „+ .„, oder: insofern ist
das b. etw. vorireffliches, als
„Hap. 14,4.
berg-Danir—biöa. 13
beysta (st) swe. en;
ellipt. rudern, Am. 77,
biarg s. berg.
biarga (barg; got. bairgan)
stv. bergen, En ER,
Hav. 154, 3; . 27, 5;
29,5; sd. 16, 2, a in ent-
sprechendem sinne auch mit
andern objekten: schützen,
reiten, vgl. HH 30; spez.
einen leichnam durch Be
graben vor wilteru
raubtieren schützen, Sd. 33.
2; spez. ein kind aus d.
geburiskrisis retten, Sd. 9, 1
(wohl auch Rp. 43, 6). Im-
mer mit dat.
biarg-rünar f. pl. geburts-
runen, vgl. biarga.
biarnar s. rag.
biart-hadda adj. mit
schimmerndem haar (von
einer blonden frau, vgl.
haddr).
biart-litaör adj. ‘von schim-
merndem äußern’, leuch-
tend.
biartr adj. (got. bairhts)
SHINE weißglänzend:
bida (beiö; got. beidan, gabei-
dan) stv. verweilen, u. zwar
«R schlechtweg, titt varat
bida es war nıcht lockend zu
verweilen, Hm. 17, 8; 2. mit
dem nebensinn, daß ‘der ab-
schluß des verweilens bevor-
steht u. von den verweilenden
erwartet wird, beiö pengill
unz pinig kvömo halır d.
fürst verweilte, bis die helden
dorthin kamen, HH 22, 5;
Am. 39, 9; 3. auf jem. od,
auf' etw. (e- 8) warten, Svä
beiö hann sinnar liösgar
kvänar so harrte er seines
14 bidöia—biör-veig.
‘lichten weibes, Vkv. 5,. 7; genpolsters’: ol
bidöom byriar wir warten auf frau, Od. 33, 3
jahrwind, HH II 6, 5; bei | bila (aö) swv: weichen. vr
b. 2 u.3 stehen ortsadverbia | binda Be got. bindan) stv.
auf die frage woher? (hedan binden: 1. durch binden (od.
' hier, Am. 39, 9; Hrbl. 14, 2; flechten) herstellen, bast at
padan dort, HH 22, 5, es binda, Rp. 9, 3; sküua binda
schwebt also eine bewegung (eigtl. ‘durch binden die
vor, die dem erwarteten ent- schuhe fertig machen’) Gör. e
gegenkommt); bei resultati- 9, 6; 2. an-, festbi
vem acc. geht 4. die bedig. hunda binda, HH II 39, 5:
‘warten’ in “erreichen? über, bitt pü bauga rauda binde
biöka ek pess böt die sühne die roten ringe (als gepäck
- dafür erleb ich nicht, Vkv. auf das roß), Fm. 40, 1;
:19, 3; aus ‘verweilen’ wird 3. (einen schild) mit metall-
:5. überstehen, erdulden, pat band umranden, Akv. 14, 7
ek allt um beiö das alles (s. benda); 4. einer ProR
habe ich durc, ende Gör.I durch binden den kopfpuiz
8,5; 4) und 5) gehn in ein- befestigen (vgl. md ein
ander über, vgl. bida bana vrouwe wolgebunden), Drk.
das ende erleben — den tod 12, 5; 15, 5; 17, 5; 19, 1;
erdulden, Häv. 15, 6; zu 4 Dr. "fesseln, Ls. 41, 6u. ö.:
. gehört noch das unpersönl. 6. b. yfir (wunden) verbin-
ef pat biör at veröa vel den, Sg. 32, 8. {
wenn das es dazu bringt, bi6Ö.n. (got. biud) abnehmbare
glücklich zu enden, Hav. tischplatte, pe AD.
41,6. in Akv. als trag
bidia (bad; got. bidjan) stv. | biööda (baud; got. YBindan) stv.
1. auffordern, befehlen, mit de darreichen, Hav. 92, 2;
acc. u. infin. ohne at; 2.etw. Gim,2e, 8: 2: (an)bieten
(e-s) heischen, erbitten; spez. (auch ohne darreichung),
um eine frau (kono g.) wer- 2. b. fylgö b ia 198
ben; spez. etw. von den bewirtung; da 3. ein-
göttern oder vom schicksal laden (e-m), heim b. ins
erflehen, Häv. 126, 10; 136, haus einladen, was anderer-
6; HH II 34, 4; Am. 84, 2; seits aber auch zusammen-
3. beten, Hav. 144,5; A.einen hängt mit 4. aufbieten, HH
schicksalswunsch auss 2 52, 1,und 5. entbieten, sagen.
chen, mit acc. u. inf., lassen, Akv. 8, 4.
3, ;F ER 5;4,8; 3a. 34, biörr m. bier. u
6; H ‚5: 10, 5; Hdl. | biör-reifr adj. biermunter,
50, 7 bierselig, Lok. 18, 5. |
biöill m. freier. biör- At; 7 > beor-sele) m.
bifaz (fö) swo. zittern. festhalle; Vsp. 37, 5.
bil f. name einer göttin; linn- | biör-veig f. Born, Hym.
vengis bil ‘göttin des schlan- 8,8.
birkinn adj. birken.
irnir s. biorn. &
‚bita (beit; got. beitan) stv. ein-
schneiden in etw., von waf-
fen: hvat beit, brynio was
schnüt in meine brünne? Sd.
12, 1; bitia pat sverö das
schwert :schneide nicht, HH
121 33, 1; bildl: jemandem
__ verderblich werden, pik skyli
: allir eiöar bita dich sollen
alle.eide strafen,HH 11 31,2,
_ ogl. bitat peim väpn.ne velir
weder waffen noch ränke
B; können ihnen etwas anhaben,
Häv. 148, 6; seit alters
speziell vom schneiden der
zähne: beißen, b. hvassara
schärfer beißen (tiefer hinein-
beißen), b. breiöara breiter
beißen (mit d. munde weiter
. überfassen), Drk. 25.
bitla (ad) swv. zäumen.
bitr adj. schneidend, Rm. 26,
2; schneidig, kühn, Fm. 5,5;
einschneidend, wirksam, Od.
7, 7; bitter, schmerzlich,
Gr. 13,7.
bit-sött f. "bißseuche’: durch
(insekten)biß verursachte
_ krankheit, Häv. 137, 13.
bitull m. gebiß. -
bioöf.(?)land, Vsp. 4,2.
orn (g. biarnar, pl. birnir)
m. bär, Grt. 138,5 u. HH II
8, ö doppelsinnig, vgl. ags.
_ beorn Ärieger.
blä-hvitr adj. blau-weiß, blau
u. weiß Beta
blak-fial j adj. schwarzfellig,
schwarz (vom
birkinn—bl6ö-rekinn. 15
blanda (blett, auch ad; 'got.
blandan) v. mischen, blandä
blödi saman sein blut mi-
. schen(beim blutbund, s:spor),
' Ls.9, 3, danach geöi blanda
vid e-n die sinnesart mischen,
Hav.44, 4, u.sifiom blanda
blutsfreundschaft herstellen
durch mischung (der sinnes-
art), Häv. 124, 1; blanda
drykkio blööi einen misch-
trank aus blut herstellen, mit
blut versetzen, Am. 85, 4; vgl.
82, 6; ähnl. biörr magni
blandinn, $d.5, 3; auf per-
sonen übertragen, Ls.32; 3;
56,3 (vgl. 3, 6); auf löpt
(s. d.), Vsp. 25, 5. 4
blär adj. (dunkel)blau. -
bläsa (bles) stv. blasen; bl.
eitri- gift schnauben.
blä-svartr adj. blauschwarz.
blauör adj. weichlich, feige.
bleikr. adj. bleich, hell (vom
haar u. vom metallenen
schild).
bleydi f. weichlichkeit, feig-
heit
bliö-liga ade. freundlich.
bliör adj. heiter, freundlich.
*blik-holl f. mit glänzendem
blech beschlagene u. gedeckte
halle: Walhall, Sg. 69, 3
(egl.in gullbiarta Grm. 8, 2).
blikıa (bleik) ste. funkeln.
blindr adj. blind.
b16Ö n. blut.
blöögan, blöögo(m) s.
blööugr.
blöö-ormr m. “blutschlange’:
schwert, HH 8, 7.
bloö-refill m. schwertspütze
er bedig. des kompos. un-
bl6ö-rekinn adj. blutüber-
strömt.
3
16 blööugr—brälliga.
blööugr adj. blutig.
blöta (blöt, auch ad; got.
blötan) v. durch opfer ver-
ehren; ohne acc. opfern,
abs. Häv. 144, 6, übertr.
(‘schlachten’) Am. 78, 5.
blunda (aö) swe. die augen
schließen.
blund-stafr m. schlafrune
(einschläfernde zauberrune).
blsia f. tuch, u. zwar in den
El. stets ein t. zum ein-
hüllen oder bedecken des
menschl. körpers, meist beit-
tuch, auch leichentuch (Gör.
I 13,1; Am. 103, 3).
bleeda (dd) swe. bluten.
boö.n. botschaft od. einladung;
Am. 2,7.
bodi m. ‘darreicher’, in ken-
ningar des fürsten od. helden
verbunden mit d. gen. des
goldes, der waffen od. auch
des kampfes; so Grp. 23, 7.
bogi m. bogen.
bog-limar m. pl. ‘biegeglie-
der’, glieder mit en N,
Haäv. 149, 3; Gg. 10, 3.
bögr m. Aug Nehme pferdes).
bök f. (got. böka) buntes tuch,
tuch mit eingewebten figuren
(urspr. wohl “illuminiertes
pergament’); bök ok bl&io
Sg. 49, 7; boekr inar blä-
hvito, Ghe. 4, 7; Hm.?7,1;
vgl. gull-böka.
bök-rünar f. pl. buchrunen
(die abergläubisch ange-
schaute buchstabenschrift),
Sd. 19,1.
bolli m. schüssel.
bolr m. rumpf.
bölstr m. kıssen, polster.
borö n. 1. tisch, 7 19, 3;
2. bord (eines schiffes), Vke.
33, 3; Hym. 23, 4.
boröi m.‘borte’, gewebestreifen.
borö-veggr m. breiterwand,
allisadenwand, Vsp.24, 5.
borö-pili n. schanzverklei-
dung, Gör. 17,6.
NT burg (umwallung mit
holzbauten); scheiterhaufen
Bor 65, e 66, Yu
t f. (got. böta) hilfe gegen
ein übel, 1. heilung, HH II
44, 12; 2. buße, schaden-
ersatz, oft im pl. boetr, bötir.
botn n. boden, grund.
brä f. wimper.
bräd f. stück fleisch od. totes
tier als Rare» futter.
bräör ad). eilig; brädar söttir
plötzl. krankheit, Od. 5, 4;
von menschen hastig, un-
eduldig, Häv. 2, 4; Ls.45,2;
rätt adv. schnell, bald.
bragar-full n. schwurbecher,
a |
ragö n. schne ewegung,
2 af bragöi De j
zem, Grt.19, 6 (s. af); rasche,
kühne tat, Am. 59, 7; Grp.
10, 6; heimlicher kunstgriff
list, Rp. 45, 3; af b
aus listiger absicht heraus,
Am. 2,7.
bragnar m. pl. helden. |
4. bragr m. der od. die erste,
das haupt, bragr kvenna die
krone der frauen, Sg. 15, 4;
Äsabragr, Skm. 33, 2.
2. Bar m. dichtkunst, Hdl.
‚6.
bragz ad». flugs, s. bragö.
brä-hvitr FE wimpernweiß,
mit schimmernder braue,
Vhv. 39, 4. \
heslla (aus bräöla) adv.schnell,
brälliga (aus bräöliga) ade.
dass. Ra |
4. brandrm. feuerbrand,bren-
mendes scheit, bes. von den
f Ben im miüttelraum der
,„ Akv. 41,7; Hav. 2,5;
287,1.
2. brandr m. klinge (des
schwertes), Grt. 15, 8; pl.
die schwertförmigen, oft kost-
bar rücken breiter, die
an nähe der steven oben
A. a a saßen, Rm.
N ‚6.
_ bräss m. koch, Am. 63, 1.
brätt s. bräör.
brattr adj. steil, mit dem
mebensinn ‘hoch’; bild. Am.
60, 4 (ich habe steilere ab-
hänge erstiegen).
bratt-steinn m. steiler stein:
säule, Hym. 29, 4.
braut f. “‘durchbruch” (durch
„den wald): weg, straße; & (i)
braut adv. weg, fort, ver-
kürzt zu & brott; braut adv.
dass.
rautingi m. wandersmann,
beitler
egöa (brä) stv. etw. (e-o) in
St bewegung setzen,
daher 1. schleudern, HH 4,
5; übertr. ordöom bregöa(z)
sich (kränkende) worte zu-
schleudern, HH 45, 6; II
23,6; auch ösonno br. un-
wahre vorwürfe machen, HH
36, 4; pvi bregör pü mer
das wirfst du mir vor, Fm.
8, 1, vgl. Hlir. 13, 1; ohne
dat. vorwerfen, Hir. 3, 1;
Am. 68, 4; von sich schleu-
dern, Gör. II 17, 5; übertr.
_ svefni, blunnstofom (den
schlaf abschütteln), auchheiti
we je gelübde brechen), ferner
_ barneesko broeöra das leben
der beiden kinder (weg-
Neckel, Edda, II.
brandr—brenna. 17
werfen = vernichten, Am.
79, 1), ähnl. Hir. 4, 8; un-
pers. bregör e-o etw. schießt
durch die luft, liöma glanz,
HH 15, 1, ähnl. II 86, 6;
bild. u. mit kasusverschie-
bung Am. 52, 3 (übertraf,
überstrahlte); 2. reißen, br.
stafntioldom af die schiffs-
zelte hastig abbrechen, HH
26, 1, br. stiörnbitlodom af
stalli das roß eilends aus d.
stall ziehen, Od. 2, 5; häufig
sveröi, hiorom das schwert
(die schwerter) ziehen, zük-
ken; 3. mit etw. irgendwo
hineinfahren, stecken, Rm. ,
14 pr. 5; Fm. 31 pr. 4;
Gör. III 9,1; 4. den ganzen
körper heftig bewegen, breg-
daz arbeiten, sich anstrengen
(beim rudern), Am. 37, 4;
5. unklar sind Am. 52, 2
(im nu kam es dazu’?) u.
Br.19,2(wo irgend eine me-
talliechnik gemeint scheint).
1. breida (dd) swv. ausbrei-
ien; bekki breiöda die bänke
mit decken od. kissen be-
legen, Alv. 1, 1 (vgl. aber
auch br. 2).
2. breida (ausbi-raiöjan)swev.
bereiten, zurecht machen;
faöm den faden bereiten,
spinnen(?).
breiör adj. groß, weit, breit.
brek n. pl. leidenschaft.
breki m. brecher, sturzsee.
4. brenna (brann) sie. bren-
nen, verbrennen (intrans.);
ör er par brunnit dort ist
etw. herausgebrannt, das be-
deutet eine lücke, Am. 54, 8;
br. upp emporlodern, Häv.
70, 4; br. inni “drinnen ver-
2
3
18 brenna-bu.
brennen’: im brennenden
hause umkommen, Sd. 31,5.
2. brenna (nd) swv. brennen
(Gör. II 39, 6), verbrennen
(trans.).
bresta (brast) stv. bersten;
krachen, HH 27, 3.
brestr m.A.bruch, Vkv. 27,2;
2. krachen, Br. I, 6.
bretta (tt) swe. steil aufrich-
ten; vgl. brattr.
brigd f. wankelmut.
brigör adj. wankelmütig.
brim n. bewegte see, dünung.
brim-dyr n. “dünungstier’:
schiff, HH 50, 7.
brimir m. schwert.
brim-rünar f. pl. dünungs-
runen, Sd. 10, 1, ogl. Ab
brim-svin n. “dünungs-
schwein’: schiff, Hym.27,8.
bringa f. brust.
briöst n. (auch pl.) brust.
briöst-kringla f. ringförmi-
es schmuckstück für die
rust, Vkev.
briöta (braut) si. brechen
(trans.); braut (äin) & oxl
hänom das wasser stieg ihm
bis an die achsel (brach sich
an der achsel), Br. I, 6;
ellipt. brutu viö land er-
litten schiffbruch beim lan-
den, Grm. pr. 5; unpersönl.
braut borgir burgen wurden
ebrochen (zerstört); bildl.
H 11 16, 8.
briötr m. zerbrecher; br. berg-
. Dana zerschmetterer der rie-
sen, Hym. 17, 7.
broddr m. spüze, des schwertes
od. speeres (Akv. 41, I), aber
auch der flotte (HH II 19,6);
äbrodds oddi auf der spitze-
sten spitze, Fi 32, 3.
brödir m. bruder.
brööur-bani m. brudertöter;
. minn br.-b. meines bruders
töter. ;
brök f. hose. .
brotna (aö) swv. bersten, zer-
brechen.
brott ad». fort, vgl. braut.
brü f. brücke.
brüö-fe n. !brauigeld’; Drk.
bruüör f. 1. braut, (vermähltes)
weib; b-ar lin brautlinnen,
kopfputz der braut aus
linnen, Drk.; b. Grana weib
des (hengstes) Grani: stute,
HH 42, 1; 2. weib schlecht-
hin. Die göttin Skadi, die
riesentochter, heißt (skir) b.
goda (leuchtende) gölter-
braut, Grm. 11, 5 (goöbrüör
bei Dörör Siareksson).
brugginn part. prt. Por
brullaup (aus brüö-hlaup) n.
hochzei
u.
brün (pl. brynn) kanie (in
duzehrin, s. d.); kante der
stirn: braue.
brün-hvitr adj. brauenweiß,
mit glänzend weißen brauen,
Hym. 8, 7.
brünn ad). braun.
brunnr m. quelle, born.
brynia f. (got. brunjö) brünne,
eisenwams.
| bryniaör adj. mit brünne be-
kleidei; bryniadir die ge-
folgsleute, Gör. III 5, 6.
brynn s. brün.
bryn-ping n. ‘brünnenver-
sammlung’: kampfgetümmel.
bryti m. ‘(fleis er:
truchseß, hausmeier.
brokon f. kampflärm.
bu n.1. gehöft,wirtschaft; gora
bü einen hausstand gründen,
Rp. 23, 10; bü g6Ö statt-
liches (blühendes) gehöft,
Hrbl. 6, Hir. 4,7. 8.2. vieh-
“ hof, vorwerk, Häv. 83, 6.
büa (bi6) ste. 1. meist intrans.,
hausen, wirtschaften, mit u.
ohne ortsbestimmung; af
baugom bua fern von den
ag hausen, näml. bei der
Hel, Fm. 38, 3; b. um e-t
.. sich mit etw."abgeben, Sg.
40, 3; b.til e-s etw. rüsten,
vorbereiten, Grt. 6, 3; Rb.
‚16, 4; 2. trans., bewohnen
(äsgarö das asengehöft, ür-
gan stafn den feuchten vor-
dersieven, vom stafnbüi, dem
stevenwächter, gesagt, HHv.
15, 5), bereiten (seing ein
beit; ol bier). — büinn part.
ri. 1. ausgerüstet, blööorm
üinn ein schwert mit zu-
behör, HH 8, 7; brimdyr
_ büin gulli goldgeschmückte
schiff, HH 50, 8; 2. fer-
tig, gerüstet zu etw., bes. zum
aufbruch, ä ‚braut büinn
reisefertig, Rm. 21, 3; vgl.
_ Grp. 18, 4, aber auch hon
var büin til at springa af
harmi sie war reif, vor gram
zu ‘springen’, Gör. I pr.
buölungr m. = mhd. Bote-
_ June, hat die allg. bedeutung
_ fürst angenommen; das ur-
ng ("nachkomme des
_ Buöli’) Akv. 42, 7.
bugr m. krümmung; meö bu-
gom “mi umwegen’, wenn
man alles mitnimmt, ins-
gesamt, Grm. 24, 3.
bür n. frauenhaus.
burr m. sohn.
-r--.—. =—=—e——
l VE
büa—bol. 19
byggva. (gö) swe. 1. intrans.
hausen; 2. irans. bewohnen
(über HH II 13, 3 s.büa 2).
byr 2. 3.sg. prs. zu büa.
byröa (rö) swv. weben; vgl.
bordi.
byrör f. bürde.
byrgia (gö) swo. einschließen,
HH II 46, 10;
vgl. ags.
byrgan begraben. ®
byrla (ad) swv. jemdm. ge-
tränk bringen.
byrr m. fahrwind.
bysia (busta) swe. rauschen,
sausend strömen.
bz»Ööi s. bädir.
boeli n. lager (höhle, bau) eines
lieres.
boen f. bitte, erbetenes; daher
bidia boenar, eigtl. um etw.
erbetenes bitten: eine bitte an
jem. richten.
boer m. häusergruppe, gehöft,
ansiedlung. x
boeta (tt) swe. besser machen,
wieder gut machen, daher
1. ausbessern, Vkv. 27, 1;
2. (sitreit) schlichten, Hav.
153, 6; Gör. II 18, 3; 3. bü-
ßen (im strafrechtl. sinne),
Gör. II 17, 10; HHo. 24, 2;
Ls. 12, 3 u.'ö. — boetaz sich
> ra x 100, 2. 5
f. (ags. beadu) kampf,
"ai Verse be
dem unklaren boövi, Br. 13,
5 u. steckt in
boö-froekn adj, kampfkühn,
Hm. 28, 3, u. in
boövaz (aö) swo. kampflustig
werden, sich erhitzen, Hm.
Mai ;
bol n. (ahd. balo, vgl. got.
balwa-wösei) übel, unglück,
schaden, oft mit dem neben-
sinn, daß sich darin haß
2*
20 bol-rann—deila.
od. bosheit jemds. äußert;
vgl. bolva-smiör.
bol-rann n. unglückshaus,
Gör. II 41, 4.
bol-stafir m. pl. unglücks-
runen: unheil, Sd. 30, 5.
bolva (ad) swv. bol anwün-
schen, fluchen; Fm. 1 pr.
bolva-fullr adj. unheilvoll.
bolva-smiör m. unheils-
schmied, unheilsstifter (bol
als stoffliche sache auch Gör.
II 23, 2 u. bei skalden).
bol-viss adj. (as. balu-wiso)
kundig des schadenstiftens.
bond s. band 2.
borkr (dat. berki) m. borke,
n rinde. i as
rr m. (ags. bearo, ahd. paro
hai) en borr ler
‘schildbaum’: krieger, Am.
30, 13.
D.
dad f. tat (facinus).
däöd-rakkr adj. tatbereit, straff
zur tat.
dafar s. dof.
dafna (ad) swv. gedeihen.
daga (ad) swv. tagen; dagar
e-n uppi jem. (ein unterird.
wesen) wird oberhalb der erde
vom tage überrascht (u. zu
sh), Ale. 35, 6, vgl. HHv.
dag-megir m. pl. ‘tages-
er mai, AR Sr
(> ingar, vgl. $d. 3, 2).
Bo ie i dag heute; ä
egi bei tage, vor einbruch
der nacht, Hrbl. 57 RA;
annars dags, ins hindra
dags am andern od. folgen”
den tage; snemma dags
jrüh am tage, Am. 67, 2;
aptan dags abends, Sg. 6, 2;
tilins eina dags bis 2. todes-
tage, Fm. 10, 3 (vgl. as. En-
dago todestag); fimm dagar
5 tage als typische kurze
frist, Häv. 51, 3; 74, 6; d.
personifiziert Vm. 25, 2;
84.,3, ds2 Ui 5
dags-brün f. ‘tlages-kante’:
der im ersten tageslicht glim-
mende horizont, HH 26, 6;
1143, 8.
dag-sefi m.
tages’: abendstille, Alv.
dag-setrn. die rüste des tages,
abenddämmerung.
dalr m. tal.
danskr adj. dänisch.
dapr adj. traurig.
darradar s. dorruör.
där (nir. dätt) adj. verderb-
lich, Sg. 26, 6.
daudi m. tod. f
1. *dauör m. tod, Akv. 28, 6.
2. dauör adj. tot; verda d.
sterben.
danr adj. taub. N
eigia f. vieh ‚
deila (ld) Fe; 1. in
teile zerlegen, durchschnei-
den, deila grund das erd-
reich irennen, vom grenz-
flusse, Vm. 15, 5; 16, 2;
bauga deildo zerstückelten
ringe (um das gesinde zu
belohnen), Rp. 23, 8; hofn
um d. seinen besüz teilen
(um davon abzugeben), Sg.
36,4; d.hug seine liebe (auf
zwei ver)teilen, HHv. 40, 2;
ähnl. Gör. II 6, 2; 2. ver-
teilen, meiömom Sg. 46, 4;
mat meöÖ monnom 18%
unter die leute, Ls. 46, 3;
vig meö verom die er i
schläge (od. siege) unter de
3. Eee
männer, Ls.
“milderer des
teilen, Gothormi af gera
G. vom wolfe (wolfs-
fleisch), Br. 4, 4; hierher
auch Am. 19, 3? 4. teil-
haben (sich zuteilen), Skm.
22, 6; hierher wohl auch
Od. 24, 4 (wo die liebe mit-
spielt); 5. einander etwas
mitteilen, etw. austauschen
(viö e-n mit jem.), mina orö-
2 i meine wissenssprüche,
m.55,7; rünar Rp. 45,2;
en feindschaft, HH 45,
8; II 28, 8; sakar streitig-
keiten, Sd. 31, 1; 6. ohne
obj. mit jem. (viö e-n) zu
tun haben, streiten, Hrbl.
15,2; HH 44, 8; Sd. 24, 3;
x 29, 4.
_ „deilir m. verteiler; bauga
F (sveröa) d. derringe (schwer-
ter) verteiler: fürst.
deyfa (fö; got. ga-daubjan)
swv. MEN betäuben (durch
einen schlag?), dann stumpf
machen, meist von waffen
(eggiar, sverö), aber auch d.
. _sela den sinn stumpf (blöde)
machen, Sd. 27,6 u.d.sakar
die feindschaft abstumpfen
rer hvetia scharf ma-
), Gör. II 28, 8.
deyia (dö; ahd. touwan) stv.
sterben; mit orisbest. des jen-
u sseü. 2iels, Vm. 43, 7.
diarf-liga ade. kräftig.
digr (rs) adj. dick.
dimmr adj. dunkel.
_ dis f. (ags. ides) herrscherin;
1. von eborenen frauen,
dis skioldunga, ZH II 51,3;
Br. 14,3 (= ags. ides Seyl-
dinga) herrin der Schildunge
eg erstarrt); Akv.
‚3; HH II 46, 11; auch
Rm. 11, 2; 2. von schick-
deilir—draga. 21
salsgöttinnen und walkyrien,
‘dis’, “idis’, vgl. Idisiavisö
‘Idisenwiese, Hm. 28, 6;
Am. 28, 8; Grm. 53, 4; Sd.
9,6; HH 16, 4; Gör. I 19, 4.
diüpr adj. tief; rastar d. eine
meile tief.
diup-uöga (aus -hugöga) sw.
adj. f. die tiefdenkende, bei-
wort, Hdl. 28, 5 (-auöga R).
dölg n. streich, hieb (vgl. wg.
dolg ‘wunde’); dölga dynr
lärm von schwerthieben,
kampfgetöse, HH 20, 3; kol-
lektiv fehde, dölgs siotul
“fehdestiller’: friedensmühle,
Grt. 16, 7.
dölgr m. totschläger, feind,
hans um dölgr Sg. 23, 1
(vgl. Egill Arinb. 22, 3);
von widergängern HH II
51,7
al
dölg-rognir m. gebieter der
schlacht, Akv. 28, 5.
dölg-spor .n. “hiebspur’, wun-
de, pl. HH II 42,7.
dölg-viör m. “"kampfbaum’:
krieger, Sd. 29, 5.
dömr m. (got..döms) gerichts-
verhandlung, daher 1. ge-
richtsversammlung, richter-
kreis, Sd. 12, 9; 2, urteils-
spruch, norna d. -schicksal,
tod, Fm. 11, 1; 3. brimis
dömar “verhandlungen des
schwertgerichts’ (vgl. Rn
stefna), waffengäng, HH
R II 22, 8. 1
org f. angelgerät.
döttir (pl. doetr) f. tochter.
draga (drö; got. dragan, ahd.
tragan) siv. ziehen, meist
vom vorspann (auch dem
menschl., Grm. 49, 5; Grt.
16, 7); anders Hm. 15, 1;
Br. II, 1; Hym. überschr.,
h)
22 dräp—drifa.
vgl. 23, 1; 21, 1; vom höher
(ofar) ziehen der segel, HH
29, 1; dr. fram hervor-
ziehen, Rm. 5, pr. 4; dr. ä
band (perlen, ringe) auf eine
schnur ziehen, Gör. I 18, 8;
Vkv. 7, 6; übertr. dr. vel at
(vgl. as. dragan drugithing)
ränke spinnen gegen, Ep:
33, 8. — Vkv2,6, svanfiad-
rar drö = trug schwanen-
federn.
dräp n. tötung.
drasill (pl. a. dran d. dros-
lom) m. roß, Akv.
draug-hüs n. haus der toten:
grabhügel (hünengrab).
draum-niorun f. iraumgöttin
KRprz name einer asin):
nacht, Alv.
draumr m. traum; mer er
draums ich bin im traum,
HHv. 19, 2; Hdl. 7, 2.
draum-ping n. “traumding’
(wenn die menschen im
traum zusammenkommen),
schlaf; drifa dr.-a tilschlum-
mer DER einschlafen, HH
1150,10. _
dreifa (fö; zu drifa, got. draib-
jan) swv. überströmen (tran-
sitip).
dreki m. drache.
1. drekka f. trunk (schlaf-
A Od. 12, 4), bier Grm.
Kr
2. drekka (drakk; got. drig-
kan) stv. trinken; prägn.
'zechen, 2. b. fiolö var druk-
kit, Br. 12, 2; drukkinn
betrunken; dr. brullaup, erfi
hochzeit, totenmahl feiern.
drekkia (kö; got. gadragkjan)
swv. ertränken.
drengia-mödir f. “mutter
wackerer burschen’, beiname,
Hal. 18, 2.
drengr m. wackerer bursch,
krieger.
drepa (drap; ahd. treffan) stv.
1. mit e. körperteil gegen etw.
fahren, dr. hendi & kampa
mit d. hand an den bart,
dr. hoföi i gras den kopf
ins gras stecken (vom trau-
ernden pferde), dr. foeti mit _
d. fuß anstoßen, straucheln;
schlagen (aufschlagen, iref-
fen), dr. kälki viö haus den
becher gegen den schädel,
Hym.; dr. & vött auf e.
zaubergerät schlagen (vgl.
seiör), Ls. 24, 3; drepa e-n
tamsvendi jem. mit d. "zäh-
mungsrute’ schlagen, Skm.
26, 1; heröa klett drep ek
per hälsi af den kopf schlag
ich dir vom halse, Ls. 57, 5;
bildl. dr. kosti od. kostom
e-s jemds. ruhm “nieder-
s en’, verschlechtern,
Am. 73, 1; 100, 2 (unpers.);
2. erschlagen, häufig; dr. i
hel ins jenseits befördern.
dreyma (mö) swv. träumen
(pers. u. unpers.).
dreyra (rö; got. drausjan)
swo. tropfen, bluten.
dreyri m. (ausgeströmtes) blut.
dreyr-fäaör part. prt. blutig
geile (weil an der klinge
lutreste kleben), HHv. 9, 6.
dreyrgarn. pl. f. von
dreyrugr adj. blutig.
drifa (dreif) siv. gezogen kom-
men, ziehen, strömen, HH
1150, 9; auch von einzelnen,
Vkv. 20,5; Fi 4,6, doch stets
mit dem passiv. sinn des
getrieben- od. gezogenwer-
.dens; part. drifinn e-o od.
i e-o überströmt.
dritinn part. prt. beschissen;
s Ls. 56, 6
. 56, 6.
driügr adj. tüchtig, reichlich
(urspr.‘schaffend’); driügan
einen En venaiıe,
Hym. 7, 1; driügt
Hi. 79, 6; a is, 3.
driüpa (draup; una triofan)
stv. triefen, tro
driüpr adj. ._.
dropi m. BEN.
drös f. w
drött f. (ags. dryht, ahd.
. ea HH 7445
ji zuhörerschaft
achlers daher volk, leute
übhpt., so meistens; unklar
(verderbt) Gör. II 43, 8.
dröttinn m. (ags. dryhten,
ahd. truhtin) gefolgsherr;
seggia dröttinn comes socio-
rum, Br. 6,6; Akv. 23, 2;
Grp. 5, 2; 35, 6; pursa "dr.
comes 'gigantum, Drk. (vgl.
22, 3; 31, 7); übertr. hafra
dr. herr der böcke (Thor),
Hym.; als anrede Skm. 3,6.
‚drött-lätr adj. höfisch, vor-
nehm, Am. 10, 3 (vgl. 21, 1
velborin).
drött-megir m. ehesleute
(vgl. ags. magubegn), A
R- Ar an 7 a 7, 9 ee
übhpt.
ng. königin.
drukkna (ad) swv. ertrinken.
% drüpa (pp) swv. hängen lassen,
h oföi den kopf; Grm.
10, 6 vom adler, dessen
kopf x schwingen herab-
dran "e8) swe. 1. got.
"driugan, ags. an. a) et-
was leisten, was der .drött
dritinn—dvelia. 23
zukommt, orlog kriegsarbeit,
Vkv., vgl. Ls. 25, 5 (ags.
orleg dreogan); prek e.
heldentat ausführen, Hrbl.
48, 3; ähnl. Am. 45, 2; 86, 5
(abschätzig = verüben);
b) dulden, Grm. 35, 2. —
2. zu driügr: groß machen,
vermehren, Am. 82, 5 (sar-
kastisch).
drykkia f. trank, näml. bier;
zu Grm. 45, 7 A vgl. drek-
ka lu. Akv. 1,8.
drykkr (ags. dryne, ahd.
trunk) m. trunk.
drosla, droslom s. drasill.
duga (gd; got. dugan) swv.
taugen; 1. absol., tüchtig
sein, etw. taugen, Hüv. 71,3;
Vm. 20,.2; 22, 2; 2..zu
etw. (e-0) taugen, einugi zu
nichts, Haäv. 133, 6; vgl. Am.
52, 10; Ls. 16, 2 (unklar);
3 jemdm. (e- m) nützen, gut
sein, helfen, Vm. 4, 4 (sich
tüchtig erweisen, ausrei-
chen), Sd. 9, 6; 22, 6; Hdl.
50, 8; HH 46, 3; 11'234, 3.
dükr m. tuch (schulter- u
a as Rb.
dul f. 1. heimlichkeit, ver-
schlossenheit (vgl. dylia; dul
er laun, sagt Snorrı zu Hat-
tatal 18), Hav. 57,6; 2. hoch-
mut, Häv. 79, 6; Gör. II
39, 3:
‘dundi s. dynia.
dünn m. daunen, Grt. 5, 6.
dura, duroms.d
düsa’ (ad) swv. dröhnen, Od.
17, 5 (egl. Bugges Edda
s. 427f.).
dvala (ad) swv. aufschieben,
zögern mit.
dvelia (dvalöa) swv. auf-
halten, meist mit persönl.
24
obj., dv. til aldrlaga mit
tödl. wirkung hinhalten,
HHv. 30, 2; dveliaz sich
aufhalten, weilen; dv. räö
lengra die ausführung des
befehls noch länger hinaus-
zuschieben, Am. 65, 4.
dvergr m. zwerg, Rp. 16, 8
ein teil der weibl. tracht, der
auf den schultern saß.
dura, durom s. dyır.
dvol.n. pl. verzögerung.
dyggr adj. tüchtig, wer seinen
dienst gut versieht (vgl. duga
e-m), daher treu, vom gefolge,
Vsp. 64, 5; Rm. 20, 4
dyia (düöda) swv. hin- u. her-
bewegen, schütteln, schwin-
07 (vom speer).
dylgia f. schlägerei, gefecht.
dylia (dulöa) swv. verhehlen,
verleugnen, mit gen. rei u.
acc. pers.; duliör ertu du
irrst dich, du bist kurzsichtig,
HHv. 19, 1; Hdl. 7, 24.
iaz sich verleugnen, HH 13,
7; dyliaz e-t sich etw. ver-
. hehlen, Am. 14, 6.
..dyn-fari m. “brausejfahrer’:
wind-, Alo.
dynia (dunda) swv. rauschen,
dröhnen.
dynr m. gedröhn, lärm.
4. dyr.n.tier, bes. e. stück rot-
wild, reh.
2. 2, n. kostbarkeit, pl. Vkv.
.
6; vgl. d
m pr m. Kekdhee klein-
od.
dyr-kälfr m. hirschkalb.
dyrr pl. (ahd. turi) tür, tor (als
öffnung od. als fester teil
des gebäudes, vgl. hurö);
haus; vek ek pik dauöra
dura ich wecke dich aus d.
totenhaus, Gg. 1, 3; fyr hel-
dvergr—doemi.
gom durom vor (den toren)
der heiligen halle = pe
durom Valhallar, Grm.22,3
ayırad.(aht l.dyrn
yrr.adj.(ahd.tiuri, vgl.dyr n.)
stbar, in ehren ge-
dys f. steinhaufen über einem
leichnam, grabschüttung.
dell adj. leicht (facilis).
dekkr adj. dunkel.
doegr (rs) n. halbtag, meist die
helle tageshälfte, r ‘tag’,
vgl. deegr eitt, Grp. 25, 7
(eino doegri, Skm. 13,4) mit
x» til ins eina dags, Fm.
10, 3: todestag.
doelskr adj. dumm. ;
doema (mö; got. dömjan) swv.
urteilen, um (of) e-t über
etw., um (of) sakar d. über
en en recht
sprechen (tägl. beschäftigung
ds fürsten), Gör. II 3 6;
er 29, “ iron zz der
vegerischen enis ra) ,
HH II 21, 4; bloßes d.
recht sprechen, Grm. 29, 5;
30, 8; urteile od. meinungen
abgeben od. austauschen:
sich unterhalten (viö e-n mit
jem.), Ls. 2, 1 u. ö.; drekka
ok doema (pgl. ags. drincan
and drfman, as. drunkan
drömian) vom geselligen ver-
gnügen in der halle
ai
rbl. 9, 8.
doemi n. was für jem. od. für
etw. maßgebend ist: A.schick-
sal, los, HH II 8, 1; 2.norm,
beispiel, seitenstück, ‘ekki
hygg ek okkr vera ülfa d.
ich hoffe, das vorbild der
wölfe besteht für uns nicht,
es wird uns doch nicht gehen
3
ftl. sinn Vko. 31, 8;
u
Al Run wie den alten, Hm. 29, 2;
i = reg Pr 13, 5.
(pl. dafar) f. spie i
de BY. (ahd. tou) tau; auch
I een. farb
;% ES ansend itr adj. taufarben, tau-
escn adj. taui,
ateliner m. held; st pötti
säd. vera dem gefolge dünkte
dieser ein held, od. ein gebo-
rener fürst, zu sein, HH 7,2;
ürst.
dep pr s. dapr.
Ar orruör "pi. darradar) m.
speer, Akv. 4, 7; 14, 9.
i E.
- 6arn s. iärn.
h sa conj. (got. aippau, ahd.
edo) oder, bezeichnet im
aussagesatz die gleich-
werligkeit od. Br rung
zweier fälle od. ausdrücke,
m&li parft eöa pegi rede
ge; vant er stafs vifi eda
„valda aörir die frau hat eine
rune ausgelassen, oder es
sind [re hände im spiel,
} bi Am. 12,10; nü mättu kalla
karl Feng eöda Fiolni du
- kannst den alten Fengr nen-
nen oder Fjölnir, Rm. 18, 7;
in fragen fordert eda auf,
zwischen mehreren möglich-
iten zu entscheiden, var sü
ein vetr eda föro ber fleiri
saman war es nur ein
wesen oder rütten sie zu meh-
oo reren, HHv. 27,6; gettoz
_ hvärt skyldo zsir afräö
gialda, eda skyldo godin .
‚gildi eiga berieten, ob
asen iribut zahlen (u. auf
- die götterrechte verzichten)
(nur) das nötige oder schwei-
dof—ef.
25
oder ob alle götter die opfer
genießen sollten, Vsp. 23, 7;
nicht selten bezeichnet aber
auch in frage n eda die er
ordnung: hvadan ig
kom eda upphiminn Baer
die erde stammt und der
oberhimmel, Vm. 20, 5;
hverr man heipt Hedi hefnt
of vinna edöa Baldrs bana ä
bäl vega wer wird die hasses-
tat an Höd rächen können
und Baldrs töter auf den
scheiterhaufen bringen, Bdr.
10,7; hvärt ek skylda vega
eda val fella ob ich zu-
schlagen und eine walstatt
schaffen sollte, Sg. 37, 4R
(ungeschicklichkeit vielleicht
schon des dichters); eda dient
auch zur anknüpfung einer
frage an eine aussage, Hrbl.
7, 3 (doch, übrigens).
eöl-vina f., Hdl. 46.5; 47, 5,
e
Luc)
ist unerklärt u. viell. ver-
derbt; alter beiname der
Freyia, oöl-vina, zu oöla in
der vorgeschichtl. bedig. “zeu-
gen’ (coire)?
conj., wenn, ob. Die aus-
gedrückten gedankenverhält-
nisse sind sehr mannigfach,
bes. zu beachten ‘freie’ ver-
bindungen wie Ls. 50,
(wenn du mir von meinem
ende sprichst, so spreche ich
dir vom tode deines vaters);
Drk. 3, 7 (wenn aussicht ist
auf rückgewinnung des ham-
mers, oder: um zu versuchen,
ob. .); Vhv. 5, 9; Ge. 4, 4
(deine fahrt wird lang, frei-
lich nur, wenn du sie voll-
führen kannst); ef (pik)
vita lystir, wenn du es wissen
willst, ist von fällen wie Hlr.
26 efla—eiga.
5, 4 ausgedehnt auf solche
wie Hir. 2, 6; 6,6; HH II
8, 4 u. a.; nur verhältnism.
selten handelt es sich um
bedingungen, vgl. Hym.
6,3; 17,3; Hav. 67,3; Skm.
9,6; Hm. 28, 2; vgl. anderer-
seits 2.b. pat er fär mikit, ef
pü foeti drepr es bedeutet eine
große gefahr, wenn du mit
d. fuß anstößt, Rm. 24, 2;
launa mun ek per farsynion,
ef vit finnomk i sinn annat
lohnen werd ich dir die wei-
gerung, wenn wir uns das
nächstemal treffen, Hrbl. 59,
4; hug heföir pü, ef pü
hefödir hyggiandi .. . wenn
du nur deine gedanken bei-
sammen hättest (resignierter
‚wunsch, wie Ls. 27, 1), Hm.
27, 2; komz par vetr, ef
par kom niemand kommt
dort durch, wenn er auch
hinkommt, Fi. 16, 6.
efla (ld; von afl 1, vgl. gflugr)
swv. kraftvoll ausführen;
vig, Grp. 12, 2; eflaz zu
kräften kommen, viö e-n
eigtl. an jem., gleichsam an
jem. sich in die höhe arbei-
ten, Hdl. 15, 1 (von der ver-
schwägerung miteinem mäch-
tigen).
eflin. kraft (zu afl); Gör. I
27,2 app:
efna (nd) swv. (ein verspre-
chen) halten, zu wirklichkeit
(efni n. stoff) werden lassen.
egg f. (ahd. ekka) schneide (des
‚schwertes); eggiar, makis
egg(iar) formelhaft f. d.
schwert selbst (vgl. ags. mö-
ces ecge, as. mäkeas eg-
giun), Hm. 15, 3; Sg. 47, 8;
Skm. 25,4; vgl. Vhko. 33, 6;
Hadl. 15, 4; Sd. 14, 2; tau-
tolog. eggiar n& &arn, Hm.
25, 7 (vgl. Sg. 68, 3).
egg-hvass adj. schneiden-
scharf, vom schwerte, Sg.
68, 3.
eggia (ad) swv. anreizen, an-
treiben; vgl. hvetia.
egg-leikr m. ‘schneidenspiel’:
kampf; eggleiks hvotuör
‘kampfantreiber’: fürst, Gör.
,
egg-möör adj. durch schwert-
schneiden ermüdet, ge-
schwächt, getötet, Hm. 30,3;
Grm. 53, 1.
egna (nd) swv. als köder (agn)
4 I angel) stecken, Hym.
Bun
ei partikel (got. ni aiw) nicht,
Häv. 39, 3; Hal. 5, 7; Fi
21,6 u. ö.
eiör m. eid.
eiö-rofa adj.
brüchig.
1. de eigentum, habe.
2. eiga (ätta; got. aigan) v.
besitzen, zunächst im rechtl.
sinne, wo öfters “gehören” die
angemessene übers. ist, hverr
a skipit wem gehört d.schiff,
Hrbl. 7, 3; reiöi er Reginn
ätti zaumzeug Regins, Br.
II, 2,b; vgl. Hym. 7, 8;
e. wird vom eigentümer
gesagt, der sein eigentum
nicht innezuhaben u. daher
auch nicht mit d. inhaber
identisch zu sein braucht,
vgl. noch (pörr) haföi hver
pannz Hymir ätti Thor
hatte H.s kessel auf dem
rücken, Hym. 39, 4; (Ni-
öuör) bar sverdöit er Vo-
lundr ätti Nidud trug Wie-
lands schwert, Vkv. 16 pr.3;
indecl. eid-
eiga—ein-mel. 27
anspruch haben auf etw.,
gildi eiga ein recht auf die
opfer haben, Vsp. 23, 8;
hälfan val Ödinn ä die hälfte
der gefallenen steht (fällt)
©. zu, Grm. 14, 6; ättattu
her vero dir steht hier
kein aufenthaltsrecht zu, Fi.
2, 6; im außerrechtl. sinne
zuweilen — bekommen, pat
varö pinni kono at hon ätti
mog viö mer das widerfuhr
deiner frau, daß sie von mir
. einen sohn bekam, Ls. 40, 3;
die objekte sind sehr ver-
schiedenartig, nicht bloßtöm
eiga zeit haben (Am. 63, 5),
ött ättom sialdan ruhe
hatten wir selten (Am. 56,5),
pörr A afl cerit en ekkihiarta
Thor hat stärke genug, aber
‚keine beherztheit (Hrbl. 26,
I), ek & frödan sefa ich habe
‚weisen sinn (Fi. 4, 2), hvat
‚aSigurör ser fyrhondom was
‚hat 5. vor sich (Grp. 26, 7),
‚e..sakar streitigkeiten (einen
‚prozeß) haben (Hrbl.), e.
aörar syslor anderes zu tun
‚haben (HH 17, 5), sondern
auch e. heima i zu hause
sein in, HH II 5, 4; 6,3;
e. tt saman aus einem ge-
schlecht sein, Fm. 13, 3;
e. orrosto e. schlacht liefern,
Am. 25 pr.; patki ättak,
er ..das nicht getriebenhabe,
was... ‚Gör. III 3, 6; nicht
bloß e. kvän, kono, e. ver,
mann e. frau, e. mann
haben, sondern passim auch
"Dagr ätti Döro D. hatte Th.
zur frau (Hdl. 18, 1), vilk
ev B ildar brööur eiga
ich will B.s bruder nicht
‚heiraten (Gör. II 27, 4) u.
ähnl.; e.c. inf. —=1.d.recht
od. d. möglichkeit zu etw.
haben, 2. müssen: 1) Rp.
45, 6; Sg. 57, 1; Am. 81, 1;
2) HH 1132, 8; HH 11,5;
e. mit part. prt. wie d. hilfs-
verbum haben, HH 39, 1;
Akv. 30, 2. — part. prs.
eigandi besitzer, herr, Gör. II
5, 8 (“poetischer plur’).
eigi (aus ni aiw-gin) nicht, in
den versen stets emphatisch:
auf keinen fall; ja nicht,
doch nicht (urspr. ‘nie-
mals’). ,
eign f. besitz, besitzung.
eignaz (ada) swe. refl. (sich)
erwerben.
eik f. eiche.
eikia f. fährboot, Hrbl. 7, 1;
een Falk, Altnord. seewesen
5.92
eiki-kostr m. haufen von
eiki, d. i. eichenholz; schei-
terhaufen, Ghv. 20, 2.
eikinn adj. feindlichtobend(?),
Skm. 17, 5; 18, 5 von der
waberlohe.
eimi m. dampf, Vsp. 57, 5.
einarör adj. beständig, gütig,
Hdl. 4, 4; s. läta.
ein-bani m. alleintöter; wer
ohne helfer euer. een
egner erlegt od. erlegen
En en 50, 6; Hym.
22, 3.
einga adj. indecl. einzig.
ein-hendr adj. einhändig.
ein-heri m. einherier, Wal-
hallbewohner, meist im pl.,
Ls. 60, 5 im sg. von Thor.
*ein-heria f. ‘einherierin’,
Hrbl. 30,2 A.
einhverr s. einn-hverr.
ein-m@li n. “alleingespräch’:
gespräch unter vier augen.
Ta
28
einn num. einer: 1. im gegen-
salz zu mehreren, doegrs eins
gamall Se) einen tag alt,
HH 6, 3; valkyrior nio ok
var ein gofugligost 9 walky-
“ rien, und eine war die statt-
lichste, HHe. 5 pr. 16; tveir
ero eins heriar 2 sind einem
(einzelnen) überlegen, Hav.
73, 1; ästräö mikit, eitt er
vissi einen wichtigen freun-
desrat, den einzigen, den
sie wußte, Hym. 30, 4; auch
prädikatio u. attributio im
sinne von ‘allein’: einn ät
oxa er allein aß einen ochsen,
Drk. 24, 3; Dörr einn par
vä Thor allein schlug da zu,
Vsp. 26, 1; poriga ek at
segia nema per einom ich
wage es niemand zu sagen
außer dir allein, Vkv. 26, 8;
auch im pl.:komiö einir tveir
kommt beide allein, Vkv. 22,
1; allt ero öskop nema einir
vitislikan lost saman . ‚wenn
man nicht die alleinigen mit-
wisser solcher schande ist,
Häv. 98, 5; Tara (ganga)
einn saman einsam wan-
dern; ne einn (ahd. nih ein)
auch nicht einer, kein ein-
ziger, lifa peir ne einir von
ihnen baren auch nicht einer
(geschweige denn meh-
wer r. III 5, 3; g. pl.
einna (ags. änra [gehwyle])
singulorum, einna hvatastr
einer, der auch beim durch-
geführten vergleich mit jedem
einzelnen andern (nicht bloß
mit mehreren zugleich od.
auf grund des gesamtein-
drucks) als der Em pftüch-
tigste sich bewährt: wirkl.
der tüchtigste, Häv. 64, 6;
.einn.
Fm. 17, 6; einna nekkorr
schließlich doch noch einer
(man muß jeden einzelnen
En um den betr. zu fin-
den), Vsp. 40, 6; 2. attri-
butiv, nachgestellt im gegen-
satz zu mehr od. größerem
od. ten frett
eina bloße kunde (keine
eigene wahrnehmung), Fi.
32, 6; viö vin eitt lifa vor
nichts als wein leben, Grm.
19, 4; heiptyröi ein lauter
hassesworte, m. 9, 1; nztr
einar nio nur neun £
Br. I,2,a; mikit eitt skala
manni gefa nicht nur großes
soll man verschenken, Häv.
52, 1; svipr einn nur ein
husch, HH 53, 1; 3. im
gegensatz zu anderen, so bei
aufzählungen, Hel byr und
einni, annarri hrimpursar,
priöio mennzkir menn unter
der einen (wurzel) wohnt
Hel, unter der zweiten die
reifriesen, unter der drüten
die menschlichen männer,
Grm. 31, 4; segöu pat it
eina... segdu pat annat
. segöu pat it pridia
berichte das als das erste (zu-
erst) usw., Vm. 20ff.; ferner
bei hervorhebungen im sinne
des lat. quidam: varö einn
borinn i ärdaga in der ur
zeit ward einer (ein großer)
geboren, Hdl. 35, 1, vgl. 43,
1; 40, 5; eino sinni skal A
alda hverr fara til heliar
hedan einmal muß jeder von.
hinnen zur Hel, Fm. 10, 4;
hieran schließt "sich der” ge-
brauch als unbestimmter ar-
tikel: Sigmundr kom at
firdöi einom miövom S. kam
einen schmalen fjord,
= 22; i. a. nur in prosa;
das poet. einn hebt meist
en N lürker hervor, wie es auch
den rerRrtrogen pflegt,
„ogl. noch einom hal einen ge-
wissen jemand (mich selbst?),
Häv. 118, 2; eina döttur
a . berr Älfrgdul eine (jene be-
, oder: eine SunEe)
jr tochter ebiert A., Vm.4
" einni esti ein (das us
Würdigste) sel HH 4, 7;
_ ülf pinn einn einen von
e>; wölfen, Hdl. 5, 2;
dag. fliöd eitt ein weib HHo.
35, 3 ist prosaartig.
einn-hverr FI (got. ain-
"ivarjiz-uh) 1. jeder ein-
zelne, Fi. 36, 20): 2. einer,
‚irgend einer, Hüv. 121, 10
ein (aus einn veg) ad».
ang (u derselben seite, auf
gleiche weise.
ein-nettr ei: eine nacht alt.
n-steeör adj. alleinstehend,
ı-valdi m. alleinherrscher;
er allein über etw. (e-5) ver-
. name einer göttin; e. aur-
is es des Br
instürmen.
ra (aö) on Er
vor erregu m
old n. Be arlsche um-
hreibung (unklaren in-
) für ‘herz’, Fm. 27, 4.
gift.
r Nr, I. gifttäler (poet
begriff, enistande nd dur
zer-
einn-hverr—elzliös. 29
legung des siabenden Eitr-ä
= ahd. Eitraha ‘giftfluß’),
Vsp. 36, 2.
eitr-dropi m. gifttropfen.
eitr-fär adj. gifibunt, gift-
gesprenkelt, Hym. 23, 3.
eitr-ormr m. giftschlange.
ek (g. min, d. mer, a. mik)
pron. ich.
1. ekki s. engi.
2. ekki m. (ags. inca) kum-
mer; heyra ekka kummer-
kunde hören, Am. 46, 2.
ekkia f. (aschwed. änkia, zu
ein-) witwe.
eldi n. brennstoff, Ale. 28, 4
vgl. pros. eldibrandr, a.
viör.
eldr (ags. weled, as. &ld) m.
feuer; spez. das feuer auf
dem boden der halle, Grm
2,2; Hüv. 83, 1; Am. 5, 2:
Akv. 19, 4 u. ö.; herdfeuer,
Ghv. 10, 1; eldr ormbeös
Pete des schlangenlagers,
oldes: gold(glanz),
Car 12 26, 3. 4 (ungewöhnl.
kenni ng).
eliun f. Kr got. aljan) (kör-
per)kra
eliun- De adj. kühn zu
starker tat, tatenlustig.
ella ad». sonst.
elli f. (vgl. ahd. elti) alter; Iyfia
ykkr elli .euch ein mittel
gegen das aliwerden ein-
eben —= euer leben ver-
ürzen, Am. 78, 4.
ellifo num. card. elf.
ellifti num. ord. der elfte.
ellri adj. comp. (got. alpiza)
der ältere; elztr superl. der
älteste.
elska (aö) swe. lieben.
elta (lt) swv. jagen, vertreiben.
elzliös n. beleuchtung durch
30 emia—engi.
feuer (eldar); Zs. pr. 11
(statt mit feuern besetzt war
der boden der halle mit gold-
blech gedeckt wie die unter-
weltsbrücke Giallarbrü).
emia (ad) swv. heulen.
4. en (aus *anpi ‘gegenüber’)
conj. als, nach d. compar. u.
nach annarr.
2. en (aus *anpi ‘dagegen’, ahd.
enti) conj. und, aber, knüpft
niemals einzelne saizglieder
an wie ok, ausgen. ein neues
verbum (hann hliöp upp ä
land, en hratt üt skipino er
sprang ans land und stieß
as boot ins meer hinaus,
Grm. pr. 12), steht vielmehr
iypisch in fällen wie eyrom
hlydir, en augom skodar
lauscht mit den ohren und
späht mit den augen, Hav.
7,5; het annarr Ägnarr, en
annarr Geirrsör der eine
hieß A. und der andere G.
(Grm. pr. 2); kerling föstradi
Agnar,en karl föstraöi Geir-
roö die frau erzog A. und
der mann G. (ebd. 7); sehr
häufig an der satzspitze;
einen gegensatz drü en
nicht aus, auch nicht in
fällen wie gumnar margir
erosk gagnhollir, en at viröi
vrekaz manche leute sind
einander gewogen, aber (und)
beim gelage streiten sie sich,
Hüv. 32, 3; es handelt sich
nur um ein abbrechen des
engeren zusammenhangs u.
übergang zu etw. anderm.
endi m. ende.
endi-langr, Am. 26, 2, =
end-langr adj., vom haus-
innern gebraucht in einem
durch
‘entlang’ wiederzu-
gebenden sinne, ütan stokk
endlangan sal fuhr einwärts
den saal entlang (die ganze
länge des saals), Drk. 27, 4;
ähnl. Vkv. 9, 4: 16, 4; Od.
3,6; auch Am. 19, 2; 26,2
(überall reim inn: . end-);
anders Skm. 3, 5: sitia enn-
langa sali, den saal entlang
sitzen, kann eigtl. nur von
den mannen gesagt werden,
deren reihen abends die
bänke füllen, Skirnir über-
trägt aber den ausdruck auf
Frey, der tagsüber einsam
im leeren saal brütet, weil er
das unnatürliche von Freys
gebaren hervorheben will u.
dabei zugleich die große leere
des saals und Freys einsam-
keit anschaulich machen
kann.
endr adv. 1. wieder, Drk. 32,
2” Sg. 68, 4; 2. einst, Am.
2
endr-borinn part. pri. wieder-
eboren.
endr-gefandi m. wer wieder
od. von neuem schenkt, Hav.
41,4.
endr-paga f. neues schweigen
(auf die anrede, orö, soll
wieder schweigen folgen, so
daß der gast auch zu worte
kommt), Hav. 4, 6.
engi (aus *ain-gin; auch ongr,
Rm. 26,5 R; f. engi, auch
ong, Häv. 95, 4; n. ekki;
g. enskis; d. ongom, auch
einungi, Fm. 17, 2; engom,
Br. II, 2; n. ongo,
einugi, Ls. 1, 2; Hav. 133,
6; a. engi, f. onga; pl.n.f.
sngar; a. m. enga) keiner,
- adject.u.substant. gebraucht;
ekki in keiner beziehung, gar
- nicht, Akv. 39, 7; Am. 48,7;
84,4: Hm. 30, 7: Grt. 8, 8.
enn ad». noch, wiederum, fer-
ner; saör em ek enn bess
ich bin noch satt davon,
Hrbl.3,8; manekenn ich
rn re 12,
; enn lengra noc er,
noch weiteres; vitoö Sen
eda hvat wißt ihr noch mehr
u. was, Vsp.; vil ek enn
vita ich will noch mehr
wissen, Bdr.; unz af meli
' enn mein komi bis über
“ ‚ kurz od. lang wiederum ein
\ unglück (neues unglück)
R . Bot, Sg. 44, 10; lond gef
ek enn per ferner schenke
ich dir länder (auch länder
sch. i. d.), Gör. II 33, 1.
ennin. stirn.
„ennlangr s. end-langr.
epli n. apfel, a }
, ept praep. (v s. as. eft
Ba. Ba: 1. Eder, öril.-
final, HHv. 36,3; 2. e. acc.,
temp., ept nztr nio nach 9
näcı en, Skm. t penna
‚dreyra drykk ch diesem
(auf Biere) bluttrank, Fm.
27,6; öfters wie at 2 mit
.d. acc. des versiorbenen, Häv.
De 3; Hdl. 9,8; Grp. 15, 4.
Vgl. eptir
eptir a. u. " praep. (vgl. ahd.
_ after) danach, dahinter,
nach; A. rein zeitl,: of su-
_ mor eptir in den sommern
‚ Vsp. 41, 6; hon
drap t sono "Atla, en
- ir drap hon Atla' sie
tötete zuerst Atlis söhne und
' danach den A. selbst, Akv.
pr. 3; 2. oft im sinne des
Erigble leibens, des andenkens
oder der nachwirkung: eptir
enn—er.
31
lifa überleben, Am. 54, 7;
Gör. I 27 pr. 4; fortleben,
Am. 105, 5; sü mun erfö
eptir ein solches erbe wird
b iben, Am. 69, 5; kroföo
niögialda eptir 'Otr brödur
sinn forderten verwanten-
buße für ihren bruder O.,
Rm. 9 pr.; haugr eptir
Helga, HH II 38 pr.; heita
eptir e-m so u. so benannt
sein nach jem., Grm. pr. 35
(vgl. ept u. g at); ıll iö-
gigld let ek hana eptir hafa
üblen lohn ließ ich sie davon -
haben, Häv. 105, 5; haföi
hann eptir einn hring er
behielt (aus d. schatz) einen
ring zurück, Rm. 4 pr. 2;
eptir sitia sitzen bleiben
(während andere sich ent-
fernen); Re finnaz als
residuum sich finden, Vsp.
61,1; 3. räumlich, im sinne
des strebenden nachgehens
(fara eptir nach etw. aus-
ziehen; pött öskabyrr eptir
- leggiz auch wenn einwunsch-
wind sich treibend dahinter-
legt) oder des entlanggehens,
sich richtens nach etw. (riöa
eptir slöÖ einer fährte nach-
reiten, lita eptir “nach-
sehen” , eigil. den blick ent-
lang gleiten lassen, Grp. 21,
4; eptir peiri sogo er veöi
petta nach dieser geschichte
ist das gedicht gemacht, Rp.
pr) oder auch des zurück,
inter (eptir pryngva ins
hinterteflen drängen, Hm.
’
. er (ags. as. is) ist; wird (in
d. sog. passivumschreibung),
3 sg. prs. von vera.
. er (got. izei) partikel, steht
32
meist am kopf von neben-
sätzen aller art, bei deren
wiedergabe oft ein gewisser
spielraum bleibt, vgl. opt fä
ä horskan, er ä& heimskan
ne fä, lostfagrir litir oft ver-
fangen beim klugen, die beim
dummen nicht verfangen,
lustschöne mienen = wäh-
rend sie beim d. nicht ver-
fangen, Häv. 93, 5; cerr
ertu, Loki, er pü far per
Gefion at gremi toll bist du,
L., der du dir G. zur feindin
machst, — da du dir... .,
Ls. 21, 3; pa pat finnr, er
meö fleirom komr,at engi er
einna hvatastr sobald man
mit mehreren zusammen-
kommt, merkt man, daß...
= derjenige, der ... kommt,
merkt dann, Fm. 17,5.
I. mit stützwort, das entweder
unmittelbar vorausgeht od. im
innern des übergeordneten
salzes steht; im ersten falle
kann die partikel in der
form -s (-z) an konsonant.
auslaut von pronom. u. kon-
Junkt. anschmelzen: par bad
hann einn pegn yfir at rida,
pannz mer foeröi gull, hats
und Fäfni lä nur der sollte
darüber reiten, der mir das
old brächte, das unter Fafnir
AR Hir. 10, 7. 8; hvars
menn s»öli okkart kunno
überall, wo man unsere
wesensart kennt, Hir. 3, 7
(hvar er Jen; svaf ek
miok sialdan sidans peir
fello ich fand wenig vn
seit sie gefallen sind,
81, 2; unz riufaz regin a
die e ölter untergehen (und er
fehlt); dag. fiolkunnigr
er.
maör, sä er par var kominn
i land ein zauberkandiuer
mann, da ins land
kommen war, Grm. pr. 26;
bä er vögo verar als die
männer kämpften, Ls. 46, 6;
auch vin .
trüir einen "freund, dem du
voll vertraust, Hav. 44, 2
usw. Die formen des pron.
sä u. die konjunktionen ent-
sprechen in verbdg. mit er, -s
m rel.-pron., bzw. unter-
ordnenden als (pä er), wenn
(bä er, temp.), wo (bar er),
wo immer (hvars), wäh-
rend (par er), seit (sidans),
sobald (pegars, Am. 10, 6),
3 $ (unz), ob (hvärts, $d.
er wer auch
mal wenn man, Grm. 44, 3;
Häv. 124, 2 u. ö., u. Äm.
105, 4 (sems wie); der kasus
von sa richtet sich aber fast
immer (bis auf Vsp. 14,5;
HH 35, 5; vgl. Drk. 32, 3).
nach dem übergeordneten.
satz, also friör kvenna peira
er flätt hyggia der. friede
von frauen, die tückisch ge-
sinnt sind, Häv. 90, 2; hrin-
gom räda peim er ätto örir
die
einst unsern gesippen ge-
nidiar der ringe walten,
hörten, HHp. 11, 3; zu-
weilen legt der versbau eine
pause zw. er und das stüt-
„zende pron., so wenn. dieses
von Brass. abhängt (Hav.
8, 4.5; 46, 1.2) u. wennes
zweisilbig is (Hds, % e e:
Fm. 23, 4. 5; Hdl. 8
Hrbl. 16, 3 4), vel. uk B;
3 (daß); daran
Br. 17,
. pann er pü ve
: 35, 4), daß (bat er,
pats, ogl. är 3, 2); »gl.hverr
immer, jedes-
a Fe rl
e schließen sich die typ. ab-
lungen: sü söl er
siä alda synir die sonne,
welche die menschenkinder
sehen, Alv. 15, 4. 5; maeltira
N bü pat mäl er mik meirr
tregi du führtest keine rede,
die mich mehr bekümmerte,
Ve. 37, 1. 2; er ek skal
viö mey pä mälom slita, er
ek allz hugar una pöttomk
da ich mein verlöbnis mit
einem mädchen brechen soll,
das ich aus ganzem herzen
zu lieben meinte, Grp. 32,
5.7; bäer möör er at morni
dann ist er müde,
wenn der morgen kommt,
- Hüv. 23, 4.5; pat...
7 . daß, Vsp vol, au. Fr
_ abstand- und kontakistellung
auch bei nomina: vegr er
_ vetki troör ein weg den nie-
„ mand beiritt, Hav. 119, 10,
dag. ip sa vollr heitir er
_ Jinnaz vigi at Surtr ok in
are 2 wie das feld heißt,
wo sich zum kampfe treffen
4 Ss, u. die lieben gölier, Vm.
17, 4. 5; bei abstand kann
das pron. doppelt Se
Hrbl. 19, 6. 8. — II. ohne
stülz- od. bezugswort steht er
_ im sinne unserer konjunk-
EN ‚tionen als (Drk. von 3u.0.),
wenn (temp., Vsp. 26, 4
er Ba 78;
ö aß (HHe. 2 Di;
ch „ oben das allg. u.
“ 5 fxra veit er Heira
Areklr sins til geös gumi
man trinkt, um so
iger ist man sich seiner
; relatives
ohne bezugswort nur HH
er 5 (= pä er). — Ein
erfa—etia. 33
scheinbar bedeutungsloses er
mehrmals am eingang des
2. verses des li6dahattr: Hav.
94, 2; Grm. 50, 2; Hrbl. 25,
2; Al. 7, 2; HHv. 16, 5;
18, 5; 22, 5; Fi. 14, 5(?);
50,2.
erfa (fö) swv. “beerben’, d. h.
durch ein erfi, ein leichen-
mahl, ehren.
erfö f. erbschaft.
erfi n. erbmahl; drekka e. das
erbmahl feiern.
erfi-nyti m. nutznießer des
erbes: erbe.
erfi-vorör m. (as. erbiward)
hüter des erbes: erbe.
erfiöi n. mühe, beschwerde.
erfiör adj. beschwerlich.
ergi n. geschlechtl. verirrung
od. abnormität (vgl. argr,
ragr); brunst.
ermr /. ärmel.
ernirn. pl. zu orn.
eski-mzer (acc. -mey) f.schlie-
Berin, kammermädchen (es-
ki n. truhe).
eta (ät) siv. essen, fressen (von
mensch u. tier); mit acc. des
ergebnisses Hav. 20, 3;
übertr. aurr etr iliarschmutz
frißt an den sohlen (derer,
die dauernd im schmutz
stehen), Grt. 16, 5; auch
sorg etr hiarta die sorge
frißt (nagt) am herzen, Hav.
121, 8; letstu eld eta bygg-
dir du ließest das feuer die
siedelungen verzehren, HHv.
10, 5; pann eta mein ihn
vertilgt das unheil, ihm wird
das unheil gefährl., Hav.
151, 6.
etia (atta, kausat. zu eta) swe.
zum beißen bringen, heizen,
antreiben, mit dat.
3
34 ey—fäa.
1. ey f. (ahd. ouwa) insel; HH
13, 8 steht um ey “über die i.
formelhaft; es muß in an-
derm zushg. zu hause sein
u. scheint durch den end-
reim im gedächinis gehaftet
zu haben.
2. ey adv. (got aiw; ni aiw,
ala. ni io) 1. immer, Hav.
16, 2 u.ö.; 2. ey mann ne
veit niemand weiß, vgl. ahd.
nioman = ni io man, Vm.
55, I, s. auch Fi. 40, 4 app.
eyda (dda; zu auör 5) swv.
veröden (irans.), e. landi um
lyda d. land an leuten (s.um)
veröden — die leute im lande
zugrunde richten, Gör. I
Ba,
eyöi-mor {
ae
ey-g1ö f. ‘die immer glühende’:
die sonne, Alv.
eyran. ohr.
eyra-rüuna f. (vgl. ahd. ör-
rüno ‘geheimer ratgeber’) die
vertraute, gattin, Vsp. 39, 6.
eyrir (a. pl. aura) m. münze;
pl. auch reichtum (Hal. 3, 2).
eyrr f. steinige küste; als platz
eines zweikampfes = hölmr,
HHv. 33, 6.
eyr-skär adj. geröll tretend,
beiw. des pjerdes, Akv.32, 3.
ey-vit f. (ahd. nio-wiht = ni
= wiht) nichts, Hav. 28, 4;
ll
unbebautes
F.
1. fäa,fä (fekk, fengom, fen-
ginn; got. fähan) stv. grei-
fen, fassen, packen, daher fä
i sncoeri in die sehnen greifen,
Am. 44, 4; fä til nach etw.
Er zugreifen, Am. 94, 6;
ekk ä& premi packte denrand
an, Hym. 34, 2; übertr. fä
ä& horskan lostfagrir litir
den klugen greifen lusischöne
mienen an (machen eindruck
auf ihn: betören ihn), Hav.
93, 4; perfektiv durch an-
acken in die gewalt be-
ommen, 2. b. fengo Gunnar
sienahmen G. gefangen, Akv.
18, 1; in die hand bekom-
men: Loki kom til Ränar ok
fekk net hennar L. bekam
von R. ihr netz ausgeliefert,
Rm. pr. 19; bekommen:
ketil Zs. pr. 2; (nef)giold
HH 12, 4; Ha. 119, 9
Rm. 3,4; 4,1; laun Hym.
38, 6; banasär die todes-
wunde (empfangen), bana
den tod (davontragen), byr
eig wind, storm mi-
nn starken sturm, man-
htt (in) lebensgefahr (kom-
men), gambanreidi goÖa den.
hauptzorn pi Ai (ei zu-
ziehen); ER er
borgit fa gr ein
lebend aus d. eh
herausbekommen, Sd.9, 2YV;
auch mit gen: rüms um fä
ausgreifend sich raum schaf-
fen, Hav. 106, 2; göös tirar
fengit guten ruhm (erwor-
ben), Hm. 30, 1; mit dat. d.
person, jem. eiw. verschaf-
fen: fekk ser matar ver-
schaffte sich zu essen, Rm.
pr. 10; fä ser vers sich einen
mann nehmen, Ls. 33, 2;
ohne reflex. Hav. 32, 2 (eine
mahlzeit zu sich nehmen);
ei, fi mit enklit. refl. fäsk
(scil. matar) seinen hunger
stillen, fästu at viröi vel
greif beim frühstück or-
dentlich zu, Hav. 116, 7;
fä Sigrünar Sigrun zur frau
nehmen, heiraten (häufig);
fer hloegis manni heimskom
magi einem toren verschafft
der magen gelächter (macht
ihn zum gespött), Hav. 20,4;
orö fer mer ekka d. wort
‚macht mir kummer, Grp. 20,
1; ähnl. Hym. 3, 1; fäe-om
1id, skip, giaford med go-
dom jemdm. mannschaften,
ein schiff, verschwägerung
mit d. göttern verschaffen;
- mit enklit. refl. fesk eigi
pvi nita ‘man verschafft es
sich nicht, das (mit erfolg) zu
verneinen’ — mit dem ab-
raten ist es ja nichts, Am.
34,
2. fä (18da, s. dreyr-fäaör, blä-
far) swe. bunt färben; ript
vel fäö Sa bunt*gestreifte
tücher, Sg. 66, 3; eggiar
- eitrdro en innan fädar die
schneide mit gifttropfen von
innen (dürchscheinend durch
gützusaiz in das weiche
metall beim schmieden) ge-
sprenkelt, Br. 19, 8; bes.
vom bunimachen. der runen,
Hüv. 80, 5; 142, 5; anders
157, 5(s. rünar).
faderni n. vatererbe, die vom
vater überkommenen sklaven,
Sg. 70, 6.
hdır (g. a. foöur, d. feör, in
i ur) m. vater.
adma (ad, vgl. faömr) sw.
_ umarmen
4 '. faömr m. " (as. fathmös) die
(zur erinung ausgebrei-
arme
© fethmfös]) faden, Rh. 16.3.
fagna (aÖd; got. faginön) swv.
freudigbegrüßen, Bade
fa—faldr. 35
äußern, Od. 14, 3; Fi. 44, 4;
e-m jem. bewillkommnen,
HH II 36, 10; var hänom
vel fagnat, Grm. pr. 14;
Rm. 12 pr. 2.
fagr (rs) adj. (got. fagrs) (an-
genehm) glänzend, vomgolde,
von bemalten schiffen u. häu-
sern, dem himmel, der sonne,
dem goldbelaubten hain Gla-
sir, dem mistelzweig (Vsp.
31, 7), goldgeschmückten
frauen, die aber auch um
ihrer blonden, weißhäutigen
körperschönheit willen f. —
‘schön’ — heißen; vgl. fogr
äliti schön von angesicht,
Grp., meyna fegrsto das
schönste mädchen, HHv. 1,
3; mala fagrt schöne (un-
aufrichtige) worte machen,
Hüv. 45, 4; 91, 4; 92, 1;
ähnl. Am. 39, 7; dag. lifa
fegrst das angenehmste leben
haben, Hav. 54, 5.
fagr-büinn part. prt. glän-
zend geschmückt.
fagr-glör adj. glanzleuchtend,
Alv. 5, 3.
fagr-liga adv. glänzend.
fagr-limi m. der mit glänzen-
den (d. h. schön grün. beklei-
deten) ästen: wald, Alv.
fagr-rauör adj. glänzend
(gold-)rot.
fagr-variör part. prt. glän-
zend geschmückt.
fal s. fela.
fäla f. (vgl. mhd. “og
hexe, riesin,
falda (felt, feldinn) stv. jem.
(e-n)einekopfbedeckung auf-
setzen; hiälmi faldinn mit d.
helm bedeckt, HH, vgl. faldr.
faldr m. helmartige weibl. kopf-
bedeckung.
3 *
36
falla—fara.
falla (fell) siv. fallen; auch im
sinne von ‘vor d. feinde f.
(Häv. 158, 4 u. ö., doppel-
sinnig Vsp. 53, 8), f. i val
= f. I orrosto in d. schlacht
jallen, Hrbl. 24, 6; Gör. I 6,
8; mehrmals Sa
schlagenden wogenkamm,
Häv. 86, 2; Rm. 17, 6 (s.
hzri unter här); Sd. 10, 7;
von d. flußströmung im
berglande, Vsp. 36, 1 (vgl.
falla forsar 59, 5); Grm.
28, 11. 12; Ge. 8, 3; unklar
Vm. 49, 2; fallaz e-m ent-
fallen, entgehen, Drk. 10, 6;
Am. 6, 7. — fallin at fren-
dom sem fura at kvisti eine,
deren freunde gefallen sind
wie die zweige der sturm-
zerzausten föhre, Hm. 5, 3.
fang n. das anpacken od. um-
klammern, daher bera i fangi
ser in den armen tragen,
Sf. 21; er mer fangs vön
ich bin auf kampf (eigtl. an-
packen, ringkampf) gefaßt,
Rm. 18, 7
farn. (ags. fer) 1. fahrzeug,
%
schiff; 2. überfahrt: far vil
ek piggia ich will mitfahren,
‚Rm. 18, 8; vgl. Sf. 23; Hrbl.
54, 2; 3. hergang einer sache;
slikt far so etwas, Hrbl. 46.
färn. (as. fär “nachstellung’)
feindliche absicht, af färi aus
feindlicher abs., Hav. 150,2;
Od. 11, 3; lesa fär um e-n
“böse anschläge um jem.
herum auflesen’ = hinter
seinem rücken steine auf-
lesen, um ihn damit zu wer-
fen = sich mit anschlägen
gegen ihn tragen, Hav.24,5;
ärs flytandi die böse absicht
in fluß bringend: sie aus-
führend, Am. 4, 3; feindl.
absicht unsichtb
od. des schicksals: gefahr,
Rm. 7, 6; 24, 1; Sd. 8, 2;
Od. 9, 6,
. fär adj. (got. faus) wenig,
fätt gat ek pegiandi par
wenig (= nichts) erreichte
ich dort durch schweigen,
Häv. 104, 3; fätt er fullilla
farit viö gram slikan keine
behandlung ist schlecht genug
gegenüber einem solchen für-
sten, Am. 86, 3; auch masc.
u. fem. stehn oft im sg.: fär
he wenige getrauten
sich (= keiner getraute sich),
Br. II, 2, a. — Kompar.
frri, faera; superl. festr,
fast. — 5
. margr.
fara (för) stv. allg. verbum der
ortsbewegung; von menschen
gebraucht, ist es oft durch d.
zushg. näher bestimmt (ge-
hen, fahren, reiten),
selbst. sinn des wortes wird
aber am besten ausgedrückt
durch sich begeben, rei-
sen, kommen, vgl. ferner
f. heim heimkehren; f. ä
brott sich entfernen, in d.
ferne ziehen; {. heiman von
hause aufbrechen; f. seing
(Am. 10, 1, mit archaisieren-
dem acc. des ziels) “bett-
wärts gehen’; margan hefi
ek fors um farit
wasserfall hab ich durch-
quert, Rm. 2, 3; f. til heliar
zur Hel gehen, in die unter-
welt fahren; f. i kisto (Sd.
34, 5) in d. sarg kommen;
lätom son f. feör i sinni
lassen wir den sohn dem
vater nachfolgen (ins jen-
seits), Sg. 12,1; part. farinn.
Ida
dahingegangen, Sg. 64
.iliös annat das jenseitige
licht aufsuchen, Am. 87, 8;
f. i brynio in die brünne
fahren (sie anziehen); f. c.
inf. mit u. ohne at sich auf-
machen, aufbrechen um zu,
SF. at finna besuchen, f. at
‚sofa schlafen gehen; f. villr
indie irre geraten, sich ver-
irren, Häv. 155, 5; f. ofri
€. dat. überragen, HH II
38,7; nn am er
ragen, alles überragen, Grp.
n 10. 9; vindr sä lan a
_ yfir der wind, der übers meer
streicht, Vm. 36, 4; mäni
sä er ferr menn yfir der
mond, der über d. menschen
dahinzieht, Vm. 22, 5; för
fiold horna eine menge hör-
ner ging herum (unter den
zechenden), Am. 8, 3, vgl.
_f. meö fölkom herumziehen
von einer kämpferschar zur
andern, Grm. 48, 7; fara
meöÖ seggiom glörmäl til
gfug unter den leuten gehen
allzu anzügliche zechreden
um, Sd. 29, 2; eide er ä
medal föro die zw. ihnen
ausgetauscht (hin- u. her-
# er en Sag Vsp. 26, 8;
dör allt sem fyrr alles gi
” er Br Sf. 16, os. Am.
; verfahren, sich be-
nehmen Am. 47, 3; 86, 4;
Sg. 57, 2; f. c. acc. ein-
holen (ahd. ir-faran), Vm.
46,6; 47,3; c. dat. töten,
vernichten, f. ser sich
töten; lättu haus ondo farit
laß sein leben dahinfahren,
BB
en er rp. 19, 5; 21, 8);
farar—feigr. 37
far-hiröir m. “fährenhüter”,
ferge, Hrbl.
fär-hugr m. feindlicher ge-
nke, Am.
farnaör m. förderung, glück,
Grp.
far-synion /. jahrtverweige-
rung, Hrbl. 59, 3 (vgl. 54, 2).
far-vegr m. reiseweg.
fast-la ade. fest.
fastna (ad) swv. verloben.
fastr adj. fest; vom ver-
sprechen, das man hält, Hav.
130, 9; nir. fast adv. kräftig.
fatla (aö) mü einer schlinge
(“fessel’) versehen, jem. etw.
umhängen; tiotri fatlaör
mit einem fußeisen gefesselt,
Br. 16, 6.
fax n. mähne.
fen. (g. fiär, fear; got. faihu)
urspr. “vieh? (s. fe-hiröir), da-
her vermögen, auch schät-
ze, it glöörauda fe die glut-
roten schätze (gold), Fm.
9, 5; 20, 5; vgl. Grt. 5, 3.
fe&-boetr f. pl. buße, die man
zahli (gegensatz: rache).
feör s. faöır.
feör-munir m. pl. väterliche
liebe od. pflege; minar f.
meines vaters pflege, Fm.
feginn ad). froh, stets mit an-
gabe des grundes (e-0; im
gegensatz zu glaör), 2. b. '
gagni f. des sieges froh, Fm.
25, 2; Hrbl. 20, 6.
fegins-]uör m. "mühlenkasien
des frohen (Frodis)’: glücks-
mühle, Grt. 5, 4.
fe&-hiröir m. viehhirt.
feigö f. todesreife, todgeweiht-
il, sterben.
feigr adj. (ahd. feigi) dem iode
verfallen (gemäß dem alt-
38 feign—festa.
germ. schicksalsglauben), d.
h. dem tode nahe; veröa f.
sterben, fallen, Skm. 25, 6;
peir muno feigir sie werden
den tod finden, Gör. II 43,5;
fylliz fiorvi feigra manna er
füllt sich an mit der lebens-
kraft sterbender (saugt ster-
benden auf der walstatt das
lebensblui aus u. gewinnt da-
durch die kraft, die gölter
selbst zu töten), Vsp. 41, 2.
1. feikn subst. (ags. fäcen)
unheil; feikna foedir (Sg.
31, 9) unheilstifterin, eigtl.
unheilgebärerin, weist viell.
auf eine ältere bedig. “un-
hold’ (vgl. Vsp. 40), so daß
f. f. = *hexe’ wäre.
2. feikn adj. (ags. f&cne, as.
fekni) boshaft, schadenfroh
(u. zugleich mächtig: gefähr-
lich), Hdl. 40, 6 (skass).
feikna-liÖ n. bedrohliche
mannschaft (schar von un-
holden? vgl. Vsp. 51), HH
32, 5; II 18 pr. 11.
feikn-stafr m. (ags. fäcen-
stef) unheilsrune (urspr.
‘von einem unhold geritzte
rune’?), Grm. 12, 6.
feita (tt; mhd. veizen) swv.
fett machen, groß füttern.
fela (fal, fölginn; got. filhan)
stv. einstecken, daher 1. ver-
stecken, verbergen, in eigll.
sinne Vsp. 27, 2; 28, 8;
Drk. 7, 8; 8, 2; unsichtbar
(wegen der weiten entfer-
nung) anbringen HH 4, 2;
zweideutig Grm. 37, 5; felaz
sich verstecken, Ls. 65 pr. 1;
uneigtl. (‘sich bergen’), HH
1129, 6; 2. tauchen, Ghv.
4,10; 3. in sicherheit brin-
gen, und e-m in jemds. hut
od. gewalt, Akv. 26, 6; mit
dat. d. pers. für jem. auf-
bewahren, Sg. 4, 10; fölginn
e-m für jem. bestimmt,
jemdm. zugedacht, Ak. 16,
14; Vsp. 31, 4.
f6-lagi m. gefährte.
feldr m. überwurf, mantel.
fell s. falla.
fella (ld) swe. “fällen’; 1. fallen
lassen; vom tropfenden tau
Vm. 14,5; 2. (einen baum)
fällen; Am. 2, 5 bildl. eine
stülze od. säule; 3. mit der
waffe fällen, erschlagen; müt
acc. ergebnisses f. val,
tormelhaft, s. ny-feldr; 4. je-
mandem die fesseln abneh-
men (sie öffnen, so daß sie
herabjallen), Sd. I, 3; übertr.
Od. 9, 5.
fen n. (got. tani) sumpf, Vhv.
24, 3; 34, 7 in unverständl.
zushg., s. figturr.
fenris-ulfar m. pl. Fenris-
wölfe, die Vsp. 40 erwähnte
brut des Fenrir, HH 40, 2.
ferö f. (ahd. fart) verbalnomen
zu fara;, fara feröar sinnar
seinen weg verfolgen, dahin-
wandern; zug Am. Ba
(od. auftreten?); Sg. 69, 6;
Vsp. 51,8 H.
feria (farda) swe. übersetzen
(mit der fähre), Hrbl.
ferio-karl m. fährmann. R
festa (st) sw. fest machen,
befestigen; f. ä gälga an
den galgen binden; 1. wei
ein schiff festlegen, aufs trok-
kene bringen, Hym. 26, 6;
Am. 37, 7; wohl auch HHv.
26, 7; f. hendr die hände
(fest) anlegen, Am. 49, 8;
ekki nafn festiz viö hann
kein name blieb an ihm haf-
' ten, HHv. 5,pr. 15.
festr f. strick (zum anbinden
eines tieres od. zum fest-
legen eines schiffes, s. festa).
fet n. schritt; dat. feti stets
in verneinendem zusammen-
hang im sinne von “nicht
einmal einen schritt weit’;
ähnl. fet nio nur neun
schritte, Vsp. 56, 9; dag.
fetom pyria irappeln (lau-
fen, so daß die einzelnen
schritte hörbar sind), Ake.
13, 1.
fia (got. fijan) swev. hassen;
| fiask dass., Skm. 33, 3
, fiaödr-hamr m. (as. feöer-
hamo, ags. feöer-hama)
jfederkleid, Drk.
fiall n. berg, hochland; ürig
fiell yfir über die betauten
berge, Skm. 10, 3; Hm. 11,
0.0.0.4; stabreim f.: fara Hav.
30: 116, 55 Gör. II 13, 1.
‘ RA gar0r m. feindesgehöft,
“ 8.
fiändi m. (got. fijands) feind.
fiardar's. figrör.
*fiarg-hüs n. schatzhaus (ur-
sprüngl. götterhaus? s.fiorg).
fiär-näm n. beraubung, HH.
fiarra-fleinn m. landstrei-
cher(?), Alv.
Tiarri ade. (got. fairra) fern;
f. munom deyia in der ferne
werden wir sterben, Hm. 10,
8; f. e-o, z. b. augom f. den
blicken entrückt, Akv. 26, 2;
ganga f. sich entfernen, e-o
von etw.; bera f. jem. etw.
6 entführen.
fiör dsg. prs. zu finna.
Hifi n. (ags. fifel) riese, un-
H Jifl-megir m. pl. die unge-
Vs
festr—finna.
39
heuersöhne (= Muspellz
megir), Vsp. 51, 5 HWr.
fimbul-fambi m. riesentropf
(d. h. wer selbst bei den riesen
als dummer tropf gelten
würde), Hav. 103, 7.
fimbul-li6ö n. riesenspruch
(bei den riesen gebräuchl.
zauberspruch), Hav. 140, 1.
fimbul-tyr m. ‘riesengott’:
Odin, Vsp. 60, 7.
fimbul-vetr m. riesenwinter
(der lange winter am ende
der zeiten, nachdem die rie-
sen die götter überwunden u.
die sonne vernichtet haben),
Vm. 44, 6.
fimbul-pulr m. ‘riesendichter’
(der pulr der riesen), Hav.
80, 5; 142, 5.
fimm (got. fimf) fünf; beliebte
phantasiezahl.
fim-tän (got. fimf-taihun)
num. card. fünfzehn.
fimtändi num. ord. der fünf-
zehnte.
fimti num. ord. der fünfte.
fingr (rs) m. finger.
finna (got. finpan) stv. finden,
und zwar a) durch suchen,
b) zufällig. a: pik i flets
strä finna ne mätto man
konnte dich im stroh der
diele nicht finden, Ls. 46,5;
leitodo ok fundo eigi Helga
suchten Helgi u. fanden ihn
nicht; vgl. Hym. 1, 7; orö
um fann fand etw. zu sagen
(erfand eine antwort), Drk.
26, 3; fiör velar ersinnt
listen, Grp. 45, 7; ef hon
vill finna fylki kvikvan
wenn sie den fürsten lebendig
antreffen wiül, HHv. 36, 7;
vgl. HH 35, 2; II 42, 4;
mit persönl. acc. aufsuchen,
40 fiörir—firra.
besuchen; finnaz zusammen-
"eiserne Vm. 18, 2; Grp.
aber auch sich (zu-
Gau ) treffen, Skm. 24, 5;
Hrbi. 59, 4; unklar ist der
ph von i. Hav. 142, 1;
finn mer lindar loga (such
u.) finde mir gold, Rm. 1,6.
— b: pöat bana brööur bun-
dinn finni auch wenn er
seines bruders töter in fesseln
irgendwo antrifft, Grt. 6, 8;
pann hefi ek allra »ttgof-
gastan fundit das ist de
vornehmste, den ich irgend-
wo gefunden habe, Gör. II
30, 3; merken, Hav. 24, 4;
25, 4 u. ö.; finnaz sich fin-
den, Vsp. 61, 4; 3,5; frem-
stan sik finna vildi wollte als
der untadeligste sich be-
währen, Br. 17, 8.
fiörir (ahd. fiori) num. card.
vier.
fiöröi num. ord. der vierte.
fiör-tändi num. ord.
vierzehnte.
firar m. pl. (ahd. firaha, zu
fiorr = ahd. ferah) lebe-
wesen’, meist: menschen,
firar boröoz man kämpfte,
HH 583, 8; foöur ek äkka
sem fira synir einen vater
wie die söhne der menschen
hab ich nicht, Fm. 2, 5, vgl.
Sd. 27, 2; at fira rädi nach
dem ratschluß der leute
(meiner erzieher), Od. 14, 4;
en. steht altertüml. formel.
ft in forn spioll fira alte
kunde der menschheit (unter
den menschen überliefert;
u. doch spricht die volva im
folg. von eigenen ge
esichten!), Vs Rn
ähnl. ollrok fira a schick
sale der menschen od. wesen 4
(u. doch handelt es sich um
namen f. d. teile des kos-
mos!), Alv. (rok I neben :
einander au 25, 6);
vgl. fogr mer fire die maid
schön unter den menschen,
Vkv. 2, 3 (vgl. fagar mid
firihun Hel. 1392); jformel-
haftes meö firom unter den
menschen, in der welt, Vm.
44,6; Skm. 27,7; Sd. 36,6;
HHv. 26, 3 (‘hier unten auf
erden’).
firöi s. fiorör.
firin-illr adj. frevelhaft (in
a grade) schlecht,
firin, Re n. (as. firin-werk)
freveltat, HH.
firna (aö; got. fairinön) swe.
In; e-s wegen etw.,Häv.
firn f. (got. fairina) frevel; m-
la firnar frevelreden führen,
Br. 11, 4 (der alte weibl. pl.
nur hier). s
firr ade. (compar. zu fiarri) in
weiterer ferne; pött hann
se f. farınn auch wenn er
(inzwischen, näml. seit ihr
freunde wurdet) weiter weg.
(als der schlechte fre ge-
zogen ist, Hav. 34, 6; fara,
ganga f. eo zurücktreten,
sich zurückziehen von, Hrbl.
54, 1; Am. 39, 3; Grm.1,3
(gongomk = gakk mer);
pvi firr um so weniger, nicht,
Gg. 13, 4.
Fire (rd) sw. entfernen; 1. im
sinne von ‘berauben’ u. ent-
sprechend konstruiert, firra
Sir lifi euch vom leben abzu-
irennen = des l.zu berauben,
Am. 42, 8; firdan mik
frendom (du machtest) mich
Ale verwandten bar, Am. 56,
7; dag.allzsik Volsung vissi
irdan da er den V.sich ent-
| Führt (entzogen) wußte, Sg.
j ‚412; 2. firraz sich ent-
Ai Erich, sich retten, Sg. 26, 2;
€. acc. jem. od. etw. meiden,
ihm ausweichen, Hav. 162,
2; Ls..25, 6; Sd. 32, 3.
fisa- (feis) stv. "furzen; Hrbl.
26, 8.
fiskr m. fisch; so heißt, weil
sie geangelt wird, auch die
weltschlange, Hym. 24, 6;
_ Diöö-vitnis f. der fisch Diet.
Al Ber (Hauptwitnir?),Grm.
ieh c ags. fit, as. fittea
RN ll joe. fi ’) schwimm-
_ haut, also haut (u. sehnen-
werk) im gelenkwinkel zw.
tierischen zehen od. krallen,
Vkv. 29, 2: hier müssen die
nach 17, 7f. u. 17 pr. durch-
. schnitienen sehnen gemeint
sein, die Wieland durch
den kniewinkel ausfüllende
künstl. flügel erseizt hat;
_verda ä fitiom in einen zu-
stand kommen, wo man auf
_ die fitiar sich stützen kann
(wie das gehende tier dies
tut; zugleich ist wohl an die
klauen des raubvogels ge-
dacht, vgl. und ara h itiar dei
Dorleifr iarlsskald = und
= greipar Ynglingatal 19,
3
RR jeder; pl. fiaörar die
liegende 4 ihnen trägt der
i ge Berche Vsp. 66, 5
‚(e ichen; sie sind den
Ben hälften eines fuß-
isens vergleichbar, Häv. 13,
fisa—fior-lag. 41
teilw. für älteres figl — got.
filu n. eingetreten sein, vgl.
bvi Fm. 34, 6, wo fiolö pvi
= fiol pvi).
fiolöi m. menge, Rm. p
fiol- hofdaör adj. sidlopls,
Hym. 35, 8 (vgl. 8, 3. 4).
fiol- kunnigr ad).
send’: zauberkundig.
fiol-kyngi f. zauberei.
fiol-margr adj. sehr viel,
Grt. 21, 4 Bei got. ahd. filu
sehr
er
fiol-nytr adj. sehr nützlich,
sehr wohltätig (vgl. got. ahd.
filu sehr).
fior n. (got. fairkvus) lebens-
kraft, leben; meist in verbin-
dungen wie fioıvi läta das
leben lassen; alte stabende
formeln liegen vor in f& eda
ae Hav. 58, 3 (fe ok fiorvi
Fm. 26, 4; adän. fior og f®)
u. in fylliz fiorvi Vsp. 41,1
(s. feigr).
fior-brot n. pl. “bruchstücke
der lebenskraft'; liggia i £.-
om “in lebenstrümmern
liegen’, Fm. 21, 5.
fiorör (e. fiardar, d. firöi; zu
in I eRRn) m. "förde, fiord,
eg, n. pl. götter, Ls. 19,
6(?).
fiorgyn f. (pgl. got. fairguni)
r erde, Od.1 18: 98 1. Fiorgyn
ah namen PM erdgöltin
(Vsp. 56, Ei Hrbl. 56, 8;
dazu Drk. 1 RG ;N
fior-lag n. tod; verda at {.-i
jemdm. den tod bringen isn
vore at aldrlagi, Vm. 52,
4), Hav. 118, 5; dag. vera
fyrstr at f.-i der erste bei der
tötung sein, Ls. 50, 5; 51, 2
(eigtl. beim “niederlegen’ von
42
Thiazis leben, vgl. leggia
aldr Haleygiatal 9).
fior-lausn. f. “lebenslösung’:
freikaufen des lebens; f. pola
sich darein finden, sein leben
zu erkaufen (durch dar-
reichung des verlangten tran-
kes), Hdl. 49, 4; leggia e-m
f. jemdm. als lösegeld auf-
erlegen, Rm. pr. 17. S.
lausn.
*fior-lot n. pl. (zu luta)
“lebensneigung’ (so daß deine
lebenskraft sich we wie
schilfrohr im strom); Gg. 8,3
fior-segi m. (zu lat. seg-men)
“lebensbissen, Fm. 32, 7
von dem herausgeschnittenen
drachenherzen gesagt, weil
darin das fior des drachen
wohnt.
fior-siükr adj. todkrank (eigtl.
ein krankes fior habend), Od.
fioturr (d. fiptri) m. klammer;
sleda figtrar schlittenklam-
mern (zur befestigung des
oberteils auf den kufen), Sd.
15, 8 (runen zur beförderung
des schlittenlaufs); an der
verderbten stelle Vkv. 24, 3;
34, 7 scheint eine klammer
am blasebalg gemeint; spez.
fußeisen, fußfessel, setia i
fiotur Akv. 18, 2; & (af)
fötom figtur VAv. 11, 8;
Hav. 149, 6; Gg. 10, 7.
fiotra (ad) sw. fesseln (ge-
nauer: mit fußeisen ver-
sehen, so daß man nicht
gehen kann), Hav. 13, 5.
flä (flö, flögom) stv. (eine tier-
haut) abziehen, Rm. pr. 14.
flagö.n. hexe; Br ‘schlage-
eist’, daher blutgieriges,
ichenfrohes wesen, so
15, 4.
m.
fios-lausn—flet.
flär adj. hinterlistig; hyggia
flätt böses im schilde führen,
das man unter freundl. miene
od. rede verhehlt; flätt er til
soekia verborgene gefahr steht
dem herankommenden bevor,
Am. 39, 4.
flä-räör adj. hinterlistiges ra-
tend, Häv. 118, 4.
flä-ra»Ödi n. hinterlistiger an-
schlag, Grp. 38, 5. .
flaugon f. g, Am. 25, 4.
flaum-slit n. pl. zerreißung
des flaumr, d.ı. des geselligen
vergnügens od. des freund-
schaftl. verkehrs: freund-
schaftsstöorung, Hav. 121,7.
flaust.n. (zu fley) schiff, HH.
fleinn m. (wurf)speer; ‚flit-
ganda fleini Häv. 86, 1 (vgl.
150, 3. 4); fleini fleygia
Rp. 35, 7 (vgl. ags. flänes
flyht).
fleiri adj. kompar. (zu margr)
mehr; im masc. u. fem. stets
pl., im nir. auch sg. (fleira);
hälfo fleiri (fleira) doppelt
so viel(e).
flesk n. fleisch, Grm. 18,4. °
fleski n. fleischstück .od.
speck(?), Rp. 32, 5.
flestr adj. superl. (zu fleiri, gr.
Re ie meisten, fles-
tan dag die meisten tage,
Grm. 15, 5; aber auch ee?
flestir die allermeisten, HH
128, 2. r
flet n. (ags. flet, as. flet, fletti)
diele; gedielter teil der halle,
wo die bänke u. tische stehen
(gegensatz: gölf, wo die feuer
brennen); & fleti (fletiom)
wachsen die kinder des hau-
ses auf (Rh. 35, 2; Sg. 34, 8;
s. fyr; vgl. Hel. 150: födean
an flettea); auf dem fest-
lich (fagrliga, Bdr. 6, 5)
geschmückten flet (vgl. fa-
. garo: flettea, fagar an flet-
tie, Hel. 552. '2750) zecht die
_ lischgesellschaft (Hav. 1, 7)
u. erhalten die gäste ihren
platz (Hav. 35, 6; Rp. 3, 4;
30, 4; vgl. Häv. 2); dorthin
“0 trägt man den wein in
schalen (& flet vada .
rel: die goldenen scha-
n wandern auf das flet,
Akv. 10, 2, vgl. drög man
winan flet, skiri mid skä-
Iun, Hel. 2739). Vgl. foeda,
gölf, sess.
Kir A (gr. rroiov) schiff, HH
‚fleygia (gÖ) swv. fliegen las-
sen; hauki den falken, Gör.
11 18, 10; fleini den Ber}
kölfi den feil, Rp.; abs. =
- Rleini fl., Vsp. 24, 1 (schleu-
dern
Ali60 n. weib.
A i6ta (flaut) stv. schwimmen;
- Al. i dreyra in blut schwim-
men, Hm. 7, 4; Sg. 24, 8.
j Hliöt- -liga adv. schleunig, Grp.
fliött nir. des adj. fliötr,
li
Miag ( ( 6) sw. fliegen; von
u. lebewesen, vom
a 22, 5 vom ge-
laniterien schwert, Gör. I
16, 3 von Gudruns tränen.
f16a (f16da, floaör; ags. flöwan)
Bspo. überfließen; 116öi vollr
blööi das feld schwamm in
blut, Am. 53, 6; flet flöoö
‘2 die dielen mit gold-
| een) überströmt, d. i.
F > bestreut, Bar. 6, 8 (vgl.
\ nen strom.
fley—fold. 43
flögö s.
flot n. sr fließende, die Een
flöt-brüsi m. ‘flutbock
schiff, Hym. 26, 5.
floti m. schwimmende rüstung,
flotte.
flötti m. flucht; f.-a trauör
unlustig zur flucht, HH II.
flugr m. (ags. flyge ‘flug’)
flucht; (all)trauör flugar
träge od. unlustig zur flucht,
HH; gleggr flugar “karg
mit fliehen’, Grp.
flug-stigr m. Peering luft-
weg, HH II 4
flug-trauör act, =
trauör, s. flugr.
flykkiaz(kb; zu flokkr‘schar?)
swo. sich scharen, Am. 42,1.
flyta (zu fliötr) swo. in fahrt
bringen, ins werk seizen,
s. far.
flytia (flutta; kausat. zu fliö-
ta) swv. über(s wasser) set-
zen, Hrbl. 8, 5.
flaerö f. (zu flär) heimlichkeit,
an 102, 6 (nachgeahmt sd.
)
flerödar-stafir m. pl. hinter-
listige (unschädl. aussehen-
de) runen; Sd. 32, 3 in an-
lehnung an Hav. 102 von
dem benehmen des frauen-
verführers: liebesrunen(?),
verführungskünste.
floeia (zu flyia, flö, formales
ee swv. fliehen, Sd.
all
f{näsa (ad) swv. schnauben.
{nesa (st) swe. schnauben;
eitri f. gift schnauben.
fold f. (as. folda) erde, land;
& foldo “auf erden’, beim
superl. u. sonst (Od. 4, 2;
Hal. 41, 7; Sd. 33, 3) in
verallgem. sinne (wie ags.
flugar
44 fold-fegr—fordom.
on foldan); reim fastri:
foldo, Grp. 1, 7. 8 wie an
fastoro foldun Hel. 1808.
fold-vegr m. (ags. fold-weg)
“erdweg’, Bar. 3, 6.
fölginn s. fela.
fölk n. kriegerschar, gefolg-
schaft; folks oddviti, 1adarr
führer, oberster des L., bei-
namen des fürsten; "fölki
rada die gefolgschaft regie-
ren, tätigkeit des fürsten, Sg.
18, 4; Fimtän fölk fünfzehn
herhaufen, HH 50, 2; oft
schwebt die kämpfende
schar vor: i f. um skaut
schleuderie seinen speer in
den gegnertrupp, Vsp. 24, 2;
ähnl. Hav. 150, 3; koma,
stiga if. sich einer kämpfen-
den schar anschließen, unter
die kämpfer gehen, Huüv.
158, 5; Grt. 13, 4; Odin
wandert med fölkom, von
einer kämpferschar zur an-
dern, also von schlacht zu
schlacht, Grm. 48, 7; vgl.
fylkia_ zum kampfe auf-
stellen.
fölk-diarfr adj. kühn, wie es
von den gliedern eines folk
verlangt wird; kriegerisch.
fölk-drött f. (ags. folc-dryht)
> kampfbereite gefolgschaft,
töik Aidandi m. durchschrei-
ter von kriegerscharen, nee,
widerstehlicher käm
Fm. 41, 4; vgl. fölko
grimmr Hdl. 25, 9 (das
Nib. B 190f. 204 u. fär.
Brinhild 21).
fölk-redi n. führung des
schlachthaufens; at I. zur
‚führung (der ‘Goten’) im
kampfe, Br. 9, 6.
fölk-skär adj. mit krieger-
schar einherkommend(?):be-
drohlich; fianda inn fölkskä
(offenbar überlieferter reim),
Fm. 87, 3
fölk-valdi m. heerführer;
Freyr f. goda, Skm. 3, 2.
föolk-vi n. scharenweiser
tots ; massenkamp. A; f
schlacht, Vsp. 21, 1; 24,
Hal. 14, 5.
fölk-vitr f. übermenschliche
scharenschützerin: schlacht-
a (vgl. veetr), Fm.
fölk-vorör m. 'gefolgschafts-
- er ug Air, ‚Gör.I1 6, 4.
oraö n. gef unter; 2
allt er Geags ’ f. er
geweihten ie: alles den
tod, Fm. 11, 6.
for- -bergis ei den ab
hinab (?), HH 42, 8.
for-brennir m. ‘der verderb-
ee (2): das feuer,
Ai deda f. übeltäterin, Br
digerin, uch: ‚Sd. = 2 \egl.
27 u. Kor A
50), Ls. 32, pl
forda (aö) vorwärts bringen’:
1.f. fingrom die finger aus-
strecken (?), Am. 44, 3; 2.
retten; fordaz c. acc. 'sich in.
sicherheit bringen vor, ent-
"| fordom adv. (got. faır pam-
ma) ehemals, einst. /
for-ellri nn. die vorfahren, Rm.
pr. 7.
for-garör m. vorzaun, zaun
vor e. hause, Fi.
for-kunnr f. die sehnsucht,
das ersehnte, Fi. j
for-melandi m. fürs recher,
verteidiger, Hav. 25, 6; 62, 6. Ei
forn adj. (as. forn adv.) alt,
aus vergangenen zeiten stam-
mend; bes. von ehrwürdigen
überlieferungen: forn spioll
alte sprüche, alte kunde,
Vsp. 1, 7 (danach HH 36,
fornar sogor alte ge-
schichten, Grt. 18, 8; Od. 1,
2; Vo. gr. 16; Rb pr. 1;
- fornir stafir alte reime, Vm.
1,5; 55, 5; Alv. 35, 3; Ham-
Öismäl in forno, Hm. 31 pr.;
vgl. HH 11 13 pr. 12; Br. 19
pr. 6; fätt er fornara kaum
eine überlieferung ist älter,
od. kaum etw., was man er-
zählt, ist früher geschehen,
Hm. 2,5; fornir niödiar
verwandtennamen aus alter
zeit, Hdl. 11, 1; forn rok
alte ereignisse, vergangene
_ dinge, Ls. 25, 6; fornar
rünar die alten geheimnisse,
Vsp. 60, 8; ähnl. fornar
töptir fodur, Grm. 11, 6;
von gebäuden Akv. 42, 5;
Grm. 22, 4; vgl. ‘kilir fornir’
Phot. 41,9; en forna fold
die alte erde, Hym. 24, 3;
vorjährig’ (pgl. got. fairns):
huöskör forn winterschuh,
Hrbl. 35, 2; forn mioör
a firnmet(?), Skm. 37, 3; Ls.
83, 3. S. fyroaz.
_ man. bringt), Am. 5, 5.
forneskia f. vorzeit, "heiden-
Er EU
IR edicht, sage).
ee f. ausspähen im
voraus; f-ar augo augen der
voraussicht, Sd. 27, 1.
m. stromschnelle, wasser-
‚strom
kop .n. "pl. unheil.
forn—fra. 45
for-spell n. verlust.
for-streymis ade. in der
stromrichtung; vgl. l&t reka
ullarlagö fyrir straumi ließ
eine wollflocke vor der strö-
mung treiben, Rm. 14 pr. 6
(wie renna fyr e-m vor jem.
davonrennen, HH II 37, 5;
vgl. auch Ls. 64, 4).
forvitni n. wißbegierde.
föstr.n. (ags. föstor) erziehung,
pflege; veita e-m f. jem.
aufziehen (als pflegevater,
föstrfadir od. föstri).
1. föstra 1) pflegemutter, Gör.
I 12, 3; 2) pflegetochter,
Grp. — s. föstri.
2. föstra (aö) aufziehen (=
veita föstr).
föstri m. 1. pflegevater, Hir.
11,3; HHv.pr.11; 2. pflege-
sohn, Grm. pr. 18. 19.
föstr-man.n. sklaven, die mit
den kindern des herrn auf-
gewachsen sind (vgl. Tac.
ART Halfssaga ce. 17),
7
8. i
föta-hlutr m. fußteil, Sg.
23, 5
föt-laug f. fußbad.
fötr (d. foeti, pl. foetr) m. fuß,
bein; let troda Svanhildi
undir hrossa fötom ließ Sp.
von pferdehufen zertreten,
Ghv. pr. 10.
frä orispartikel, meist vor od.
nach dat. (got. fram), be-
zeichnet bewegung von etw.
weg od. von eiw. her; ski
skrido frä landi die schiffe
glitten von der küste weg,
Gör. II 16, 2; kemr dreki
fliügandi fra Nidafiollom es
kommt der drache geflogen
von den N. her, Vsp. 66, 4;
andspilli fra ‘vom gesprä-
fram.
che’, Sg. 46, 2; Gör. II 11,
2; vgl. Br. II, 4; vida
vigi {ra vom kampfe heim-
reiten, Vm. 41, 5 (auch sonst
bei nomina actionis); nema
frä wegnehmen, HH 19, 6;
slita frä wegreißen, Ls. 38, 6
(andererseits hoggva hofuö
af den kopf abschlagen);
kiösa moöÖr fra mogom (ge-
bärende) mütter von den
kindern loszaubern (befrei-
en), Fm. 12, 6; ek velta pser
frä verom ich listete sie ihren
männern ab, Hrbl. 20, 3;
svikia sumbli frä den trank
ablisten (durch list um den
trank bringen), Hav. 110, 5;
Hedinn vari g6Ös verör fra
ber H. hätte gutes von dir
verdient, HHv. 34, 3 (gutes,
was von dir herkommt); mit
üt pü ne komr örom hollom
frä du kommst nicht hinaus
ins freie vor unserer halle,
Vm. 7,5, ist Pricharsie ut
pü ne kvoemir fr& äsa sonom
du kämest nicht hinaus vor
den ort der asensöhne, Ls.
27, 5; frä bezeichnet ver-
blaßt die herkunft od. zu-
gehörigkeit: Sigrün frä Se-
vafiollom, sowie die ab-
ae gumna peira, er frä
goöom kvömo der männer,
die von göltern stammen,
Hdl. 8, 6; es steht beim
begriff ‘erzählen’ im sinne
unseres ‘von’ (weil das er-
zählte von dem erzählten er-
eignis stammt): sagöi Sig-
uröi fra forellri sino er-
zählte dem S. von seinen
vorfahren, Rm. pr. 7; austr-
forom pinom skaltu aldregi
segia seggiom frä von deinen
fram adv. (got. framis) vor-
ostfahrten sollst du niemals
den leuten erzählen, Ls. 60,
3; frä Guöruno von G, über-
schrif. Ohne kasus nur
Am. 37, 8 (vgl. Sg. 46, 1. 2;
Gör. II 11, 12).
wärts, weiter; {ram reiö
Odinn O. rüt weiter, Bar.
3,5; fr. visa skop fölkliöon-
dom vorwärts weist das
schicksal die scharendurch-
brecher, Fm. 41, 3; siä
lengra fr. weiter vorwärts,
d.h. in die zukunft, schauen,
Vsp. 44, 6; 49, 6; 58,6;
Adı. 44, 6; Grp. 20, 3; siä
fleira fr. besser in die zu-
kunft schauen, Grp. 22, 3;
vita vel fr. gut das zukünf-
tige kennen, Drk. 15, 3; hal-
da fr. fortsetzen, Grt. 15, 1;
vom standpunkt des ent-
gegenschauenden wird ‘vor-
wärts’ zum “hervor’: ganga
fr. hervortreten, auftreten
(auch von dem in die halle
eintretenden gesagt, der sich
den sitzenden zeigt, Hav. I,
2; dag. Hüv. 79, 6 “fort-
schritte machen’); bera fr.,
setia fr. auftischen, herbei-
bringen; draga fr. hervor-
ziehen; hafa fr. vorbringen,
Am. 40, 6; koma.fr. ereig-
nis werden, Vsp. 53, 2; hr 4
treten (egl. ganga fr.), $g.52
(vom ankommen in der unter-
welt); reida fr. ausliefern;
selia fr. ‘mit etw. heraus-
rücken’; telia fr. vortragen;
auf den offenen raum vor
den sitzenden in der halle
bezieht sich fr. auch in
standa fr. dastehen, stehen
bleiben, Br. I, 1;
x
v
auf
den bug des schiffes Grm.
pr. 12 (‘vorn im schiffe',
eigil. ‘vorwärts’); fr. var
kvelda der abend war vor-
gerückt, Br. 12, 1; umalla
menn fr. ‘vorwärts über alle
weg’: allen voran, über-
legen, Sf. 36.
framan ade. von vorn (ge-
sehen): vorn, Bar. 3, 2.
_ framarr adv. (kompar. zu
fram, ogl. fremr) 1. weg von
etw. (e-0), Hav. 38, 3 (urspr.
‘weiter als’?); 2. weiter vor-
wärts in die halle, vgl. fram),
0. 8km.40, 3; Lok. 1,3 (Eldir
ist im begriff, wieder einzu-
treten); 3. weiter, von der
_ fortseizung einer tätigkeit,
Gr. 21,8; 22,1.
framarst adv. (superl. zu
främ) am weitesten vorn,
Gör. II 30, 4 (vgl. fram,
fram-genginn part. prt.
weiter gegangen’: abgeschie-
den, Vsp. 39, 8; Skm. 12, 2.
frami m. förderung, vorteil,
ehre
_ iram-leiöa swe. vorführen, in
die halle bringen (vgl. fram),
HHv. 30 pr. 11.
*fram-liga ade. immer vor-
wärts, ununterbrochen ge-
radeaus, Hym. 7, 2.
fram-lundaör adj. hoch-
gesinnt (eigl. der an gesin-
‚nung od. charakter alle über-
= ragt, um alla fram ist).
ram-Iyndr adj. dass.
framr adj. ‘vorne stehend’:
ausgezeichnet, trefflich; kom-
par. fremri; superl. fremstr
Sun 17, 7; Sd. 36, 6) u.
framarstr (Sf. 35); fremst
am weitesten weg, Vsp. 1,8
framan—frest. 47
u. Vm. 34, 5 von der ver-
gangenheit (vgl. siä, vita
fram): ältest.
fram-viss adj. zukunftskun-
dig (vgl. vissi hann vel fram
er kannte gut die zukunft).
frän-eygr adj. mit funkeln-
den augen.
fränn adj. funkelnd; vom
schwerte, von der schlange
(Fm. 32, 8 vom drachen-
herzen), von heldenaugen
(Vkv. 17, 6 von der schlange
im hinblick auf ihre augen).
frata (ad) furzen, Ls.
fregna (frä, freginn; as. freg-
nan, vgl. got. fraihnan) stp.
1. jem. (e-n) nach etw. (e-s,
at e-o) fragen; 2. etw. er-
fahren (as. gifregnan).
freista (aö; vgl. got. fraisan,
fraistubni) swv. versuchen,
auf die probe stellen (e-s).
freki m. ‘der gierige’: der wolf,
spez. Fenrir, Vsp. 44, 4;
49, 4; 51,6; 58, 4; Alv. 26,
4 ein name des feuers. Als
eigenname Grm. 19, 1; Hdl.
18, 6.
frekr adj. gierig; vom wolfe,
Rm. 18, 8 (sprichw.).
fremia (framöa; ahd. frem-.
men) swv. ‘vorwärts bringen’
(vgl. fram): ausüben, aus-
führen.
fremr adv. kompar. (s. fram)
1. weiter, Grp. 19, 7; 2. spä-
ter einmal, noch, Ls. 31, 2;
3. weiter weg; hälfo fremr
doppelt so weit zurückliegend,
doppelt so lange her, Hm.2,6.
fremri, fremstr s. framr.
frest n. frist; & priggia nätta
fresti mit dreitägiger frist
(eigtl. ‘in’, vgl. & fimm do-
gom in 5 tagen).
48 frett—froekn.
irett f. (zu fregna) kunde;
hafa fr. eina nur kunde von
etw. haben, eiw. nur von
hörensagen wissen, Fi.
fretta (tt) swo. 1. fragen (at
e-0); 2. erfahren (e-t).
freyda (dd) swe. schäumen.
fria (got. frijon) swe. lieben,
liebkosen (Sg. 8, 10); schmei-
cheln (Hav. 92, '6).
friedevoll,
friö-driügr ad).
G2.
friödill m. (vgl. mhd. vriedel)
buhle, geliebter.
friör m. friede; Fröda friör
der sagenhafte friede unter
dem Dänenkönig Frodi, s
Grt., HH 13, 5 formelhaft
sleit Fröda friö Frodis friede
zerriß: der friede hörte auf;
gefa e-m friö jemdm. frieden
bewilligen; bidia fridar um
frieden. bitten;
liebe: Skm. 19, 4 ; Hav. 51,
3; 90, 1 (ähnl. mehrdeutig
ist ags. freodo).
1. friör f. frau, Am. 5, 6;
Fi. 38, 5 in der form Frid
name.
2. friör adj. er angenehm;
von personen (Hym. 30,1) u.
sachen, friöra dauda eines
schöneren todes, Am. 87, 7;
vgl. Grp. 53, 6; Hdl. 46, 4.
“rl En 9, 5 (geliebter”?)
wahrsch. fehler für fadir (s.
app: Hym. 5, 5 verm. J.
1)
frilla f. (aus friöla, zu friöill)
die buhle, geliebte.
friösa (fraus, frorinn) stv. ge-
Jrieren.
m zeehiad: adj. weisen ge-
fr6d- BR adj. weisen sin-
nes.
{rödligr adj. (ir. -ikt) weis |
li
fr6ör adj. (got. {röps) kenntnis-
reich, weise; allz pik
kveda ok vel mart vita da
man. sagt, du seiest weise u.
wissest vieles gut (tauto-
logie), Fm. 12, 2; 14, 2;
überhaupt: klug, intelligent;
Hüv. 7, 6; {röör sa pykkiz
für klug "darf sich habe 4
Hav. 28, 1. — Ein urspr.
verschiedenes, zu |
gehöri, es wort
. sinnes “fruchtbar” (=
r Grm. 43, 6) scheint
5 m. 1,5; 2, 5 vorzuliegen;
vgl. den reim freevazı fröör“
Hiv. 141,1. 2.
frum-ungr adj. in der ersten
jugend stehend, blutjung, Sg.
re -verr m. der erste SUeR:
“schäumen’
Irgia (ö) swv. jem. (e-m) ar
feigheit verdächtigen, Sg. 33,
1; fr. e-m hvatshugar jemds.
kampflust in zweifel ziehen.
— seine kampflust anreizen,
Fm. Wi 6. A 2
fregr adj. (as. gi-frägi,
fregna) viel besprochen: be-
kannt, berühmt; at eo
durch eiw.
frendi (pl. frendr) m. ver-
wandter; s. fria, wozu fr. =
de frijöonds part. prs.
Pia} gezisch, Fm. 19,2.
frevaz (aö; zu got. Fe -
samen) swv. samen by
zen: gedeihen, Hüv. 1.1. %;
fredi n. alte kunde; ER forn- i
froedi. adj. MEHR, ;
froekn (as. nö B
fröene reist” “frech’) Fi
(reim froekn: hei Br 1,4
auch Hel. 5459 in ähnl.
zushg., vgl. Crist 1549).
R roekn- Be ade. kühnlich,
HHe. 1
frorinn s. en
ugl m. vogel; f-s rodd vogel-
stimme (= stimme oder
sprache der vögel); f-s jarmr
gekreisch der vögel: diese
e gruppen sollten zusstzn.
FR ieben werden.
du n. (gefüllter) becher.
füll adj. faul, faulend.
Be nei ae prt. nir.
og n; Am.
hül Ser a, -Jikt) adj. "fau-
j häßlich, vom gesicht
en; een = lebens-
ee
-gorva ER von Ih ganz,
m genau, Ls. 30, 2.
ddr part. pri. zu
‚völlig ausgestattet, Sg.
Be. (hugda) jemdm.
-m) seine volle liebe od.
a fürsorge (allan hug) schen-
ken, jem. lieben, Ghv. 15, 4.
-illa adv. , schlimm;
schlimm an
(einem solchen fürsten En
nicht leicht schlimm genug
R3 'mütgespielt werden).
Be, adj. wohlbeweibt,
,d.
full- ek art. pri. nir.
enug ge n, Gri. 17, 7.
l-mikill adj. groß genug,
et m. 16, 4.
Äullr adj. voll; e-s von etw.;
fulla döma’ vollbesetzte ge-
richte, Sd. 12, 9.
: Pi indekl. fest
ssen, Am. 42, 7.
ekel, Edda, II.
freekn-liga—tfylgöd. 49
full-ryninn adj. voll runen-
kundig, Am. 11, 3.
full-roett part. prt. nir. zu
roeda, zu ende geredet, Akv.
Me:
full-spakr ad).
klug genug, Grt. 8
full-stadit part. En nir.
zu er genug gestanden,
Grt. 2
follnteiks part. pri. nir.
zu steikia, genug gebraten,
u0ns klug,
m.
full-trüi m. zuverlässiger
freund; allz in allem, Sg.
14, 10; allra eiöa einn f. er
allein der treue bewahrer
aller eide, Br. 2, 8.
full-tyia (ö) swo. (zur voll-
endung) helfen, Fm. 6, 2
full-vegit part. prt. ntr. zu
vega, genug gekämpft.
fulting n. hilfe.
fultingia (Ö) helfen.
füna (ad) swv. faulen.
fundr m. (vgl. finnaz) begeg-
nung; hafa f. e-s mit jem.
zusammentreffen.
funi m. (vgl. got. fön, funins)
euer.
fura f. föhre.
furöo adv. der steigerung (g.
von furda wunder); f. mikit
Se heftig, HHv. 30
pr. 3.
für n. feuer.
füss adj. (ahd. funs) lustig od.
fertig zu etw. (inf.); füss
fara. unternehmungslustig,
Skm. 13, 3 (vgl. füse tö
farenne, Beow. 1805); letoz
beir füsir allir upp risa sie
erklärten sich alle us ustig zum
aufbruch, Am. 30, 2.
fylgö 3 begleitung, "HHv. 30
pr. 9
h
50 fylgia—iyr.
1. fylgia f. das begleiten, das
begleitende: beiöa e-n f-o
jem. um seine begleitung
bitten, HHv. 35, 4; hilmis
f. fürstengefolge, Gör. II 15,
8; dyggva f-o hygg ek at
hrottameidi hrafns ein tüch-
tiger gefolgsmann dünkt mich
der rabe für den krieger: die
begleitung eines raben ver-
heißt dem krieger erfolg (vgl.
dyggr), Am. 20,4; f. e-s die
fylgje, die übersinnliche
schützerin jemands, HHv.34
r.2.
ylgia (gö) swv. folgen;
Skoll.... iylgir ... goöi (der
wolf) Sk. folgt der sonne
(der andere, Hati, läuft ihr
voran), Grm. 39, 2; fylgöi
oss herr manna uns folgte
ein ganzes heer von mannen,
Am. 93, 6; vigom fylgöag
ich ging kämpfen (männer-
fall) nach, Hrbl. 24, 2; be-
gleiten, auch abstrakt: mit
etw. verbunden sein, zu etw.
gehören; erat maör svä
göör at galli ne fylgi nie-
mand ist so vortrefflich, daß
keinerlei makel an ihm wäre,
Häv. 133, 5; pat fylgir
li6oda lokom das (dieser rat)
gehört zumschlußder spruch-
reihe, stehe am schluß, Hav.
mw
‚6.
fylkia (kp) swe. ein fölk her-
stellen, diekrieger zur schlacht
ordnen, Rm. 23, 8, s. ha-
malt. .
fylkir m. führer des iölk:
fürst. r
fylla (ld) swe. füllen; mit etw.
e-0, e-s u. (pros.) meÖ e-0.
iyr, fyrir ortspartikel, vor;
in prosa allg. fyrir, in versen
vor kasus (d. od. a.) fyr;
vgl. skildi peim er stendr
iv skinanda goöi dem schil-
‚ der vor der leuchtenden.
gottheit (der sonne) steht, Sd.
15, 2, dag. stendr sölo fyrir
(der schild) sieht vor der
sonne, Grm. 38, 2; hnigra
sä halr fyr hiorom der mann
fällt nicht vor schwertern
(durch das schwert), Haäv.
158, 6 (ähnl. Skm. 25, 4;
fyr Helga durch Helgis
schwert, HH II 10, 2), dag.
väpna nokkot pat er knegi
Viöofnir fyrir hniga eine
waffe vor der V. dahin-
sinken kann, Fi. 25, 5;
fyrirhniga (durchdasschwert
des siegers) fallen, Hrbl. 15,
6; malit hefi ek fyr mik
ich habe das m (was
vor mir liegt) gemahlen (ge-
arbeitet), Grt. 17, 3, dag. hvi
maeliz ä gölfi fyrir (= melir
fyr pik) warum ran du
auf dem golf (für dich allein,
vor dich hin) das deinige,
Vm. 9, 2 (vgl. Gör. III 8,7:
für mich); brenna bee Iyr
buölungi dem fürsten das
gehöft verbrennen, Grt. 19, 8
(ähnl. Hm. 19, 7), dag.
brennomk (= brenn mer)
feldr fyrir mir verbrennt der
mantel, Grm. 1,6; kvaöek
{yr äsom den asen trug ich
vor, Ls. 64, 1; (reist rünar)
iyr älfom Däinn D. rüzte
n elben runen vor, Hav.
143, 2, dag. (reist rünar)
Dvalinn dvergom fyrir Do.
ritzte den zwergen runen vor,
ebd. 3; standit per mein
Iyr munom kein übel stehe
ir vor dem liebesgenuß ’
es gerad deinen I.,
. 19, 5, . hyggz vetr
Ken fyrir der kühne sieht
in nichts ein hindernis, Ls.
15, 6; fyrir kveö ek mer
minna ich erkläre, daß für
mich weniger im wege sieht,
Am. 64, 5; mööir.min la
{yr mildings skipom meine
mutter lag vor des fürsten
schiffen (so daß sie nicht
vorwärts konnten), HHv. 19,
5, dag. pü lätt i fiardar
mynni fyrir du lagst in der
ee eerung davor, ebd.
&, 3; stendr sul fyrir die
säule steht vor ihnen (so daß
du sie nicht sehen kannst),
Hym. 12, 4. Das hindernis
bezeichnet f. (wie dtsch. “vor’)
spez. in men zusam-
menhängen: Fm. 44, 8 (kraft
des spruches der nornen),
08km. 11, 4; Hrbl. 26, $;
.Grp. 49, 1; ähnl. ser veetr
fyr pvi ‘man sieht kein hin-
.. dernis vor diesem’: davor
schützt dich nichts, Grp. 39,
8; dag. die positive ursache
in fyrir pvi at darum weil;
Sfyrir pa sok aus diesem
'grunde; fyr pvi deswegen
doch, Grp. 43, 7; Iyr sion
iotuns vor dem blick (durch
n blick) des riesen, Hym.
12, 6; fyrir dadurch, Grt.
12,3; Skm. 14,5; HH II
2,6. Anders Hym. 37, 4:
(ac lag $)
ähnl. Drk. 26, 2; 28, 2 (saß
da); Hym. 2,2; 18, 8; fyrir
vera anwesend sein, Ls. 5
pr.; sitia & fleti fyrir (vor
dem einiretenden) auf der
diele dasitzen, Hav. 1, 7;
133, 2; ebenso präpositie:
A
nr
fyr.
51
brann viör fyr Volundi es
brannte das holz vor dem
(dabei sitzenden) V.; vgl.
Alv. 25, 5; 27, 5 (vor den
augen der menschen); 9, 5
(ebenso); Hav. 78,2 (bei, im
hause von, für; derselbe
sinn Häv. 70, 5); vaxa fyr
vina briösti vor der brust,
d. h. angesichts der freunde;
auf dem flet (s. d.) auf-
wachsen, Fm. 7,2; HH 9, 2:
vera fyr hondom (e-s) bevor-
stehen, Grp. 36, 1; eiga e-t
ser fyr hondom etw. (ein
schicksal) vor sich haben,
Grp. 26, 8; rein zeitl. fyr
dag litlo kurz vor tages-
anbruch, Br. 14, 4; Gör. II
43,7; fyr pat vordem, Grm.
54,3; {yr pioda rok vor be-
ginn d. menschengeschichte,
Häv. 145, 7; mit dat. fyr
skommo vor kurzem, Sd. 1,
6; hygg fyr ollom atkve-
öom vel denke gut nach vor
jeder anrede —= überlege
rechtzeitig die folgen deiner
äußerungen, HHv. 7,5; pat
er fyr eldi das bedeutet (zu-
künftiges) feuer, Gör. II 39,
1; 39, 3; Am. 20, 3; 25, 3;
26, 8; dag. pü verör fyr
svikom annars du gerätst
vor den betrug (die räder des
betruges): wirst dessen opfer,
Grp. 33, 2; stellvertretung:
hon skell um hlaut fyr skil-
linga schläge bekam sie statt
schillinge, Drk. 32, 6; Iyr
annan für einen andern, Od.
24,3; un letak per pat
fyr Iygi ich ließe das deinen
lohn für die lüge sein, Ls.
14, 6; vorzug: fyr mann
hvern mehr als jeden, Sg.
4*
52 fyr-banna—fyrstr.
28, 2; oft in vbdg. mit orts-
advv. auf -an, z. b. fyr ves-
tan ver vor d. meere, wenn
man von westen kommt =
westl. des meeres; {yr mold
ofan über der erde (= ä&
moldo); fyr iorö neödan
unter der erde. S.auch beita,
forstreymis, heill.
fyr-banna (aö) durch ‘bann’
unmöglich machen, verweh-
ren, Skm. 34, 6.
{yr-bi6da (-bauö) durch gebot
unmöglich machen, verbie-
ten, Skm. 34,
fy röar m. pl. (ogl. ags. fyrd
agmen) männer, Hav. 54, 4;
149, 2; 159, 1; Fm. 10, 2.
fyrir- 'skyrta f. der vordere
teil des hemdes (gegensatz
bak-skyrta), Hal. 47, 4
fyr-gora (rö) swe. jem. (e- m)
durch zauber schaden, ihm
etw. anhexen, Grm. pr. 25.
fyr-muna (nö) jem. etw. (e-s)
mißgönnen, Br. 3, 5; Gör.
113,1
fyrnaz (nd; zu forn) sw. alt
werden: aus dem gedächtnis
schwinden, Br. II, 3; part.
fyrnd vergessen, Hal. 20, 5
(auch die bezeichnung von
erzähltem als forn spioll u.
dgl. will auf das außer-
ordentliche der kunde hin-
weisen; vgl. Beow. 876—8).
fyr-nema (-nam) ste. weg-
nehmen, Ls.
fyrr adv. komp. früher, eher;
veri soemra f. früher wäre
passender gewesen, Grp. 5,6;
schon zuvor, längst Am. 43,
7; 53, 5; 60, 4; 86, 5.
fyrri adj. komp. 1. der vordere;
ef pü ser pä fyrri farä wenn
du sie vor dir her (nicht: dir
fyrstr adj. superl. der ersie; “
entgegen) gehen siehst, Rm.
2, 6; 1. rida an der sp üze
pe Br. 6, 8; inn fyrra
hlut nstrinnar die erste
hälfte der nacht en nduröa
nött), HHe. 11 ; 2. der
frühere, prädiü eh, ekki
kvaö ord it [yrra‘ sprach kein
wort vorher (vor diesem),
Grt. 7, 2; Od. 8, 8 (gl. är
3, 2); Hälfdan (var) f. HA.
lebte eher, Hdl. 14, 3; valda
f. die erste schuld auf sich
laden, Gör. II 28, 4; geröir
svä f. damit hası du an-
gefangen, Am. 57, 2; vin
pinom ver aldregi 1. at
flaumslitom störe nie zu-
erst das gute einvernehmen
mit deinem freunde, Hav.
121, 7; uröo peir f. fridar
at bidia sie mußten zuerst
um frieden bitten, Hrbl.29,
7; haföi f. eiöom haldit hat
zuerst (da er vor euch in die
lage kam, seine ireue zu
zeigen) die eide gehalten, hat.
angefangen mit treue (ihr
aber habt mit unireue KR
endet), Br. 18, 6.
fyrst ade. superl. zuerst; zu-
nächst, Grp. 8, 5; Bye 7 2
lich, Vm. 2, 256 In
30, 6.
fyrstr i fölki der erste, (vor- 19
derste) in der schar, HH 53,
7 (vgl. ahd. Hild. 27); meist N
rädikativ; prym drap hann
R tan Thr. war der erste,
n er erschlug, Drk. 31, 5;
pat ek fyrst of man das ist Ri
das erste, dessen ich mich
erinnere, Vm. 35, 4; pat
oröa allz f t um kvad dies hf
war das allererste wort, das Re
er (sie) Aa Drk.; Br. 6,
fyr- -telia (talda) swo. vor-
\ 1 ah 1,6 (vgl. Hav.
I_ IE en
treiben, reizen; mun Bryn-
hildar bidia fysa wird an-
treiben zur werbung um Br.,
Grp. 35, 4; augna gamans
fysir aptr 'fän wenige treibt
es zurück von ihrer augen-
weide, auf wenige wirkt
2 abstoßend, Fi.
fysaz sich sehnen, Vhv.
FRE lust, Hym. 20,7.
r N re (ld) swo. einschüchtern;
part. pri. nir. falt ad».
raten, Am. 4
8 Br f®str s. fär.
der, "fesk s. fäa. F
oda (dd; got. födjan) swe. er-
KR nähren: 1. gebären; foedaz
eboren werden; konor ok
lar kvikvir f. weiber u.
männer werden ins leben ge-
. boren, Hir. 14,4; 2. füttern,
zu essen geben, Hrbl. 8, 2;
. daher aufziehen (= föstra);
Sven upp aufwachsen, Ghv.
=-
Beh. et „gebärerin,
gg. 31, 9. feıkn.
feera (1d) swv. denen: ütar f.,
90m len weiter hinaus-
rudern, H 20, 4; f. ör
staö von d. elle rücken, Grt.
2,7; foeraz hineinfahren
BER (in ein kleidungsstück), bildl.
ji äsmegin seine asenkraft an-
Ren Hym. 31, 3; meist f.
NEN : zuführen, bringen.
MN. fosti, Be fötr.
Tod ur s. fadir.
feöur- arfr m. das vatererbe.
Iysa (st; er füss) swv. an--
fyr-telia—gä. . 53
foöur-hefnd f. vaterrache.
foöur-leifö f. väterliche hin-
terlassenschaft, erbteil. ;
fognuör m. (zu fagna) freude,
genuß (od. freundl. begrü-
Bung, willkommen? vgl. fä
üfagnat einen übeln emp-
Jang finden, Fornsögur 87,
18), Hav. 130, 7.
fogr, fogrom s. fagr.
folr adj. fahl (von leichenhafter
gesichisfarbe, Alv. 2, 2; Fi.
29, 6), falb (vom rennenden
rosse, HH II 49, 3; ogl.
Beow. 864f.); grau (vom
eisen, HH 53, 3; formelhaft
Id. 1, 4).
for f. 1. fahrt, reise; long er
for lang ist die wanderung,
Gg. 4, 1; & for vera unter-
wegs sein, Ls. 55, 2; auf-
bruch Vkv. 29, 9; beförde-
rung Hrbl. 52, 3; 2. zug;
aumlig f. ein ärmlicher zug,
Sg. 69, 8; peim er brödır
Byleipts i for müt ihnen
kommt B. bruder gefahren,
Vsp. öl, 8; pikkia mer
friör i farar broddi es sieht
nicht nach frieden aus an
der spüze eures zuges (weil
am bug des vordersten schif-
jes der gunnfani weht), HH
119,6
fostnod s. fastna.
fosto s. fastr.
6.
ga (Ö) swe. auf etw. (e-s) ach-
ten, sich um etw. kümmern,
Hav.114,2; Hm. 7,7 (dach-
test nicht an freuden); Grp.
29, 7 (vgl. Gör. III, 1, 7);
Ako. 39, 8; gä sin anf sich
achten, sich vorsehen, Am.
7,4; 74, 4.
54 gafl—gaman.
gafl m. giebelwand; salar g.
Hm. 31, 2; Vke. 7, 2; Hym.
12,2.
gag-häls adj. zurückgelehnten
halses, Grm. 33, 1.
gagln. gänsejunges; häufig in
kenningar für “rabe’, gogl
Gunnar systra die " haus-
vögel der walkyrien: die
raben, HH II 7,3.
gagl-biartr adj. "gänseweiß’:
‘schwanenweiß’, Akv. 39, 2
(zum gefühlswert der gans
vgl. Gör. I 16, 7).
*gagl-viörm. porsch (myrien-
heiden)waldod.-busch (?Ark.
27, 110ff.); Vsp. 42, 6.
gagnn. erfolg, sieg; g- ieginn,
Fm. 25, 2; Hrbl. 29, l.
Odins namen re
"siegwalter’, Vm. &ff.
gagn-hollr adj. einander zu-
getan, Hav. 52, 2 (valı gogn
“gegengabe’, Skm. 3
gagn-vegr m. an Hiv.
34, 5 (vgl. i gognom).
gala (göl; ahd. galan) stv.
laut schreien in modulierter
tonfolge, daher 1. von vögeln:
gelr hani es kräht der hahn,
Vsp. 43, 5.1; 42, 5; galan-
di kräka die krächzende
krähe, Hav. 85, 4; ir göl
der adler hat gekreischt
(männerfall weissagend),
HH». 6, 5; 2. vom hunde:
galdrs fodur göl um lengi
heulte lange um den zauber-
gott herum (ihn umgehend),
Bdr. 3, 4; 3. vom singenden
vortrag der zaubersprüche:
und randir ek gel unter die
schilde “gelle’ ich (vgl. Tac.
Germ. c. 3), Häv. 156, 4;
gala galdr einen zauber-
spruch singen; gala e-m afl
einem kraft ansingen ER
zaubern), Hav. 160, 4; über-
tragen Hav. 29, 6; Ls. 31,3
(s. 6-göör).
zul (ags. gealdor) zauber-
lied; gödır gute; bitrir wirk-
same galdrar; g-s fadir “vater
des zaubers’: Odin, Bar.
gäa-ligr adj. aufmerksam, be-
obachtend, Am. 6, 3.
gälgi m. galgen; esta & gälga
“am galgen festmachen’ (Hm.
21, 8; Am. 59, 6) deutet eher
auf ein kreuzigen mit strik-
ken als auf ein hängen, vgl.
as. galgo, ags. gealga, kreuz
(Christi) u. as. neglid an
galgon, an galgon haft.
gälg-vegr m. weg zum galgen,
Gg. 9, 3 (unklarer zushg.).
gallı m. makel.
gamall adj. (ags. gamol) alt;
meist = bejahrt; Helgi var
eigi g. H. kam nicht zu
jahren, HH II 24 pr. 2;
maör g. ein -alier mann
(= ich, R. denkt an die
tötung des Fafnir), Rm. 13,
6; formelh. inn gamli bulr
der alte sprecher, Vm. 9,6
(vg gl. Fm. 34, 2); von tieren:
ülfar gamlir, Ak. 11,3 (ogl.
gränverdir ebd. u. ags. se
hära wulf, an. inn häri pulr
—= inn gamli be Briels
8, d; mit gen. des alters:
doegrs A einen (halb)-
tag alt 6, 3; in bei-
namen: HH 52, 4; Hdl. 12,
4; 25, 4; = forn Vsp. 46, 3.
Be n. (got. . gesel- \
es vergnügen, genußre
Fr 2 er 1 ns-
freude im allg.; auös and-
vani ok allz g-s des schatzes
u. aller freuden (= az
halle) bar, HH II 33, 10;
firmir pik flesto g-i bringt
dich um den größten teil
deiner freuden, Grp. 29, 2;
grät at g-i hafa iränen zu
seiner unterhaltung haben
(statt geselligen lachens),
Skm. 30, 8; at g-i, til g-s
e-m jemdm. zur freude; etw.
od. jem. ist jemds. g.: Fi.
36, 3; Gör. II 26, 4; Hav.
47, 6; augna g. augen-
weide, Fi. 5, 1; 2.g. e-s die
freude, die jem. einem an-
dern spendet; mannzkis g.
vergnügen (verkehr) mit nie-
mand, Haäv. 114, 5; bes. von
der liebe einer frau, hafa
geö hennar allt ok g. ihre
ganze gunst u. liebe genie-
ßen, Häv. 99, 6; 161, 3;
Hrbl. 18, 12; er hann haf-
dit gygiar g. wo er doch mit
keiner riesin verkehr hatte,
Vm. 32, 6; unna g-s ihre
liebe gewähren, Skm. 39, 6;
41, 6; vereinzelt vom manne
mitt gaman meine liebe, Fi.
W6.
_ gaman-rünar f. pl. 1. ver-
Biete heimlichkeiten,
heimlicher verkehr, Had.120,
6; 130, 6; 2. freude brin-
gende runen, Sd. 5, 8.
gamban-reidi f. zauber wir-
kender(?) zorn, Skm. 33, 6.
gamban-sumbl n. zauber
wirkender(?) trunk, Ls. 8, 6
(anspielung auf eine sage
‚von jem.,der durch teilnahme
am gelage der asen unsterbl.
wurde?).
gamban-teinn m. zauber
wirkender zweig, zauberrute,
.Skm. 32, 3. 4; Hrbl. 20, 6.
. gamna (aö) swe. erfreuen,
gaman-rünar— ganga. 55
Akv. 11, 7 (? unklarer zu-
sammenhang).
gandr m. zaubermiltel, zauber-
wesen, stab (?), Vsp. 22, 4
(vgl. vita 2).
. ganga (gekk, genginn) ste.
gehen, u. zwar 1. im hin-
blick auf die tätigkeit der
beine: sä gengr gumi der
mann wandelt (braucht seine
beine), Häv. 157, 6; gekk
‚Hlörriöi Hl. trat an, Hym.
29, 1; ä& gengoz eidar die
eide wurden niedergetreten,
Vsp. 26, 5; i kne g. ins knie
sinken (eigtl. “ins knie tre-
ten’), übertr. = "zusammen-
sinken’, Am. 73, 3; 2. ım
hinblick auf die ortsverände-
rung, u. zwar a) kursiv: i
Gymis goröom ek sa ganga
mey in. G. gehöft sah ich ein
mädchen gehen, Skm. 6, 2;
ganga hör at gardi kyr es
gehen (weiden) hier beim
gehöft kühe, Drk. 23, 1; haf
gengr hriöom das meer geht
(hoch) unter een,
Hdl. 42, 1; stopalt munoö
ganga uneben wird euer weg-
sein, Am. 14, 1; gangandı
der wanderer, Hdav. 132, 7;
mit acc. u. gen. des weges:
g. rettar brautir gerade
wege wandern, Rp.; gekk
miörar brautar ging mitten
auf dem wege, Rp.; b) in-
gressiv: ganga skal gehen
(aufbrechen) soll man, Hav.
35, 1; ganga er betra en
gista se weitergehen ist bes-
ser als einzukehren, Sd. 26,
4; c) mit zielangabe; oft =
‘kommen’: seggi vil ek alla
isal ganga ich will, daß alle
mannen in den saa kom
56
ganga.
men, Sg. 44, 4; mit gen. des
zieles: gengo fagra Freyio
tüna sie gingen zum schönen
gehöft der Fr., Drk. 3, 1;
eliar ganga (= til heliar,
Am. 97, 7) zur unterwelt
gehen, Hlr. 8, 4; g. upp
landeinwärts gehen, Grm.
pr. 5; beachte kurze aus-
drücke wie g. a beö das bett
besteigen (eigtl. gehen — im
brautzuge — u. sich ins bett
legen), Ghv. 14, 1; zu bett
gehen, Sg. 8, 6; g. ä rok-
stöla “auf die ratstühle ge-
hen’, Vsp. (vgl. fara ä bekk);
3. im hinblick auf den zu-
stand, in dem man die geh-
bewegung vollzieht, so daß
diese selbst in d. hinter-
grund tritt: geng ek einn
saman ich gehe einsam mei-
ner wege, Fm. 2, 6; gengit
hefk inn mööurlausi mogr
ich bin als mutterloser knabe
herumgezogen (habe gelebt
als . .), Fm. 2, 2; g. barni
aukin schwanger gehen, Vkv.
36, 5; von geng ek vilia
ohne freude bin ich, Sg. 9, 1;
4. im hinblick auf den zweck
einer bewegung, so daß diese
selbst in d. hintergrund trüt:
g. e-m ä hond sich jemdm.
unterwerfen (den eid der
treue in die hand schwören),
Am. 99, 3; g. meÖ veri
vermählt werden (eigtl. im
brautzuge schreiten mit e.
manne), Gör. II 27, 2; mit
final. infin., u. zwar so, daß
der vorangehende infin. ohne
at, der folgende bei unmittel-
barem anschluß an g. immer
mit at steht: aör sofa gangir
. „ehe du schlafen gehst, HH
II 39, 8; 45, 8; egl. Hym.
15, 6; Fm. 27, 3. hana
mun Atli eiga ganga sie
wird A. zu besitzen gehen —
heiraten, Sg. 56, 8; dag.
mun ek Guörüno ganga at
eiga werde ich G. heiraten,
Grp. 34, 4; gengir pü at
hanga du würdest an den
galgen gebracht, Am. 22, 2;
auch pü gangir snimma at
sofa du gehest früh schlafen,
Hüv. 19, 6; gekk iyr kne
meyio at sitia ging vor d.
schoß des mädchens sitzen
(setzte sich), Od. 7, 3; neben.
gekk & täi sitia ging auf
den söller sitzen (setzte sich),
Gh. 9,3; 5. im hinblick auf
das ergebnis (perfektiv): .
undan davonkommen, Am.
64, 4; g. sundr auseinander
gehen (von d. brünne), Br.
II,4; g. aAmilli dazwischen-
ireten, dazwischenkommen,
Sg. 5, 7; part. genginn ver-
gangen, vorüber, Od. 34,7;
Haäv. 72, 3 (abgeschieden);
afli genginn von der kraft
verlassen, Br. 16, 11; 6. un-
persönlich: mart gengr verr
en varir manchesgehtschlim-
mer als man sich versieht,
Hüv. 40, 6; ganga mun
ykkr andaris es wird euch.
gegen das rudern (widrig)
gehen, Am. 14, 7; ebenso
gangaz Am. 57, 10 (dag.
gangaz ‘vergehen’, Am. 69,
7: illz gengz per aldri dein
unheil wird nie aufhören);
gengr um margan es
über manchen, Häv. 94,3;
gengr um gun. EEE \
unter den leuten um, Ha.
28, 6; gengr mer fra.es
ar
ren mir abhanden, Hym.
en f. Bang, wanderung,
m. 8, 2; long g. die weite
wanderung Be unterwelt),
Sg. 43, 4;
ge m. ee von der dre-
hung der mühle Grt. 2, 4
‚(lesart zweifelhaft, s. beiöa);
besuch Gör. I 26, 5 (gialda
gangsscheintenilehnterreim,
er begegnet auch Friöpiöfss.
€. 6, u. zwar in besserem zu-
| 0 sammenhang).
gang-tamr adj. im gehen ge-
übt: zugeritien; von den
Gotenrossen, Hm. 3, 7; Ghv.
2,11.
E N. ne gaffen) schlund,
gapa Pr I Br (mit Beer
munde) starren, Skm. 2
garör m. (got. gards) 1. E:
Are: 4 (‘nur noch der
' zaun 3% RB. 12, 10 (“legten
zäune an’); Fi. 5,4; 11, 4;
2. meist: gehege (als innen-
raum); vom “schlangenhof
Akv.31,2 (s.ormgarör); von
eingezäunten ackerstücken
Am. 63, 6; sonst immer:
hof; gehöft; rida i garö in
den hof reiten, Gör. II 36, 4;
Od. 28, 3; i garöi Gunn-
ladar im hofe er i. im Aa)
der G., Hav. 13, 6; 3. pl.
gardar el a) zäune,
daher gehöft (= garör 2),
..Skm. 1, 6; Drk. 9, & (mitten
g zwischen den zäunen) u. ö.;
.b) ge iotna gardar die
x Ind der riesen, das riesen-
s Br. I, 6; Skm. 30, 3;
.. äsa gordom i bei den asen,
Ls. 37, 2 (zuweilen beide
auffassungen möglich).
ganga—gefa. 57
garmr m. bissiger hund (eigtl.
name des ragnarökhundes,
Vsp. 44, 1; 49, 1; 58, 1),
Fi. 13, 4.
gäs f. (pl. g®ss) a sg. 29,
8; Gör. I 16, & (vgl. meer).
gätt f. (got. -gähts) eingang,
Have. 1,
gaukr m. (ahd. gouh) kukuk,
Gr.
gautr m. in: alda gautr
. ea d.menschen (?Odin),
SRrPR f. hecht.
geö n. (gr. n6906) A. feste
willensrichtung, sinnesart;
hverio geöi styrir gumna
hverr was jeder für eine
sinnesart hat, Häv. 18, 4;
uppi er pä g. guma da liegt
mannes sinnesart am
tage, Häv. 17, 6; blanda’
geöi viö e-n sich in d. sinnes-
art an jem. anpassen, Häv.
44, 4; vita (til) geös (sins)
wissen was man wil, Hav.
12, 6; 20, 2; 2. liebesver-
langen, Skm. 31, 4; glepia
at geöi zur liebe verlocken,
Ls. 20, 3; s. gaman.
geö-leysin. (ahd. geti-lösi f.)
charakterlosigkeit, wankel-
mut (s. geö 1), Grp. 32, 3.
geö-speki f. sinnesklugheit
(urspr. menschenkenntnis?),
Vm. 19, 6.
geö-svinnr adj. mit starkem
charakter od. willen begabt
(sodaß man den willen an-
derer beugen kann, s. ged 4);
Sd. 13, 1; ogl. hug- rünar.
gefa (gaf, gefinn) stv. geben, u.
zwar nicht bloß anschaulich
darreichen (u. a. vom füt-
tern: g. at drekka zu trinken
geben,g.svinom dieschweine
58 gefandi—gengi.
füttern), sondern auch schen-
ken, 2. b. länder Akv. 5, 1;
den sieg Ls. 22, 6; 23, 3:
Sd. 3,6; Hir. 8,5; Hdl.3, 1;
frieden (gewähren) Hüv.
127, 7 u. ö.; g. e-n ülfom,
eldi jem. den wölfen, dem
jeuer als futter geben (Gör.
II 7,8; Akv. 42, 1); g. mey
manni einem manne ein
mädchen zur frau geben;
gefin verheiratet, Hav. 81, 4
u. ö.; letk gefaz ich lasse
mich. vermählen, Sg. 36, 6;
reimformel gialda ok gefa
als lohn u. als gabe dar-
reichen, HH 9, 5; Hal. 2,3.
gefandi (pl. gefendr) m. der
geber, wirt, Hav.
gegn ad). wohlwollend, gerecht
(beiwort des fürsten), Grp.
gegna (nd) swv. enigegen-
kommen, daher: auf gleicher
höhe mit etw. sein, übertr.:
gleichwertig mit etw. sein;
hvi gegnir womit ist es
gleichwertig, d. h. was be-
deutet es, Sg. 27, 6; Grp.
38, 1.
geir- -Jaukr m. (ags. gärlec
“allium’) PT eine
lauchart, Gör. I 1
geir-mimir m. AMimir des
geres’: kenning für “krieger’,
HH 14,8 (Hundingr).
geir-Niflungr m. Nibelung
mit dem ger (vgl. geir-Skogul
Skögul mit d. geer, Vsp. 30,
8; Bei Drhör Thrud mit d.
speer; ags. gär-Dene die
gere schwingenden Dänen),
Akv. 25, 2.
geir-Nigrör m. ‘Njörd des
geres’: kenning für "krieger’,
Ghev. 8, 5 (Hamöir). °
geirr m. (ahd. ger) se speer,
die haupiwaffe Ger-
manen, daher zeirr =’
waffen, Hav. 16, 6, it mikla 5
veör grära geira das a
unwelter grauer spere =
kampf, HH 12,7; 6x geira
gnyr es wuchs ‘der lärm der
speere — der kampf wurde
lauter, erbitierter (eine folge
des nahens der walkyrien),
HH 54, 3; geirom re
— kämpfen, Fm. 15, 3; geir
at rioöa den ger zu röten =
zu kämpfen, Hrbl. 40, 4;
diese formel aufgeschwe It
Grt. 15, 5ff.; med geiri gial-
landa "(ags. giellende gär,
Wids. 128) ‘mit gellendem
ger’ = in waffen, Akv. 14,
15 (vgl. Egill Laus. 7 u.
Akv. 5, 3). i
geisa (ad) rasen, Vsp. 57, 5.
geiski m. schreck, entsetzen,
HH 11 37, 8. 4
geisli m. strahl.
geit f. geiß; tvaer geitr,
stand, der den armen kenn
zeichnet, Hav. 36, 4. $
geita-k rtla f. die zigenjel r
gekleidete, Rh. 23, 3
gelda (ld) swv. en
verschneiden.
gelr s. gala.
gelti dat. sg. von geltr.
gengi n. gefolge, gefolgschaft;
hnugginn mino g. um meine
gefolgschaft gebracht (wie
fürst um die eigene gef
schaft kommen 7
Gör. III 5, 5f.) ae:
Hi Mr? gengil-beina—gialda. 59
heriern, ausgeschlossen, Grm.
BEE -beina f. die mit (kräf-
5 Ben Rh 1,8 wander-
use, m. “der gierige’, name des
einen von Odins wölfen,
Grm. 19, 1 (u. des einen von
’ Menglöds hunden, Fi. 14, 2),
daher ‘wolf, Br. 4, 4; "Br.
l,:s:
gesta-hüs n. gästehaus, Br.
01,6. pr.
gestr m. gast.
geta (gat, Besnn; got. bi-
gitan) stv. 1. bekommen; oft
mit gott gutes‘, g0Ö, goÖS
. .gestabt, aa mü "giold “lohn’
(Has. 6; Grm. 3, 6);
2. mit Mr dazu kommen,
daß ...;g. at sid zu sehen
bekommen, Fi. 5, 3; g. at
eiga (eignaz) in d. besitz von
eiw. gelangen (Rp. 45,
erlangte das recht, R. zu
heißen ... .); getr foeda hat
das glück (erreicht es) zur
welt zu bringen, Am. 105, 2;
- Gunnari gatk at unna es
ward mir beschieden G. zu
lieben, Od. 20, 2; bei voran-
stehendem inf. nie at; 3. je-
mandem etw. verschaffen,
bereiten; hveriom fötlaug g.
jedem ein fußbad, HH II
39,3; g. ser sich verschaffen
4 .0d. für sich erlangen (durch
- glück); g. vel e-m einem
. guies erweisen, Häp. 135, 8;
8. e-m illa einem böses’ er-
weisen (unpersönl.: übel be-
Ben), m. 10,5; getsk
er er prög ägn. es gef jällı mir;
F ab acer at ne iR dir
das gute gefallen; er-
8 zeugen (stets perf., daher
rn
m
Lie.
un
auch mit ‘bekommen’ wieder-
zugeben, so Rm. 11, 3); viö
mit, Akv. 38, 10 (die sie dem
Atli gebar); Vm. 33, 5 (fuß
erzeugie mit fuß, fuß gebar
dem fuße); 5. etw. (e-s) er-
wähnen; skal göös g. gutes
soll man zur sprache brin-
gen, Hav. 105, 6; getit
heyröa ek Söta nennen hörte
ich S., Br. I, 8, a, vgl. b, c;
6. vermuten (e-s); pess geta
menn, at... das vermutet
man, daß ..., Br. I, 5; es
ek get päna da ich tau-
weiter vermute, Hrbl. 58.
geyia (g6) stv. bellen; mit acc.
der person anbellen, g. gest
einen gasi anbellen (wie ein
bissiger hund, also den an-
kömmling), Hav. 135, 5.
giafa, giafar s. gif.
giaf- ord.n. vermäh ung (eigtl.
versprechen des vaters,
seine tochter einem manne zu
. geben, vgl. gipta); geta g.
das ehevers rechen erlangen,
Alv. 6 FRCHE
Bruns Gall, goldinn) stv. ver-
1. wie im dtschn.:
Kirdadu holdom Bei gial-
da wolle nicht den helden
ihre feindl. taten vergelten,
Gör. II 28,2; ähnl. HH 11,
6; Sd. 12, 3; mit dem „obj-
des erschlagenen, der 'ver-
golten’ = für den buße ge-
leistet wird (= beta), Gör.
II 17, 12; 2. mit dem obj.
dessen, was als vergeltung
od. gegenleistung gegeben
wird: g. gigf viö giof gabe
mit gabe erwidern, Hav. 42,
3; ebenso 45, 6; "galt born
sin fyrir mußte seine kinde;
dafür hergeben, Hym. 38, 7:
——— m
u
60 giälfr-dyr—ginn-regin.
g. nei viö hatte statt zahlung
nur ein nein, Rm. 11 pr. 2;
galt ok gaf gull veröungo
belohnie u. beschenkte mit
gold die re HH
9, 5; Hdl.2,3; ohne den be-
griff des vergeltens: (pflicht-
gemäß) zahlen, Vsp. 23, 6;
Am. 95, 1; gialda hardan
hug mut beweisen, Fm. 19,
3; "HHv. 6, 8 (urs rüngl.
vom gejolgsmanne, er die
ei seines dröttinn
durch lern vergilt);
äsom ofund um gialdir den
asen mit haß (die bewirtung)
lohnst, Ls. 12, 5; 3. für
etw. (e-s) büßen (urspr. bildl.
‘zahlen’): pess skaltu g. da-
für sollst du büßen (buße
leisten durch deinen frevel),
HHv. 30 pr. 10; Gör. I 26,
6; Am. 62, 6 (väss g. für
seine mühsal — dafür daß
er sklave sei — büßen); Grp.
33, 4.
giälfr-dyr n. ‘tier des brau-
senden meeres’: schiff, HH.
gialla (gall, gullom) stv. laut
tönen; 1. von tieren: schrei-
en, von vögeln; heulen, von
hunden, ae U DE HE 5
2. von den saiten der harfe
Od. 30, 4 app.; vom speer
Akv. 5, 3; 14, 15 (formel-
haft, vgl. geirr, urspr. han-
delt es sich um ein aber-
gläubisch gedeutetes klingen,
. wie in dem vers des heiden
Skeggi Gislas. c. 2).
alle ah. laut; formelh. it
gialla gull das klingende
gold (von den ol: rin-
gen, die der fürst zerbricht
u. den mannen zuwirft), Fm.
9, 4; 20, 4. — Fem. Gigll ist
name des Helflusses, PM
28, 10.
gialti, in d. vb u
rasenden gleich, [äv. „2
ist das entlehnte air. geilt,
pl. gealta wahnsinnig, gem.
fen von sinnen ”
diese scheint in g. glikir nur
stabreimend variiert zw wer
den.
rn adj. begierig, mit gen.
1. gifr adj. (ags. gifre) gierig,
blutdürstig, Fi. 3 app.
2. gifr(rs) n. (substantiviertes
adj., s. g. I) (beißender) un-
hold, Vsp. 52, 6; HHv. u
3; s. hre- gifr. £
gildi n.S#, re
gabe, Hav.
bührende leitung Ni gig Pr
Akp. 33, 4): tribut, opfer,
Vsp. 23, '8 (s. eiga). Kin
*gimr m. (ags. gim) edelstein,
Vko. 5, 4 (nach J. zu gim .
feuer). HA
gina (gein) stv. den Br, q
sperren, re Hym
ö; Hav. Kür z/
bevordi
ginn-heilagr adj., nur i.
hehe ginnheilog goö
ae götter, van
en ranlie pl. a grupp
götter (vegin, . 2
Alb 20, 3; 30, An:
3. verse der andern antwort
strophen) scheinen es
Vanen zu sein: götter de
himmelsweite? (vgl. ginni
g- tivar gegenübe
u zu werden; 57%
a4 BR: 142,6 erscheinen sie als
_ runenkundig, was viell. auf
assoziation mit ginn n.
aukelspiel, hexerei beruht
En Odinsname, vgl.
auch Vsp. 16, 4).
ginnunga, i. d. vbdgn. gap
n var g. Vsp. 3, 7 u.g. ve
he Haustlong 15, 4, scheint an
w beiden stellen auf den weiten
Inftraum zu gehen: schlund
der weite? (tempel der him-
melsweite — götterwohnun-
; en = wolken + himmel?).
gipt f. (ahd. gift) schicksals-
gabe, glück, Grp. 52, 8.
gipta (pt) swe. vermählen
_ (e-m mit e. manne); giptaz
sich vermählen (von der
E braut).
gisl m. geisel.
gisling f. geiselschaft.
gista (st) swe. (als gast) ein-
rende N -
gisting f. in soekia g. herberge
i = f I. giafar) f.
giafar, p Biel ar
s geschenk.
buße; e-s für
ebührende darreichung
Be (vgl. ahd. gelt, ags.
Fat opfer, as. ee
lenfelsopfer), Akv. 33, 4
gioröttr adj. trübe.
Beeds: ra Vor. 55 app.);
gl rg s.8 in,
’ glada en io. ‚Seen 108,
laör (f. gloö, nir g
.d. sg. m. glgöom) ad Fr j. froh,
es . ex des worüber (s.
‚feginn); beiwort ürsten,
Grp. 3, I; HH 49,8. — Der
ginnunga—glikr. 61
pferdename Glaör Grm. 30,
] beruht auf der bedtg. glatt:
glänzend.
glama sw. lärmen, (höhnisch?)
schwaizen, Hav. 31, 6.
glata (ad) swo. zugrunde rich-
ien, Hlr. 4, 6.
glaumr m. (ags. gleam) lär-
mender jubel, von d. gesellig-
keit i. d. halle, Hm. 18, 1;
Gör. II 30, 2 (mich zu fest-
feiern entschließen); Br. 16,
3 (fern von deiner halle mit
ihrem jubel, vgl. HH II 33,
97.) = Gör. II 42, 3 (der
freude beraubt: angsterfüllt);
manna g. froher verkehr mit
männern, Skm. 34, 7; g.
hunda hundelärm, Am. 25,
3 (vgl. Gör. II 42, 3).
gledia (gladda) swv. froh ma-
chen (durch gaben), Hrbl.
30, 5; Hav. 41, 2 (einander
erfreuen); formelh. hugin g.
den raben erfreuen: blut ver-
as Rm. 18, 2; 26, 8;
glepia ie swe. ZU fall
bringen; daher 1. vereiteln,
stören, Hrbl. 52, 3; 2. ver-
Fe: Vsp. 39, 3; Ls. 20,3.
gler n. ug als stoff Hdl. 10,
4 (glatt u. glänzend wie glas
Br Sd. 17,1; als
irinkgefäß Hym. 29, 4. Der
ferdename Gler Grm. 30, 2
bezieht sich, wie Glaör, auf
das glatte, glänzende fell.
gleyma (mö; zu glaumr, *fir-
glaumjan, eigtl. ‘verjubeln’)
swv. vergessen.
gleypa (pp) swe. verschlingen.
glikr adj. (got. galeiks) gleich;
nur im reim auf g -_ gr
6; 129, 7; Ghw. 3, I) u
62 glissa—god.
hinter -k (Hym. 2, 3 R),
sonst likr.
glissa (st) swo.spöltisch lachen.
gloda (ags. glöwan) swv. glühen,
leuchten; g. viö gull golden
od. wie gold glühen (vgl. den
reim gull: glöörauda u. Fi.
5, 4; Hdl. 7, 5. 6), Fi. 23, 6;
g. viö himin bis zum himmel
hinaufglänzen, HH II 38,10.
gl6öö-rauör adj. glutrot, vom
golde, Fm. 9, 5; 20, 5; Am.
13, 6; Gör. II 2, 7.
glüpna (ad) swe. den mund
halb öffnen (vgl. gleypa): vor
angst kurz atmen: angst be-
kommen od. haben, Fm. 31,5
(vgl. Gislas. str. 12); Am.
77, 8.
gly n. (ags. gleo) freude, Hm.
ak
eipıude part. pri. erfreut, froh,
Vsp. 35
glymia (glumda) swv. 1. rau-
schen; 2. klingen od. klirren
(saiten, eiszapfen).
glymr m. geklirr, HH 27,2.
gly-stamr adj. “in der freude
ee freudlos, sorgen-
voll, Hm. 1,
gloggr adj. (ahd. glau) 1. 2
nau; ae gloggra, A
43 pr.; 2. wer es genau
nimmt, geizig, Hav. 48, 6;
Hym. 9, 4; übertr.g. flugar
zurückhaltend mit fliehen
( egenstück zu grr söknar
Jreischiemiangrif u.dgl.),
7
Tp
glepr m. (zu glapa) “jehltrüt’:
missetat, frevel; g. hefir mik
söttan e. fehltritt ist mir
widerfahren, zugestoßen
(einer, der schlimmer ist als
verbannung), HHv. 32, 1;
anders Am. 32, 7; 86, 11.
gloö, glgdom s. glaör.
gnaddr m. in Gudruns zwei-
deutiger erklärung Akv. 33,
8 scheint “junges von tieren
od. menschen’ zu bedeuten,
also gleichzeitig “lamm’,
‘kitze’, "ferkel’ od. dgl. u.
"knabe (nschwed. dial.gnadd
kleines kind).
gnaga (ad; ndd. nl swv.
nagen, Grm. 33, bild.
Haäv. 106, 3.
ee (pb) swov. sich (von
oben) über etw. beugen, Häv.
62, 1 (vgl. drüpa); Br. 7, 5.
gnata (aö) swo. krachend zu-
sammenstürzen(?), Vsp. 52,
5.
gneggia (ad) swe. wiehern.
gneggiuör m. 'wieherer’: ‚name
des windes, Alv.
gneypa (ph) swe. nieder-
Pa mißhandeln, Skm.
7
*gnöga genug, reichlich, 6
14,6. S.iö-gnögr.
gnött f. fülle, überfluß;.g. var
grunnyögi es war gedanken
losigkeit bis zum äußersten, B
Am. 74,1.
gny-farim.‘lärmfahrer’:name
des windes, Alv. i
gnyia (gnuda) swe. ärmen,
dröhnen, Vsp.
u. rauch, Br. II 2, a
(nachgeahmtvon Einarr Skü- i
lason Haraldsdrapa I, 2).
goÖ.n. gottheit, golt; die'son e
heißt it ie od. skir-
ar Sd. 15, 2; Grm. 38,
; 89, 3; sonst immer pl.:
& RE goö Vsp. 6, 3;
9, 3; 23, 3; 25, 3; Ls. 11, 3:
j g0d oll ok gumar alle götter
u. menschen, Ls. 45, 3; 55,6;
vgl. Hal. 8, 5. 6; 38, 9. 10;
© pros. meö 'godom ok mon-
nom bei g. u. menschen,
Br. I, 7; meö godom,
Alv. u. sonst; gremia g. at
ser die götter gegen sich er-
zürnen (vgl. aschw.gup hylla
at ser ok graemia), Zs.
12, 6; Surtr ok in sväso
08 S. u. die ‘lieben’ gölter,
Vm. 17,6; 18, 3.
g60 n. das gut, wertstück;
Menio g. goldstück od. -ring
(egl. Grt.), Sg. 52, 5. (In
prosa nur der erstarrte gen.
;oßch bewahrt.)
borinn part. prt. göt-
‚tern entstammt (vgl. äskun-
) r, reginkunnigr), Hm.
16, 3; HH 32, 1. — I. göö-
borinn von guter herkunft?
BB. mälugr adj. kundig der
F Berkare (goö-mäl “theo-
a. ’), mytholog, Hym. 38,
Yads adj. (ntr. gott) gut, von
mens n u. dingen; oft
besser mit ‘irefflich’, auch
' mit ‘anständig’ wiederzu-
geben (gööa eina nur an-
ständige leute, Hrbl. 8, 7);
lobendes beiwort Grt. 14, 3;
ähnl. subst. Hlr. 11, 1; HH
11 18,7; Grp. 49, 5: ättom,
.9ölom gödır edelgeborene,
Sg. 18, 11; 70, 4; g. hugr
N gute laune, "wohlwollen, Hav.
417, 11; Gör. II 10, 3; pl.
2 Hym. Il, 2; gl. Sg. 47, 6;
vg Am.35, 2: matarg. zastfrei,
göö-—-göli. 63
Hav. 39, 2 (s. mat-göör);
mit dat. d. person wie im
dischn. im sinne von "nütz-
lich’, “heilsam’, Häv. 112 ff.
u. ö.; geta gott gutes er-
fahren, wohltaten empfan-
gen, Hav. 44, 3; 45, 3; ähnl.
Häv. 123, 3; HHo. 34, 3;
hofnom opt g680 wir stellen
oft die gegenseitigen wohl-
laten ein, unser gutes ver-
hältnis geht oft in die brüche
(dies ist nicht unser erster
streit), Am. 70, 4; goraz at
gö0do gut ausschlagen, HHv.
33, 11. Gegensatz: illr.
gö6ö-räör adj. gutes ratend,
gütig, Grp. 26, 3.
goö-vegr m. weg zu den göt-
tern, Hdl. 5, 6.
goö-p16Ö (Goöpiöd, aus Got-;
got. Gut- piuda) Gotenland;
a G.-0 (got. ana Gutpiudai)
im Gotenlande, Ghv. 8, 6;
Hlr. 8, 2 (hier unbestimmt
das ferne sagenland bezeich-
nend); G.-ar til ins Gotenl.,
Ghe. 16, 4; Vsp. 30, 4 (ins
land der menschen, s.gotar).
göls. gala.
gölf n. der fußboden der halle,
den der ankommende zu-
nächst betritt, auf dem die
feuer brennen, u. der un-
gedielt durch den mittelraum
verläuft, während sich an
den längsseiten die gedielten
flet mit bänken u. ondugi
hinziehen: 'golf’, vorraum,
Vm.9,2; 11,2; 13,2; 15, 3;
17,2 (egl. 19, 2. 3): Vo.
16, 5 (blieb auf dem g. ste-
hen); ag. kominn = in die
halle eingetreten, in seiner
halle, Hym. 14,4; igognom
steig 8. abe i sal schrüt im
—————— Te nern
64 gömr—grand.
saale das g. entlang zum
ausgang, Hym. 34, 4; RP.
2,6; 14, 6; 15, 6; Sg. 31, 5
setzt voraus, daß die betien
auf dem g., nicht auf dem
flet standen (im bür ?). Vgl.
bekkr, flet, sess.
gömr m. (ahd. guomo) gaumen
(decke und boden der mund-
höhle); gata tungo i g-a
bada vorsichtig (probeweise)
die zunge gegen beide gau-
men legen, von der mühsam
runen entziffernden, die diese
auszusprechen versucht, Am.
gotar m. pl. (g. gotna) man-
nen, Akv. 20, 7 (vgl. gotna
vinr, Hättatal 11; seggia
dröttinn, Akv. 23, 2; Gun-
narr: gota reimen Br. I,
9, c, s. goti); urspr. ‘Goten’.
goti m. roß (urspr. “Gote’; die
got. Der waren bekannt,
ol m. 3, 8; Gho. 2, 12;
m. 12, 4. 5, wo Hreiögotar
Ahr Gotar), Hm. 18, 13
an Als ee eines
pfer Br. I, 0.59; 6:
Zorhgr — gotar.
gotneskr.adj.(aguin.gutniscr)
gotländisch; Gör. II 17, 2
ım sinne von 'golisch’, ogl.
Akv. 20, 7.
gräöugr adj. (got. gredage)
gierig, hungrig, unersättlich.
grafa (gröf, grafinn) stv. ein
schneidendes werkzeug in
etw. hineindrücken; bes.
1. ornamente einkerben:
grafnir stafnar geschnitzie
steven, Gör. II 16, 4 (vgl.
das schiff v. Oseberg Bei
Olrik, Nord. geistesleben s.
V); 3. (in die erde) graben,
Hrbl. 18, 8 (den grund aus
1. gramr adj. ergrimmt, feind-
einem tiefen tal heraus-
graben: me für u
unmögliches); Fm. 44 pr. 3
(das boeli war durch graben
hergestellt); bildl. g. undir
unterminieren: im innern
grollen u. böses planen, Am.
9%, 5; 3. vom zahn der
natter: gröf til hiarta biß
hindurch zum herzen, Od.
6.
’
lich (e-m); gern von en
göttern gesagt, daher grY
(seil. 808) HH 44, 8; al
gramir (scil. esir) "Br. 11,5;
Hrbl. 60, 2; umgekehrt grom
den nornen (haderte miü
meinem schicksal), Ghe. 13,
2; superl. HHv. 15, 3; med
gromom unter feinden (so,
daß sein glama ihm feinde
macht), Häv. 31, 6; grom at
veri grimmig- pröde Ans
jeden mann, Ls. 54, er
schwertname Gramr Te
auf beseelung (vgl. hiors me-
gin s. v. megin und die bal-
lade Hxvnersveerdet).
2. gramr m. (nach Hkr. 1, 34
identisch m. 1) fürst; ehrende
anrede (vgl. Sn. 139); stell-
vertreiende varialion;
mit gen. (g. Ba
haukstalda, sunnmanna);
dat. gram u. grami.
grana-här n. schnurrbart-
haar.
grand n. leid, schaden; vinna
g. e-m, beita e-n "grandi
jemdm. leid antun, etw. an-
haben, HHv. 13, 3; 38, 8;
Sp 49, 4; Gör. 11 31, 6:
e-n jemdm. unrecht” zu-
fügen, Ss, 28, 4; vita eb
im:
von einer empfangenen krän-
Such sh Sg. 5, 4; Q.
svefna “schlafunheil', Am.
4 (daß ihnen im traum
5 heil widerfahren u. sie
“darum aufgewacht seien).
granda (ad) swv. schaden od.
j Dan Befügen, Grt. 6, 2; Sf.
gran- -siör adj. mit lang herab-
m schnurrbart; von
d. Hunnen, Akv. 34, 5.
_ grän-st6d f. schar von grauen
rossen; gr. griöar die grauen
‚rosse der riesin, HH II 25,7
(= grästöö griöar Haättaly-
kül 20a, 5; vgl. HH 54,7 u.
HHv. 30 pr. 8).
grän-variör part. prt. grau-
gekleidet (eg. veria), Akv.
11, 3 (“alte enter).
5 rar ad) grau; von rossen (Br.
m. 3, 7; Ghe. 2,
Ir. er 2; 9, B), wölfen
(HH IIl, 5, vgl. grän-stöd),
eisernen 'speerspitzen (HH
12, 7), gestein (Grt. 2, 3;
‚ 2), schlechtem silber .-
ar En nigrum, Gör. II 2
3. Vgl. folr.
gras n. gras; ganga af g-i,
. von kühen, von der we
Een zu grasen aufhören,
‚grä- er adj. in grauen
waffenröcken = eisenbrün-
nen, Grt. 13, 8 (= bryniat
‚fölk).
; grätn got grötan, *bi-
A are n [egl. gaigröt :bi pö,
uk. 19, .41]). stv. weinen,
beweinen; gr. grimmom
gi Rasa leidenschaftlich wei-
. ren (s. grimmr, ähnl. reim
Am. 77,8. 4), HH 11 45, 3;
part, grätandi Vho.29, 7:
Neckel, Edda. II.
granda—grey. 65
Gör. II 5, 1; 32, 1; Br. 15,
5; Ghe. 9, 1(g.... gekk wie
Vkv. 29 u. Gör. II 5); von
männern Akv. 12, 3; vgl.
38, 4; gräta Baldr ör helio
B. aus der hel herausweinen
(durch weinen ihn befreien),
Br. SIR PFAND.. 7D,g,
Baldrs bälfarar B.s 10d be-
weinen, ebd.
grätr m. (got. gröts) das wei-
nen, die Los giallan grät
das laute jammern, Sg. 30,
7; er pü at g-i ne ferat
dessen gewährung dich nicht
weinen machte, Hm. 9, 8;
von einer klagenden erzäh-
lung Od. 34, 8.
greida (dd; got. ga-raidjan)
swov. bereit machen, 2. b
vadÖ d. angelschnur zum
auswerfen, daher gr. gullin
a EN seile auswerfen,
a (pb) swo. mit der hand
umfassen; bildl. gloep sich
arg vergreifen, etw. unheil-
volles begehen, Am. 86, 11.
gremi f. (ahd. gremi) grimm;
g. Ööins HH 12, 8 soviel
wie “niederlage’ (vgl. Hunn.
4, 4); fa ser e-n at g. jem.
gegen sich BuENENT, (=
gremia e-n at ser), Zs. 21, 3.
gremia (gramda; zu gramr)
swv. ZOrNIg machen; g. goö
at ser den zorn der götter
avi en (vgl. aschw. gup
u e- ser ok gr&@mia),
Fig ehiginebn Akv.
grey n. hündin, Hav. 101, 4;
für ‘haushund’ schlechtweg
Drk. 6, .3;:Skm. 11, 6; 8-
Viöris ‘Odins hunde"
wölfe, HH 13, 7; g. norna:
5
66 grey-st6öö—grunn-yögi.
‘der nornen hunde’ = wölfe
(weil der wolf ein todesbote
ist; vgl. gogl Gunnar systra
unter gagl), Hm. 29, 4.
*grey-stöd n. "hunde-gestüt’:
hundeschar, Akv. 11, 7.
griö.n. friede, der durch vertrag
. dem rachewürdigen zuge-
standen wird; fä g. ne -
nung gewährt bekommen,
HH 11 18, pr. 17; hyggia ä
g. gegen den frieden etw.
planen, auf friedensbruch
sinnen, Am. 33, 6.
griöa-staör m. friedensstätte,
Ls. pr. 12.
griör f. ‘riesin’, tötende un-
holdin; s. grän-stöd.
grima f. gesichishülle, maske;
daher 1. geschnitzter kopf am
steven, gallionbild, Gör. II
„3 2. (verhüllende)
nacht, vgl. Alv. 30, 3.
grimm-liga ad»., in grata gr.
leidenschaftlich weinen, Sg.
25, 6.
grimmr adj. mit verzerriem
gesicht (vgl. grima u. germ.
grinan), Am. 77, 3; daher
ingrimmig, von abstoßendem
wesen, HH 18,3; Am. 85, 1;
Rm. pr. 4; feindlich ge-
sinnt (m. dat.), Am. 88, 8;
Hal. 25, 9; Sg. 5, 8; ähnl.
$d. 23, 4; grimm ord feindl.
worte, Ghv. 1, 7; grimm tär
leidenschaftl. (aus zorn flie-
Bende) tränen, HH II 45, 6;
grimt, von gemütszustän-
den, angsivoll (eigtl. etw.
feindl. bedrohendes), Br. 16,
2; Grp. 51, 2; harmr grim-
mastr der tiefste (eigtl. der
. mir feindlichste) schmerz,
Ghe. 17, 5.
grimm-udigr adj. (aus -hug-
öigr, zu hugr) feindlich od.
rimmig gesinnt, Am.
H 1127, 6.
grind f. urspr. ‘das knir-
schende’ (vgl. ags. grindan,
lat. frendo; zu grimmr),
daher türangel (Am. 38, 5),
(güter)tür (Grm. 22, 4; Fi.
‚4; Gör. II 36, 3; Hav.
135, 6); sonstiges güler-
05
werk: Hav. 78, 1 (wand od. _
boden des getreidespeichers); _
Skm. 28, 7 (eine art käfig,
od. ist an die unterwelt-
pforte gedacht?); HH 50, 1
(pfahlreihe im wasser, die
umschließend eine art hafen
bildet).
griöt n. (ahd. grioz) steine;
beria g-i mit steinen bewer-
fen, steinigen, Hrbl. 29, 5;
Am. 87, 2 (sieinigen u. ver-
brennen ist die strafe der
hexen); auch von großen
steinblöcken u. felsen.
griöt-biorg n. pl. steinberge,
klippen, Vsp.
gripa (greip) stv. greifen; & e-t
an eiw., Hym. 27, 2; viö
oröi das wort ergreifen, Gör.
II 32, 2; übertr. Skm. 31, 4.
gröa (grora; ags. gröwan) stv.
wachsen; gröinn bewachsen,
Vsp. 4,7.
gruna (aö) swv. ahnen, un-
pers.; grunar mik um. e-t
mir schwant eiw.
grund f. grund (eines tales,
Hrbl. 18, 8, oder des weli-
alls: untere fläche, erdboden,
ER 4,7; vgl. Vm. 15, 6;
3
3).
grunn-yögi f. (aus grunnr
flach — eigtl. “knirschend’,
urspr. vom bootskiel gesagt,
s. grind — und Ken zu.
‚ hugr, vgl. diüpüöigr) ge-
dankenlosigkeit, leichtsinn,
Am. 74,1.
runr m. verdacht.
rym
Ben bett (mit blut) besudeln
(? Sg. 60, 8).
gryta (zugriöt) swo. mit steinen
werfen, Hm.
grenaz (zu grän-) swo. er-
grauen, grams hinig g.
- vänir die aussicht auf des
fürsten hierherkunft _ver-
düstert sich, HH II 50, 6.
groen-lenzkr adj. grönlän-
disch
groenn. adj. grün; formelh.
g-ar brautir, Fm. 41, 2;
Rp. 1,2
groeta (tt; kausat. zu gräta —
got. gretan, pri. gaigröt)
.. swv. weinen machen, Hav.
110, 6 (vgl. Vke. 29, 7);
HH 11380, 4; Ls. 37, 4.
groeti n. weinen, klage; ero
j Guörünar g. at fleirı um so
tränen weint G., Sg.
64, 8; ähnl. Gör. II 10, 6;
ı 0.8.älfa (pl.) tränen der elben:
HE . we) morgenstunde, Hm.
D „4.
'; grotir m., in gygiar g. der die
-riesin weinen macht —= der
töter des riesen: Thor, Hym.
14,3.
groff. grube; pros.
grom f. zu gramr 1, s. d.
gron f. schnurrbart.
guö-vefr m. (as. godu-webbi)
kostbarer kleiderstoff (ur-
spr. "göltergewebe’, d. h. wohl
‘ idung der götterbilder’),
„nur im :pl., von epson
(Hir. pr. 3) u. mänteln, Hm.
+16, 4; Akv. 38, 3 (unter den
. vors gesicht gehaltenen män-
grunr—gullinn.
a swo. besudeln;g.äbed
67
teln); gulli ok g-iom mit
gold u. purpur, Ghe. 16, 2
(vgl. as. mid goldu endi
mid godowebbiu, Hel.3330;
ags. gold ond godweb).
gulln. gold; büin gulli mit g.
‘ausgerüstet’, geschmückt,
von schiffen u. frauen; vär
g-z "göttin des goldes’: frau,
Hlr. 2, 5; meist wird an
goldene armringe gedacht;
ie miölandi (= gull-miö-
andi, Hir. 11, 2) gold-
verteiler: fürst, Akv. 37, 7.
gull-band n. goldband, gold-
durchwirktes halsband, Drk.
gull-biartr adj. (ags. gold-
beorht) goldglänzend; von
Jrauen (vgl. gull-variör, vär
gullz) u. der goldgeschmück-
ten Walhall,. Hrbl. 30, 5;
Grm. 8, 2.
gull-bitlaör adj. mit golde-
nem gebiß, HH 42, 3; s.
Ioie- w.
gull-bitullm. goldenes gebiß;
gullbitli vanr an goldgebiß
gewöhnt (stolzer, fürstlicher
renner), HH II 36, 9.
gull-böka (ad) swe. gull-bök,
d. i. mit bunten figuren ge-
schmückten stoff, herstellen
(vgl. bök): mit goldfaden (in
gold) sticken, Gör. II 14, 6
| (freie anknüpfung von 7. 8,
fe davor). $
gull-hringr m. goldring.
gull-hyrndr an adj.
goldgehörnd, mit vergoldeten
örnern, Drk. 23, 2; HHv.
3
4,3.
gullin-bursti adj. der gold-
borstige (auch name von
Freys eber), Hdl. 7, 6.
gullinn adj. gülden; vom aus-
sehen, daher sowohl gunn-
5*
fana g. golddurchwirkte
kampffahne (HH II 19, 4)
wie gullna sali goldene hallen
(Fi. 5, 5, ogl. salr ör gulli
saal aus gold, Vsp. 37, 3).
gull-miölandi s. gull.
gullo 3. pl. prt. von gialla.
gull-rodinn (aus -hrodinn,
s. d.), goldbesetzt, -belegt,
Ak». 4, 3.
gull-skäl f. goldene schale
(als trinkgefäß), Akv. 10, 3.
gull-spori m. goldener sporn.
gull-variö part. prt. f. (zu
veria) goldbekleidet, -be-
hängt, -geschmückt; beiwort
der vornehmen frau, HH II
45, 5.
gumi m. (pl. n. gumar u.
gumnar, g. guma u. gumna,
d. nur gumnom, a. guma u.
gumna; got. guma) mann.
gunn-fani m. (ahd. gund-
fano) kriegsfahne; läta g-a
fyr stafni die kr. vor dem
steven wehen lassen (indem
- sieim bug aufgepflanzt ist u.
der segelwind das tuch nach
vorne treibt), HH II 19, 3.
gunn-heilagr adj. unverletz-
lich im kampfe (daher nur
im frevel zu verwunden),
Hm. 28,7.
gunn-hvatr adj. (ags. güö-
hwat) kampflustig, kampf-
bereit, Ak». 12, 3.
gunnr f. kampf; auch name
einer walkyrie.
gunn-tamiör part prt. (zu
temia) kampfgewohnt (von
din, vgl. seinen beinamen
Veg-tamr), Grm. 19, 2.
guröiz 3 sg. prt. pass. v. gyria
benetzen, blutig machen (?).
gydia f. (zu got. gudja) prie-
sterin. |
gull-miölandi—gora.
gygiar-kyn n. gezücht von
einer riesin, riesenbrut
(scheltwort), Hir. 14, 8.
gyar f. riesin.
gylfi m. fürs, HH II 27, 5;
urspr. “brauser’ (s. giälfr-
dyr), name eines meerriesen,
daher liö Gylfa (vgl. ags. se-
lidas, cahd. seolidante)
schiffsheer, HH 49, 7.
gylli 3. pl. prt. opt. v. gialla.
ByirEpare prt. (von gylla) ver-
goldet.
gyröda (rö) swv. umgürten;
Ye prt. Gör. II 19, 11.
gyria s. guröiz.
ger adv. 1. i ger gestern, Hm.
2, 2; g. & morgon gestern
morgen, HH 11 12,3; 2.ig.
morgen, Hm. 30, 6.
gass Ss. gäs.
gata (tt; aus ga-ahtjan) swo.
wache h
wachen od. hüten; gataz
e-s sich sorge machen wegen
(Am. 21, 3), sorgen für (Am.
64, 1), getaz um ratschlagen
über (Vsp.). '
gaetinn adj. achtsam, vorsich-
tig; at gedi mi seiner
sinnesart, d. h. zurück-
haltend, Häv. 6, 3.
gaettin. (zu gätt) türrahmen;
hurö var & g. die tür stand
offen, Rp. 2, 4.
gora, gorva (as. garuwian)
swo. 1. fertig (gorr) machen:
sverö ein schwert anfertigen
od. schmieden; laug ein bad
bereiten; drekko mi-
schen; gl bier brauen; geröo
ser hüs bauten sich häuser;
bol at g. unheil zu verüben,
g. angr viö e-n jemdm. leid
antun; g. sakar streit an-
fangen (hvadan sakar gor-
alten, etw. (e-8) be-
Öoz wie der kriegszusiand
ekommen ist, woher die
kriegerischen maßregeln rüh-
Iren, HH 119, 2); g. e-nat
jem. zum totschl 2
reizen, Hm. 28, 8; SER
euphem. zaubervorke ungen
‚treffen, g. e-m til meins
jemdm. durch zauber scha-
den, Gg. 13, 5; g. svä at
durch zauber bewirken daß,
. Häv. 114, 1 (vgl. gorningar
. hexerei); gor hg til ägstis
iriff anstalten zu unser bei-
der ehre, Am. 102, 5; goraz
heiman sich zum aufbruch
rüsten, Am. 11, 1; hingat
\ hierher aufbrechen, Hrbl. 40,
2 (od. lies geröi ?); at deyia
sich zum sterben anschicken,
Gör. I 1, 2, vgl. Br. 15, 6;
. 'goraz geschehen; ef i goriz
nakkvat wenn etw. dahinter
steckt (eigtl. drinnen vor-
3 en Am. 32, 8; gorvaz
‚ ar e-s etw. wird nölig;
garaz at g600 zum guten
ausschlagen; hvegi er pat
r Berin? wie das auch ablaufen
N Br: m. 35, 4. 2. mit
acc. zu elw. machen;
;s Bere. ör horskom aus
Ban e törichten machen,
Häv. 94, 5. 3. periphra-
u mi inf. (bei verneinter
ingler aussage): n&
- ek trüa gerödak a ich
- glaubte es nicht, Gör. II 20,
8; ef okkr g60 um skop
. geröi verda wäre uns eın
En Beilach gewor-
En Sg. 58,
k ser adv. u 5 gorr) voll-
er, genauer; superl.
garst ganz genau, ganz und
2. gar.
gerr—gorr. 69
gersimi f. (pl. -ar) kleinod.
garst s. gott.
garstan Ss. gorr.
gorva (gerviz, gervom) ältere
nebenform von gora, die aus
meir. gründen eintritt.
gorvi f. ausrüstung, tracht,
Hrbl. 6, 4.
geda (dd) swe. beschenken,
ausstatten mi etw. (gulli mit
gold, meist von d. braut ge-
sagt); gaöir & unpers. es
„kommt etw. hinzu, es nimmt
zu, Am. 71,
geela (ld; got. göljan "begrü-
Ben’) swv. zum lauten auf-
schreien bringen; verö ek
zur g. af grimmom hug vor
rimm möchte ich laut auf-
= eien, 58.9, 3.
goazka f. güte, freigebigkeit.
gofga (ad) swv. "stattlich ma-
chen’: schmücken.
gofug-ligr adj. stattlich.
gofugr adj. stattlich; gofukt
dyr ‘das statil. wid’ — der
hirsch(?); meniom miüt
Ba geschmückt, Se
67, 4;
gogl pl. un Br
gogn in d. vbdg. ig. (ahd. in-
gagan) enigegen; dagegen =
als ersatz, Skm. 3 300
gognom in d. vbag. ig. durch,
hindurch (mit acc. des ortes).
goltr m. eber (eigil. borg).
gorla adv. genau, vollständig;
mit vita, genau wissen.
gorliga adv. vollständig.
gorn f. darm.
gorr adj. (ahd. garo; pl. gor-
vir, gorvar) 1. bereit zu eiw.
(e-8, til e-s, at c. inf.); gor-
vir at eiskra nahe daran zu
schnauben, Hm. 11, 2; gorr
illz hugar zur feinds aft
70 gorva—hafa.
(feindl. behandlung) auf-
gelegt, Hym. 9, 8. 2. part.
prt. zu gora: haugr var g.
ein grabhügel ward auf-
geworfen; eggiar ütan eldi
gorvar die schneiden außen
im feuer gehärtet, Br. 19, 6;
gorvir gerüstet, tatbereit, Am.
2, 3; Gg. 9, 3. Superl.
gorstr ganz fertig: gerstan
dag den ganzen tag, Skm.
30, 2; Rb. 9, 6.
gorva adv. vollständig, genau.
gorv-allr adj. 1. vollständig,
ganz, Am. 33, 5; 2. im pl.
allesamt.
gotva (aö) begraben, Gör. I
8,2
gotvadr m. eigtl. “bestatier’:
töter, mörder, Br. 11, 6.
H.
1. hä f. fell, haut, Häv. 134,
10.
2. häs. 3 här.
hä-beinn adj. hochbeinig.
häö.n. hohn.
häöung f. verhöhnung, tort.
hafa (fö) swev., unser ‘haben’,
zeigt oft (I) anschauliche be-
deutung: handhaben, halten,
führen, bringen; bes. in ver-
bindung mit ortspartikeln:
h. braut, heim 'weg-, ins
haus bringen’; h. eptir ‘zu-
rückbehalien’, Rm. 4 pr. 2;
h-z lind fyrir “sich den schild
vorhalten’; h. i helio ‘zur
Hel befördern’; h. (i) munni
“im maule halten’; h. ä&
skriptom ‘(als darstellung)
im gewebe anbringen’; gra-
mir hafi Gunnar ‘die un-
holde sollen G. holen’, Br.
11, 5, egl. Hrbl. 60, Grm.
pr. 13, Fm. 21, 6; mit ab-
straktem objekt: h. strand-
hogg ‘strandtötung halten’
(vieh am strande schlach-
ten); h.hnekking "mit wider-
stand zu tun haben’; anders-
wie übertragen; h. ästräö
“freundschaftsrat. befolgen’;
i höfi h. “maßvoll gebrau-
chen’; h-z & höfi sich in
seinen grenzen-halten’; sigr
h. ‘den sieg gewinnen’; h. at
c. dat. “als etw. verwenden’,
2. b. at heillom “als heil-
bringende amulette’; at mani
‘als sklavinnen’; at auga-
bragdi h. ‘zum gespött hal-
ten’; h. fyrir ın gleichem
sinne Ls. pr. 11; auch mit
bloßem acc. “anwenden’,
Hrbl. 20, 2; h. norna döm,
orlog “ein schicksal erdul-
den’, Fm. 11, 2, vgl. oben
h. hnekking; h. i hendi “in
der hand haben’; h. ä hoföi
‘auf dem kopfe tragen’; h.
mit bezeichngn. von kleidern,
schmuck od. waffen ‘tra-
gen’, “anhaben’; mit bez.
einer frau ‘zur ehe haben’.
II. unanschaulich wie nhd.
haben; den übergang zeigen
fälle wie h. skarar iarpar
‘*braunes haar haben (tra-
en)’; ript hoföo ‘hatten be-
leidung’, Häv. 49, 5; väpn
haföi a lam ekki ‘waffen
hatte er keine’, Akv. 40, 3;
den bedeutungsunterschied
von eiga Hym. 39, 3.4;
immer so, daß das objekt als
unmittelbar innegehabt ge-
dacht wird: h. hug “mut
haben’, h. söttir‘einekrank-
heit haben’, h. prär “sehn-
sucht hegen’, h. reina rodd
“eine stimme haben wie ein
st,
> haben’, hefir ver pinn
- isinni “du hast deinen mann
mit (bei dir auf der reise)’,
hefir Hel hälfa “H. hat die
hälfte von ihnen bei sich (in
ihrem hause), h. gödan
hest “ein gutes pferd haben
= reiten’, h. lyöa ok lond
um sik “land und leute be-
herrschen (um sich haben)’,
h. 6dal “ein erbgut inne-
haben’; oft mit perfekti-
schem sinne: h. bild “buße
(empfangen) haben’, h. er-
fiöi “beschwerden hinter sich
haben (genauer: in den kno-
chen fühlen), h. orindi
‘einen auftrag erledigt haben,
sodaß man bescheid mit-
bringt, hefir snöt af mer
svarna eida ‘das weib hat
eide von mir geschworen be-
kommen’; häufig in der um-
schreibung des perfektums,
teils mit teils ohne kongruenz
des part.: pü hefir etnar
ülfa kräsir ‘du hast genos-
sen, was die wölfe lieben’,
aber auch margan hefi ek
fors um farit “manchen
wasserfall habe ich durch-
quer” wie hafa fullstadit
"sind ‚genug gestanden’; beim
perfektum ist das innehaben
oft nur ein geistiges, = au
erinnerung haben, oder
auch nur im sinne irgend-
einer gültigkeit für die gegen-
wart (perfectum praesens).
ha-fiall n. hochberg; h. ska-
rar ragender berg des haupt-
haars, kopf, Hym.
hafna (ad) swe. eigtl. ‘sich er-
- heben über etwas (dat.-abl.)”,
‚daher: aufgeben, verlieren.
ha-fiall—hälfr. 71
h. mat ‘etw. zu | hafr(rs; lat. caper, ags. hafer)
m. bock, ziegenbock.
hafri m. hafer, hafergrütze.
hagl n. hagel.
hag-liga adv. gefällig, zier-
lich.
1. hagr m., nur in der verbin-
dung & minom hag ‘in mei-
nem bereich, bei mir’, Grp.
22, 8.
2. hagr m. vorteil, Am. 97, 10.
3. hagr adj. geschickt.
häla f. trollweib, hexe; hälo
sker “hexenreittier. = ‘wolf’.
halda (helt) stv. halten, im
anschaulichen und im über-
tragenen sinne; bei ziel-
bezeichnungen ist der ellipt.
sinn ‘steuern (das ruder hal-
ten)’ in die bedeutung ‘sich
wenden’ übergegangen, Hrbl.
56, ö; Rm. 9, 6; Fi. 3, 6;
h. fram ‘mit etw. fortfahren
(eigtl. einen kurs geradeaus
steuern)’; h. ä& keri ‘das
trinkgefäß angefaßt halten
(ohne unterbrechung trin-
ken)’; h. undir megingiar-
dar “unter den kraftgürtel
greifend sich festhalten’, Br.
pr. 3; h. standhalten,
Am. 101, 6; mit dat. ‘etw.
behalten, behaupten’, von
schlössern u. dgl. “verschlos-
sen halten’; h. skipi “ein
schiff liegen haben’, vom
fährmann; h. geitr “ziegen
hüten’.
1. hali m. schwanz.
2. hali a. pl. zu halr.
hälf-brunninn part. prt. halb
verbrannt.
hälf-dauör adj. halbtot.
hälfr adj. halb; hälft ‘die
hälfte’; hälfir, von mehre-
ren, ‘die hälfte’; “zweigeteilt’,
72 | hälf-svidinn—här.
Häv. 53, 6; hälfo beim
compar. ‘doppelt so viel oder
so sehr’.
hälf-svidöinn part. pri. halb
verkohlt.
häll adj. glatt.
hallar g. ge zu holl.
4. hallr (got. hallus) m. fels.
2. hallr (vgl. nhd. halde) adj.
geneigt, schief; meö hollo
keri “mit schiefem, also nur
noch einen rest enthaltenden
ihm einschenkend’,
halr (ags. hale) m. mann;
sprichw. h. er heima hverr
‘zu hause ist jeder ein ganzer
mann’, Hav. 36, 3; 37, 8.
häls m. hals.
hälsa (ad) swv. umhalsen, um-
armen.
häls-men (as. hals-meni) n.
halsband (aus edelmetall).
haltr adj. lahm.
häm s. 3 här.
hamalt adj. neutr., scil. fölk:
eine mit schildgedeckter ge-
rader front zum ir auf-
gestellte schar, Rm
hamarr m. hammer (außer
Vkv. 20, .2 immer der des
Thor).
hamaz (ad) swv. sich eine
andere gestalt (einen hamr)
-schaffen.
2 aaa 7. "schutzgeist’, Vm.
hamla f. ruderband (hält das
ruder zwischen den pflöcken
nieder;. Falk, Alinord. see-
wesen, 70f.).
hamr m. erscheinungsform,
estalt; Hlr. 6, 1 wie eın ab-
bares kleid (‘schwanen-
chemd‘) gedacht.
heute in der verbindung
.h.: jenseits. :
ee -vanr adj. handlos,
s. hond.
ani (as. humdibeme)
Mm. der eigenhändige töter.
hand-taka sw. hand an j-
mand (acc.) legen. -
hanga (hekk) stv. hängen, auf-
gehängt sein.
hangi m. der gehenkte..
hangin-lukla f. sie, an der
pr ser herab-
ngt, a
hani m. an
hann, hon (gen.hans,hennar,
dat. hänom, henni) pron.
er, sie, bezieht sich aber nicht
nur auf das subjekt des leiz-
ien salzes zurück, sondern
überhaupt auf die letzt-
genannte person, in welchem
falle hann = der, dieser.
hann-yröf. handarbeit.
a m. handschuh. '
HApp n. glückliche tat (vgl. Fr
app mißgriff).
hapt n. fessel, Hav. 148, 3;
mmung, hemmungsmittel..
hapta f. die gefangene:
haptr m. der gefangene.
1. här m. dolle, .
2. här n. haar.
3. har (schw. hävi, st. - dat.
häm, acc. hävan, ntr. hätt,
dat. havo, schwach hä, fem.
N. härar, dat.häri,schwach _
ha, acc. häva, pl. acc. hävar,
compar. heeri, superl.hzestr)
adj. hoch; hätt laut pe
ben, die stimmen. er
räusche bezeichnen; hätt lo-
rad schwere gejahr, Pi;
brondom haeri höher als
über die schanzverkleidung.
hä-timraör part. pri. hoch-
immert
ha-tün n. “hochbur&, Hym.
. (umschreibung des stier-
kopfes).
bie swp. starren.
härar, häri s. 3 här.
Baur ‚sort adj. harigemacht,
-hugadrad). harigesinnt.
haröla adv. sehr, heftig (vgl.
. ahd. harto).
‚ *harö-liga adv. grausam.
harö-mödöugr ad). harigemut.
harör adj. hart, oft in über-
f tragenem sinne.
| hard- räör adj. gesireng.
ji harö-rsdi n. harte od. grau-
same tat
hard- sleginn part. prt. hart-
| ‚geschmiedet.
| ‚haröd- -ugöigr (= -hugÖigr)
| 2 esinnt.
ec bragö n. ‘harmlist,
‚ hinterlist, Akv.
hard 0gg f. ‘"harmtau’, HH
i harm-flaug f. "harmgeschoß’,
Vsp.
harmr m. harm, sowohl zu-
gel fügtes oder zuzufügendes
leid (reka h-s ‘das leid rä-
chen’, gialda harm ‘leid ver-
2 gelten’, harm at vinna ‘leid
zu bereiten’) als das sich-
. härmen (springa af harmi
vor schmerz auf der stelle
sterben).
U harpa f. harfe.
härr (ahd. Bi) adj. grau-
- haarig, grau
hasa “)s sr ek der gerbin
ng h.v n kampfplatz
“haseln’, Hi i. mit haselruten
abstecken.
hatr (rs; got. hatis) n. haß.
hä-timraör—heidingi. 73
haufud s. hofud.
haufuö-nidiar m. pl. 'die
nächsten verwandten, Gör.
III 5, 8.
haugr (ahd. houg) m. hügel,
bes. grabhügel (dann als
hünengrab zu denken).
haukr (ahd.habuh) m. habicht.
hauk-staldr m. ‘habicht-,
falkenträger’, krieger, Sg.
31,2; 0 2.
hauss m. schädel.
haust-grima f. herbstnacht.
hauör.n. erde, Hdl. 49, 2.
hävan, hävar, hävi, hävo
s. 3 här.
heödan adv. von hier, was in
der verbindung til heliar h.
= ‘aus dieser welt’ ist; h
bida hier (von hier aus-
schauend) warten.
*heöinn m. .pelz, Häv. 78, 3.
hefi(k), hefir prs. von hafa.
hefia (höf) stv. heben; eine tür
öffnen (den riegel heben);
etw. schlimmer machen (in
die höhe treiben, Am. 97, 4);
h. üt hinaustragen (auf-
heben und zur tür bewegen,
von der leiche).
hefna (nd) swv. rache nehmen,
rächen, mit gen. des ge-
rächten, woneben, wenn es
eine sache ist, noch der dat.
der gerächten. erson stehen
kann; vinna hefnt c. gen.
rache f. etw. durchgesetzt be-
kommen.
hefnd f. rache, pl. gleich-
bedeutend; i h. e. gen. zur
rache f. etw.
hegömi m. geschwälz,
wahrheit.
hegri m. reiher.
heidingi m. heide-, d. i. wald-
bewohner, wolf, Akv,
un-
74 heiör—heimskr.
1. heiör f. heide, d. i. wald, Akv.
2. heiör adj. heiter, klar, vom
tage, himmel, von sonne und
sternen.
*heiö-vanr adj.an klare him-
melsluft gewöhnt (von der
weltesche),
s
heilag- liga adv. auf heilige
weise.
heilagr adj. heilig, d. i. un-
verletzlich und daher mit
ehrfurcht betrachtet; helgar
kindir, Vsp. I, 2, die unter
dem schutze des dingfriedens
Sn „helgi) versammelten
heilt ee gehirn.
3% ni 1. glückliche fügung,
glück; sprichwort Rm
25, 6: ‘schlimm ists, vor dem
glücke zu straucheln’, meint,
daß der mensch auch seiner-
seits vorsorgen soll. 2. heil-
bringendes amulett, Sd. 17,
25219 7.
2. heill n. schicksalszeichen,
omen; illo heilli malis auspi-
clis, unter einem bösen stern.
3. heill ad). 3a ganz, un-
N versehrt, von gegenständen
und von EEE welche
letzteren dadurch als körper-
lich unbeschädigt, aber auch
überhaupt als gesund be-
zeichnet werden Ella heill
von schadhafter gesundheit),
daher häufig ın wunsch-
formeln wie heilir sir! “heil
den asen!’, heil veröu! “heil
dir‘, heill pü farir! ‘glück
auf die fahrt!’; h. ‚hugr “un-
geteilte gesinnung’, aufrich-
tiger, _ vertrauenswürdiger
sinn; heil hit vollzählige
familie.
heilla (ad) swe. durch heill,
zauber (zu 2. heill), Br.
ben, behexen.
heil-räör adj. glücklich in
seinen entschlüssen.
heilsa (ahd. heilisön) swe. be-
grüßen. !
heilyndi, n. heiler leib, ge-
su
heima en. daheim, zu hause,
im hause.
heiman ad». von hause; fara
h. aufbrechen; letia h. am
aufbruch hindern.
heim-forf. heimkehr, heimritt.
heimis-gardar m. pl. wohn-
liches gehöft.
heimis-kviör m. ruf, den
jemand in der heimat ge
nießt (rechtsterminus).
heim-kynnin. hauswesen.
heimr m. siedelung, hof oder
höfe mit zugehörigem land,
daher eigom heima i Hles-
eyio ‘wir sind in H. zu
hause (haben unsere gehöfte
dort)’; igtna heimar ‘die
ehöfte der riesen, das riesen-
nd’; hafdu hälfan par 9
‘nimm unser halbes land’
HH II 35, 5; die TR
siedelung, M idgard, w
gegensatz zur unterwelt Skm.
27, 3; Ghe. 19, 8; Bere 6, 4;
aber "auch im pl. für die
welten außerh _ Mid-
gard, bzw. alle welten.
heimska f. dummheit, be-
schränktheit (die geistige ver-
fassung eines, der nichts
kennt außer seinem heimr);
drygia heimsko torheiten be-
© n, Am. 86, 7 (vgl. Am.
Ton. h
heimskr adj. dumm, s. heims-
ka. er
» A
heim-stoÖ f. "heimstatt’, Vsp.
heimta (mt) swo. eigtl. "heim-
holen’, so Dr., ähnlich Gör.
JI 17, 6; wiedererhalten
Häv. 14, 5; (das gebührende)
erhalten Rm. 11 pr. 4.
heipt (got. haifsts) f. grimm,
haß; h-ar kveöia od. hvetia
zum grimm reizen; deila h-ir
haß gegen einander hegen;
tat des hasses, Sd. 12, 3;
“ Gör. II 28, 2; Bdr. 10, 5.
heipt-giarn adj. “haßgierig’,
gierig nach hassestaten, Br.
u. Sg.
*heipt-möör adj. grimm-
gemut, unerschlafften trotzes,
Akv.
*heipt-mogr m. “mann des
'hasses’, feind.
heipt-yröi.n. pl. hassesworte.
heit n. 1. gelübde; 2. drohung,
nur Am. 19, 5.
1. heita (prs. heit, heitr,
prt. het) stv. einen namen
aussprechen, undzwari.nen-
nen, mit dopp. acc., Orkning
pann heto ‘0. nannte man
den . ., Am. 30, 11, ebenso
Rm. 18, 1; vändr munk
heitinn ‘einen schlechten
menschen wird man mich
nennen’, Grp. 40, 2. 2. jem.
rufen, 58 14, 8; 44, 2; Ghv.
12, 2. 3. befehlen, nur in
heitiö mik heödan ‘weist
mich weg’, Ls. 7, 6. 4. ver-
sprechen, mit dat. des emp-
fängers u. dat..des objekts,
das auch .eine person sein
kann, so Sg. 39 peim hötomk
pä “dem verhieß ich mich da’;
HH 18, 3. 5. drohen,
een nur Am. 81, 3; Hdl.
2. heita (prs. heiti, heitir,,
”
heim-stgö—heldr.
75
prt. het) stv., ursprgl. passiv
des vorhergehenden, benannt
sein, heißen; hetomk “ich
hieß, Grm.
3. heita (tt) swe. ‘heizen’,
brauen (objekte ol oder olör).
1. heiti n. name.
2. heiti, 1. sg. prs. von 2.heita.
heitr adj. heiß.
heit-strenging f. eideslei-
stung, feierliches ablegen von
gelübden, s. heit und streng-
1a
heklo-maör m. mann im
mantel (Odin), Rm. 18 app.
hel f. unterwelt, reich der toten-
göttin Hel; fara od. ganga
til h-iar ‘zur unterwelt fah-
ren, sterben’; lemia til h-iar
‘durch zermalmen zur unter-
welt befördern’; hafa i h-io
“in die unterwelt schaffen’;
senda h-io “unterweltwärts
senden’; ih. koma c. dat.
“in die unterwelt bringen’;
ih. drepa ‘durch erschlagen
ins totenreich versetzen’ (acc.
helio und hel!).
hela f. reif, pruina.
heldr (got. haldis, nhd. dial.
halt) ade. 1. lieber, eher,
vielmehr, auch als bloße
wiederaufnahme eines com-
arativs (Skm. 13, 2; Hlr. I,
; ähnl. HH II 3, 5) und
im adversativen sinne =
sondern (Hüv. 6, 3; Od. 18,
6; Bär. 13, 3; 7); n&inh.
und ebensowenig; l&toat h.
‘sie ließen doch nicht . . .,
Am. 31, 4; peygi at h. ‘den-
noch nicht’, Hav. 96, 6;
at hi =..h.ıGrp.\ 276,165
26, 3. 2. Lok. 53, 4 damit,
auf daß. 3. verstärkend:
ziemlich, sehr.
76 hel-füss—heyra.
hel-füss (ags. hell-füs) adj.
zur unterwelt strebend, todes-
‚bereit, Akv. 41, 3.
1. helga (ad) swo. weihen.
2. helga sw. dat. sg. ntr. und
‚sw..obl. sg. masc. zu heilagr.
helgar nom. acc. plur. fem. zu
....heilagr.
helgom dat. sg. masc. und dat.
;pl. zu heilagr.
hella f. steinplatte; vgl. 1.
hallr
hellir m. höhle (im felsen).
hel-stafr m. “unterweltsstab’,
tötende rune, HHv. 29, 3.
helugr adj. bereift.
hel-vegr m. der weg zur unter-
weg, helweg.
henda (nd) swe. mit der hand
. greifen; h-z einander zu-
werfen, Am. 88, 3.
hendi .d. sg. zu hond.
hendr n. a. pl. zu hond.
hengia (gö) sw. aufhängen.
hennar, henni s. hann, hon.
heppinn adj. glücklich.
her adv. hier; bei koma mit
‘hierher’ wiederzugeben.
her-baldr m. heerführer.
her-bergi n. unterkunft.
herda (rö) swe. härten.
heröa-klettr m. ‘schulter-
fels’: kopf.
herör mi. herte) f. schulter.
her-giarn adj.nachdem heere,
der kriegführenden schar,
‚» ı verlangend: kampfbegierig
(2 Sg. 22, 2).
her-glotu dr
nic
her- -konungr m. heerkönig.
her-maöÖr m. kriegsmann.
hermöd /. harm, s. harmr; h-ar
.. hugr “harmvoller sinn’; h-ar
‚litr. “"harmvoller gesichtsaus-
druck’, HH.
m. heeresver-
her-mogr m. krieger.
hernaör m. kriegszug.
*her-numa f.kriegsgefangene.
her- -—. part. prt. kriegs-
gefa
herrm. Te volks-
heer auf dem kriegszuge, so
meistens, ih. auf dem kriege:
zuge, HH II 16, 2. 2. h.
manna 'gefolge so zahlreich
wie ein volksheer, Am.
93, 6. 3. h. allz viöar über-
winder alles holzes, feuer.
4. tveir ro eins heriar “zwei
sind einem über’ (vgl. mhd.
zwene sint eines her), Ha.
73,1.
her- -saga f. meldung vom ein-
fall eines heeres, a
schaft.
hers-borinn part. prt. hersen
entstammt, s.hersit.
hersir m. herse, gaufürst. r
her-skip n. wi
her-väpn n. pl.
rüstung, : volle bewaf;
(einschl. brünne, u.
schwert, vgl. geirt).
her-vegr m. heerstraße.
hervi.n. Te hu (2), ri
hesli-kylfa
hesta-heiti n. we pierde-
namen.
hestr m. hengst, pferd; Revils-
hestar ‘R.s rosse’ = schiffe.
het, hötomk s. heita.
heyia (häda) swo. betreiben,
vom kriegshandwerk u. vom
thing: abhalten.
heyra (rö) swe. hören; ons
adverbien der ri
zeichnen nicht nur den
der aufmerksamkeit (h.
auf etw. hören, h. "von
etw. hören), sondern auch
den des zum ohre Bi . ;
Basen so Sg. 30, 5;
.Odr. 30, 2
hia praep. bei, neben. (einer
en anders nur HH II
39 pr.); neben im vergleichs-
sinne Gh. 118, 4; Br. 12,
h hiala Gas) swv. plaudern.
hialdr (rs) m. getümmel.
hiälm-drött ; behelmtes ge-
j Eier m. helm; und hiälmi
- hiälm-stafr m. “helmstab’,
ieger.
i L Be: stofn m.'helmstamm’,
ale. vitr f. “helmwesen’,
behelmte dis, HH.
. hiälp f. hüfe.
' hiälpa stv. helfen.
hialt (vgl. ahd. helza) n.
.. „.Schwertgriff.
1 hiardar-sveinn m. hirten-
= Junge; s. hiorö.
hiarta n. herz, öfters als sitz
des mutes (Hrbl. 26, 2) und
“ anderer innerer regungen;
hold ok h. leib und seele,
d.h.(so lieb ie mein eigenes
' ich, Hav. 96
hiart-bl68 n. NR
*hildi-leikr m. ‘kampfspiel',
kampf; i hildileik Hafaz
Fa ins kampfgetümmel be-
geben.
*hildi- meidr m.
baum’, krieger.
hildingr m. krieger.
hildi-tonn f. “kampfzahn’,
0. beiname.
azipf:
hildr (as. hild) /. kampf.
' hilmir m. herrscher.
_ *himin-ioöurr m. himmels-
Aa rand.
hia—hiorö. 77
himinn m. himmel, d. i. fir-
mament.
*himin-vangar m. pl. him-
melsauen.
hindri adj. compar. der fol-
zur ; superl. hinztr der
‚zte
hingat adv. hierher.
hinig adv. 1. dorthin (hinn
veg), Vm. 43, 7; 2. hierher
(got. *hina vig); 3. melah.
. reden (zu 1), Odr.
eg ie, hit pron. jener,
derjenige, der andere (gen.
sg. hins ist immer neutrum).
hinztr s. hindri.
hiön.n. pl. eheleute.
hirö f. gefoleschaft;, a in
prosa und Hdl. 3 (das
ältere synonymum are
hirda (rö) swv. in obhut neh-
men (Hym. 7, 5), sich um
etw. kümmern (HH II 18,
I); m. inf. sich bemühen (nur
im verneinten imper., etwa
— lat. noli).
hirdir m. hirt; gygier h.
hüter, d. i. gatte, der riesin,
riese(?).
hit s. hinn.
hiti m. hitze; här h. hohe
lohe.
hitta (tt) swv. finden, treffen;
besuchen, aufsuchen; hittaz
sich treffen, zusammenkom-
men.
hiu n. pl. eheleute, hausgenos-
senschaft.
hiufra (ad) swv. klagen.
hixta (xt) swv. röcheln. .
hiolt-in pl. zu hialt mit
artikel
hier-drött f. schwertertragen-
gefolge.
hiorö f.. herde.
78 hior-legi—hlunn-vig.
hior-legi d. sg. zu hior-lggr.
hior-leikr m. ‘schwertspiel’,
ampf.
Bar ar m. "schwerinaß’,
lut.
hiorr (got. hairus) m. schwert.
*hior-stefna f. “ding der
schwerter’, kampf.
*hior- ping” n. dass.
4. hlada (hl6ö) stv. 1. auf-
schichten, Ghv. 20, 1; Rm. 5,
pr.2; Hadl. 10,2; h. seglom
die segel schichten (nach
herabgelassener rahe), d. i.
bergen, HH II 18, pr. 8.
2. beladen; diese bedeutu
auch Am. 46, 3; Ghv. 7, 7.
2. hlada (aö) swe. hlaö, d. Ah.
schmuckbänder, weben; h.
spioldom mit breitchen bän-
ie weben, s. spiald (Falk,
- Altwestnord. kleiderkunde,
32]].).
3. hlada f. scheune.
hlakka (ad) swv. kreischen,
von vögeln.
hland n. harn.
hland-trog n.
nachtiopf.
hlätr (rs, ahd. hlahtar) m. ge-
ea er.
hlaupa (hliöp) stv. springen.
hl a if: ur eples ut (anteil
spend); an der opfer-
BRAR dessen aussehen
ergab
hlaut- vidr m. “loszweig’ (zs.
f. volkskd. 1917, 13).
hleifr m. laib, brot.
hlenni-maör m. wegelagerer.
hleypa (pp) swe. springen las-
sen, tummeln; s. hlaupa.
alezei Re anteil; mitt of
a eyti Ey teil, ‚Gt 7
verschwägerung, Gr
2.8. rang blut. 2
“harntrog’,
1. hlid (dat. -o) f. se
2. pre (dat. -i) n. tor er öff-
ung).
hid (ah. lita) f. halde, abhang. Ä
*hliö-farmr m. seitenlast (das
lastpferd trägt seine bürde
zweigeteilt über den rücken
gehängt).
*hliö-skiälf J. türbank(?),
ZOR ‚vgl. Grm. pr. 17; Skm.
pr.
hliö- Foikir n. pl. zu
hliö-vorör m. torwächter.
*hliö-pang n. “haldentang’,
wald, Alv. |
hlif f. 1. schutz, Häv. 82, 6;
2. schild, Rp. 42, 4.
hlifa (fö; got. hleibjan) swr.
schützen, mit dat. der pers.,
refl. mit dat. des mitte 4
hli6ö n. 1. gehör, schweigen;
bunno h-i mit scharfem ohr,
Häv.; 2. Heimdallar h,
Vsp. 9, bezeichnet Heim-
da horn (?). S
hli6ör (ntr. hliött) adj. ruhig;
eiga hliött ruhe haben, Am.
hliömr m. geräusch (dauern-
hliöp 5. hlaupa.
hliöta (hlaut) ste. Re;
hlö s. hleia. . 72
*hlöa swe. warm sein, kochen,
Grm.
h16d s. 1. hlada. y
hlumda s. hlymia. _ /
*hlunn-blik n. “rollenblech
die unten mit blech beschla-
genen, auf rollen gehe
breiten torflügel von W.
NUR 28 69, 3 app; Ss
blik-holl. A
hlunn-goti m. "Toll £
schiff. Me
hlunn-vigg n. Tollenroß,
schiff.
hluti m. los, anteil, Am. 102,
8; hafa skardan hluta
schlecht abgeschnitten haben.
_ hlutr (ahd. hluz) m. teil (eines
: ganzen), stück (von meh-
reren); inn fyrra hlut netr-
- innar ‘den ersten teil der
nach’, HHe.; til hluta
tveggia so daß 2 teile (od.
stücke) entstanden, Sg.; dag.
marga hluti aöra “viele an-
dere stücke (bestandteile)’,
Br. 115,5; ähnl. I 10, pr.4;
h. minn mein anteil, Am.
84, 3, ironisch-bescheidener
ansdruck für das ganze;
bera legra hlut der unter-
legene sein, HH II 21, 7;
negation + hlut “nichts.
hlyia swo, schützen, Häv. 50, 3.
hlyda mat auf eiw. hören,
, Rorchen; s. hliöö
j gehorsam(??
N pp.).
+ hiymia kamen swv. dröh-
nr m. gedröhn.
hlynr m. ahorn;
B Mn enahorn‘, krieg er.
hlyr (as. ags. hleor) n. wange.
hlyri m. bruder.
hlynir m. firmament, Alv.
hlytr 208. prs. zu hliöta.
hlaia (h 6; got. hlahjan) stv.
hloeda (da) swo. beladen, auf-
laden; s. 1 hlada.
_ hloegin. lache, spott, Hav. 20,4.
"hlesg- -ligr (mır.. -likt) adj.
lächerlich.
jr pl. zu 3 hlada.
bu mmuör m. brauser (zu
n. dumpfes getöse),
. Alv. 20 ap pp-
‚"hnafa (hnöf) stv. eine kerbe
' machen, en
hluti—hög-ligr. 79
*hnefi m. baumstamm (?), Am.
hnekking f. rückschlag, wider-
stand.
hne praet. zu
hniga (hne, hnigom) stv. sin-
ken, sich neigen, auch vom
erschlagenen gesagt: tot hin-
sinken; von herabströmen-
den gewässern AH 1 8:
hurö hnigin eine angelehnte
tür, R
hniösa (hnaus) stv. niesen.
hnipinn m. kopfhänger, poet.
von der reifen gerste, Alv.
hnipna (ad) swe. den kopf
hängen.
*hnit- hie m. leiblicher od.
untrennbarer bruder (hnit n.
zusammenfügung, ein paar
technisch zusammengehörige
holzstücke), Hym.
hnöf s. hnafa.
hnoss f. kleinod.
ehrt part. prt. zu hnogg-
Bas (ph) swe. hocken.
hnefiligr adj. (schneidend)
öhnisch; s. hnafa.
hnoggva (hnogg) siv. berau-
ben, verarmen lassen.
hodd f.(?) hort, fürstl. schatz,
Grm. 27, 8 ist es ortsbezeich-
nung: wohl “schatzkammer”.
hof n. 1. hof, Hym. 33, 4;
2. tempel, an allen andern
stellen. -
höf n. 1. beschaffenheit, güte,
Bin 27, 8; 2. maß, mäßi-
hof. "gullinn adj. subst. einer
mit vergoldeten YarH, fürst-
licher renner, Od. 2
höfr m. huf.
hög-ligr adj. ateenae: ange-
messen.
80 hold—hrinda.
hold n. fleisch; h: ok hiarta s.
hiarta.
hold-gröinnpart. er “fleisch-
ewachsen’, d. fest am
örper sitzend.
hollr adj. hold, treu, wohl-
esinnt; gegensatz: igramr.
holl-vinr m. wohlgesinnter
freund (vom gefolgsherrn),
Br. II 4, 3.
holmr m. eiland, kleine insel;
Fm. 14, 4 als übliche stätte
für zweikämpfe (“walstatt’).
holt n. holz, wald; Hm. 5, 2
ist an nadelwälder gedacht,
wie sie in Norwegen vor-
herrschen.
*holt-riö n. bewaldeter berg-
rücken, Hym. 27,9.
hon ‘sie’, s. hann.
hör-dömr m. ehebruch, Vsp.
horfa (fö) swv. (weg)gerichtet
sein, blicken; zu hverfa.
horfinn Der prt. zu hverfa.
horn n. horn, sowohl das eng
rindes, auch hirsches (h.
geweih, Grm. 26, 4), als
daraus verfertigte irink- und
blashorn.
*horn-gofugr adj.durchseine
hörner staitlich, vom ziegen-
bock, Hym.
Ne m. bastard.
hörr (got. hörs) m. buhle.
u liga adv. klug, weis-
horskr (ahd. horsk) adj. klug;
gegensatz heimskr.
höt (vgl. got. wöta) n. drohung.
höti ad». bei weitem, Hal.
hot-vetna (dat. hvi-vetna)
ae ntr. jegliches, alles,
liches wesen.
hra -foerr adj. hurtig laufend.
se ‚adj. hurtig re-
hrafn (ahd. hraban) m. rabe.
hrammr m. klaue (des bären).
hrapa (ad) swv. ausgleiten,
stürzen; s. 1. heill.
hrär (nır. hrätt) adj. roh,
frisch; Hav. 151, 31a.
hrata (aö) swv. 'sich über-
stürzen(?), Alv. 1,4.
hratt s. hrinda.
hraun-bui m. “lavabewohner’,
riese.
hraun-hvalr m. ‘“lavawal’,
riese, Hym. p)
hregg n. bö, schaue.
*hrein-gälkn n. “renntier-
eind’, wolf(?), Hym.
4. hreinn m. renntier.
2. hreinn ad]. rein. i
hreysi n. geröllhaufe (deseich.
net die von riesen, hexen,
raubtieren und ächtern be-
wohnte bergwildnis).
hreyta (tt) sw. (ra
3 der causat. Bote m
riö f egal egner
hriö-feldr "bö-
gefäll, n wi Burma
rizont lagernd (von 18
wolken, Grm. 41 app.)
hrikta (kt; hrikpo Am. A |
se yes archaisierende
schreibung) swev. knacken,
knarren. Sa
hrim-kaldr adj. Rn
beiwort von riesen. - K;
hrim-kälkr m. “reifkelch’, un-
erklärter, altertümlicher We
grüh, anscheinend ein trink-
orn (vgl. Ls. 53 pr.)
riesen.
hrim-purs m. ‘reifriese’; nach
Vm. 31 u. Gylf. 4 ner
der urriese aus. dem reif der
dg
hrinda (hratt) stv. stoß 2
dubio: mit dem fuße; |
13, 3 in übertragenem, aber
« unklarem gebrauch.
hring-brotim. ‘ringebrecher’,
ürst
hring-drifi m. “ringehagler’,
ürst
‚hring-leginn part. prt. im
ring liegend.
hringr m.ring; meist goldener
armring, wie solche den
königshort bildeten.
hring-variör part. prt. ring-
Brmnäckt, g. 68, 2; ogl.
He. 9, 1.
hriöda (hraud) stv. ausräu-
men (2. b. ein schiff, das
man erobert); h-z ör c. dat.
ein kleidungsstück abwerfen.
hriöta (hraut) stv. 1. stürzen,
2. aufbrüllen, Hm. 25, 1.
hripuör m. ‘der schnell zün-
Be art (leckende) feuer,
m.
le
‚„ hris n. 1. reisig, buschwerk
Häv. 119, 8; Grm. 17, 1;
Rp. 9,6; 2. wald, Akv. 5, 7,
auch wohl Fm. 31, pr. 6.
hrista (st) swe. schütteln.
hrodinn part. prt. rot, d. i. mit
gold geschmückt (überzogen),
B: ‚6; s. gullroöinn.
hröör (rs) m. ruhm, ehre.
hröör-füss adj. ruhmbegierig.
ı® rar adj. des ruhmes
hrödugr adj. stolz, ruhmfroh
Br Bd ’ ’
o# kind Berı. rt. runzlig,
eigtl.geschrumpft (vonhrokk-
va st. sich zusammen-,
zurückziehen).
‘ hrolla (ld) swo. ins schwanken
|! kommen (?), Am. 97, 9.
hröp (ahd. ruof) n. geschrei,
"Neckel, Edda, II.
”- vorw .
hröptr (vgl. mhd. gerüefte) m. |
hring-broti—hreoera. 8
rufer, schreier, = Hröptr,
din.
hrösa (aö) swv. rühmen.
hross n. ‘roß, pferd (nicht
poetisch oder sonst gehoben).
hrotta-meiör m. “schwertes-
baum’, krieger.
hrundit, hrundo zu hrinda.
hruto zu hriöta.
1. hryggr m. rücken.
2. hryggr adj. traurig, ver-
stimmt.
hrynia (hrunda) swe. klirrend
allen.
hryti conj. prt. zu hriöta.
hr& (ahd. hr&o) n. leiche od.
teil einer solchen.
hr&-dreyrugr ad). blutig wie
ein hr.
hraeda (dd) swv. erschrecken
(trans.), refl. sich fürchten;
Am.l14, 8‘zu furchtsam sein’.
hrafa (fö) swe. sich gefallen
lassen, ertragen, Am. 71,7.
hre-gifr n. ‘as-unhold’, wolf.
hr&-lundir f. pl. leichen-
fleisch(?), Sd. I, 7.
hreva-kuldi m. kälte, bei der
einem die glieder zu hr&
frieren.
hrezla f. furcht.
hrekkva (kp) swe. zurück-
stoßen, Häv. 135, 6 (der
schreiber hat geschwankt zwi-
schen hrekkvir u. hrekir,
von hrekia wegjagen, das
inhaltlich u. metrisch nor-
maler wäre als hrekkvir).
hror n. leiche (eigtl. trümmer,
zu ags. hreosan stürzen =
an. hriösa schaudern), Gör.I.
hrorna (ad) swe. verfallen, ab-
sterben.
hroera (rö) swv. rühren, be-
wegen; h. viö mit etw. ver-
rühren, Sd. 18, 3 app.
6
82 hroesinn—hvadan.
hresinn adj. ruhmredig.
hroöuör m. “eler’, Alv.; s.
rad-"schnell’.
hronn f. woge; vgl. Hronn.
eb nkor m. "hautschuh’, d. i.
schuh aus haarigem leder,
winterschuh (Maal ogMinne
1917, 54).
hugall adj. besonnen.
hugaz-roeda f. gedankenvolle
rede.
hug-blauör adj. weichmütig,
jeige:
hug-bleyödi f. weichmütigkeit,
feigheit.
*hug-borg f. “burg des mutes’,
brust, Gör. 1.
hug-brigör adj. wankelmütig.
hug-fullr adj. mutvoll.
hugga (aö) swe. trösten.
hugi m. sinn, gesinnung.
hugom-störr ad).
gesinnt, magnanimus.
hugr (ahd. hugi) m. 1. lust,
liebe, Akv. 12, 8; Lok. 64, 3;
HH II 14, 8; Hav. 91, 3;
HHv. 40, 2; allz h-ar, af
‘ollom hug von ganzem her-
zen; af heilom hug aus
reiner zuneigung; ihug hei-
lom voll ergeben (das gesinde
groß-
ist von der herrin aufgehetzt,
Am. 96,9); ih-om (g6ö80m)
wohlwollend. 2. stimmung,
gesinnung; vara gott ihug
“ihr war nicht wohl zu mute’;
hryggt ih. “traurig zu mute’ ;
illr h. feindseligkeit, HH II
18, 3; Gör. II 37, 3; Hrbl.
21, 1 (wo aber der gegensatz
illr: göör zu beachten) ; harör
h. schmerzerstarrtheit, Gör.
I; hverfr h. wankelmut;
. grimmr h. grimm; g6Ör h.
guie laune; oeöri h. bessere
gesinnung. 3. mut, Fm. 30,
1; Hym. 17, 6 u. ö.; harör
h. fester mut; hvatr h..
wilder mut. 4. der sinn, die
gedanken, Am. 89, 1; Hym.
14, 2; Sd. 20, 5; of, um
hug mala anders reden, als
man denkt. Ir
hug-rünar f. pl. denkrunen.
hug-sött j. “stimmungskrank-
heit’, kummer.
hug-steinn m. ‘stein des
mutes od. gelüsts’, herz:
hunang n. honig.
hund-margr adj. unüberseh-
bar viel.
hundr m. hund. 5
hundrad n. das germanische
hundert (= 120). .
hund-viss adj. alles wissend;
beiwort des urzeitentstamm-
ten riesen.
hungr (rs) m. hunger.
hün-lenzkr adj. hunen- K
ländisch. Br
hünn m. junge, sohn. )
hunn-margr — hundmargr.
hüunskr adj. hunischa
hurö (mhd. hurt) f. tür (deren
ursprgl. aus flechtwerk ge-
fertigter beweglicher teil, egl.
Fr
hurfo 3 pl. prt. zu hverfa.
hüs n. haus (hölzernes, bäuer-
liches gebäude); pl. behau-
sung (gehöft od. isl. reihen-
haus); sonr hüss sohn
hauses, Rp.
hüsa-boer m. gehöft. }
hüs-freyia (mhd. hüs-vrou-
we) f. hausfrau, hausherrin.
hus-gumim.hausher.
hüs-karl m. mann des haus-
gefolges, knecht. ;
hüs-kona f. hausfrau. :
hvadan ad». 1. woher, fragend,
im rein örtlichen sinne od. in.
dem des ursprungs. 2. über-
al Fr von jeder stelle, Hav.
ri m. der wal.
hvar adv. 1. wo, in dir. u.
indir. fragen; bei koma:
. wohin’, Rm. 25, 5; im abh.
„satz nach verben des wissens
u. der wahrnehmung: ob,
wie, daß da, Hav. 1,6 (ob da
. nicht); Grm. pr. 1; Hym.
12,1; Fm. 39 pr. 3; Br. I
ö, 7.2. überall, Hüv. 53, 6;
4 her okh. mancherorten, Hä av.
67,1. 3. hvar er, im localen,
nicht fragenden nebensatz,
#0, Fi. 40,2 (=hvars, s.d.).
hvarfa (ad; got. lvarbön) swe.
schwanken.
a la (aö) swe. hin und her
en.
hvar-füss adj. überallhin stre-
» . bend, unstät.
> hvargi adv. überall; h. er
überall wo, Am. 105, ®.
hvär-gi(f. sg. dat. hvärigri, N.
hvärtki, pl. g. hvärigra)
pron. keiner von beiden.
a ki (= hyärtki) — n&
weder — noch.
hvar-leiör adj. überall ver-
haßt.
hvärr (got. lvapar) ee wer
von beiden, in dir. und indir.
fragen, Grp. 32,1; Vm. 9,5.
. 2. “jeder von beiden’, beide,
Fm. pr. 9, Rh. u. ö.; at
hväro beidem ‚HÄy m. 33,
7; ykkro hväro ar beiden,
m. 9,6; hvärir beide par-
“ keien, scharen, TR HH
- DI pr. 7; Akv. 34
hvars (= hvar es) conj. wo,
Wo immer; s. hvar 3.
‚Amäzt (n. zu hvärr) fragepar-
..tikel, mit u. ohne folgendes
hvalr—hv6l-vaga. 83
eöa der doppelfrage: ob
(— oder), Vsp. 23, 5; Sg.
er er u. in dir.
frage a (Skm.12,
1; HH II 40, 1).
hvärts (= San es) conj. vor
verallgemeinernden konzes-
sivsätzen: sei es, daß...
(oder), Sd. 33, £; 35, 4; vgl.
hvars.
hvärt-tveggia pron. beides,
Rm. 19, 2; :s. hvärr 2.
hvass (ahd. hwas) adj. scharf,
im eigtl. sinne von waffen,
in übertragenem vom blick
der augen (HH II 2, 1),
vom a (Che. 17, 9),
vom. tapfern krieger (HH JI
11,5; Ghe. 12,1; Gör. II2,
6 ist wohl hosom “fahlen’ zu
lesen).
hvat-liga ade. eilends, eifrig,
Od. 26, 7.
hvatr adj., eigil. scharf (ahd.
hwaz), meist: tapfer, kampf-
lüstern (Rm. 23, 7 mit gen.
des kampfes); auch: rüstig,
a (Hüv. 59, 6; Ve.
4
N.
hvatti s. hvetia.
hve& (got. hve&) adv. 1. wie, in
dir. und indir. fragen. 2. wie
immer, _verallgemeinernd,
Gör. III 9, 8.
hve-gi adv. wie auch immer,
Am. 35, 4; s.hve 2.
hveiti n. weizen, Rp.
hve&l (ags. hw£eol) n. rad; Hav.
84, 4 scheint die töpferscheibe
gemeint, die runde u. daher
von der stelle rollende dinge
Bor (and If
hvelpr (ahd. welf) m. junger
. hund, hund. gi:
*hv6el-vagn m. räderwagen,
Akv.
6*
84 hverfa-—hyggia.
1. hverfa (hvarf) stv. “wer-
ben’, sich drehen, u. zwar
a) als volle kreisbewegung,
Hüv. 84, 4; Alv. 14, 3; Vm.
23, 4: hımin h. “am himmel
kreisen’; b) (eine drehung
machen u.) sich irgendwohin
wegbegeben; hurfo at hollo
ea sich zur halle,
Hym.; h. af himni “vom
himmel een reBE H
hvarf ‘verschwand’, Grm. 54
pr. 6; Sf. 26; h. Ai um-
kehren, sich entfernen, Hav.
99, 1; Lok. pr. 17; h. fra
weggehen; h. i sundr sich
irennen.
2. hverfa (fö) swv. etw. sich
drehen lassen, daher: um-
rühren, Sd. 18, 3; h. hugi
den gedanken od. gelüsten
eine andere richtung geben,
Hav. 161, 4.
hverf-Iyndr Be wankel-
mütig, Hir. 2, 3
hverfr adj. babegsiah, “ unbe-
a h.hugr wankelmut,
a -gi "(ahd. hwargin) adv.
nirgends; kann mit gen. des .
bereiches verbunden werden.
hver-getir m. ‘kesselhüter’,
der weibisch am kochfeuer zu
stehen pflegt, koch, Am.
hvernig adv. (hvern veg) auf
welche weise; vgl. hinig.
1. hverr (ahd. hwer) m.kessel;
- hvera lundr, ‘kesselwald’,
Vsp. 35, 2, ist mehrdeutig, s.
Hz. 2. st.
2. hverr (got. lvarjis) pron.
1. wer, welcher, ın fragen;
2. jeder, ebenfalls substan-
tivisch u. adjektivisch, ae
mit g. (manna h. jeder
mensch); Grm. 34, 3 irgend-
einer; 3. mit folg. er: wer,
wer auch immer, wenn einer
(letzteres Hav. 124, 2; Rm.
4, 5). — g. hvers ist immer
nir.
hverso fragepartikel, wie.
hvert ad». (urspr. ellipt. ntr..
zu 2. hverr) wohin, Am. 79,
6; HH 115,7
hvessa (st) swe. schärfen; h.
augo scharfe (funkelnde)
blicke aussenden; s. hvass.
hvetia (hvatta) swv. “welzen’,
: anreizen; hvottomk
at disir ‘disen reizten mich
auf dazu’, Hm. 28,6.
hvi [rageparuikel: wie, warum.
hviöuör m. ‘stürmer’, Alv.
4. hvila f. lager, bett.
2. ee swov. ruhen, schla-
fen; h-z sich ausruhen.
*hvil-beör m. ruhelager,
Akv.; ho a a ne
des ruhelagers’ let(s.d.).
hvild f. an
hvita-biorn m. eisbär, Am.
hvit-armr ad). weißarmig,
Hüv. i
hvitingr m. weißes opferlamm
r. II 43, 3. n
hvitr adj. weißleuchtend, weiß.
hvi-vetna d. zu hot-vetna,
hvorfon f. das schwanken; &
h. schwankend, Sg. 37, I;
ableitg. von hvarfa soo.
oz F- ae trono
7 ” eibung für
haar (?) -
hvotonf. aufreizung, Grp. 50.
hvotuör m. anreizer, beweger,
r. II 31, 11.
1. hyggia (hugda; as. hug-
gian) swe. . gesinnt od.
gestimmt a h. gott ı
jem. wohl wollen, Am.
verst e-0 mit etw.
frieden sein, ‚Grp.24,1;40,1;
ugör gesinnt, Gho. 3, 3.
2. hoffen, sich getrösten; mit
acc. c. inf.: Hav. 24, 2; 25,
2; 16, 2; HHe. 11, 7: Od.
2,7 ve hugat erhofftes, an-
i Be mes, Gör. II 20, 4.
a lust haben zu, beabsich-
tigen: Häv. 45, 5; 90, 2; 91,
ö; h.äauf etw. sinnen, Am.
49, 3; je 6; gen etw. pläne
rt hegen 3 3, eDanı zuge-
eo: m. 8, 6.
* 2.4. sich denken, sich vor-
‚stellen, meinen, für eiw. hal-
ten: mäkat h. ‘ich kann mir
nicht denken’, Am. 12, 2;
- sem ek hugöda ‘wie ich
glaubte’, Bdr. 13, 2; träu-
men, Brot 16, 1; Cor. II 38,
5u.ö. 5. nachdenken über
etw. (at e-0 od. acc.), un.
23,3; Ay e 3; 8
" Am. 1, 2. En 8 ri
A er Ai n ui «das
„war schlecht überlegt’, Am.
30, 8; hugat mala über.
legte reden führen’, Grp. 10,
#4; h. vel fyr e-o “etwas gut
vorher erwägen’, HHv. 7, 5
“ (Aeigi meint die namens-
gabe)
2. hyggia f. verstand; Grp.43,
8 anscheinend das geistes-
leben überhaupt.
4 yggiadr adj. gesonnen.
N 9 nachdenken,
hy (ld) swe. flensen, d. i.
den speck aus dem erbeuteten
© 5: wal schneiden, t.t.,
hylia N swe. ER
« „zudecken; biöö den tisch
- decken; h. dük das tisch-
s tuch «decken’ od. bedecken,
übertr. verheim-
hyggia—boggr. 85
hylli (ahd. huldi) f. huld.
*hy-nött f. nacht vor der hoch-
zeüt,wartenacht( ?),Skm.43,6.
url conj. prt. zu hverfa.
hy-rög n. häuslicher zwist,
Hav. 137, 11; eine erklä-
rung der 'stelle bei J. Lex.
poet.
hyrr m. feuer; nach got. hauri
zu urteilen, kohlenglut, Hdl.
49, 1 (wo h. und die lodernde
erde deutlich unterschieden
werden).
nr et ‘geheuer’, freundlich,
habıın adj. höhnisch, Hav.
31,3; s. hädung.
*hefingar a ‘fluß der h.;
Grm. 33, 2, könnte eine be-
zeichnung der aus verschie-
denen quellen genährten, tau-
iriefenden weltesche (Vsp.
19, Gylf. 14f.) sein; eh
würde noch besser passen die
lesung haefing = “erhebung
(ein aufwärts Par
flaß?),
*hael-bitr m. fersenbeißer,
Hrbl.
hzll m. ferse.
1. hetta (tt) swv. aufhören,
Lok. 36, 1; Hrbl. 583, 3.
2. hetta (tt) swo. wagen, aufs
spiel setzen, Hdv. 106, 6.
3. hetta-f. "gefahr (wagnis),
Hm. 22 app.
hatt-ligr adj. gefährlich, Vsp.
32,83.
3:
hesttr adj. gefährlich, unzu-
verlässig.
hefr adj.
12, 8.
hoegr adj. bequem, Am. 9,25
zweckmäßig, Vkv. 18, 6; von
personen: umgäng nglich, "Am.
‚49,7; 97, 3; hond in hoagri
geziemend, . Rm.
86 hoelar—hond.
die bequemere, d. i. die rechte
hand.
hoelaz (ld; gl. got. hölön) swe.
sich (wahrheitswidrig) rüh-
men; hoelomk pö ekki “und
doch (so ungeheuerlich es ist)
prahle ich dies nicht etwa
nur’, Am. 84, 4.
holz adv. superl. (= helzt, zu
heldr), in der verbäg. h. ti:
“viel zu’, HH 24, 10.
hoeta (tt; got. wötjan) drohen.
*hoetingr m. gezänk, Hrbl.
hofdingi m. häuptling, vor-
nehmer, HH II 18 pr. 17.
1. hofn (= got. *habains) f.
habe, besitzstück, Sg. 36, 4.
2. hofn f. hafen, reede, HHv.
%, 2; 30,4; HH II 18 pr. 8.
3. hofn f. (schiffs)mannschaft,
HH 29, 4
‚4
hofud (nebenform haufud) n.
haupt, kopf; at hoföom zu
häupten; hoföi skemra einen
Pe kürzer; als symbol des
lebens erscheint h. in den
redensarten: leysa h. sein
leben loskaufen, Rm. I, 4;
veöla sw um den kopf
wetten, Vm. 19, 4; hzxtta
hofdi das leben aufs spiel
setzen, Häv. 106, 6; giold
h-s mins lösegeld für mein
leben, Rm. 6, 3; als ver-
ireter der person, dem die
inneren eigenschaften der-
selben beige werden, in
hvarfüst hofuö! “unstätes
wesen!’ Hlr. 2, 3.
hofud-smätt f. kopfschlitz in
einemkleide od.einerbrünne.
hogg (mhd. hou) n. hieb; s.
bs, ‚strand-hogg.
hoggva (hi6) stv. 1. hauen,
2. b. holz, mit dem schwerte,
einem den kopf abhauen;-
h. sundr zerhauen; h. un-
dan weghauen; h-z sich
schlagen, fechten, auch or-
dom & h. mit worten auf-
einander losschlagen - (statt
wie geziemend mit waffen),
Rm. 3, 6. 2. behauen, zu-
rechthauen, Am. 39, 10; 52,
9. 3. niederhauen, erschla-
gen, Akv. 19, 1u.ö.
hog-staldr (ahd. hagu-stalt)
m. gefolgsmann, krieger, Sg.
3lapp., Od.6app.
holö-borinn part. prt. adel-
bauern entstammt, Hdl.
holör (as. heliö) m. ‘held’
adelbauer (vgl. 4und
den “hauldr’ anorw.
geseize), freier gefolgsmann,
ieger, mann; h-a synir,
wie as. heliöo barn, ags.
hzxleda bearn, gleichbedeu-
tend mit firar, fira synir od.
as. firihös, firiho barn.
holkn n. pl. felsplatte, stein-
rund, Hym. 24, 2. ;
holkvir m. roß (urspr. pferde-
name, Br. 19, c, h. s. hvil-
eör.
4. hollf. ‘halle’, das germ. ein-
räumige fürstenhaus mi
golf, flet, ondugi u. hohem
giebeldach, für götter und
riesen ebenso gedacht. $-
2. hen n. sg. f. zu 2 hallr, Gör.
Er
7 ee
hollo d. sg. n. zu 2 hallr, Hav.
52, 5. EA
hond f. hand, wobei jedoch oft
deutlich der unterarm miü-
verstanden wird, so SE: 23,3;
42,4; Gör. 1110,45 11,6
Vm.33, 1; Hir. 18,6; Hm.
24, 10; Akv. 27, 11; Drk.
29, 5; slä h-om od. hı
ist eerd: der germ.
frau (u. die grundbedeutung
von lat. plango), s.slä;ganga
äh., das nahen zum eidlichen
handschlag, die germ. form
des.mannentreuschwurs, Am.
99, 3; til handa zugunsten
(Gg. 9, 5) od. in vertretung
eines, für (bei biöia ‘werben’);
2 h-om bevorstehend (so-
ß die hände bald damit zu
tun bekommen); fella af
h-om einen von etwas frei-
machen, Od. 9, 6.
hondla (ad; ahd. hantalön)
swv. handhaben, mit etw.
'“ umgehen.
_hopto a. sg. von hapta.
hor-gefn f. ‘flachs-Gefn’, ‘göt-
tin des linnens’, frau, Fm.
’
horgr (ahd. harug) m. heilig-
tum, worunter an allen stel-
‚len ein tempel verstanden
sein kann, auch Hal. 10, I,
wo an die grundmauern ge-
dacht sein wird; mit dem
opferblut wurden gerade die
era bespritzt (Hkr. 1,187,
);
*hor-meitiör m. das flachs-
schneiden, die flachsernte
(??); Hym. 39, 8.
hormugr adj. harmvoll, be-
kümmert, Gör. III 4, 7.
horpo s. harpa.
Br (ahd. haro) m. flachs; d.
orvi, Rp.
hor-skryddr adj. flachs-, lin-
nengeschmückt, beiwort der
frau, Sg.
horund fr haut.
horund-svartradj.dunkelhäutig
merkmal des rassefremden
sklaven), Rb. 7, 3.
hondla—i. 87
I.
i (got. in) ortspartikel, weist hin
auf das innere von etw. u.
steht I. frei od. adverbial,
im doppelten sinne von “dar-
in’ u. ‘hinein’, jenes Sf. 9;
Am. 32,8 (s. gora 1); 48, 1
(darin, euch am aufbruch zu
hindern); dieses in den ver-
bden. siä, lita, ganga, knyta
i, hineinsehen, -gehen, -kno-
ten, Vkv. 21, 4; 23, 8; Fm.
pr. 5; Dr. 11. — II. ad-
nominal, vor- u. (selten)
nachgestellt, bald ruhe, bald
richtung bezeichnend, in,
aber nicht bloß Sämseyio i
“in (auf) Samsö’, Ls. 24, 2,
sondern auchihölmi, i hölm
“auf dem, bzw. das eiland’,
Vkev.; ferner i limonom ‘auf
den zweigen’ (im gezweig);
i inom häva viöi ‘auf dem
hohen baum’ (in seiner
krone); i päfialli a
tauigen gebirg’ (in der berg-
l er Bat u. ab); nic,
bloß drekkia i hafi ‘im meere
ertränken’, sondern auch
fengo i hafi ofviöri, “be-
kamen widriges wetter auf
hoher see’, und skipit rak i
haf üt, ‘das schiff trieb aufs
meer hinaus’; i ymsa staöi
‘an verschiedene stellen’; i
sessi ‘auf der bank’, i Hliö-
skiälfo “auf H.’; ristnir i
horni ‘auf das horn geritzt’;
i for ‘auf der fahrt, unter-
wegs’ (mit jem., Vsp. öl, 8);
i austrvegi ‘auf ostfahrt (zu
den riesen); i vikingo ‘auf
wikingfahrt’; i hernadi ‘auf
heerfahrt’; idreyra drifinn
“mit blut beronnen’; viöda i
nauta blödi “mit rinderblut
88 iadarr—iarpr.
röten’; i runom fä ‘die
runen färben’ (in den ein-
eritzten runen farbe an-
ringen, Hav.157,5); kaupa
lof i litlo ‘mit wenigem sich
lob erkaufen’, Hav. 52, 3;
byr i Räöe yiarsundi “wohnt
am R.-sund’ (in der gegend,
die nach dem R. u heißt;
in dem trockenen teil der
senkung, in der der sund
liegt); i iotunheima “nach
‚Riesenheim’ (über die grenze
ins land); öfters steht acc.
statt erwarteten dat.: er mer
i heöin hvern handar veni
“in jedem pelz erwarte ich
eine faust’ (der erwartende
blick dringt in den ärmel des
elzes ein); kell mik i hau-
hd ‘mir wirds kalt im kopf
(sodaß meine aufmerksam-
keit sich dem innern meines
kopfes zuwendet); i augo
yör um likr “euch gleichend,
wenn man ihm in die augen
sah’, Sg. 39, 5; ferner in
adverbien wie i dag ‘heute’,
i aptan "heute abend’. Weil
ißt iotunn i arnar ham,
der riese in adlergestalt, und
hamaz i arnar liki, sich in
einen adler verwandeln, so
sagl man auch brotna, hriö-
ta itvau ‘sich durch bruch
od. sturz in eine zweiheit ver-
wandeln’ = enizwei bersten,
stürzen u. dabei zerbrechen,
ferner lipgia i- fiorbrotom
(s. d.) u. lemia i lido (s. liör).
iadarrlahl. etar) m.rand,Hav.
ab; s. himin- -igdurr.
iafna Big ahd. ebanön) sw.
n, glätten.
en g. sg, zu iofnuör.
iafnan ad», ebenhin, ständig.
iafnandi m. schiedsrichter.
iafnendr n. pl. dazu.
iafn-gorla adv. DONE E nau.
iafn-här (ahd. ebanhöch) adj.
ebenso hoch.
iafn-hätt n. dazu. 2
iafn-hofugr adj. ebenso
aDB* 2 u
iafn-langr adj. ebenso
iafn-rammr adj. ebenso stark.
iafn-rümr adj. gleich geräu-
mig.
iafn-spakr adj. gleich fried-
lich, gleich bescheiden, Hav..
53, 5.
iardar g. sg. zu iord.
iarö-fastr adj. erdfest, in der
erde steckend.
iardir s. iord.
iarkna-steinn (ags. eorcan-
stän) m. edelstein.
iarl (as. erl) m. jarl, hoher
würdenträger fürstlichenran-
ges (vgl. Rp. 34f.); jarle und
deren gemahlinnen werden
an den königshöfen anwe-
send gedacht ın Gör. I, III,
Ghe., Am., HHv. Re der
jarl als einer der
sten sterblichen nn Pr ‚*
als extremer gegensatz zum
sklaven Hrbl. 24,
iarmr m. gekreisch.
iärn.n. eisen, klinge; eldr nei.
‘weder feuer noch eisen’; s.
isarn, earn.
iärn-borg f. 'eisenburg’,
schutzbeschlag von eisen-
blech, HHv. 13, 4.
iärn-lurkr m. eisensiange,
Hrbl.
iärn-ofinn part. prt.. aus
eisendraht gewebt, von der
brünne; s. vefa.
iärn- skioldr m. ‚ehsenschil,
beiname, Hdl. 3
jarp-skammr—iöla-aptann. 89
iarpr (ahd. erph, vgl. Erpr)
adj. dunkelbraun.
iarp- mmzae. der braune
. knirps, Hm.
iar- RL wahrzeichen.
iäta (tt) swe. ja sagen, ein-
willigen.
iaxlm. backenzahn, Am.
1ö f. tat, handlu , Hm. In2»
iö- iold N. pl. vergeltung,
‚ Häüv. 105, 4
iö- -gnögr adj. reichlich.
among) groenn adj. neu ergrünt,
sp
Br ; Dr 1. eingeweide, Gör.
3,6; 2. reue, Am. 69, 3.
iöraz (ad) swv. bereuen.
if n. zweifel, HHv. 33, 9.
ifi m. zweifel, Hav. 108, d;
i-frä adv. weg (= frä adv. )E
igil. “in den freien raum
(das) außerhalb von eiw.,
Pe es En
i-groen f.‘die immergrüne’,Alv.
ikorni m. eichhörnchen.
il f. sohle.
il- Een! m.
zehe, A
illa ad». "übel; i. heill von
schlechter gesundheit ‚tamri.
schlecht gezähmt, unzugerüt-
ien; ä ser pat illa ‘das sieht
man euch schlecht an’, Am.
43, 1; trüa i. mißtrauen. Ge-
‘sohlenzweig’,
gensalz: vel.
illr adj. übel; ill orö böse
worte; ill räö schlechte rat-
schläge; ill iögield schlim-
men dank; i. vinr eın
schlechier freund, ein un-
jreund; bei maör, kona u.
ihren synonymen enthält i.
steis ein moralisches wert-
urteil, ebenso illt Am. 92, 3
(anders Hm. 14, 5) u. illo
Sd. 32, 2; 37, 2. Gegensatz:
göör.
ill-uö (ill-hugö) f. feindselig-
keit, böse list, Vkv.
ill-uöigr (ill-hugöigr) adj.
“übel gesinnt’, ängstlich u.
mißtrauisch, Am. 13, 1
ill-preli n. der üble sklave
(geht auf den feigheitsbeweis
u. zugleich auf die typische
minderwerligkeit der pr&-
lar), Am. 63, 3.
ima f, nahkampf, streit, HH.
in adv., vor compar. im ver-
neinten satz, bes. in der
verbdg. n& in heldr ‘und
auch nicht’, sonst mit ‘noch’
wiederzugeben oder unüber-
seizt zu lassen; tonlose
nebenform von enn.
inn adv. herein, hinein.
inna (nt) swv. aussprechen.
innan adv. u. praep. I. adv.
von innen,hinaus. II.praep.
c. g. innerhalb. III. iyr
innan c. a. ‘vor eiw., von
innen gesehen’, auf der oder
auf die innenseite von eiw.
innar ade., compar. zu inn,
weiter hinein, weiter drin-
nen.
inn-fiälgr adj. sich einbren-
nend(?), HH Il.
inni adv. drinnen, im hause;
brenna inni ‘drinnen ver-
brennen’, tr. u. intr., von der
bekannten notmaßregel der
brenna.
*inn-leiö f. ‘weg, der hinein-
führt’; Gör. II 22, 8 scheint
das wort “eingeweide od.
etw. ähnl. zu bedeuten.
160 n. kind.
*160-ungr adj. 'kindjung’, Sg.
161 (aschw. iul, vgl. got. jıuleis)
n. pl. jultage, Julzeit, in:
90 iör—kald-rifiaör.
iöla-aptann m. julabend, vor-
abend der julzeit (in der erst.
hälfte des jan., Hkr. 1, 185).
iör (as. ehu-) m. roß (ausge-
sprochen poetisch).
*j6-reiö f. ‘rossefahrt’, ritt,
iö-reykrm.'rosserauch’ ‚staub-
wolke von reitern, HHv. pr.
isarn n. eisen, Grm. 37, 6; s.
iärn, earn.
iss m. eis; Br. I 9, b, 6 ist die
berühmte schlacht auf dem
eise des Vänersees gemeint;
isar pl. eisstücke, eisschollen,
Sg. 8, 3 (barocke hyperbel).
ne adj. prächtig, statt-
li
itr (rs) adj. herrlich, erlaucht.
itr-borinn part. prt. hoch-
geboren.
itr-laukr m. ‘edellauch’”, HH
7, 8 (symbol bei einer land-
Perend)
itr-skapaör part. prt. edel be-
schaffen, stolz gewachsen,
itr-pveginn part. prt. “adlig
gewaschen’ (ironie), Ls.17,5.
i-viöir m. pl. “innenhölzer’,
spanten, sparren; Vsp. 2,6
ie damit verglichenen wur-
zeln der weltesche (Ark. 30,
129).
iviö-giarn (pgl. as. inwiddeas
gern) adj. auf feindschafts-
tat lüstern, Vkv. 28, 8.
i-vidia f. ‘waldbewohnerin’,
hexe, Hdl. 48, 2.
igöurr (langob. iter-) m. rand,
zaun; in: himin-igöurr.
iofurr (ahd. ebur) m. fürst.
iokullm. gletscher, Sg. 8, 3 (s.
iss).
iolstr f. lorbeerweide, Gör. I
19, 7 (Bugge 419).
*joll Ls. 3, 4 scheint ‘streit’,
‘unfrieden’ zu bedeuten.
iormun-gandr m. riesen-
stock’ od. “riesenwolf’, poet.
name der midgardschlange,
Vsp. 50, 3.
iormun-grund (ags. eormen-
grund) f. weltgrund, das von
oben gesehene universum,
Grm. 20, 8. aa
iorö f. erde, u. zwar anschei-
nend immer (außer Hav.
137, 7, wo der stoff gemeint
sein kann?) der erdboden
unter unsern füßen, bzw. die
ganze midgardscheibe; EB
ıardir landgüter, Sg. 36, 5.
iotun-heimr m. das reich der
riesen, Vsp. 48, 3; sonst
stets im pl., gleichen sinnes,
eigtl. die siedelungen der
riesen.
iotun-möör m. ‘riesenmut’,
der für die riesen typische
berserkerhaftegemütszustand.
iotunn (ags. eoten, vgl.
eteninne bei Lauremberg)
m. riese; gewöhnlichste be-
zeichnung dieser wesen, ur-
spr.“fresser’, “leichendämon?,
von eta. %
K.
kala (köl) ste. frieren, kalt sein;
358. rg Vkv. 31,5; part.
rt. Hav. 3, 3.
kaldr (adj.) kalt; kold raö
verderbliche anschläge, rat-
schläge; kaldri roddo mit
kalter (unheildrohender)
stimme.
*kald-rifiaör adj. ‘mit kalten
rippen’, vom riesen, weil er
kalt wie stein od. eis, und
weil er verderblichen sinnes
ist, Vm.
in
ee
kälfr m. kalb, kalbfleisch.
kälkr m. ‘kelch’, becher.
kalla (aö; ahd. kallön) swr.
rufen; mit dopp. a. — im
pass. mit dopp.n.— nennen,
wobei für den 2. nom. ein at-
satz eintritt HH II 51 pr.
3f.; k. & anrufen, herbei-
rufen.
kampar m. pl. schnurrbart,
Hm
ka ngin-yröi n. pl. verletzende
reden, frechheiten.
kann s. 3 $ pr. zu kunna.
4. kanna f. kanne, Rp. 32, 7.
2. kanna (aö) swv. kennen
lernen; erproben; erkunden,
beobachten.
kapp n. wetteifer, kampfgeist;
l. taten des ea a ae
ldentaten, Grt. 15, 3.
kappi m. kämpe, held.
kapp-svinnr adj. von star-
m kampfgeist, feurig, Am.
karl (ahd. Karl) m. 1. mann,
im ren zur frau(kona):
Gör. I pr. 3; Hlr. 14, 3; Hav.
91, 3; Am. 73, 2; 66, 5 (so-
gar die männer); od.schlecht-
weg, gewöhnl. mann, kerl,
abschätzig: Hrbl. 2, 1. 2. äl-
ierer (rüstiger) mann, im
gegensatz zum knaben und
Jüngling (sveinn), so in
Hym. vom riesen, mehrfach
von Odin (Br. I 5, 5; Grm.;
Sf.; Rm.). 3. bauer, im
gegensatz zum fürstenbürti-
gen (oölingr): HH II 2,3.
kartr m. karre, Rp.
kasta (ad) swe. werfen, hin-
od. abwerfen.
kaupa (keypta) sw. 1. tausch-
‚ verhandeln, HHv.
3, 7 (vel ehrlich). 2. ein-
tauschen, erwerben, kaufen;
kalfr—kind. 91
von waren, vieh od. sklaven;
vom mädchen, das man sich
verlobt unter zahlung des
mundr (s. d.; Lok. 42, 1;
Fm. 41, 8; Grp. 30, 6); von
abstrakten gütern wie friö
Sk. 19, 4; lof Hav. 52, 3;
vel keyts litar des ehrlich
(odinische ironiel) erkauften
aussehens (Odin hatte sich
verwandelt), Hav. 107, 1;
k. fior ‘sein leben loskaufen’,
Akv. 20, 8.
keisa (st) swv. hoch tragen,
ragen mit etw., Rh. 29, 1.
kell 3 sg. prs. von kala.
kenna (nd) sw. 1. kennen
lehren, lehren, zeigen, nen-
nen, HH II pr. 5 benennen;
k. egg die klinge (den feind)
fühlen lassen, Rp. 48, 7.
2. zuschreiben, zur last legen,
Dr. 2; Am. 54, 2; Alv. 29, 5
(dem N. als tochter beigelegt,
s. Vm. 25). 3. kennen, er-
kennen, kennen lernen;
kendr bekannt. 4. c. 8.
fühlen.
kenzla f. unterricht, Rm. 5.
keppa (ph) swe. kraft ent-
falten im streit; s. kapp.
ker (got. kas) n. 1. trinkgefäß,
becher. 2. schrein, Ghv. 7, 4;
Fi. 26, 4.
kerling f. ältere frau; k-a villa
altweiberwahn.
ketill m. kessel.
keyra (rö) swv. spornen; k.
plög den pflug führen (die
pflugschar wie einen sporn
eindringen lassen), Rp.22,8.
kiälki m. schlitten, Grm. 49, 5.
kiaptr m. kiefer, Vm. 53, 4.
kiarn. gestrüpp, Rp. 46, 2.
kilir pl. zu er
kind f. nachkommenschaft;
a"
92 kinga—knyia.
neugeborene, Vsp. 40, 4; Sd.
9,3; RT k-ir sippen,
Vsp. 14, 3; Gör. II
31 ri Bi diese — hu-
. nischen — geschlechter sind
der sprecherin verhaßt).
kinga f. brakteat, henkel-
münze; als brustschmuck
Rp. 29, 2.
*kinn-skögr m.
wald’, bart, Hym.
kiöll m. schiff.
kiösa (kaus) st. ‘kiesen’.
1. wählen; mit d. für jemd.
etwas bestimmen, Vsp. 20, 9
von den schicksalverhängen-
den nornen. 2. k. val und
in ähnl. verbindungen die
tätigkeit der todbringenden
wesen ausüben, ins jenseits
abholen, Vm.; Grm.; Am.
‚28, 4. en zaubern, HH II
29, 4; Fm. 12, 6 (vgl. Sd. 9).
kippa (pp) swv. zucken.
kista f. 1. kiste, Vkv. 21, 1;
23,5; Fm. 44 pr. 4. 2. sarg,
d. 34, ö; Am. 103, 2.
kiolr m. "kiel (des schiffes).
kiot n. fleisch.
klak Hi zwitscherstimme, Rp.
“wangen-
44,1
klaka (a) swv. zwitschern.
klettr m. fels; heröa k., ‘schul-
ternfels’, kopf, Ls.
klifa (kleif) stv. erklimmen,
kleitern.
kliufa (klauf) stv. spalten.
kl6 f. klaue.
klofna (ad) swv. einen spalt
‚bekommen, bersten; s. kliufa.
klyfia (klufda)swe. l.ein klof,
d. i. eine spalte, herstellen,
trennen, auseinanderreißen,
Vm. 53, 5; s. kliufa. 2. eine
u. klyf, d. i. eine zweigeteilte
gr nigen herstellen, Me
kleöi n. kıbid.
kleki f. schande, neidingstat,
Hrbl. 38, 1
klekkr adj. enlag kunni k.
verda es war seine natur,sich
feige zu zeigen, Am. 62,3.
klekkya (klokk) ste. weich
sein, mutlosigkeit od. trauer
zeigen.
knä(k) ich kann, pl. knegom
(3 pl. + neg. knegot), conj.
knega, pri. knätta, conj.
knetta; stets mit inf.; das
"können? ist TE FR
lage sein, gelegenheit haben
daher zuweilen mü “dürfen?
wiederzugeben.
kne n. knie; risa ä& k. auf-
stehen, Hym. 31, 1; kvömo
k. knieten vor mir, Gör.
1 24,6; ders. ausdruck Sg.
45, 8 u. gekk f. k..at sitia
Od. 7,3 beziehen sich auf die
hockerstellung der gebären-
den; kne& pl. schoß.
knegak, knego s. kna.
knes-föt f kniegelenk, Vke.
17, pr.
knida s. knpia,
knifr (engl. knife) m. messer.
ie m. knöchel (am finger),
knyia (knida) swe. mit an-
SITENEUNG und so sehlagens
daß dem schlag ein drük-
ken folgt; daher vom rudern
Gör. Il 35, 8, von der dem
ähnlichen Joribewe Er der
meerschlange V.
vom harfenspiel, a Pe
‚an türen, vom bearbeiten
eines schädels mit dem ku
mer (Hym. 23, 5).
a en
|
'
ki
knyta (tt) swv. knüpfen; von
ütr knoten.
knorr m. MET.
knettas.
k680 3 pl. vu zu kveöa.
kölfr m. (stumpfer) pfeil.
kölladj. kühl, em. 37,6 (nach
Gylf. 10 wären blasebälge
zum abkühlen gemeint).
ns (kom) stv. kommen, in
versch., dem nhd. entspre-
chenden gebrauchsweisen,
unpers. komr at morni der
morgen kommt, Häv. 23, 5;
ähnl. 25, 5; var(Ö) at kveldi
komit es wurde abend, Drk.
24, 2; mi acc. des ziels
heima in welten, Vm. 43;
mit dat. bringen; komaz
(1 sg. u. pl. prs. 'komomk)
“sich bringen’, gelangen, ans
ziel kommen: koemz vetr
ef par kom “niemandkommt
hinein, wenn er auch hin-
kam’, Fi. 16, 6; siälf ne
komskat ‘sie selbst erreichte
es nicht mitzufahren’, Am.
3,8; k. illa übel bekommen,
Hrbl. 47, 2; at kominn
dauda dem tode nahe, HH
II 18 pr. 19; s. auch hond,
kne.
kona (g. pl. kvenna; ahd.
ena) f. weib, erwachsene
Fre zwar A. allg. od. im
ge egensalz zum manne (s.
arl): sa hann at pat var k.
er sah, daß es ein weib war,
Sd. pr. 7; kono skegg bart
eines weibes (etwas, was es
nicht gibt), Br. I 10, 2; un-
ine: wie Gunnled,
s mer, Brynhü
heißen k., Hdv. 108, 5; 101,
5; Sg. 4, 5; Thor spricht zu
in von “euren weibern’
knyta—kosta. 93
Hrbl. 17, und Odin erwidert
entsprechend Hrbl. 18. 2. im
sinne von ehefrau, daher im
gegensatz zu meer "mädchen’:
mey n& mannz kono weder
eine jungfrau noch eines
mannes weib, Hav. 163, ‘3;
Ls. 37,5; sd. 32,5; oft mit
8: des gatten (ents} Tr. Veit
mit g. der gattin); Ls. 23, 6
wird die konkubine eines
riesen gemeint sein.
konrm. 1. nachkomme: \ngva
k., “Yngling’ (urspr. nur
von angehörigen des alten
schwed.-norw. königsstamms
gesagt), Rm. 14, 3; ‘s ne
sohn, Rm. 13, ‚2. 2 yx%
fürst, HH 23, '$; HHv.14
konunga- stefna B könies-
versammlung, HH II 13
pr. 3.
konung-borinn part. prt.
köni ei HHv. 32,
48,
De dömr (as. kuning-
döm) m. stellung des köni
u. seiner familie, herrscha, haft,
Sg. 14, 5.
konung- ligr (n. -likt) adj.
einem könige ei könig-
lich, Fm. 40,
konungr m. könig; titel auch
der männl. blutsverwandten
regierender könige, so Hog-
nis, Ghv. 17, 11, vgl. Gör.
I 24, 10; k.i Svipi6d ein
könig i in Schweden, d. h. ein
schwed. ara men vor der eini-
gung Sviaveldi (des
eiireichel Vkv.pr.1.
kö = (ph) swv. starren, gaffen,
av. 17,1.
koss m. kuß.
kosta (aö) swe. ‘kosten’: (seine
kraft) versuchen, anspannen,
94 kost-möör—kunna.
‚€. 8, Vsp. 7, 3 app.; Rb. 9,
2; Grt. 23, 3; es mit jemd.
versuchen (einem mädchen,
um es zu gewinnen), Hrbl.
16,8; mit inf. sich anstren-
gen, sich bemühen, Am.58,5.
kost-mööÖr adj. satt u. müde,
müde vor sattigkeit(?), Hym.
0
’
kostr m. 1. erprobung: pat er |
til k-ar “das steht noch zu
erproben’, Hym. 33, 1; aus-
zeichnung (das sichauszeich-
nen), ruhm: drap k-i es
schlug meine herrlichkeit
darnieder, Am. 100, 2; k-om
drepr kvenna es schlägt den
ruhm (das ehrebringende
sichausleben) der frauen dar-
nieder, Am. 73, 1 (vgl. as
thegnes kust). 2. Er
skaltu kiösa, allz per er k.
: um boöinn wähle nun, da
dir die wahl freisteht, Sd.20;
k-ir ro betri es gibt besseres
zu wählen (unter den ver-
schiedenen möglichkeiten des
inneren verhaltens), Skm.
13,1; pä var k. engi da war
keine möglichkeit (man hatte
keine wahl mehr), Am. 65,
2; räda sessa k-om die tisch-
ordnung machen (entschei-
den über die wahl unter den
möglichkeiten der plätze-
verteilung), Grm. 14, 3;
friöir k-ir erwünschte mög-
lichkeiten (unter denen, die
der Hyndla für ihre äuße-
Pr zu gebote stehn), Hdl.
4
kot-böndi (vgl. ndd. kot,
kote, kate, nhd. kotsass,
kossate) m. kleiner, armer
bauer.
kräka f. krähe.
kranga (ad) swv. schief od.
schwankend gehen, ‘schrä-
geln’, Skm.
krangr. adj. schief, quer; Sg.
45, 7 (zu.der hier ausge-
drückten vorstellung enthält
Hunn. 1 — Edd. min. I. —
einen gegensatz).
KAnDBp ws ‘verkrampft', 2r
jemd., der willk Ukürlich” se
wesen. verändert, Am 71 5
kräs f. leckerbissen; ülfa k-ir
HH ist umschreibung von
krefia (krafda) swv. von einem
(a.) etw. (g.) fordern.
kristinn adj. christlich, Gg.
13, 6.
kroppinn (ahd. gi-krumphan)
part. prt. knotig verdickt,
plump, Rp. 8,5. 8. krappr.
krumma f. "gekrümmte faust’:
kralle, HHv. 22, 6.
kropturligr (as. kraftig-liko
ade.) an einem kroptugr
gleichend, kräftig, Hym. 28,
7 (aus kroptug- ligr, von
BnpE f. kraft).
küs. kyr.
kudr — kunnr, s. d.
kulbalaebı ags. ld ndd. küll)
kumbl (as. kumbal) n. ragen:
des, glänzendes wahr are;
wappenartiger schmuck auf
d. helm: helmzier, Ghv. 7, 3.
*kumbla-smiör m. “schmie-
der der helmzierden (mit dem
schwert als hammer)’: kämp-
fer, Akv. 24, 3.
kumbl-dys f. grabhü el mü
einem kumbl darauf, er
denkmal, Ge. 1, 6. eh dys.
kunna (kunna; as. kunnan)
4. kennen, wissen, verstehen,
in verschiedenen verbindun-
gen. 2. können, Grm. 25, 6
L hr
Fa k. z zeug
haben sich zu fürchten, Sd. 4
pr. 11; Hir. 9, 8; keppa
svä kunni es lag in seinem
wesen, sich so standhaft zu
zeigen, Am. 65,7; s.klekkr.
. .3. fühlen, erfahren, Hav.
. 127,5; Che. 11 (sinn: schwe-
reres hatte ich weder gesehen
noch erlebt, und doch —).
- 8. kenna u. knä.
kunnigr adj. “kundig’, weise;
von dem asen Rigr u. der
Niarenkönigin, Rp. u. Vke.
kunnr (kuör) adj. ‘kund’:
4. bekannt; k. var QOlrün
wohlbekannt, berühmt war
Ö., Vkv. 15, 3; k. kona die
. berühmte frau, variation zu
Guörun, Sg. 54, 3; Atli sendi
kunnan segg, sandte
einen ihm bekannten (u. ver-
. trauten) mann (vgl. mhd.
. kunde), Akv. 1, 2. 2. kun-
dig, klug, Hav. 57, 5 (einer
lernt vom andern; gegensatz
deelskr 57, 6).
kvaka (ad) swv. zwitschern,
HHv. pr.
kväma f. das kommen, der
besuch, Am., Hm.
kvän, kvänar s. kven.
kveda (kvaö) stv. 1. einen laut
geben, Sg. 29, 5; k. nei viö
nein dazu sagen, Rm. 9
pr. 2; k. orö (viör), (dazu)
äußern, Sg. 51, 4; Am. 39,
1; 40, 1u.ö.; k. at oröi eigil.
laut werden zu einer äuße-
rung (sodaß eine artiku-
lierte äußerung entsteht), sich
äußern, Am. 32, 1; 34, 1;
‚ hrafn kvaö at hrafni ein
rabe krächzte (sprach) zum
andern, HH 5, 5. 2. klin-
kunnigr—kvedia. 95
gend vortragen, rezitieren,
Häv. 164, 1.5; Les. 64,1. 2;
HH 11 46, 6; Bdr. 4, 6; Grt.
4, 5; 7, 6; Gg. 10, 5; svä
sem her er um kvedit, wie
es hier darüber heißt, Vkv.
pr. 17;ähnl. HH II 50 pr. 5;
Gör. I pr. 6; Od. pr. 5; Br.
I7pr.3; II Ipr.4; 2 pr.7;
3 pr. 2. 3. sagen, oft vor dir.
rede, anders Hav. 84, 3;
134, 7; Sd. 24, 5; mit a. c.
i. Skm. 19, 5 u. ö., so auch
kveda, k(v)6060 man sagt,
man sagte, Fm. 7, 6; Hm.
14, 7 u. ö. A. nennen, mit
dopp. acc., HH 18, 6 u.ö.;
der 2. acc. ist ein part. Ale.
35, 5 u. ö.; freiere konstruk-
tionen: forvitni kveö ek
mer & fornom stofom ich
gestehe meine wißbegierde
gegenüber alter kunde, Vm.
1,5; kveör ver minn i val-
sinni du nennst meinen weg-
genossen nach Walhall mei-
nen mann, Hdl. 7, 3; bands
kvaö hann porf onga ver-
band erklärte er nicht zu be-
dürfen, Am. 90, 4; k. bolvi
at es auch ein übel nennen,
Rs 127, 6; vgl. Fi. 42, 6;
46, 6.
. kveödia f. gruß, Am. 47, 6;
Fi. 48, 3
. kvedia (kvadda; as. qued-
dian) swv. eigtl. “sprechen
machen’, daher 1. begrüßen,
anreden (der ankömmling
durfte in der regel erst spre-
chen, nachdem der haus
ihn mit dem heilgruß ange-
redet hatte). 2. von jem. (acc.)
eiw.(gen. od. at) fordern, Akv.
9, 5; Häv. 151, 5 (zur feind-
schaft herausfordert) u. ö.
% kveina—kyr.
kveina (aö) swe.. jammern,
LE
kveld n. abend.
kveld-rida f. “abendreiterin’,
hexe (hexen zeigen sich in
der . abenddämmerung auf
einem zaunpfahl reitend u.
mit hängendem haar), HHv.
kvelia (kvalda) swe. “quälen’,
durch lange ker
einem zusetzen, so durc
vaempyrhaftes _blutsaugen
(Niöhoggr, Vsp. 39, 7 app.),
durch vorenthaltung von
speise (verhungern lassen,
rm. pr. 21, ähnl. Vke. 33,
7), durch untertauchen und
ersticken (HHv. 15, 6).
kvenna g. pl. zu kona.
kvenn-vaö f. weiberkleid,
Drk. 5. väd.
kvern (got. qairnus, ahd.
quirn, pgl. Kürnberg ‘ Mühl-
berg’) ; handmühle (mit
mondull zum drehen, s. d.),
urspr. mühlstein, daher pl.
kvernar. ebenfalls = hand-
mühle, dies in den liedern
alleinherrschend. S. luör,
ee
kveykva (kp) swe. anzünden,
av. 57, 3; bildlich Hm.
8
1, 8.
kvida f. (erzählendes) gedicht.
kvida (dd; as. quidean *kla-
en’) swv. sich ängstigen,
Em. 40, 4. AO
kviör (as. quidi) m. spruch;
gerede; k. norna der nornen
schicksalsspruch, Hm. 30, 8.
kviöugr adj. schwanger; af
mit (einem kinde), Hdl. 41,5
(von kviör m. = got. qipus
leib, vgl. got. qipuhaftö die
schwangere).
kvikr (as. quik) adj. lebendig;
kvikvir foedaz sie werden
ins leben geboren, Hlr.
kvikvendi n. lebewesen, ge-
schöpf.
kvistr m. zweig; sitia k-i ein
allein auf einem zweige
sitzen, Rp. 47, 2.
kvist-skoeör adj. den zweigen
schädlich, Hm. 5, 7 ( d.
zusammenhang ist der wind
gemeint).
kvödo 3 pl. pri. zu kveda.
kva»Öin. gedicht (zu kveda 2).
kvamr'(ahd. -quämi) adj. wo-
hin man ee
inglich (zu koma), Gg.3,5.
emtki n.. zu Wr E=
negation gi.
kvaen (auch kvän, bes. im dat.
u. acc., g. steis kvänar; as.
quän) f. gattin, frau.
kvol f. qual, langsamer tod.
krkrascch —= kvikvendi.
kyn (ags. cyn, got. kuni) n.
1. geschlecht, sippschaft (kol-
lektiv), Hrbl. 24, 7; quali-
tativ-abschätzig f. e. indivi-
duum Hir. 14, 8. 2. art;
hvers k-s von welcher art,
Hüv. 133, 3; allz k-s aller-
lei, Vkv. 17 pr. 3.
Mi) ch (part. prt. von
irta blank machen) adj.
ei; glänzend, Se.
27
kynda (nd) swe. anzünden;
migtuör k-iz das weltende
bricht an(?), Vsp. 46,2. _
kynni n. 1. gewohnheit, art,
. HHv. 3, 8; Am. 18, 2.
2. wahl, bewirtung; koma
ol er = S. kunnr. )
kyn-rikr (vgl. ags. cynerice
Tas: von ererbier machtfülle,
erlaucht, Od. 29, 9.
kyr (acc. kü, pl. kyr) f. kuh.
kyrr (got. gqairrus, nhd. kirre)
adj. ruhig, st
kyrra (rö) swv. beruhigen, Ls.
; den wind durch
zauber, Hav. 154, 4; ebenso
feuersbrünste, RB. 44, 2;
kirre machen (vögel), Rb.
46, 4;.47, 4.
kyrr-seta f. das stillsüzen,
waffenruhe, friede, Grt.
kys 1 sE- kyss 3 sg. prs. von
kiös
Eden, (st) swv. küssen.
kara (rö) swo. klagen, Gör. II
pr.
konn Er klug, Rm. 25, 2.
kunna.
k sveinn m. ‘windel-
ogurn k-i pinom dir klei-
nem wicht, Hrbl. 13, 6.
kor (kranken)bett, Gör. II
ig
kottr m. katze.
L.
1. 1& f. lebensröte, Be far-
ben(?), Vsp. 18, 3
2. 1a s. liggia.
ladar g. zu 100 f.
lag n. "zurechtlegung’, ordnung,
daher l. orda wortfolge,
wortlaut (= oröalag), Am.
3, 3. das e-m verhängte
uhicksal; leggia log schick-
sale bestimmen, von den
nornen, Vsp. 20, 9.
laga (ad). swv. ren, 1. dryk-
" kio einen trank brauen, Am.
- 76, 2. Zu logr in der bedeu-
‚tung ‘bier’ 'od. “maische’.
laga-stafr m., name des
. 'meeres u. der gerste in der
. elbens str 24,5;
32,5, wohl. eigtl. {
bestandteil, weil
Neckel; Edda. II.
%
STAATS-
BIBLIOTHEK
MUENCHEN
kyrr—lands-bruni. 97
wasser u. gersie besteht; s.
laga, logr, orö-stafr.
lagör m. ren flocke (von
wolle), Rm. 14 pr. 6.
lagr (ndl. Shen u. niedrig;
comp. legri, HH II 21, 7;
s. bera c.
land n. land, u. zwar 1. festes
land im gegensatz zum was-
ser, daher um land ok um
log über land und meer, HH
21, 3; Hal. 24, 7; stiga
Lat legi ans land. steigen aus
der flut, HHv. 21, 3; 26, 6
usw. 2. erdoberfläche: hver-
gi lanz wo. auf erden,
Hir. 9, lond die lande:
um oll Ind, um lond oll
“über alle ‚„Rm. 14, 7;
Fi. 19, 6; vid lond ytir
über weite lande, Gör.
9, 7. 3. land, reich en
fürsten, der dann at l-i sitzt,
londom r&ör (die länder be-
herrscht), l-a ok pegna (der
lande u. mannen) genießt;
vega til l-a sich lande er-
kämpfen, vom jungen jarl,
Rp. 37, 12; I-s sins & vit
in sein land heim (kehrte
Atli aus dem markwalde),
Akv. 32, 2.
land-reki m. (vgl. got. reiks
u. namen wie DPiöörekr —
got. Diudareiks) landesherr-
scher, großer fürst, HH 32,
3 (man sieht es der flotie
an, daß es sich um ein
landesaufgebot — einen lei-
Öangr, vgl. 21, 4 — handelt,
nicht um ein raubgeschwader
unter einem ‘seekönig’).
land-rognir m. landeswalter,
herrscher, Akv.
98 land-skiälpti—läta.
land-skiälpti m. erdbeben.
lang-hofdaödr adj. mit langen
häuptern, d. h. mit hoch auf-
ragenden drachenköpfen am
steven geschmückt, HH.
lang-nidiar m. pl. die lange
reihe der vorfahren, Vsp.
16
Rs
langr adj. lang; langt er at
fara es ist weıt zu gehn, Hrbl.
56, 2; ähnl. 50, 3; Akv. 17,
3; Ls. 35, 2; Fi. 45, 5 (einen
weiten weg gekommen); langt
um fram weit voraus, über-
legen, Sf. 34; vara langt af
pvi es dauerte nicht lange,
Od. 18, 5; longom_ (erg.
tima) lange, Rm. pr. 10.—
comp. lengri länger; lengra
adv. weiter, später.
lang-skip (ags. lang-scip) n.
ae kriegsschiff,
HH 11 13, 2.
lang-vinr m. = vinr, freund,
im sinne von “gefolgsmann’
(eigtl. alter, langjähriger
jreund), Hav. 156, 3.
lanz-bruni = lands-bruni.
lass m. schloß; iläs um lokin
verschlossen, Grm. 22, 6; das
schloß an der handfessel,
Ge: 10, 6
lasta-stafir m. pl. schmäh-,
tadelworte, Ls.
lät n., nur im pl., geberden,
benehmen, Br. 15, 4; Grp.
38, 3.
läta (let) stv. lassen, in ver-
schiedenen gebrauchsweisen,
weithin wie im nhd., also .
mit inf. im dopp. sinne des
zulassens u. bewirkens,
daß etw. geschieht, bzw. —
im 2. fi — daß andere
eiw. tun (Niöuör konungr
let hann hondom taka k. N.
ließ hand an ihn legen), fer-
ner im sinne von verlieren
(fir sitt, fiorvi, ondol. das
leben lassen; lätit flesta
alla menn sina seinemannen
rößtenteils verloren, Dr.;
. mino landi ok mer siälfri
meines landes u. meiner
selbst verlustig gehn, Sg.).
Der von]. = bewirken abhän-
gige inf. kann jedoch fehlen
oder durch part. prt. ver-
treten sein: hvern l&to peir
hofdi skemra jeden (der
stiere) machten sie um einen
kopf kürzer, Hym. 15, 1;
leetr gunnfana gullinn fyr
stafni er hat (läßt flattern)
eine goldglänzende kampf-
jahne vor dem steven (weil
die schiffe mit dem winde
gesegelt kommen), HH II
19, 3; Andhrimnir letr
Szhrimni sodinn A. läßt
den 5. sieden, Grm. 18, 3.
Oft erscheinen diese kon-
struktionen als rein peri-
hrastisch: l&tat buölungr
ötir uppi der fürst e
keine buße, HH 12, 1 (u.
ließ auch die verwandten
keinen schadenersatz be-
kommen); paulethongiold
broedra das nahm sie als
buße für die brüder, Akv.
41,8; etinl. verzehren, Fm.
27, 5; kveöin l. vortragen,
aussprechen, Gg. 10, 5; Sd.
24, 5; lät nidia talda zähle
die verwandten auf, Hal. 11,
1; let veginn erschlug, HH
10, 5; pü lets mer & beö
bodit du ludest mich auf
dein lager ein, Ls. 52, 3;
aber in allen solchen fällen.
schwebt ein bewirken od. zu-
lauf—laun-ping. 99
lassen vor u. ergibt erst das
charakteristische des sinnes,
der eiwa in Ls. 26 dieser ist:
du ließest dich herab zur um-
armung mit V. u. V; in
Akv. 41: dies ließ sie die
buße sein, solche vergeltung
schuf sie; in Hir. 6 wird
ausgedrückt, daß durch den
* willen des fürsten die schwa-
nenhemden am stamm des
baumes gesammelt hingelegt
werden, nicht daß er selber
sie dahin schafft, ebenso in
Hal. 11, daß gedächtnis u.
zunge in Hyndla arbeiten
unter ihrer aufsicht, in Fm.
27, daß Reginn seine kau-
werkzeuge arbeiten lassen
will. Elliptisch drückt |].
auch ohne fiorvi od. lifi
‘sterben’ aus, so Br. 14, 8;
Sg. 71, 8. An den scheinbar
periphrastischen gebrauch
schließt sich ein 1. = sich
benehmen, sich verhalten (s.
lat, lseti, drött-, rakk-lätr):
1. froeknliga kühnlich auf-
treten, HHv. 12, 4; ]. einart
sich gütig zeigen, Hal. 4, 4;
1. kyrt um pvi es gut sein
lassen, die sache begraben,
Am. 101, 7; lsetr sem söl-
ginn se tut wie ein aus-
gehungerter, Häv. 33, 5; svä
skalta läta, sem... handle,
als ob..., Gör. II 28, 8.
Hieran schließt sich endlich].
= äußern, erklären, HH
I 15, 1 (let sik unna =
kvaösk unna, s. kveöa 3);
end Akv. 5 (die
se daturum esse); Am. 63,
5 (inf. mü at); 74, 11;
91, 3 (let ek mik valda
= declaro me auctorem esse);
mit bloßem inf. ohne refl.
pron., Ls. 9, 5; mit bloßem
prädikatsacc., Am. 93, 2
(man erzählte, du seiest
stolz); mit prädikatsnomina-
tiv neben reflex. ‘sich’: Hdl.
29, 5; Gör. II 18, 1; Am.
62, 5; 63, 9; 30, 2. Grm.
17, 4 gehört dagegen nicht
hierher, sondern besagt: dort
springt der jüngling vom
rossesrücken herab (ins ge-
strüpp, wo das untier haust),
kühn, den vater zu rächen
("läßt sich’ getrennt sein vom
sattel, ähnlich Drk. 29, 3:
streife dir die roten ringe
von den armen).
lauf n. laub, blatt.
laug f. bad, waschung.
laukr m. lauch, Vsp. 4, 6 allg.
für “kraut.
1. laun (got. ana-laugns) f.
heimlichkeit; nur in der
- verbindung & 1. heimlich.
2. laun n. pl. lohn, aber der
sinn ist weiter als im nhd.,
so daß Hym. 38, 6 schaden-
ersatz, Hav. 123, 3 verdiente
gegenleistung gemeint ist
(etw. gutes lohnt sich nicht,
wenn einem schlechten er-
wiesen).
launa (aö) swe. lohnen; e-m
e-t illo launa einem etw.
übel (eigtl. mit üblem) loh-
nen, Br. 17, 6; veitkat ek
hvärt verö launiö at vilia
ossom ich weiß nicht, ob das
gastmahl sich für euch so
lohnt, wie wir es wünschen
(ob ihr es nicht zu teuer be-
zahlt), Am. 32, 5; meist mit
‘vergelien” wiederzugeben;
syn. gialda.
laun-ping n. ‘heimliches
7*
100
ding’, lichtscheues stelldich-
ein, Hrbl.
lausn (got. us-lauseins) f. er-
lösung, spez. die tätigkeit der
geburtshelferin (s. leysa),
daher l-ar löfi erlösende
hand, d. i. die hand der
erfolgreichen hebamme, Sd.
16, 7.
lauss adj. los; leika lausom
hala mit losem schweife spie-
len, ungehindert lose, d. h.
schwindelhafte reden führen
(mit doppelsinn), Ls. 49, 3;
lida 1: ör.bondom aus den
fesseln loskommen,..Bdr. 14,
5; lifa l. frei sein, Fm. 8, 6;
soemdarorda 1. ruhmlos, Fi.
3, 4. (s. semöarorö).
lausung f. falschheit, Hav.
lax m. lachs.
1. 16 (mnd. 18) m. sichel.
2.16 3. sg. conj. prs. zu liä
stv.
lea = liä infin.
16di 3. sg. prt. zu liä stv.
leggia (lagda) swe. legen; |.
hendr ä e-m hand an jem.
legen, Br. 4, 8; 1. garöa,
alla höfe, essen anlegen; |.
lüdra den mahlkasten zu-
rechtlegen (um die mühle
zusammenzuseizen), Grt. 3,
3;1. rünar eldi i är die runen
ins ruder einbrennen (das
holz mit runen N),
Sd. 10, 6; 1. e-m figrlausn
einem etw. als lösegeld auf-
erlegen, Rm. pr. 17; 1.hior-
stefno at Logafiollom das
treffen nach den L. Br
(sich zur schlacht dorthin
verabreden, vgl. stefnolag bei
Fritzner), HH 183, 3; auch
sonst anordnen, bes. von
den schicksalsmächten: ver-
lausn—Jeiö-stafir.
BR: |
hängen (vgl. norw. laga be-
schieden), log schicksale
Vsp. 20, 9; gipt glück Grp.
52, 3; vgl. 30, 2; lif Skm.
13, 6; Ls. 48, 3; vi, Grp.
23,2; ähnl. Fi. 47,6; 16, 2;
Grp. 24, 6. men. l. (med)
sveröi, geirnum, hior jem.
bahren (ei. Ai kltage oder
ohren (eigtl. die klinge
gerstange durch ihn hin-
durchlegen, daher der zusatz
i gegnom “hindurch’; vgl.
liggia, am ende). 5
leiö f. 1. weg; & 1. unterwegs;
l. at kanna das fahrwasser
"zu erkunden, HH II 5. 6;
Am. 21, 6=ist unerklärt.
2. =: leidangr, aufgebot,
heeresfolge, HH 21, 4.
4. leida (dd) sw. führen, ge-
leiten; ästom l. e-m seine
liebe fürs leben schenken,
HHv. 41, 8; aldri 1. mü
jemd. als gattin leben, Sg.
41, 4; siönom 1. mit den
augen verfolgen, Hym.. 13,
7; 1. at huga die gedanken
auf etw. hinlenken, Grp. 12,
5; 18, 5; 1. meö tärom
trega weinend kummer he-
gen, mit tränen trübsal pfle-
gen, Skm. 30, 10.
eida (dd) swe. leid ma-
chen, verleiden; leidaz e-t
einer sache überdrüssig wer-
den, Häv. 130, 10.
leidi n. grab, Bar.
leiör adj. ‘leid’, verhaßt, zu-
wider, unwillkommen. Ge-
ensatz: liüfr.
leiö-stafir m. pl. wider-
wärtige reden; yöra leiö-
stafi reden, die euch gehäs-
ri; ie die ohren klingen, Ls.
29, 3. Sean
.
1.
2.
leif—leita.
leif (ahd. leiba, vgl. ortsnamen
wie Aschersleben, Haders-
leben = dän. Haderslev) f.
hinterlassenschäft, Gör. II
11,4.
leifa (fö; ahd. leiben) swv.
hinterlassen, übrig lassen,
Am. 96, 4; 83, 6.
leika f. gespielin, Grt. 11, 2;
Alv. 16, 3 (wo leiko zu lesen
u. schwerlich ein wort für
‘spielzeug’ gesucht werden
darf; Dvalinn ist der himm-
lische hirsch von Grm. 33).
leika (lek) stv. spielen, von
kindern (farnir 1. zum spie- .
len gegangen; Am. 79,.7;
1. leik margan manches spiel
treiben, 72, 3) u. erwach-
“ senen (fingrom 1. Rb. 27,
6; _skatar l&ko die helden
irieben ritierspiel, Gör. II
15, 2); übertragen auf den
kampf: geirom 1]. goö die
ötter lassen ihre gere spie-
En, Fm. 15, 3; särt leko
sie lrieben ein blutiges spiel,
Am."49, 2; anders l.tveim
skioldom (nach gauklerart)
miü zwei schilden spielen,
ep treiben, Am. 74,
8; lek ek viö ina linhvito
ich trieb mein spiel mit d.
mädchen, Hrbl. 30, 3; 1. e-n
e-m zum verhängnis werden,
HHv. 38, 5; piöfar 1. diebe
überlisten e-n, Häv. 131, 10;
leikinn einer, dem (schlimm)
mitgespielt ist, Ls. 19, 5(?);
Am. 90,7; siöa hug leikinn
den geist durch zauber ver-
wirren, Vsp. 22, 6. Mehr-
fach bezeichnet 1. rein an-
schaulich die leichte, spie-
lende bewegung, der durch
(die luft anlen hexen, des
101
sich im saitel- wiegenden
reiters,der unruhigen meeres-
wellen, der züngelnden flam-
men, des windes, der mit
eiw. schwimmendem ‘spielt’ ;
des gelüstes, das einen an-
kommt (l. i mun, Sg. 38, 3).
leik-borö.n. spielbrett; skiöta
liötu l-i fyr e-n e-m eine
“häßliche’, d. h. gefährliche
aufgabe stellen, Gg. 3, 1.
leikr (ahd. leih) m. spiel, sport,
de
Am. 72, 3; Rp. 41, 6; vom
bären Hav. 86, 7;
‘spiel’, das man mit e-m
lreibt, ist gemeint Akv. 40, 5
(etwa: oft war ihr verkehr
freundschaftlicher gewesen)
u. Am. 64, 6, wo Hogni
wüzig von einem wirkl. spiel
redet (fremia treiben), indem
er sich zur hinrichtung an-
bietet.
leiptr(rar) f. blüz, HH 15,
4, Vgl. Leiptr.
2. leiptr(rs) n. blüz, HH II
1
r
‚8 pr. 2. .
leit f. suche, Fi. 2, 2.
leita (aö; got. wlaitön) swv.
ausschau halten, sich um-
sehen nach etw. (e-s od. inf.),
meist mit suchen wieder-
zugeben; vilka ek pess |.
nema launa eigim nach so
eiwas (mir angeianem tort)
wül ich erst suchen, wenn es
sich um rache handelt (es so
offenkundig ist, daß es meine
ehre berührt), Am. 13, 3; 1.
hroera von der stelle zu brin-
gen suchen, Hym. 33, 5; 1.
e-8 e-m e-m elw. zufügen od.
erweisen (eigtl. für e-n etw.
aussuchen), Hav. 102, 8;
HHv. 38, 4; Od. 5, 1 (er-
gänze: per); Gör. I 8, 8.
102
leka (lak) ste. lecken, iropfen,
.13, 8.
lemia (lamda) swe. (in stücke)
schlagen, zertrümmern; 1-2
in stücke gehen.
lengi adv. lange; compar.
lengr, superl. lengst.
lengia (gö) swv. längen, ver-
längern; Am.
lengr s. lengi.
lengra, lengri s. langr.
lesa (las) stv. lesen, d. h. sam-
meln, Gör. II 11, 3 denkt
Gudrun sich Sigurds leiche
von wölfen in stücke zer-
rissen, die sie zusammen-
suchen wolle; 1. far Hav.
24, 5 aber bedeutet etwa “an-
schläge (gegen e-n) aus-
sinnen’ (vgl. 1 fär).
lest, in & lesti (mhd. ze leste,
vgl. as. lasto, ne. last ulti-
mus) zuletzt.
letia (latta; as. lettian) swe.
e-n hemmen (lat machen, zu
latr adj. träge), abhalten von
etw. (gen.); 1. hana harös
hugar sie abzubringen su-
chen von ihrer verstockten
trauer, Gör. I 2, 4; 1. hei-
man vom aufbruch abhalten
(erg. fara), Am. 48, 2; 1.
heima zu hause zurück-
halten, Vm. 2, 1; refl. hvi
ne letsk-a-du warum läßt
du dich nicht hemmen, Ls.
47, 3.
letta (tt) swe. erleichtern, in
der Edda aber nur in den
bedeutungen A. aufheben,
Grt. 3, 4 (wo die mühlsteine
in den mahlkasten gehoben
werden sollen); 2. aufhören,
Gör. II 31, 9 (ablassen, näm-
lich von dem in Akv. erzähl-
ten rachewerk), Br. II Ipr.3. | A. lida (leid; ahd. lidan) stv.
leka—lida.
lett-liga adv. freundlich, zärt-
ich, Gör. III 2, 7.
lettr adj. leicht; hefnd verör
löttarı die rache fällt leichter
(dem erschlagenen, der erst
dadurch ruhe, sättir, ge-
winnt), Sg. 12, 6; mer er
lett mir ist leicht, heiter’ zu
mute, Ls. 49, 1; Am. 74, 7;
1. i mälom umgänglich, Ls.
52,1. \ )
leyfa (fö; ahd. ga-loubian)
swv. loben; leyfö ekkia eine
vielgepriesene witwe, Am.
leyna (nd) swv. einem (ace.)
etw. (gen.) verheimlichen;
l-z sich verbergen, Vm. 45, 2.
$.laun. ü
leysa (got. lausjan) swv. lösen,
losmachen; leys-tu hofuö
pitt kaufe deinen kopf los,
Rm. 1,5; 1. belg einen balg
od. sack öffnen (aufbinden)
Hm. 26, 2 (s. belgr); 1. kin
frä konom frauen entbinden,
Sd. 9, 3.
leysi-galdr m. (fesseln) lösen-
der zauberspruch, Gg. 10, 4.
1. liä a. sg. von le.
2. lia (leda) sw. e-m etw. (e-s,
doch Fi. 30, 6 acc.) leihen;
Gg. 11, 6 verleihen, be-
scheren.
lid n. 1. wanderschar, Vsp. 14,.
2; 17, 2. 2. kriegerschar,
truppen, Häv. 159, 2; Br.
16, 8; Am. 43,6; Grt. 13, 8;
kriegsflotte HH 32, 4; 49,
7. 3. gefolge eines anfüh-
rers, krieger od. schiffe, HH
1:36, 5;- HHo220pr 1:
4. hilfe (eigtl. mannschaft),
Grt. 14, 4; Hrbl. 25, 2; 32,1.
Zu lida ste. ;
Vi
lida—lifa. 103
sich gleichmäßig vorwärts
bewegen, von fliegenden, see-
fahrenden, wanderern, vom
steigenden meere u. bes. von
der zeit, Br. 1 4a3,b3; Vm.
48, 5; liöendr die seefahrer,
HH 24, 6; liöendr die wan-
‘derer, Fi. 3, 3; lidandi wan-
dernd, Vkv. 8,7; liöa ör bon-
dom aus den banden gleiten,
Bar. 14, 6; hafliör lond yfir
das meer überschwemmt die
lande, Hdl. 42, 3; pat hefir
‘ langt liöit sidan das (die
überlieferung davon) ist in-
zwischen weit durch die zeit
geglitten od. gewandert, Hm.
2, 4; liöo mänoör nio es
vergingen 9 monate, Rb.;
liöin er »vi das leben ist ver-
gangen, aus, HH II 25, 5;
vgl. Grm. 53, 3; sonst be-
deutet part. prt. liöinn ge-
storben, tot; unpersönl. liör
pina vi es geht zu ende mit
deinem leben (die zeit schrei-
tet über dein leben hin), Am.
91,4; ähnl. Vm. 44, 5;1.&
mit acc. einer jahreszeit be-
zeichnet das beginnen dieser
(vgl. &).
. liöa (dd) swv. vergehen
lassen (von der zeit, s. 1iöa),
unpersönl.; midian dag lid-
dies ging über mittag hinaus
(mittag war vorüber), Am.
93, 2; liddi randa rym das
etöse der schilde war ver-
allt, HH 17, 3.
liöi m. angehöriger eines liö (s.
liö 3), gefolgsmann, Gör. II
19,7. rel. äs-, verlidar.
liör (ahd. lid) m. glied; sg. nur
Häv. 66, 6, wo hitta i 1liö
jetwa bedeuten muß ‘das
rechte treffen’, ohne daß der
sinn von liö klar ist; pl.
liöir (a. liöo) die arme u.
beine des menschen od.tieres;
das le ä liöo Har. 136, 6
meint lahmheit, beinbruch,
gicht od. dergl.; lemia alla
ilido Ls. 43, 6 bedeutet ‘ganz
zerschmeitern, so daß die
glieder einzeln daliegen’ (vgl.
i, am ende).
liö-skiälfar s. hliö-skiälf.
heyBesne:
lif (as. In) n. leben; at lifi bei
lebzeiten, solange man ge-
lebt hat, bzw. leben wird.
lifa (fö) swe. leben; absol. u.
mit adverb. u. prädik. be-
stimmungen: |. bazt das
schönste leben führen; |.
lauss frei sein, 1. soemöar-
orda lauss ruhmlos leben, lif
heill lebewohl (abschieds-
gruß), kveöir Frey per ölei-
Öastan lifa erklärst F. für
den dir liebsten unter den
lebenden, Skm. 19, 6; 1. viö
e-t von etw. leben, Grm. 19,
6; Hym. 16, 8; Hav. 68, 6
(die schande ist die tägl. nah-
rung); 97,6 (jenen leib nach
gewohnheit zu genießen);
medan old lifir, solange die
welt steht, bedeutet eigtl. ‘so-
lange die menschheit lebt’;
auch in fior lifir, die lebens-
kraft dauert, das leben währt,
(Skm. 20, 5) ist wirkl. leben
gemeint; egen sind aus-
drücke wie leto 1. ipröttir
ließen ihre taten (den ruhm)
blühen (Am. 67, 4) u.l.mun
pat eptir das wird im liede
nachleben (Am. 105, 5) rein
bildlich. Trans. 1. kveld
den abend erleben, Hm. 30,
7; 1. langan aldr ein hohes
104
' alter erleben, Lok. 62, 2.
Part. prt. liför lebendig,
Hav. 70, 1 (vgl. öliför, sael-
liför),
liför s. lifa, am ende.
lifinn 90- lebendig, HH II
29, 4; 46, 12.
lifr (rar) f. "leber, Gör. II 23,
22.Dr.
18.
lifs-hvatr adj. voll lebens-
energie, lebensvoll, Gör. II
31, 10.
liggia (lä) siv. liegen, in ver-
schiedenen verbindungen, die
meist dem nhd. enisprechen,
2. b. Helgi lä meöÖ her sinni
Brunavägum, 4. mit
seiner flotte in der B.bucht,
HH Il 4 pr. 4, ähnl. HH».
11. pr. 6. Besondere ge-
brauchsweisen: 1. vegir wege
führen wohin, Hav. 34,
Fm.41; Hm. 17,1 (in wirk-
‚lichkeit liegt der weg so gut
wie das land, durch das er
führt, Grm. 4, 2; Alv. 9, 5;
Am. 96, 3, wo die reisenden
. ‚das reich der Buölungar vor
sich sehen, daher {yr Alv.
9,5); maki 1. ek se ich sehe
das schwert durch einen leib
estoßen, Grm. 52, 4 (ver-
üllende prophetie), "vgl. legg-
ia sveröl i gognum e-n e-n
mit d. schwerte durchstoßen
(s. leggia, am ende); anders
HHe. 8, 1.
lik (ahd. lih) n. leib, körper,
Hav. 97,6 (s. lifa); Gg. 12,
6; leiche, Sf. 24.
liki n. gleichbedeutende neben-
jorm des vor. für die kom-
positionsartige stellung neb.
dem gen. des wesens, in des-
.. sen leib od. gestali jem. ein-
‚gegangen ist od. eingeht:
hför—limr.
vitka liki (dat.) in zauberer-
gestalt, Ls. 24, 4; sonst stets
miti: HHo. 5 pr. 10 (acc.);
Ls.65 pr.2; HHv.30,6; Rm.
pr. 10 12; 14 pr. 2: anders
Al. 2, 4; in anderer ver-
bindung nur aus metr. grün-
den: Hdv. 92, 4 (den leib,
d. h. die schönheit, loben):
Am. 103, 4 (leiche). :
likn f. hilfe, trost; leita i l-a
darin hilfe suchen, Am. 48,
1; til -a lagt zur abhilfe
beschieden, Grp. 30, 1; sü
eromk l. das ist mir ein
trost, Ls. 35, 1; unerklärt
l-ar spor, Sa. 16, 8 (dl.
Liknar ’?).
likna (ad) swo. sich jemds. an-
nehmen, Gör. II 39, 7. ‘
liknar-galdr m. helfender od.
BRERÄR zauber, .Har.
likn- ee adj. heilsam fest,
Ha». 123, 6 (wird dir wert-
volle, dauernde gute nach-
rede verschaffen können).
likn-stafir m. pl. heilkräftige
(wohltätige) runen (= ga-
eye Sd. 5, 6; u
‚3 scheint zu zeigen
man u. a. gute a auf
solche runen zurückführte,
die der beir. selbst sich ver-
schaffen Rosa:
ak oe gleich, Sg. 39, 6; 61,
Ls. 27, 3; Gör. 11 19, 6
(art mhd. wor? recken, de-
gene gelih). glikr.'
lim f. zweig, Im 3, 6 (u. Sd.
23, 4 app.) = folgen,
die als .. . sprossen
in dem stamm einer bösen
tat wurzeln.
limr m. glied, Gg. 10, 6; Fi.
12, 3.
lim-rünar—lita.
*]im-rünar f. pl. zweigrunen,
Ber,
lin n. flachs, leinen; brüdar ].
ist der leinene kopfputz der
braut; Gör. III 2, 8 ist eine
leinene beitdecke gemeint.
lina f. (das leinene) kopftuch
(der braut), Drk. 27, 1.
1. lind f. linde; 1-ar väaöi um-
schreibung für ‘feuer’, Fm.
43, 4; sonst (linden)schild
(wie lind in ags., linta in
ahd. stabreimpoesie): Vsp.
50, 2; Rb. 3 '
2. lind f. nn. bach (nenisl. )>
lar logi ‘feuer “ar brun-
nens’: gold, Rm. 1
*lind- baugr m. Vho. 5, 6
könnte hlangenting (ring
in form einer sich in den
schwanz beißenden schlange)
bedeuten; lind = ahd. Iınt
‘schlange’ (lindwurm)?
; ne. gürtel, Vkv. 18, 2.
.lindi n. lindenholz, Hd.
41,2 (aß ein herz mit linden-
asche, er hatte es halb ver-
kohlt gefunden, den sinn-
stein eines weibes).
lin-hvitr adj. leinenweiß (in
Bader leinen gekleidet),
lin- si n. leinwand, Am.
16, I (von bettüchern, vgl.
. Gör. III 28).
linn-vengi n. ‘schlangen-
kissen’: gold, Od. 33 (s. bil).
linr er elinde, weich, Ak».
int ntr. in adv. ge-
we.
u 3
liö68.n. ‘lied’ in der alten bedeu-
tung dieses wortes = sirophe,
Grt. 7, 6; pl. li6ö bedeutet
y gedicht” in titeln wie pe
Ioliod, ‘“Hyndlalied’; sg. s
einher, spruch,
105
146, 1; 162, 4; 163, 6;
zauberspruch, "sd. 5, 8.
*]160i m. fürst, Vkv. 10, 8.
*]iöö-heimar m. pl. men-
schensiedlungen, menschen-
welt, Gg.
liöma (aö) swv. leuchten, Sd.
3
Tild:
li6mi (ags. leoma) m. glanz;
bregör liöma ‘es zuckt mit
glanz’, glanz bricht hervor,
erstrahlt, HH 15, 1; II 36,
6; ögnar l. ist eine kenning
für ‘gold’ (HH 21, 6; Fm.
42,8); bildl. ynöis 1. glückes-
schimmer, HH 9, 4.
liönar m. pl. menschen, Vsp.
liöri m. licht- u. rauchloch im
dach, Vsp. 38, 6.
liös n. licht, helligkeit; elds 1.
beleuchtung durch (die auf
dem golf brennenden) feuer,
Ls. pr.; meö brennandom
liösom mit brennenden fak-
kein, Häv. 100, 4; 1. annat
das jenseitige licht, jenseits,
Am. 87, 8.
liöss adj. hell, glänzend, licht;
beiwort von frau u. mädchen
(liösar die lichten = die
frauen, Am. 31, 3); superl.
liösast am hellsten, am deut-
lichsten, Grp. 21, 3.
liösta (laust) ste: (mit schlag
od. wurf) treffen.
liötr (got. liuts) adj. häßlich,
schlimm (germ. grundbeden-
lung: abstoßend, zuwider).
lita (leit; ags. wlitan) siw.
schauen. 1. als willenstätig-
er so ımmer neben advv.
praepos.: l. & an-, hin-
en „aptr zurückblicken;
l. eptir ‘entlangblicken’,
nachsehen, Grp. 91. 4; 1.um
106 ktill—litt.
e-t umschau halten über
etw., Sg. 47, 1; um l.-z sich
umschauen, Am. 54, 3
“(schlimm siehts ringsum
aus’); 1. iaugo in die augen
sehen; 1. i hineinblicken;
l. austr ostwärts blicken;
über Ls. 14, 6 s. Iygi. 2. als
wahrnehmung, mit objekts-
acc. (pat, Grp. 36, 2; Am.
58, 4; HHv. 28,9; oss, HH
II 41, 4), dem oft eine
ortsbestimmung folgt: ä
langskipom HH II 13, 2;
ähnl. 46, 8; Gör. I 26, 4;
27,7; 11 35,2; dag., infolge
einflusses von A. her, auf
die frage ‘wohin’: Sd. 3, 4
(blickt auf uns hierher) u.
Gör. II 8, 1 (erblicke dort S.
im südlande), zweimal auch
infin. (a. c. i.): Rm. 21, 4;
22, 6 ig mit objektsatz,
m. 30,1.
litill (got. leitils) adj. klein,
im anschaulichen, zeitlichen
u. sonstwie übertragenen
sinne: Häv. 53, 1 (an
kurzen strändern, an kleinen
seen ist klein der sinn der
leute; gegensatz: störhugaör;
vgl. auch heimska); litla
fysi geringe lust, Hym.20,7;
Gör. I 19, 5 bedeutet litil
etwa gedemütigt, verzagt (wie
unser “klein geworden’); pat
it litla Zs. 44, 1 ist ab-
schätzig (jenes winzige we-
sen, jenes würmchen); dag.
litlir Am. 77, 1 einfach =
die kleinen, die kinder. Das
substantivierte nir. litit (d.
litlo) ist mit ‘wenig’ wieder-
zugeben: mör letr pü mil-
lom illz litit ‘du läßt mir
wenig zwischen dem übel’,
d.h. du fügst mir ohne unter-
ar. minni, s. d. — Vgl. litt.
tiek
litr (got. wlits, as. wliti) m.
litt, ältere form des nir. von
brechung übles zu, Am. 85,
8; ra&Öör litlo es bedeutet
wenig, Am. 35, 7; fyr dag
litlo kurz vor tage. — Com-
a (ad) swv. färben; litkoö
Sg. 69, 4 scheint das part.
prt. im pl. nir. zu seın u.
zu bedeuten “woran der (tor)-
ring erglänzt’ (hlunn n.?).
antlitz; aussehen eines men-
schen überhaupt: lost-fagrir
l-ir ‘“lustschöne gesichter?,
Häv. 93, 6; vixla, skipta
l-om die gesichter od. das
äußere austauschen, Grp.
37,5; 38, 3; lito g6Öa gute,
d. i. menschliche gestalten,
Vsp. 18, 4. 8 (auch ge
sichter’ kommt hier in be-
tracht, ebenso wieGrp. 39,1).
— Unerklärt ist litom fara,
Hrbl. 50, 4; nach dem zu-
sammenhang scheint es zu
bedeuten ‘sogleich od. eilends
aufbrechen’. — Vgl. herm-
darlitr.
litill (ogl. as. lut, ags. Iyt,
auch an. miok), wenıg, Vsp.
17,6; HH 119,4; Am. 5
2; sonst adverbial: 1. bifaz
wenig zittert, 1. drukkin
kaum berauscht, usw. Oft
ist der gemeinte sinn, wie
auch bei litill, stärker, näm-
lich der der verneinung (am
deutlichsten Am. 78, 1: fragt
nicht danach!); die verbin- .
dung mit negation ergibt ent-
sprechenden starken, aber
verhaltenen, positiven sinn
(Am. 47, 2; vgl. 17, 8). —
Superl. minzt, s. d.
hufr—lüka.
liufr adj. lieb; substantiviert
freund, geliebter. Gegensatz:
leiör.
liüga (lö) sie. lügen; 1. at e-m
e-n belügen, Am. 33, 4; 1. ä
e-n e-n verleumden, Grp. 48,
ö; Rm. 4, 5; 1. eida eide
brechen, Br. 2, 4 (vgl. ping-
logi u. as. wär-logo treu-
brecher); vatki lygr nichts
(kein Beesn, keine n.
$ ) trügt, Grp. 25,
10di (ahd. ir one (aus
loden, rauhem wollstoff).
lof n. lob, gute nachrede.
lofa (aö) swe. loben, rühmen.
loföar m. pl. männer, krieger.
loföungr m. fürst.
lof-giarn adj. lobesdurstig,
ruhmbegierig.
löfi m. innenfläche der hand,
hand überhaupt (letzteres
Gör. III 9, 2).
loga (aö) swv. lohen, brennen.
logi m. lohe, feuer; brenna
loga in Flammen, .
En 29, 8; Drk. 2
logn n. windstille, Ale, u. Ge.
11,4.
*Jogn- for f. stiller (geräusch-
) weg, Skm.
lok n. schluß; 1. mun ek bess
segia ich will zu ende er-
zählen, Am. 38, 2; pl. kraft
u. numeri Hav. 163,6
(s. f Yigia swv., ende).
1. lokka In lockung, zauber-
lied(?), 2
2. en (a va locken, Am.
lopt n. “luft, aber nicht das
gas dieses namens, sondern
der luft- od. himmelsraum,
die freie weite über uns
einschl. firmament u. wolken
(in prosa auch: obergeschoß),
107
Skm. 6, 6; Vsp. 25, 5 (s.
blanda am ende); Hal. 42, 4
(der himmel schwindet da-
hin); i l-ino ‘in der luft’
(d. h. ee über uns), HH II
18 pr. 3; Br. I4pr.4; um
lopt ok um log durch die
en u. übers meer, HH II
ai 5; ähnl. rida, renna
L; ’HHv. 9 Br 2; HH
u 4 pr. 6; Br. I 4 pr. 3;
ä l-i oben (urspr. im ober-
geschoß’ )2 Hav. Ban ei Drk.
10; 350. Vs 6 (ragt
empor); en in die höhe,
Grm. 1,5; ae i am himmel,
Br. Ida3, b3; en himmel,
Vkv. 29, 6; 38, 5
lotr adj. krumm; 1. hryggr,
Rp.; zu lüta.
losna (ad) swv. loskommen,
sich lösen, sich losreißen.
de De mn jreiwillig,
lo br ns yi a von lusterregen-
der schönheit, liebreizend,
Hüäv. 93, 6.
luör (rs) m. mahlkasten (äuße-
rer, auf pfosten stehender
teil der kvern, s. d.); ganga
il. saman ‘zus. in die mühle
gehen’ (eigtl. vom gemischten
getreide od. v. d. mühl-
steinen) = einen guten Er
geben, Gg. 11,5; Vm. 35
scheint die art gemeint, wie
beim einbrechen der großen
flut die riesen ihren urakn
in sicherheit brachten; Fi.
30, 2 bedeutet 1. wohl “truhe’.
lüka' (lauk) ste. schließen; im
eigtl. sinne Grm. 22, 6; um-
schließen, einhegen” Hir. 9,
15 abschließen, beendigen
(e-0) HH 56, 10; Grp. 18,
1; Am. 20, 0,
108 lukla—lagia.
(sie ließen es beendet sein);
lokit er at rista es ist bis zu
ende gesägt, Br. II 1, pr. 4;
“1. upp aufschließen, öffnen,
eigtl. Gör. II 36, 3; uneigtl.
HH II 42, 5; Fi. 44, 5.
lukla s. 1ykill.
lundr m. hain.
luta (laut) siv. sich beugen,
sich krümmen; |. saman
sich zu einander neigen (an-
deutender ausdruck für um-
armung u. kuß), Sg. 58, 5;
limar 1. austr die zweige
strecken sich (infolge wind-
schur einseitig) nach osten,
Sd. 10, 6 (vgl. adän. swa
langt sum lim& lute, J. 1.
ie) s
lydir (as. liudi) m. pl. leute;
sowohl im allg. sinne wie in
dem von gefolgsleute oder
.„untertanen,. letzteres 2. b.
Vsp. 51, 3 u. in der formel
l % ok lond, land u. leute,
‚Od. 17, 3.
lyf (as. lubbi) n. medizinischer
‘saft, heilmittel, Grp. 17, 7
(heilsäfte u. ihre anwendung,
s. lekning); ekki lyf ‘nic
eine heildosis’, nicht ein
bißchen, Rm. 9, 5.
lyfia (aö) swv. e-m ein mütel
. eingeben gegen eiwas (e-s),
„ Am. 78,4.
1..1ygi f. lüge; varö-a von].
«.. die erwartung ward nicht zur
lüge, trog nicht, Am. 93, 3;
lata e-m e-t fyr l. einem
etw. als lohn für seine lüge
zuteil werden lassen, Ls. 14,
6 (pgl. läta).
2. lygi 3 sg. prt. zu liüga.
Iyer 2. 3. sg. prs. zu liüga.
lykia (lukpa) swe. einen ver-
schluß (lok) herstellen, daher
1. zusammenfügen, Vke.. 5,
5; 2. umschließen, umklam-
mern, Hav. 113,7. =»;
lykill m. schlüssel; gen. u.
acc. pl. lukla. 3
lyng n. heidekraut.
lyng-fiskr ‘m. “heidefisch’,
schlange, Gör. II 22, 5.
lysa (st) swe. “hell (liös) ma-
chen’, daher 1. leuchten, von
der sonne, dem golde,. der
mähne Skinfaxis, den wei-
ßen armen der Gerör; 2. un-
pers., hell werden, Am. 30, 1
(sie sahen, daß es hell wur-
de); 3. bildl., offenbaren,
nämlich vig, einen totschlag
(der dadurch dem odium des
“mordes’ entrückt wird), HH
II 10, 1; Am. 69,2.
lysi-gull n. ‘beleuchtungs-
gold’, goldbleche zum licht-
spenden, Ls. pr. 11.
lysta (st) swv. gelüsten.
lystr adj. begierig, Br. 4, 6;
Am. 78, 3.
lyti n. makel (zu liötr).
la (got. lew) n. übel, unheil;
lopt 1-vi blandit unheil an-
gerichiet im weltenraum, Vsp.
25, 6 (indem den riesen ge-
walt über sonne u. mond ein-
geräumt wurde); sviga 1.
“verderben der zweige’, feuer,
Vsp. 52, 2.
Io-biandeen part. prt. "mü
unheil durchsetzt’,
geiränkt, Gör. 38, 7.
legi n. das sich-legen, von
wind und wogen, Alv. 22, 2,
lagia (gö) sw. etw. sich legen
lassen; gi, die meeres-
wellen, Rh. 43, 8; sorgir,
kummer (stillen), Rh. 44, 4;
legöi storminn, unpersönl
der sturm legte. sich, HH ER
gift
a CE
18, pr. 4; ähnl. Rm. 18
pr. 1; 1-z sich legen, Br. II
"2, pr: 6; b,5.
*»]e-giarn-liki n. unheil-
ierige gestalt(?), Vsp.35,3.
lekna (aö) swv. ärztlich be-
en heilen, Gör. II
39, 7.
lekning f. ärztliche behand-
lung, heilverfahren, Grp.
leknir m. arzt.
leknis-hond f. arzteshand,
heilgewandte hand, Sd.
leti n. pl. gebärden; mienen-
spiel u. bewegungen, Vsp.
18, 3; Grp. 38, 3. — S. lät,
läta.
adj. unheilkundig;
le-viss
beiw. Lokis, Hym. 37, 7;
“ Ls. 54, 7; der bösen stief-
mutter, Gg. 3, 2.
198 f. bewirtung, Vm. 8, 4; Fi.
3, 3 (zu laden).
logdomk — lagdi mer, s.
leggia.
log-fäkr m. ‘flutenrenner’;
boot, Hym. 27, 4.
loggra (aö) swv. schwänzeln.
logr (as. lagu) m. naß, flüssig-
keit, Alv. 34, 4; Sd. 8, 3;
13, 7; sonst: flut, meer.
wallen macht (kochen läßt)’,
kessel, Hym. 6, 2.
longom s. langr.
loskr adj. träge, unbrauchbar
(vom sklaven), Am. 61, 8.
lostr (as. lastar) m. schande;
‘ meö lostum logö (deinem
leben ist nicht) schande be-
schieden, Grp. 23, 1; viö lost
lagit (auch wenn es ihm)
. 'schande beschert, Fi. 47, 6
(der spruch hat keine bezie-
: kung zur handlung).
lee-giarn-liki—maör.
log-vellir m. “der das naß.
109
M.
4.mä (da; ahd. mäen =
mähen) swv. tilgen, abnut-
zen (von etw. vorstehendem
od. aufragenden; durativ-
successiv), Grm. 34, 9 (ab-
nagen, abfressen).
2. mä (mä-k, mä-k-at, mä-k-
a-k) s. mega.
maör(stamm: mann-;pl.menn,
Ak». 5, 8 meör; n.sg.mann
Vm. 55, I) m. mann, u.
zwar in der alten bedeutung,
die auch = ‘mensch’ u. =
‘menschengestaltiges wesen’
sein kann. Im letzten falle
sind die götter eingeschlossen,
so Hdl. 35, 6 (Heimdallr ist
gemeint), Skm. 7, 5; die
menschen heißen dann
mennzkir menn (Grm 31, 6
u. ö.; s. mennzkr). In Alv.
pass., Hrbl. 23, 7, Br. 17,
pr. 4 schließt menn, Grm.
41, 3 manna synir die götter,
riesen usw. aus. Die auch
sonst häufige bedeutung
‘mensch’ liegt insbesondere
vor bei verbindung mit nega-
tionen, die den sinn 'nie-
mand’ oder “man nicht’ er-
gibt: mann ne (Vm. 55) u.
engi maöÖr niemand; haldit
m. ä keri, man klebe nicht
am becher, Häv. 19, 1; seit
m. pik vega sähe man dich
nicht kämpfen, Fm. 7, 3;
kvadat mann ramman...,
sagte, niemand sei stark (der
nicht . . Hym. 28, 5;
ähnl. öfter; 2 menn fun-
giert ebenso: Fi. 9, 6; 11, 6;
x menn hann um sia = &
maör h. um ser, niemals
sieht man ihn, niemand. er-
blickt ihn je, Vm.:36, 6.
110
Auch in posiliven sätzen
sind m., meör zuweilen =
‘man’, ‘jemand’; so Hav.
8,5;9,5; Akv.5,8. Mannz
bl6ö menschenblut, Hlr. 2,
8; mannz tunga mensch-
liche sprache, Grp. 17, 5
(über nicht menschl. spra-
chen vgl. Alv. u. Fm. 327f.).
Statt substantivierten adj].
steht gern attributives + m.;
hann var hagastr m., er war
äußerst kunstfertig, Vke. pr.
16; mildir, froeknir menn,
die freigebigen u. kühnen,
Hav. 48, 1; Vsp. 41, 2 (s.
feigr); Grp. 7, 1u.ö. G. pl.
manna ergänzt den superl. u.
die begriffe ‘jeder’, “etwas,
‘nichts’, ‘was’: oflgastr m.
‘der mächtigste der männer’
(= “höchst mächtig’, elativ,
in prosa sehr beliebte form),
Hadl. 14, 2; ähnl. 15, 2;
Gör. 7 17, 3; manna
hverr ein jeder, Hav. 54, 2;
55, 2; 56, 2; m. nokkot
“irgend jemand unter den
menschen (mann od. weib)’,
Fi. 15, 4; vetr myndi
manna, nichts bliebe übrig
von der menschheit, Hrbl.
23, 7; hvat er pat manna,
was für ein menschl. wesen
ist das, Vm. 7, 1; Bdr. 5, 1.
Mit gen. des gefolgsherrn u.
„ in entspr. zusammenhängen
. bedeutet m. gefolgsmann:
buölungs monnom bana
den leuten des fürsten den
garaus machen, HHv. 26,
10; siau hundroö manna
700 mann, Gör. III 7, 1;
meö marga menn mit gro-
Bem gefolge, HH II 39 pr.2;
u. ö. Die bedeutung ehe-
maga—mäl.
mann liegt vor Rm. 11, 5;
HH». 25, 6; Rp. 15, 1.
maga g. pl., magar, g. sg. zu
MOgT.
magi m. magen, Hav.
magnn. kraft (ursprgl. iden-
tisch mit megin).
magr (rs) adj. mager, Hay.
mägr m. angeheirateter ver-
wandter, also schwiegersohn, _
schwager od. schwiegervater
(letzteres i. d. Edda höch-
siens Hdl. 20, 4 belegt).
mak-ligr (ahd. mahlih) adj.
angemessen, verdient, HH.
25, 6.
1. mäl (got. mapl, as. mahal)
n. 1. sprache, stimme, Ls.
57, 3; 59, 3; 61, 3; 63, 3;
manna mäl menschenstim-
men, Hav. 111, 6; mäl ok
manvit beredsamkeit und
verstand, Sd. 4, 4; Gg. 14, 4.
2. rede, worte jemds., HHv.
41, 4; Drk. 26, 4; 28, 4;
Hm. 9, 4; mzla mäl, worte
sprechen, Vkv. 37, 1; Od.
15, 2. 3. gespräch, Hrbl. 59,
1; Hav. 57,5; kveöia mäls,
beida mäla, um eine unter-
redung bitten, Grp., Skm.
4. verhandlung, beratung,
Drk. 14, 4; Bar. 1, 4; Gör.
11 24,8. 5. abmachung, ver-
trag, Vsp. 26, 7; Grp. 32, 6.
6. verhandlungsgegenstand,
sireitpunkt, Grm. pr. 23.
2. mäl (got. m&l, as. mäl) n.
urspr. etw. ‘ge EÄBER
markierter punkt; von den
daraus entwickelten bedeu-
tungen kommen vor 1. maß,
Hav. pe rn Haar
en faßt). 2. zeit Es
de richtige aueoni für
eiw.; mäl er at ec. inf., es
ist zeit elw. zu tun (ags. m&l
istö..., Beow. 316), Hav.
111,1; HH II 49, 1; Vsp.
14, 1; ähnl. Skm. 10, 2;
HH 11 21,5. 3. mahl, mahl-
zeit (zu bestimmier stunde),
Hüv. 37, 6 (für jede m.);
ef pyrpta-k at mälum-gi
mat, wenn ich zu den mahl-
zeiten keiner speise bedürfte,
Hav. 67, 3. 4. bestimmte
zeitstrecke, näml. 3 monate
od. 1 quartal, Häv. 60, 6.
Vgl. mäl-fär.
mala (möl) stv. mahlen; mo-
lom alsselan, "malen wir ihn
ganz glücklich’, malen wir
sein glück, Grt. ö, 2
mäl-fär adj. bunt von magi-
schen zeichen; beiwort des
. schwertes, Skm. 23, 2; 25, 2;
Sg. 4, 3. — Auch die ags. u.
die mhd. lit. kennen die meel,
mäl des schwertes.
‘ mälmr m. metall; skirr m.
das glänzende m., gold, Akv.;
Rinar ‚Rhein-metall,
gold, Sg.; Väla m., metall
der Welschen, gold, Hadl.;
m. hring-variör ‘ring-
‚geschmücktes erz’: schwert,
-mäl-rüm n. redezeit, Sg.
mäl-rünar f. pl. ‘rederunen’,
Sd. 12, 1 (durch geschicktes
reden vor gericht kann man
die blutige rache in sstt ver-
wandeln); gefa e-m m. e-m
abgeschabte runen, in speise
gemischt, zu essen geben, so
daß er ‘das reden bekommt’,
Gör. I 23, 8.
mälugr adj. mitteilsam, ge-
sprächsfreudig, Hav. 103, 4
(vgl. 57).
mäl-vinr m. ‘gesprächs-
mala—man-vel.
111
freund’, vom gefolgsherrn,
der leutselig "mit den leuten
redet’ (Gör. III 1, 7), Grt.'
8,3; vom gatten, Gör.I 20, 3.
41. man n. 1. mädchen, Hav.
92, 5; 102, 8; 162, 3 u. ö.
2. junge sklavin, HH II 4,
14; at m-i hafa als sklavin
od. sklavinnen halten, Grt.
1, 8; 16, 4; kollektiv auch
Am. 70, 5
2. mans. 1 muna, auchmuno.
mäna-salr m. “mondessaal’,
himmel, HH.
mäni m. mond.
man-kynni n. verkehr mit
Jungen weibern, weibl. um-
gang, Hrbl.
manna g. pl. zu maör.
mann-gi pron. niemand, kei-
ner; g. mannzkis rnieman-
des; mannzkis mogr nie-
mandes sohn, niemand, Hav.
146, 3.
mann-hattr adj. wobei men-
schenleben in gefahr sind
(von schwerem unwetter auf
see), HH II 18 pr. 2.
mann-kyn n. menschen--
geschlecht, HHe.
mann-likan n. menschenbild,
Vsp. 10, 5.
manni d. sg. zu maör.
mannz-kis s. mann-gi.
*manr adj. bemähnt(?), Akv.
29,2.
man-semi /. mannhaftigkeit,
Hal
mänaör (pl. mänoör) m.
monat.
*man-ungr adj. mädchen-
haft, Hav. 162, 3. — Vgl.
i6Ö-ungr.
man-vel f. list, die der zau-
berer gegenüber jungen wei-
bern anwendet, Hrbl. 20, 1.
112
man-vitn. menschenverstand,
d. h. verständnis für men-
schen u. welt, lebensklugheit;
hugöi at m-i, sarın auf eine
kluge tat, Am. 3, 2; af m-i,
mit verstand (klug, reich an
vorschlägen, wie sie war),
Am. 48, 5. — In der aschw.
schriftKununga styrilse wer-
den bokvit u. manvit ein-
ander gegenübergestellt.
mär m. möwe.
marg-dyrr adj. ‘vielteuer’,
hochherrlich, Br.
marg-fröör adj. vielseitig
unterrichtet, wahrhaft kun-
dig, Hav
margr er ‘mancher’; die
wirkl. bedeutung ist aber
‘viel’, nur daß m. auch in
singular. gebrauch das be-
zeichnen kann, was in gro-
Ber zahl vorhanden ist, ähnl.
wie nhd. manch, von dem es
sich jedoch dann immer noch
dadurch unterscheidet, daß
man svä margan mann, so
viele männer (Fm. 16, 6
app.), u. til mart, zu vieles,
sagen kann (Hav. 27, 6. 9;
Ls. 5,6; vgl. vel mart, recht
vieles, Häv. 54, 6; Fm. 12,
3; 14, 3) wie pluralisch svä
marga mogo, so viele bur-
schen (daß ich die gegen-
teilige erfahrung hätte ma-
chen können), Fm. 16, 6;
das verhältnis ist dasselbe
wie bei fär, fleiri, flestr,
deren singularische funk-
tion im nhd. überhaupt nicht
nachgebildet werden kann;
die wiedergabe durch “man-
ches’ empfiehlt sich am mei-
sten bei substantivischem ge-
brauch, zumal in sprich-
man-vit—mat-göör.
wortähnlichen sätzen wie
mehrmals in Hav., Fm. 24,_
5; Sd. 29, 6; mart ist über-
all mindestens ebensogut mit
‘vieles’ zu übersetzen: m. um
dvelr, vieles versäumt man,
Hav. 59, 5; morgo sinni
viele male, sehr 0 of ‚Hym. 9,
6; morg ero age augo,
zahlreich sind tages
en viele augen Per der
tag, Häv. 82, 4; 0ss morg
viele von uns (mann u. weıb),
Am. 17, 5. — Compar.
fleiri, superl. flestr, s. d.
*mar- ulm adj., entweder
“vielgolden’, d. i. reich mit
oe geschmückt (marggul-
inn), oder "meergolden’, d. it.
imgoldenen schein der abend-
röte über dem meere schwe-
bend, HHo. 26, 4.
margs- konarads. gen. vieler-
lei, Hdl. 24, 6.
mark n. merkmal; sagdi pat
m.ä,at..., nannte das als
merkmal des betreffenden,
daß ..., Grm. pr.; hafnar
m.landmarke, dıe einehafen-
einfahrt bezeichnet, HHv.
30, 4 (schäre von auffallen-
der gestalt, vgl. etwa. den
Mönch bei Helgoland; as:
markön siö, einen weg be-
zeichnen, Gen.).
marka (aö) swv. merkmale
schaffen, HH 46, 5 (wo.an
die von den Granmarsöhnen
geschlagenen wunden oder an
die von ihnen getürmten
leichenberge g: ei 8.
merkia. "
1. marr m. meer. j
2. marr (ahd. marh) m. . roß
(poetisch).
ae -göÖr adj, Pa 1
VRBERN .
F
—— u — Or mo — mm
mätkan— med,
mätkan, mätkar, mätka-
ri, mätki, mätkom: syn-
kopierte formen von mät-
tugr
mät-nidingr m. neidings-
hafter wirt, geizig mit dem
essen, Grm. pr.
matr (as. mat) m. speise; zu
essen; m. s& per meirr leiör,
speise sei dir mehr zuwider
2... Skm. 27, 5 (vgl. mhd.
masslaid, appetitlosigkeit,
Vintler 7972).
mättugr adj. mächtig’, d. h.
körperlich stark (u. daher zu
fürchten), aber auch sä inn
mätki munr, jene mächtige
leidenschaft, Häv. 94, 6.
med (gr. werk, as. mid) orts-
artikel, welche das eine als
ei dem andern od. bei, d.h.
zwischen anderen ruhig od.
bewegt sich befindend kenn-
zeichnet, also das zusammen,
das zubehör, die begleitung,
das zwischen, aber auch das
mittel ausdrückt; in der
mehrzahl der fälle = mit.
I. frei od. adverbial: Sf. 17
(brachte ihm das horn, sprach
aber dabei schmähungen
aus); Fm. 44, pr. 6 (belud
Grani damit). — II. prae-
nominal, meist mit dat., je-
doch mit (objekts)acc, immer,
sobald es sich um kriege-
risches gefolge handelt: her
kom Diööre meö priä
tego, Dietrich kam hierher
mit 30 mann, Gör. III 5, 2;
so öfter; dag. mit dat. bei
gewöhnl. begleitung, 2. b.
ek ek meÖ per ich fahre mit
dir (als braut), Dr. 13,9; auch
was jemd. am leibe oder in
der hand führt, steht teils im
Neckel, Edda, II.
113
acc., teils im dat.: roro m.
dorgar sinar ruderten aus
mit ihren angelgeräten, Grm.
r. 4; dag. m. hiälmom mit
Imen, m. gyltom kälki
mit vergoldetem becher, Akv.;
endlich steht koma m., zu
Jmd. (pl.) kommen, das meist
den dat. hat, zuweilen mit
acc. (des ziels), Häv. 27, 2;
Vm. 26,6; während die ent-
sprechenden ausdrücke mit
verben der ruhe ausnahms-
los dativisch sind: hvat er
m. äsom, was gibts bei den
asen, Vsp. 48; Drk. 7; m.
snotrom sitia bei klugen
sitzen, Haäv. 5; mäni heitir
m. monnom mond heißt er
bei den menschen, Alv.;
usw.; dat. sg.: m. hänom
var Bikki bei ihm lebte B.,
Ghv. pr. 7; mun ek una
aldri m. oölingi ich werde
mich nie wohl fühlen bei dem
fürsten (bei dir, Gunnar), Sg.
10, 8. — Zwischen, unter:
m. himins skautom zw, den
(4) himmelsenden, Hadl.;
Häv. 153, 5; Vm. 15, 5;
16, 2; Hrbl. 25, 2 (unter die
asen verteilen); Ls. 22, 3
(die siege — eigtl. totschläge
— unter die männer. ver-
teilen); 46, 3 (entspr., vom
aufseher des gelages); 38, 3
(zwischen zweien gutes. ein- .
vernehmen schaffen); Sd.
29,2; HH II 34, 7; Grm.
48, 7 (s. folk); Akv. 10, 4
(zwischen, in den händen der
muündschenken). — Entlang
IE Bro häufig): Rh. pr. 2;
HHv. 9,5. — “Versehen mit’
ist der sinn Br. 17,2; Hdl.
13, 8 (jene sippe galt dafür,
114 medal—megin-dömar.
lauter “übermänner’ hervor-
gebracht zu haben). — Nebst
(und): Sg. 44, 5; Grp. 17,7
(2.1w1).2.Br. 18,0, 7.
medal n. zwischenraum, zwi-
schenstück (vom adj. ahd.
metal "medius’); nur in der
verbindung äm. dazwischen;
c. gen. zwischen, Vsp. 26, 8
(die zwischen ihnen aus-
getauscht worden waren); Br.
9, 4; Sg. 4, 4.
medal-kafli m. schwerigriff
(das stück zw. knauf und
parierstange).
meöal-snotr adj. mittelklug,
Haäv. 54, 1; 55, 1; 56, 1.
medan A. adv. (= got. mip-
pan), inzwischen, Hrbl. (pä
m. damals unterdessen), Ls.
65, pr. 7. 2. conj. (= got.
mippanei), während, so-
lange; m. ek liföak solange
ich lebte, Sg. 57,6; m.iond
hixta während es in der
luftröhre röchelte (= sodaß
auf der stelle der tod eintrat),
Am. 41, 4; usw.
meör s. maör.
mega (mätta; ahd. magan)
können, vermögen; ursprgl.
nur im sinne der innern
kraft od. fähigkeit, so in der
Edda meist: peygi Guörün
gräta mätti u. doch konnte
G. nicht weinen, Gör. I; Br.
4, 5; Hm. 22, 7; Gör. II 8,
ö; Ls. pr. 14 u. die aus-
drücke m. mikit große kraft
haben (Fm. 1, pr. 2), m.
litt krajtlos sein (Vsp. 17,6)
belegen es bes. klar. Vie. 41,
8. 10 drückt die parallele
kunnak-mättak die steige-
. rung aus vom “ich wußte od.
verstand nicht widerstand zu
leisten’ zum “mir fehlie die
innere kraft zum wider-
stand’. Am. 56, 2. 4 dag.
stehn einander gegenüber “ich
kann es nicht leugnen’ (weil
es die wahrheit ist) u. “es ist
mir nicht vergönnt, mich
dessen zu erfreuen’ (mä-k-
a-k: knä-k-a; s. Ka ei
opt. megi-t, möge nicht, Gg.
12, 5, u. ti er, möchtet
ihr, Rp. 47, 5, bedeuten
genau: “möge sie nicht, bzw.
möchtet ihr die kraft ha-
ben... ... — In jüngeren
texten (Am., Od., An Fi.)
findet sich neben alten
die funktion — knä (die
äußere möglichkeit haben):
nü erom sväa särir, at pü
mätt siälfr valda jetzt sind
wir so wund, daß du freie
hand hast, Am. 60, 8; siä
ek pat mattak möchte ich
(dank eurer tüchtigkeit) des
anblicks teilhaftig werden,
Am. 58, 7; Hym.4,1; Od. |
32, 7; Fi. 43, 3; vgl. de
F-variante zu Hlr. 12, 5, die
den sinn (wir lagen so weit
von einander entfernt, daß..)
nicht verändert.
#
megi .d. sg. zu mogr.
megin (as. megin) n. kraft,
stärke; hiors m., Fm. 30, 2,
istdie zauberkraftdesschwer-
tes; vgl. iardar m. Hap. 137,
6; Gör. II 21, 6 app.; Hal. |
38, 2; Sd. 5, 3 bezieht sich
auf die zauberkraft des tran-
kes. S. magn. .
megin-dömar m. pl. große
dinge, Vsp. 60, 6 (gemeint
ist das schöpfungswerk der
asen nebst den andern ereig-
nissen der urzeit).
megin-fiall—meiri.
megin-fialln. weites gebirgs-
„ HH».
megin-giardar f. pl. kraft-
gürtel (des Thor), Br. I 6,
7. 3
a -hyggior f. pl. großer
verstand (der größer ıst als
der Gunnars?), Grp. 39, 4.
megin-ligr adj. kraftvoll; von
' eiden, denen man besondere
kraft verliehen hat durch
nachdrucksvolle fluchformeln
(vgl. eidar bita), Vsp. 26, 7.
megın-rünar f. pl. eine un-
bekannte art runen, die sich
durch größe od. besondere
magische bedeuisamkeit aus-
gezeichnet haben muß (wie
gewisse geheimrunen, 2. b.
auf dem Röker stein), Sd.
19, 4.
megin-tirr m. ‘große aus-
zeichnung’ (ein zauberhaftes
ingrediens, welches den, der
den irank sich einverleibt,
erfolgreich auf den weg hohen
ruhmes treibt, wie das in-
ediens megin od. magn
ihm kraft verleiht), Sd. 5, 4.
.megin-verk (ags. megen-
a) n. pl. große arbeit,
Tt.
megin-parfar/f. pl. große not,
Rm.
megom, in der verbindung
rg m. u. ollom m., seite,
zw. seiten (auf der andern
seite, von allen seiten), Hrbl.
pr. 2, Ge. 7, 5.
meiömar (vgl. got. maipms) f.
pl. kleinode, Kosbirkeiten.
meiör m. 1. baum; hrafn at
meiöi der rabe auf dem
baum, Br. 5, 3; von der
mistel Vsp. 32, 1: bäum-
chen. 2. gr. od. kl. baum-
115
stamm im menschl.gebrauch:
galgen, Hm. 17,4; das holz,
woraus ein webebaum ge-
schnitzt wird, Rh. 15, 2 (vgl.
ahd. wollameit colus).
mein (ahd. mein, vgl. nhd.
meineid) n. urheil, unheil-
wirkende kraft; letzteres in
der verbindung mit blanda
(Ls. 3, 6; 32, 3; 56, 3), ogl.
Grm. 16, 5; ähnl. Häv. 151,
6 (s. eta); m-s um Iystir be-
gierig das unheil (die untat)
zu verüben, Br. 4, 6.
meina (ad) swv. e-m etw. ver-
derben, ihn an etw. hindern,
Sg. 44, 7.
mein-blandinn part. prt.
‘mit mein (zauberischem un-
heilstoff) vermischt’, Sd. 8, 6.
Vgl. mein u. as. menu gi-
mengid, das Gen. 127 von
menschen gesagt wird wie
meini blandin in Ls. von
Freyia u. Beyla.
*mein-kräka f. ‘unheils-
krähe’, lästermaul, Ls.43, 5.
*mein-stafir m. pl. worte, die
til meins (zum schaden od.
tor für jemd.) gesprochen
werden; böse worte, Ls.28, 3.
mein-svari adj. meineidig,
Vsp. 39, 3 (eigtl. wer sich til
meins schwört).
mein-tregi m. kummer wegen
eines verübten mein; reue,
Grp. 34, 7.
meiri adj. comp. größer, im
anschaulichen u. übertrage-
nen sinne, sodaß es auch
‘mehr’ ausdrückt: Häv. 74,
75. (Br IIa8y pr. 2% m:
migör (mehr met, Drk. 25, 7)
ist eigtl. “ein größeres met-
quantum’, entsprechend silfr,
Am. 95,6; möör, Am. 13,5.
116
meirr adv. comp. 1. mehr, in
höherem grade; m. manna
mehr menschen, Bdr. 14, 3
(so komme kein anderer
mensch zu mir bis zum rag-
narök; I. 14, 7 unz od.
aör). 2. danach, dann, Vm.
41, 6; Akv. 28, 3; Rb.
17 3. ferner, "noch, Sg.
dr 3; Rp. 43, 5; mit gen.
Grp. 18, 7 (was wird sich in
meinem leben ferner ereig-
nen). A. später, Ghv. 8, 3(?).
meiss m. heringskorb, Hrbl.
meita (tta; ahd. meizan ste.)
swv. beschneiden, Akv.
meldr (rs) m. das. mahlen.
möl-dropi m. ‘gebißtropfen’,
schaum, Vm. (mel = ags.
midl, frenum vel lupatum).
mel- -greypr adj. beiwort der
eh in der Akv.; gebiß-
*me&li, af adv. mit der zeit, über
kurz oder lang (?), Sg. 44, 9.
melta (lt) swo. verdauen, Ak.
men (as. -meni) n. halsband
(metallener frauenschmuck);
m-iom gofug mit halsbän-
dern prangend, Hal. 13, 2;
Sg. 67, 4;. mork m-ia land,
auf dem glänzende hals-
bänder liegen (wie Hrölfr
kraki solche auf das Fyris-
feld streute)’, kenning. für
die ringbehängte Brynhild,
die ihre schätze verteilt, Sg.
‚93; m. Brisinga .das
sagenberühmte halsband der
Br. (ein. zwergengeschlechts),
Freyias besitztum, Drk.; m.
pl., kleinode, schätze, Vhov.;
Akv.
mengi n. "menge’, d. i. große
menschenmenge, heerschar.
'menn.n. a. pl. zu maör.
meirr—mey.
menskr (got. mannisks) adj.
menschlich, Grm.; Sd. ;
men- skogul Ja die Skögul
(walkyrie) mit den hals-
bändern’: die stattliche für-
stiin mit reichem _brust-
schmuck, Sg. 40, 4.
men- vorör m. "“hüter ‚der
schätze’, fürst, Akv. . .,
mergrm. (knochen)mark; mer-
Bi smara in kleinere stücke
als mark, d. h. auch das
mark noch zerstückelnd, .Ls.
‚4.
merki n. 1. zeichen denkmal
(= mark), Arbl. 19,, 6.
2. banner, Sd. pr. 4.
merkia (kp) swv. 1. als zei-
chen anbringen, einritizen,
Sd. 7, 6. 2. mit wappen-
artigen zeichen od. zieraten
versehen, Rh. 31, 2. 3. merk-
male schaffen, an den tag
legen, HH II 24, 5 (= mar-
ka, s.
mestr (ahd. meist) adj. superl.
der größte, im anschaulichen
u. übertragenen sinne; ela-
tivisch in inn mesti. ‚her-
maör ein sehr großer krie-
ger; in mestalygi dieoffen-
arste lüge; inn he-
gomi offe undigste
schwindel; allra & mest ein
fluß so groß wie wenige;
mest at vita eine wichtige
nachricht, Hrbl. 5, 3.— ı
mest am "meisten, am stärk-
Fr Am. 12,1; sehr heftig,
3,1
meta (mat) stv. messen; schick-
salhaft bestimmen, sd. 20,6.
mettr part. prt. satt, Hi.
61, % Rm. 25, 3.
mey a. sg., meyiarg.sg. ‚meyio
d. sg., meyia g. pl. zu mar.
» niall-hvitrmillom. 117
miall- hvitr adj. weiß wie
frisch gefallener schnee,
schneeig, Alw. 7,6. S. mioll.
miö-garör m. Midgard; die
„welt; in der en und
miögardi ° in M., ‘am '
fuße von M.,
miögarz veurr
von M.
das wort eigtl. die umzäu-
“verteidiger
nung od. den ringwall der |
welt.
miö-garz-ormr m. midgard-,
weltschlange.
miöla (ad) swv. in der mitte
teilen; daher 1.
. durch den "leib Aöihen, Sg.
47,7. 2. zerbrechen (u. ver-
_ teilen); m. gull goldene
“ ringe verleilen (gewohnheit
des rk von jugend an),
" Ak. 3
miör (or idji, lat. medius)
u. RN 1 duch
(Thor) bezeichnet '
jem. mitten |
adj. in der mitte, fungiert :
wie medius; m. dagr mit-
J i flota "midiom, mitten
m de flotte (auf dem mittel-
"sten u. größten schiff in der
front r schiffe); orts-
genetive: miöra garda mit-
ten im hof; m. fletia mitten
„auf die bühne; m. skutla
“mitten auf den tisch; miö-
“rar brautar in der mitte des
' weges; miörar rekkio, mit-
ten ins bett.
miga (me) stv. wasser lassen
(lat. mingere), Ls. 34, 6.
mikill adj. groß, im’ anschau-
lichen u. übertragenen ns
ar wie im nhd.;
‚wird das nir. mikit, anch
« _adverbial (sehr, HHov. 30,
pr. 3) u.'im sinne von “viel
. gebraucht: mega mikit viel
“ vermögen, Fm. 1 pr. 2; mi-
kils er & mann hvern vant
er manvits er viel fehlt
jedem, dem verstand fehlt,
Hm. 27, 3; vilgi mikils
“ vald gewalt‘ über gar vieles,
Hrbl. 25, 3;; mikils ti snem-
ma piel zu rüh, Hav. 66, 1;
miklo ertu hnugginn um
großes bist du gekommen,
Grm. 51, 3; dag. myklo
betri viel besser, scemra
myklo : weit: geziemender,
usw.; auch beim superl.:
myklo fegrsta bei weitem
die schönste;: m. mest bei
EN die größte (schar, HH
50, 9
9):
mildingr m. “jreigebiger
mann’, fürs (HH 26, 3
sind die unterfürsten H elgis
emeint).
mildr adj. ‘mild’; von män-
nern: freigebig; m. mins
matar freigebig mit s deise,
gastfreundlich, Fi. 4, My
frauen: hilfreich, Od.
Hir. 2, 7 (ironisch).
milli n. zwischenraum (miöli,
zu medal); nur in adverb.
u. praepos. gebrauch: par ä
m. ‘dort im zwischenraum’,
dazwischen, HH 4, 4; gan-
ga pess ä m. dazwischen
treten, Sg. 5, 7; okkar im.
“im zwischenraum unser bei-
der’, zwischen uns, Sg. 68,1;
| m. sin zwischen sich, Br.
- IIl,pr. 3; &m. peira zwi-
"schen ihnen, HH II pr. 6;
auch bloßes m. (erstarrter d.
s3.). bedeutet zwischen (Grm.
2 u.:6.) u. dazwischen
"(Am.: 42,4; 97, 6: s. bera).
millom (erstarrter d. pl. von
milli) praep.c. gen. zwischen,
Am. 85, 8; Grm. 2, 2 app.
118
miniar f. pl. erinnerung, Sg.
minn pron. poss. mein.
minna (nt) swv. erinnern, Am.
81, 4; unpersönl. mit gen.
der sache, Grp. 45, 1; m-z
sich erinnern, mit gen. od. ä
c. acc., Vsp. 60, 5 u. ö.
minni adj. compar. kleiner,
geringer; meirı ok m. große
und kleine, mächtige und
unbedeutende, Vsp. 1, 3; -
minna n. weniger, Am. 64, 5
(s. fyrir); dag. gull ok m.
pvi gold und minderes me-
tall, Sg. 49, 3.
minnigr adj. von gutem ge-
dächtnis, Hav. 103, 4.
minnis-veig f. “‘gedächtnis-
trank’, gedächtnisstärkender
rauschtrank, Sd. 2 pr. 2.
minnis-ol f. “gedächtnisbier’,
Hdl. 45, 1; vgl. minnis-
veig.
U SPInREEDr. Sl. schlank-
fingrig, Rp. 39, 6.
mislk '% milch.
miör adj. schmal, schlank
(nebenform mer, Vsp. 52, 2
Ir DER ERT
*miskor-blindi m. (Hym.
2, 4) ist unerklärt; mogr
m-a muß jedoch ‘riese’ be-
deuten.
miskunn-lauss ad).
schonung, Grt. 16, 3.
missa (st) swv. ‘missen’, ver-
lieren (e-s); unpersönl. ef
Gunnars missir wenn G.
draufgeht, Akv. 11, 4; mis-
sir pö störom man leidet
doch große verluste (es geht
trotzdem schief), Am. 35, 6.
missir m. verlust, Am. 100, 8
(schlechter tausch).
miss-eri n. halbjahr (= 2
mäl, s. mäl).
ohne
miniar—möör.
mis-svefni n. abwechselnder
schlaf; m. mikit miok -
kl wechselschlaf, Fi.
16, 1
mistil-teinn (ags. mistel-
tän) m. mistel, Vsp. 31, 8.
mitt nir. zu minn mein.
migöÖr (ahd. metu) m. met.
*migö-rann (ags. meodu-
xrn) n. ‘methaus’; bez. der
königshalle, Akv.
miok ad». sehr; steht hinter
verben (außer im nebensatz,,
Akv. 23, 7) u. dreisilbigen.
adjj. (2. b. amätkar m., Vsp.
8, 7), aber vor adv. und
kürzeren adjj. (z. b. m. fagr,
Vsp. 31, 7; m. em ek
gifrom gramastr sehr feind-
lich bin ich den unholdinnen,
HHv. 15, 3; m. sialdan,
Am. 81, 1); Hm. 14, 71.
harömöögan (haröügdan)
m.?— Comp. meirr, superl.
mest, s.d.
mi 2 f. frisch gefallener schnee,
'b- 29, 8
miot (ags. meoto, Beow. 489?)
n. pl. maß, re maß,
Hüäv. 60, 3
miotuör (ags. meotud, as.
metod) m. schicksalsmacht,
schicksal, Sg. 71, 3; Od. 16,
8; Fi. 22, 6 (l. hans? das
ist sein schicksal, seine be-
stimmung unier den men-
a: weltuntergang, Vsp.
*migt-viör m. “maßbaum’;
unerklärte bezeichnung der
weltesche, Vsp. 2,7.
mööda f. fluß, Fm. 15, 6.
möö-akarn n. “mut-ecker’
herz (skaldisch), HH.
modir f. mutter.
4. möÖr m. erregte od. ge-
—_— nn. —
—- ..
a
hobene seelenverfassung, er-
regung; af mödi störom
aus großer seele (ex magni-
iudine animi), Akv. 9, 8; af
mööi zornig, .‚Vsp. 56, 5;
prunginn mööi übervoll von
entrüstung, Vsp. 26, 2; eine
dauernde eigenschaft bezeich-
net m. Rm. 13, 5 u. Ghv. 3,
7: mut, adel der seele.
2. möör adj. müde, Häv. 23,
4: Od. 15, 4; HH 42, 5.
mödi, af, Fi. 21, 4, ist un-
erklärt.
möö-tregi m.
licher kummer.
möödugr adj.in heftiger gemüts-
bewegung; daher 1. wild,
erregi; vom riesen, der i
iotunmööi ist, Hym. 5, 6;
21, 2; von dem festlich be-
rauschten Atli, Akv. 36, 5;
von dem leidenschaftlich
nach der gattin verlangenden
Sigurd, Ghv. 19, 6. 2. krie-
gerisch gehoben, mutig, Br.
18, 3; Ghv. 7, 7. 3. von
trauer überwältigt, schmerz-
beiäubt, Gör. I 5, 3; 11, 3;
übertragen Ghv. 9, 7.
mööur-brööir m. mutter-
bruder, oheim, Grp.
möödur-faödir m. muttervater,
großvater, HHv., Hal.
mööur-lauss adj. mutterlos,
Fm. 2, 3.
mold (ahd. molta) f. erde; til
m-ar komin in die grube
gefahren, Gg. 2, 5; auch
sonst hat das wort gemein-
germ. gern eine beziehung
auf tod od. leben.
mold-vegr (ags. mold-weg)
m. “erdenweg’, d. i. erd-
boden, erde, Od.
mold-pinurr m. ‘erdumspan-
leidenschaft-
möör—muna. 119
ner’, die welischlange, Vsp.
60, 3.
mölka (ad) swv. melken; als
weiber- od. gar sklavinnen-
tätigkeit männern nach-
gesagt, Ls. 23,6; HH 43, 4.
morö n. mord, d. i. schimpf-
licher tötungsakt; vgl. vig.
(Brynhilds selbsttötung), Sg.
morö-for f. ‘mordfahrt.
morö-giarn adj. mordlustig,
Hym.
morÖ-vargr m. "mordwolf’,
mörder, Vsp. Vgl. vegandi.
morgin-dogg f. morgentau,
Vm. 45, 4.
morginn m. der morgen; sofa
um morgin den morgen ver-
schlafen, Hav. 59, 5; snem-
ma of morgin früh am
morgen, Vkv. pr. 6; er at
morni komr wenn der mor-
en kommt (unpersönl.),
av. 23, 5.
morgon, nur i. d. verbin-
dungen & m. und i m., heute
morgen; g&r & m., gestern
morgen.
*morn f. auszehrung, schwind-
sucht(?), Skm. 31, 5.
morna (aö) swv. hinschwin-
den , vermodern (2), Od. 32,4;
verzehren (?), Skm. 31, 5.
m.öt (as. möt. ın mötsandi “ein
reihenianz’, ags. gemöt) n.
begegnung, zusammenstoß;
in der Edda nur als adv. u.
präp., dat. möti, i möti ent-
gegen, Gg. 3, 6; acc. par i
möt dagegen, Sd. 4 pr. 11.
mun s. muno.
41. muna (nöa; gol. munan,
munaida)sicherinnern (e-t);
pau er fremst um man, so-
weit meine erinnerung hin-
aufreicht, Vsp. 1,8; er sina
120 müuna—muno.
“ malgi ne man-at sodaß er
sein eigenes geschwätz ver-
. gißt, Ls. 47, 6; svät hann
oll muni orö sodaß er sich
jedes wortes entsinne, Hdl.
45, 3. 1. 3 sg. prs. ind.
lauten man, 2 sg. mant (pgl.
got. ga-man).
2. muna (ad) swev. gelüsten,
unpers., Rm. 15, 6.
munar-heimr m. welt. der
liebe, HH. 1, 4 (= welt).
mund (as. mund) f. hand; d.
mund mit der hand, Vsp.
55, 6; m-a baugr arm-
ring(?), Hrbl. 42, 1.
mundr m. ‘mahlschatz’, d. i.
die vom bräutigam zu zah-
lende summe.
mun-gät.n. bier, Br. II 5, 5.
munn-laug f. “handbad’
(mund-), waschschüssel, Ls.
65 pr.
munnr m. mund; at munnz
radı nach des mundes ent-
scheidung, wie es dir in den
mund kommt, Hrbl. 49, 1;
munni hafa im maule hal-
ten, Am. 17, 5 (s. hafa);
rata m. (beißender) mund,
zähne, des bohrers, Häv.
1
muno (munda) hilfsverb mit
u. ohne infin., werden,
sowohl zum ausdruck des
bevorstehenden (futurum) als
‘des bloß vermuteten; grund-
bedeutung ‘wollen’, “im be-
griff sein’; daher mundo
einheriar beriaz, die einh.
wollten (waren im begriff)
".. sich (zu) schlagen, Ha 38,
‘ 5; ebenso mundir (nicht:
. myndir!), Ls. 32, 6; Ghe.
4, 3;_Hm. 6, 3 (schwerlich
gedachtest du‘... ..); mundi
(nicht: myndi!), Gör. I 2, 8;
. opt. mynda ich würde:
ek m. pik i hel drepa ich
würde dich totschlagen, Hrbl.
27, 2; m. ek fleira ich
würde mehr (sagen), Sg. 71,
2; pat myndi pä piöökunt
vera das würde da weit-
bekannt geworden sein, Sg
37, 7; svaraöi at hann
myndi (nicht: mundi) fa
liö Helga er antwortete, er
würde (werde) dem H.mann-
schaft stellen, HHv. 11, pr.
1; hennar myndod it hefna
leita sie würdet ihr zu rä-
chen suchen, Ghv. 3, 5;
heima letia ek mynda He-
riafoör daheim festhalten
würde ich H. (wenn das
möglich wäre), Vm. 2, 2;
lifna mynda (nicht: mun-
da!) ek nü kiösa, er liönir
ero, ok kntta ek per p6 i
faömi felaz ins leben zau-
bern würde ich jetzt die ab-
geschiedenen, könnte ich
dann doch dir im arme
ruhen, HH II 29, 4, usw.
Opt. prs. (muna, mynir,
myni) steht gern im neben-
satz abhängig von hygg ek
ich meine: ekki hygg ek
okkr vera ülfa doemi, at vit
mynim siälfir um sakaz
wır werden doch nicht es den
wölfen gleichtun, unter uns
selber streit anzufangen, Hm.
29, 3; ferner in dir. rhetor.
frage, welche verneinung
herausfordert: hvi mynim
hör vilia heyra & pa skrak-
ton wie werden wir ‘hören
wollen auf dies gewinsel,
Am. 64,7; were
bedeutend müt dem ind. prs.
' munr.
in derselben funktion: hvat
muntu vinna viö Hüna
harmbrogöom, was wirst du
ausrichten gegen der Hun-
nen kriegslisten, Akv. 15, 6;
hve mun iarpskammr okkr
fultingia, wie wird (mag)
_ der braune knirps uns hel-
fen, Hm. 12, 3. Der abh.
infin. durch part. ersetzt:
. mundu. bundinn du wirst
gebunden werden, Ls. 41, 1;
pat mun viti kallaör das
wird v. (fanal) heißen, Grt.
19, 4; saman muno brul-
laup bxÖdi drukkin zu-
sammen gefeiert werden beide
hochzeiten werden, Grp. 43,
1; hon vissi pat, at veginn
myndi (nicht: mundi!) Sigr-
linnar sonr sie wußte es,
daß erschlagen werden würde
Sieglinds sohn, HHv. 35, 5;
so öfter; ähnl. sätt munoö
it Guörün du wirst dich
mit G. aussöhnen, Sg: 54, 1;
sonstiges fehlen des inf.:
mun hregg austan es wırd
eine bö von osten kommen,
Am. 18, 4; & muno per
iörar du wirst es bereuen,
Am. 69, 3; mart er miok
gliklikt at munim skamm-
eir es sieht wahrhaftig
fast so aus, als würden wir
kurzlebig sein, Am. 29, 5
(vgl. oben über hygg ek); pä
. mun ä hefndom harma
' minna da wird man mit
* racheakten beschäftigt sein,
‘ da wird rache genommen,
"für mein leid, Sg. 41, 5;
. mikil myndi tt iotna, ef
‘allir liföi groß würde die
"riesenbrut sein, wenn alle
am leben geblieben wären,
121
Hrbl. 23, 5;. vetr myndi
manna kein menschliches
wesen gäbe es noch, Hrbl. 23,
9; usw. — Formen: ind.
prs. sg. meist mun, selten
(Gör. I, Bdr., Hdl.) man
(vgl. muna); 2 sg. munt,
mit enklit. pron. mundu
(= munt Öu), muntu (=
munt pu), mundo (so durch-
weg in der festen strophen-
einleitung Hav. 112/f.; man
hüte sich vor der verwechs-
lung mit der 3 pl. prt.!),
vereinzelt munÖu; mit pron.
+ neg. munattu (= munat-
pu), munat pü, mana pü
(alle mit dissimilatorischem
schwund des überflüssig ge-
wordenen endungs-t); die
pluralendungen des opt.
prt. sind. die indikati-
vischen: myndod, myndo
(myndi HH 28, 6 ist 3 sg.,
nach brim konstruiert, das
mit biorg eine altüberlieferte
einheit bildete, vgl. Grm.
38, 4).
. munr (got. muns, ags. my-
ne, vgl. as. muni-lik) m. lust,
im doppelten sinne des lust-
habens zu etw. und an etw.,
daher 1. verlangen, wunsch;
2. freude, genuß, wunsch-
erfüllung; das verlangen ist
meist liebessehnsucht: sä inn
mätki m., Häv. 94, 6 (s.
mättugr); viö munom vin-
na gegen unsere liebe an-
‘kämpfen, Od. 22, 6; maör
hverr lifir at munom sinum
jeder mensch lebt seiner liebe
(oder: für seine liebschaften,
leidenschaften), Od. 34, 6;
langir ro manna munir
* (aber) langdauernd ist (auch)
122
der menschen liebessehnen,
Gg. 4, 3; Skm. 5, 1; Fi. 50,
3; älfroöull Iysir ... . peygi
at minom munom die sonne
leuchtet . . ., doch nicht
meiner liebe (so daß diese
dadurch reif würde, erfül-
lung fände), Skm. 4, 6; at
binom munom zu deiner
freude (sodaß dir dadurch
ein wunsch erfüllt würde),
Skm. 35, 9; at minom m.
zu meiner freude (sodaß ich
dies wünschte), Skm. 39, 10;
at mannzkis m. nach keines
menschen wunsch, Skm. 20,
3; 24, 3; at minom m.
nach meinem wunsch, Skm.
26, 3 (der dichter von Skm.
spielt mit dem begriff); vt-
tak mins munar harrte
meines genusses, Haäv. 96, 3;
standit per mein fyr mu-
nom kein übel hindere dich
an deiner liebe erfüllung,
Gg. 15, 3; at mun flagöi
zur freude der hexe (deren
böser wunsch dadurch er-
füllt wird), Hm. 15, 4; hvat
pü ärnaöir pins eöa mins
munar wieviel du erreicht
hast von. deinem od. meinem
wunsch (unserer wünsche ge-
währung), Skm. 40, 6; lek
mer i mun ‘es spielte mir
ins gelüst’, kitzelte mein ge-
lüst, gelüstete mich, Sg. 38,
3; freude (ohne ücksicht
auf ihr ersehntsein), HH II
46, 4 (lebensgenuß); Gör. I
8, 8; munar striö beein-
trächtigung der freude, be-
trübnis, Sg. 37, 8; at muni
räta, Bdr. 12, 6, scheint zu
edeuten “ihren wünschen
nachweinen’ (muni acc. pl.,
munr—myrkr.
s. 2. at), also: ihre toten ge-
liebten beweinen, u. dies
muß sich auf Balders tod
u. leichenzug übers meer
beziehen.
2. munr m. unterschied (z. b.
manna m., wertunterschied
der männer); in d. Edda
nur Am. 47, 8: mun fleira
“um einen (merkbaren) unter-
schied mehr’, noch mehr.
mun-räö.n. ‘beschluß d. wun-
sches’,
HH II 16, 8.
munuö (munoö) f. (= mun-
hugd) liebe (eigtl. sinnen auf,
od. verlangen nach, liebes-
genuß); pars m. deilir wo
liebe im spiel ist, Od. 24, 4;
fliöz m. eines weibes liebe,
Hi. 79, 35; HH 54
scheint die bedeutung ‘lieb-
ling’ (der neugeborene Helgi)
vorzuliegen.
myklo um großes, bei weitem;
d. sg. nir. zu mikill.
mylinn m. name des mondes
bei den göttern nach Alv.
myni, mynir 3. 2. sg. opt.
prs. zu muno.
mynni n. mündung, ausgang
(einer bucht), HHv.
myröa (rö) swv.ermorden, d.h. :
in schimpflicher weise heim-
lich töten, Am. 57, 4; Gh.
5, 4. Vgl. morö.
1. myrkr (rs) n. dunkel, Hav.
82, 3.
2. myrkr adj. dunkel; myrk-
van viö den dunkeln wald,
Vko. 3,8 (= myrkviö 1, 2);
Od. 25, 3; Rh. 37, 2; myrk-
van vafrloga die düstere
waberlohe, Skm. 8, 2; 9, 2
(od. ist v. 3 verderbt aus viö
ok vafrloga?); myrkt er
lieblingsratschluß,
uti
Skm. 1
myrk- "ion 5, “dunkelreiterin’,
hexe (da’sie bei nacht durch
die luft reitet), Hrbl.
myrkvi m. dichter nebel, Br.
II2 pr.
en ists finster,
myrkviör m. dunkelwald,
Vkv. 1,2; ogl. ie kviör u.
“Miriquidui’ bei Dietmar v.
ar 1 ma
myrr f. moor; a. sg. myri,
Gör. III
*m ae- fingr adj. MEERE"
rig(?), Hm. 22, 3
need h, ‚gerschwögerung, ehe,
3; coll. schwäger-
sch, Dame, ‚Sg. 18, 8;
- 1 (in eine mächtige
in, heiratete ich
hinein); Hal. 20, 5.
magin. verschwägerung, Alv.
Vgl. mägr, magÖ.
mzkir (got.mekeis) m.schwert.
‚„mazla (lt; got. mapljan, as.
mahlian) swv. 1. absol. spre-
chen (im sinne von 1 mäl 1,
spezieller als kveöa 1, das
* auch unartikulierte laute
meinen kann); m. tekr be-
I;m, zu sprechen, Grp. 16,
m.nemegoÖ seid sprach-
los, Ls. 7, 3; igöor maelto
meisen sprachen in worten,
Fm. 39, pr. 3; malir Ödinn
vid Mims hofud man hört
O. zu M. h. sprechen (den
tonfall, aber nicht den sinn),
Kup. 46, 7; m-z fyrir vor
hin 'sprechen, Vm. 9, 2;
m-z um darüber mit sich
selber sprechen, Sg. 6, 4;
ordoom m. e-n e-n mit
- worten anreden, Vm. 4, 6.
2. reden, sagen; mit obj. od.
sonstiger bestimmung, die
myrk-ridßa— meer.
123
sich auf den inhalt des ge-
sagten beziehen; : m. fagrt
schöne worte machen; m.
satt die wahrheit sagen über
e-n; m. bert offen spre-
chen; m. teiti frohe reden
führen; m. miklar firnar
frevelhafte reden führen; m
pat das aussprechen; häu-
fig, bes. i. d. prosen, m. vor
indir. od. dir. rede; m. fyrir
wünschend voraussagen, vor-
herbestimmen (durch zauber-
kräftigen spruch od. “segen’)
Am. 34, 5. 3. durch vertr
sich verschaffen (vgl. 1 le;
ahd. gimahalen verloben, u
nhd. vermählen), Hav. 98, 3
(ironischer euphemismus).
malgi f. geschwätz, Ls. 47, 6
(s. 1 muna).
mzlIska f. beredsamkeit, Hdl.
3, 3; Grp. 39, 3 (vgl. 17).
meer (got. mawi) f. 1. mädchen,
Hav. 96, B3 102, 1; Hrbl.
30, 6; u. 2. m magd, HH
II4,3; Vo. 22,5; Gör. II
26, 1 (sklavinnen). 3. toch-
ter, Ls. 26, 2; 34, 4; Skm.
12,..05. Hay. 197,1: HH:
18, 2;..19,.5;5,.21 18,110;
17,1; 5g.63,7; Vsp. 8,6;
Vm. 49,3; Rp. 39,5; Hal.
35, 7; Grt. 10, 6; 21,2.
4. gattin, geliebte, Vsp. 25, 8
(Freyia). 5. jungfrau, jun-
ges weib überhaupt, HH
9,3; I151,7; Gör. 116, 8;
Sg. 15, 7; Gör. III 11, 5;
Hdl. 1, 1; an mehreren
stellen kann man schwanken,
ob diese bedeutung oder die
bedeutung 1 vorliegt; m.
meyia ‘weib der weiber”,
allerwelisweib, riesenweib,
Hadl.1,1; “maid der maide’,
124
glücklichste u. daher stol-
ag der 12 kun Min Gör. II
sveinn
wur * (allenschrifil märiz, as.
märi) adj. berühmt; an eini-
gen stellen trefflich, schön
eh: 4, 4; Skm. 16, 3;
Ls. 6, 6; Gor. I 16, 7).
metin. kostbarkeit, wertstück.
mtr adj. “schätzbar” (zu me-
ta), stattlich, ausgezeichnet;
superl. mzztr.
m&eztr s. metr.
mosda (dd) swo. ermüden, ent-
ah Am. 91, 6 (zu 2
6
möör).
meör (Vkr. 27, 5) d.. sg.,
moeöra g. pl., moeörom d. pl.
zu mödlr.
melva (lö; got. malwjan) swe.
zermalmen, Ls. 43, 3
moeta (tt; as. mötian) swev.
1. begegnen, e-n treffen, Häv.
89, 2; Drk.'9, 7; BH''8,
; Bdr. 2, 7. 2. enigegen-
treten (zum kampfe), Vsp.
56 app; Hal. 44, 8.
mogr (got. magus) m. knabe,
Jüngling, sohn; letzteres
wenn mit gen. des vaters od.
‘der mütter od. mit pron.
poss. verbunden od. abhän-
Be geta, eiga (Ls. 35, 4;
ER 40, 3: “einen sohn
a "von mir’); Hröpts
megir, Odins söhne, sind die
asen, Ls. 45, 5; tifls megir,
'Vsp. 51,5 = Muspellz m.;
'mogo Heimdallar Heim-
dalis nachkommen, die men-
‚schen, Vsp. 1, 4; Fm. 33, 3
"ist viell.* iener’, ‘knappe’ zu
‘, übersetzen, Fm. 16, 6u. HH
‚47, 8 "gefolgsleuie’, “krie-
*. ger’ (vgl. dröttmegir u. ags.
" magu-pegn).
Br
mon (ahd. mana) f. mähne.
mondullm. mühlenstock (zum
drehen d. handmühle, schräg
aus dem oberen mühlstein
en s. kvern u. lüör).
u tren. dasselbe, HH
a (as. marka) f. urwald als
herrenloses mark- od. grenz-
ma&rr—nagl.
gebiet; der kenning m. me-
nia, eh san ür-
stin, Sg 3, liegt wohl die
bedeutung land’ zugrunde;
s. men.
mosmar m. pl. kleinode(?),
RB:
N.
nä (Ö; as. nähian) swv. “na-
hen’, c. dat.: erlangen, Ls.
62, 6; HH II 25, 6; meist
mi inf.: dahin kommen,
etw. zu tun; können, Hav.
30, 6; 68, 5; 121,9; Em.
7, 1 (wenn du hättest auf-
wachsen können).
nä-borinn part. pri. “nahe ge-
blutsverwandt, Hm.,
nad el n. ‘schauer von speer-
od. pfeilspitzen’ (naddr m.
spitze); n-s boöi “darbieter
s geschoßhagels’, anführer
einer speere schleudernden
od. bogenschießenden schar,
heerführer, Grp. 23,7. _
nadd-gofugr ad). “reich an.
schußwaffen’, fürstlich, Hdl.
35, 6.(Heimdall); Gg. 14, 2..
naör (rs; got. *nadrs) m. natter..
naöra (as. nadra) f. nalter.
nafn (vgl. got. pl. namna) n.
name; heita n-i (nofnom),.
mitnamen heißen.
nagl m. nagel, Sad. (finger--
nagel). ER
»
“
nä-gradöugr—ne.
125
nä-gräöugr adj. leichengie- | nä-ungr m. verwandter, Akv.
rig; beiworti der hexe, HHv.
nä-grindr f. pl. “totengatter’,
amganzepforte zur unler-
welt; {yr n. neöan unter
dem totengatter, bei (zu) Hel.
nä-inn adj. benachbart, ver-
wandt (vgl. na-borinn); d. pl.
nänom den verwandten, Am.
35, 2.
nakkvat n. sg. nir. zu nok-
kurr.
nälgaz (ad) swv. sich e-m
(acc.) nähern; imper. näl-
gaztu, Grm. 53, 6.
nanom s. nä-inn.
när (got. naus) m. toter, leiche;
veröa n. od. at näm (d. pl.)
ist ein anschaulicher aus-
druck für ‘sterben’.
nara (rÖ) swe. vegetieren, hau- |
sen, Skm.
nätt-böl n.
HHve.5 pr. 4.
nätt-myrkr n. nachtdunkel,
dunkel der nacht, Grm. pr.
5. Vgl. nött.
*nauö-folr adj. 'notfahl’, bei-
wort der leichen, Akv. 16, 7
nachtquartier,
(der dichter meint die todes-
‚not, zugleich aber scheint er
an die grauen fesseln der
todesstarre zu denken, s.
- nauör u. folr).
*nauö-gongull adj. in not
zu hilfe kommend, Fm. 12, 5
(von geburtshelferinnen).
*nauö-maöÖr m. naher ange- |
hörigr (= nauö-hleyta-
maör), Am. 24, 4.
nauör (got. naups) f. not,
zwang, Hav. 154, 2; Vkv.
BEN SUF Ber fesseln: Vkv. 11,
6; Sd. 1, 4 (bildl. von der
brünne); Fi. 40, 6 (not-
„.lage?).
Ss
naut n. ‘nuizvieh’, rind.
ne (got. ni) part. neg. nicht,
proklitisch beim verb. fin.,
dem -a(t) angehängt sein
kann: ne skyldir-a nicht
hättest sollen, Ls. 22, 5; aber
üt pü ne kvoemir heraus
kämest du nicht, 27, 4;
manngi ne niemand, Grm.
‚3.
ne (got. nih) part. neg. 1. und
nicht, sowohl posi-
tives wie negatives vorder-
glied ergänzend: unna_ ei-
nom, ne ymissom einen
lieben, (und) nicht abwech-
selnd mehrere, Sg. 40, 2;
einn vita, n& annarr skal
einer wisse es, (und) nicht
auch ein zweiter, Hav. 63, 5;
sat hann, n& hann svaf,
ävalt er saß immer .und
schlief nicht (ohne je zu
schlafen), Vkv. 20, 1; of
rünar heyröa ek doema, ne
. um‘rädom pogöo von runen
hörte ich reden, und auch
von der deutung schwieg
man nicht, Haäv. 111, 8; fyr
reiöi ne af oftrega allvel...
vor zorn und aus tiefem
kummer nicht gut ... ., Grp.
49, 3; dag. vara sandr ne
ser ne svalar unnir es.gab
nicht sand noch see noch
kühle wogen, Vsp. 3, 3. 4;
nidiargi hvotto n& näungr
annarr die nächsten bluts-
verwandten redeten nicht zu
noch ein anderer angehöri-
ger, Akp. 9, 2; pu gäir eigi
pings ne piödans mäls du
achtest nimmer der ding-
perhandlungen noch der r
126 nedan—nema.
des fürsten, Hav. 114, 3;
iordö fannz zva ne upp-
himinn die erde fand sich
nicht noch der himmel dro-
ben, Vsp. 3, 4; äkri ärsä-
nom trüi engi maör ne til
snemma syni frühbesätem
acker traue niemand (wegen
der nachtfröste) noch zu früh
seinem sohn, Hav. 88, 3;
hväarki — n& weder — noch,
Gör. I 17, 8; Hrbl. 26, 8,
u. ö.; sialdan — ne selten
(verhaltene verneinung) —
noch, Hav. 58, 6; ähnl.
HHv. 6, 4 (wo sid, spät, ver-
haltenes “nie? ist); dıe voran-
gehende verneinung bleibt
unausgedrückt Hav. 126, 6;
auch Vsp. 18,3. 4; Akv. 9,
3. 4; sie wird durch eine
nachfolgende ersetzt, Hav.
132, 5; 139, 2(?); Ls. 40,
4; Br. 15,4; sie liegt im
sinn der frage Hm. 13, 7 u.
anscheinend auch Skm. 17,2
(vgl. 18, 2). 2. damit nicht,
vor abhängigem opt., Gör. II
21, 4; Hav. 33, 3 (Bugges
lesart).
nedan (as. nidana) adv. von
unten; fyr e-t. n. unterhalb
von, unter. Vgl. 2 niör.
neÖarr adv. compar. weiter
unten, HHv. 16, 5.
nef (ags. neb) n. 1. nase, Rp.
10, 5; 2. schnabel, Sd. 16,
4; 17, 8.
nef-folr adj. fahlen gesichtes‘
(vgl. ags. neb gesicht, u
Alv. 2, 2), Akv. 35,5; Vsp.
50, 7 R würde es “mit fah.
lem schnabel’ bedeuten.
*nef-giold .n. pl. verwandten-
buße, uße für einen erschla-
genen nefi (s. d.), HH 12, 4.
nefi (ahd. nefo) m. verwandter,
Rm. 26, 7 app. !
nefna (nd; as. nemnian) sw.
nennen; n-z sich nennen —=
etw. als seinen namen an-
geben; Sd.6,6 u. Hdl. 44, 4
handelt es sich nicht um das
angeben eines namens, Son-
dern um sein aussprechen zu
einem andern zweck, der
Sd. 6 ein religiöser ist, u.
ebenso erklärt sich Ak». 30,
4, wo die anrufu der
gewährleistenden mä ge-
meint ist.
negla (ld) swv. nageln; die
benagelten brünnen Vkv. 6, 6
müssen brünnen mit schim-
merndem edelmetallbeschlag
sein.
nei interj. nein.
neiss adj. beschämt, verlegen;
vgl. 6-neiss.
*neitt pron. nir. kein, Sg. 52,5
(zu *neinn = ags. nän,
keiner).
41. nema (nam) siv. nehmen,
sowohl im sinne des zu sich
nehmens (1), wie des weg-
nehmens (2). — 1. n. veidar
jagdbeute machen, nur Hym.
1,2; n.räd beschlüsse fs-
sen, nur Sg. 26, 7; n. hvild
sich ausruhen, nur Alv. 1,6;
mit objekten wie rad (Hav.,
Fm. 20, 2), rünar, liöö,
galdr, orö, leika u. dgl. be-
deutet n. sich merken,
lernen; so auch Grp. 23, 4,
wo n. durch läta n-z um-
schrieben ist (s. läta); praet.
nam mit (at u.) infin. be-
gann etw. zu tun, tat eiw.;
nam liggia fyrir lag plötz-
lich da, Hym. 37, 2; n. upp
aufnehmen, von unten her-
—
nema—nid.
aufholen, Häv. 139 4. —
2. n. mey frä mildingi dem
fürsten die maid wegnehmen,
rauben, HH 19, 4; n. en
c. gen. der sache, e-n einer
sache berauben, Vkv. 29, 3;
nött nemr e-n ‘die nacht
nimmi einen weg’, ver-
schlingt, überfällt e-n, Sd.
26, 6; Gg. 13, 2; s. fyr-
nema, her-numinn.
. nema (as. nebu, ahd. nibu)
conj., welche etw. als aus-
nahme einführt. 1. frei,
"d. h. ohne einfluß auf
den satzbau: ausgenommen,
außer, nur; engi poröi n.
konungr einn niemand wag-
te . . außer dem könige
allein, nur der könig, Vke.
17, pr. 4; greto born Hüna,
nema ein Guörun es wein-
ten die Hunensöhne, nur G.
nicht, Akv. 38, 5; fello allir,
n. Dagr fekk griö es fielen
alle, nur dem D. ward scho-
nung, HH II 18, pr. 17; n.
ek hälsada nur daß ich um-
armti habe, Gör. III 4, 1;
Od. 22, 7 liegt mischung vor:
wir bekämpften unsere lei-
denschaft, bis (ausgenom-
men, daß einmal) ich.... +
wir konnten nicht dag. kämp-
sodaß ich... . (und
2...) Hav. 97, 6 eben-
falls: die lebensfreude eines
jarls dünkte mir nichts
(lockte mich nicht), nur das
leben mit der schönen dünkte
mir etwas (lockte mich) +
selbst ein jarlsleben wäre
wertlos für mich gewesen,
außer wenn ich dabei die
schöne zur seite hätte (vgl.2).
— 2. mit abhängigem opt.
fen,
ich
127
praes. od. praet.: wenn nicht,
es sei denn n. reisi
niör at niö wenn sie nicht
der verwandte dem verwand-
ten (der sohn dem vater) er-
richtet, Hav. 72, 6; n. pü
{ryöir mer hvats hugar hät-
test du mich nicht ange-
stachelt, Fm. 26, 6.
nenna (nt; got. nanpjan) swr.
innern schwung aufbringen
für etw., etw. mit schwung
durchführen; in d. Edda
nur Skm. 38, 6, wo n. Niar-
dar syni = sich Njörds
sohne hingeben.
neppr adj. behindert, mühe-
voll, (prädik.) kaum, Vsp.
50, 11. (Rm. 8, 3 scheint
eher das part. praet. eines
swo. *neppa vorzuliegen.)
nes n. vorgebirge, landzunge;
nes Sägo — Sägones ein
wikingerlandungsplatz, HH
‚2; fyr nesiom hafa
auf seinem wege liegen ha-
ben, Fm. 11, 2
nest. n. reisezehrung, proviant,
Hav. 74, 2; Ls. 62, 6.
net n. netz.
neyöa (dd; got. naupjan)
swv. nötigen, zwingen, Grp.
neyta (tt) swv. etw. (e-s) brau-
n, sich einer sache be-
dienen, Br. 16,b, 2
ni interj. nein, Am. 48, 8.
*niarö-läss m. starkes schloß
(entweder von besonderer be-
schaffenheit od. als zauber-
schloß gedacht, vgl. M.Olsen,
Kultminder 54f.), Fi. 26, 6.
nid .n. pl. neumond(?); ny ok
niö sind die beiden für die
zeitrechnung wichtigen mond-
phasen (vgl. Tac. Germ.
c. 11), Vm. 25, 4; nött ok
128
.n-iom der nacht u. den
'mondphasen, Vsp. 6,5. Vgl.
nidar u. ny.
nid n. 1. trutzwort, verletzende
anrede, Akv. 35, 6. 2. be-
ra nachrede, Vsp.
nidar . l. neumond, Vm. 24,
12 nid.
ni, in adj. rostfahl (? vgl.
ot. nidva), Vsp. 50, 7.
niö-giold n. pl. verwandten-
buße, wergeld, Rm. 9, pr. 1.
Vgl. A niör.
niö-myrkr n. neumondliche
finsternis, Gör. II 12, 2.
4. niör (got. nipjis) m. ver-
wandier, ERRRETOERE, YI-
finga, skioldunga n. sind
nur stilistisch verschieden
von Ylfingr, skioldungr;
Ymis nidiar ist umschrei-
bung für iotnar.
2. niör adv. nieder, abwärts;
grafit i iorö niör in die erde
eingegraben; niör i sal ‘ab-
wärts im raum’, d. i. dem
a zu (vgl. ganga upp),
niör- iüg: adj. nach unten
gebogen, Rb.
*nifl-farinn adj. “ins dunkel
gefahren’, zur Hel gegangen
vgl. Nifl- -hel), Akv. 33,
ein vegr m. dunkelweg,
nebelweg, Gg. 13, 3.
nio num. neun; formelhafte
zahl wie prir.
niöl (ags.nifol)n.(f.?) ‘dunkel’,
name der nacht in der götter-
sprache, Ale.
Haben (got. Banane) f. kund-
schaft, spähergang.
niösna eb) swv. auf kund-
schaft sein.
niöta (naut) sto. genießen,
niö—ny.
nutzen haben, sich erfreuen
(mit gen.).
nipt (ahd. nift) f. schwester
(od. verwandte überhaupt?),
HH II 30, 4; n. Nera eine
norne, HH 4, 5; nött ok.n.
die nacht u. ihre schwester,
Sd. 3, 3, ist unklar,
nita (tt) swe. 1. etw. (dat.)
verneinen, sich weigern, Am.
7, 7; 71, 2. 2. etw. (dat.)
verhindern, Am. 34, 6 (s.
fa). — Die stelle Vko. 37, 4
scheint den sinn “fluchen’ od.
“strafen’ zu fordern.
niund f. neunzahl, enneade,
HHve. 28, 1.
niundi num. ord. der neunte
(zuw. formelhaft, s. nio).
noröan adv. von norden her,
Vsp. 51 app.; fyr n.. im
norden, nordwärts, Vsp.
37,1.
nordr adv. nach norden, Vsp.
38, 4. R
*norör- -vegar m. pl. nord-
wege, nordlande, HH_4, 6.
nött f. nacht; in. vorige
nacht, heute nacht; : fära
nätta nach wenigen . tagen
(man rechnete die zeit nach
nächten, vgl. Tac.. Germ
ce. 11); (&) n-om bei nacht.
nü adv. nun, jetzt;
anknü BR an die vor-
liege
zeitliche sinn häufig. ‚ver-
blaßt ist, oder den nächsten,
gegenwärtig gedachten . akt
einer folge von TeiRen
bezeichnend, oder den gegen
satz des jetzt (auch im all.
gemeineren zeitsinne: heut-
zutage) gegen das FR aus-
ückend.
ny n. der neue mond, d. i zur,
entweder -
situation, wobeider
mehmender od.
Im. 25, 4 (s. nid).
ny-feldr part. prt. neu gefällt;
n. valr ein frisches schlacht-
feld (vgl. fella val), Hav.
87,4
vollmond,
ny-liga adv. soeben, eben jetzt,
- Gör. II 38, 1.
ny-ligr adj. neu, Sg. 26, 8.
nyr (got. niujis) adj. neu,
. frisch; ny das neueste, das
letzte, HH II 8, 1.
nysa (st; got. niuhsjan) swe.
" spähen; n. fyrir vor sich
her (umher)spähen, Hav. 7,6.
nyt/f.genuß; mannan. genuß
menschlicher gesellschaft,
Skm. 34, 8.
nyta (tt) swe. 2 ea ver-
zehren, Gör. II.
nytr adj. nützlich; auch von
“den göltern (regin) u. von
Freyr gesagt (gnädig); von
der wachehaltenden krieger-
schar (tüchtig), Hav. 100, 2.
nyt-sam-ligr adj. nutzen-
verheißend, Hav. 153, 3.
nsöÖir 2. sg. opt. prt. zu nä.
n2ma (mö) swe. e-n einer
.. sache (e-0) berauben.
1. ner adv. nahe (bei etw., was
im dat. meist vorangeht, in
der prosa Br. I 2, 4 nach-
folgt, ebenso Hm. 10, 4: hin
. zu); auch von der zeit: n.
apni, morni gegen abend,
gegen morgen. — Ursprgl.
comp. zum superl. nzst, s.d.
2. ner conj. wann, Hav. 21,2;
38,5; Skm. 38, 4; ob nicht
einmal, ob nicht plötzlich
- (pgl. hvar), HHv. 23, 5. —
Ursprünglich identisch mit 1.
nest.ade. nächstemal; so-
dann; pvi n. demnächst;
das leiztemal, HH II 8, 1.
Neckel, Edda II.
ny-feldr—6-büinn.
129
nsstr adj. superl. der nächste;
it nesta “in die nächste
nachbarschaft’, ganz nahe
(verstärktesnzr), HHo.40, 8.
n@trg. sg. (mit artikel: nzetr-
innar), n. a. pl. zu nött.
nekkorr pron. indef. einer,
irgendeiner (quidam); nir.
nakkvat, (nokkot; d. nok-
kvi) etwas; pl. nekkorir
einige; einna n. ein be-
stimmier aus der ganzen
brut, Vsp. 40, 6.
nokkviör adj. nackt; vom
schwerte, Sg. 4, 2; Am.
9,5
nos f. 'nasenloch; pl. nasar
nase.
0.
6- präfix, un-.
6az refl. swo. fürchten; 1. sg.
prs. 6omk; 6. of für jem.
fürchten; absol. sich fürch-
ten.
6-audigr adj. “unreich’, arm,
Hav. 75, 5; Vm. 10, 1.
6-beöit part. prt. nichts er-
beten, nicht gebetet, Häv.
6-bil-giarn.ad;. “nicht zauder-
gierig’, unverzagt, Sg. 21,
; 4
6-blauör adj. “unblöde’ ‚tapfer.
6-borinn part. prt. ungeboren,
Rm. 8, 4
6-brendr part. prt.
brannt, Hdl. 48 app.
6-brigör adj. nicht versagend,
„. zuverlässig, Häv. 6, 7.
ö-bryddr part. prt. ohne brod-
dar, d. h. ohne stachel unter
den hufeisen (Ark. 31, 80f.),
“ungeschärft’, Hav. 90, 3.
6-buinn part. prt. ungerüstet,
unvorbereitet; waffenlos.
{)
unver-
130 oddr—of.
oddr (as. ord) m. spitze, meist
einer waffe (‘speerspitze’),
aber auch des sporns (H.
‘II 40, 6; 41, 6).
odd-viti m. ‘spüzenweiser’,
anführer einer schar (fölks,
hers).
6-d&ll adj. schwierig, un-
sicher; compar. nir. 6-dl-
la, Hav. 8, 4. Vgl. dell.
6-dokkr adj. “unfinster’, glän-
zend, Fm. 42, 7.
6dal (ahd. uodal) n. odel, sou-
veränes erbgut, Rp. 48, 3;
(ererbte) gemütsstimmung(?),
Ghv. 21, 2.
6dal-torfa (ags. &öel-turf) f.
“odelscholle’, reich, Sg. 62, 8.
6Ödal-vellir m. pl. “odelfluren’,
erblande, Rp. 36, 8. 9.
6Ö-fuss adj. wild verlangend,
‘wild’, Drk. 26, 7. Vgl. füss.
1. 6ör (ahd. wuot f.) m. seelen-
leben; wille u. leidenschaft,
Vsp. 18, 2. 6.
2. 6Ör (got. wöhs) adj. rasend,
wie besessen; von angst, wut,
irunkenheit; auch auf wi-
ierungserscheinungen über-
tragen: 6. byır wilde brise,
Hav. 90, 7; ött veör rasen-
der sturm, Am. 18, 2.
of (ahd. oba) ortspartikel “ob’ |
(vgl. ob der Enns, ob der
Tauber). I. als präpos. mit
dat. über, oberhalb; mit acc.
über (über etw. hin). 1. dat.:
Grm. 42, 5; HHve. 23, 3
(über dem schlafenden); Gör.
II 2,2. 2. acc.: Vsp. 29, 6;
Vm. 11,6; 13, 6; 14,5;
HH 21, 3; Sf. 23; Sd. 9,
5; Akv. 17, 5; Am. 26, 4;
2 28, 7; Hal. 48, 2; Grt.
12, 2; Gg. 6, 4; Fi. 5,5
(die umzäunung mit ihren
goldspitzen leuchtet über die
ebenfalls galdpeecnreheneE
dächer hin); Br. II 4,7
(“über die seiten hin’, von
oben bis unten); of lengi
“über die länge hin’, weithin,
Rm.4,6; rein zeitlich: wäh-
rend, Vsp. 41,6; Fi. 16, 4.
5; snemma of morgin Vkv.
pr. 6 ist eigtl. "früh im laufe
des morgens’; of aldr, Gg.
16, 5, dein leben lang; über
— betreffs: doema of reden
von, Häv. 111,7; Ls. 2, 1;
Gör. II 3, 6; vita of be-
scheid wissen über, Alv. 9, 2;
11, 2; usw.; 6az of sich
sorgen machen um e-n, Grm.
20, 4; dvergr of voxt ein
zwerg an gestalt (wenn man
über seine gestalt spricht, so
ist er ein zwerg), Am. pr. 4;
ähnl. frei Häv. 46, 1; Ghov-
16, 7; mala of hug über
seine gesinnung w =
gegen sie reden, HH 7 2
2; vela of über = gegen e-n
ränke spinnen, Grm. 53, 3;
of öra sok auf unsere sache
hin = um meinetwillen, Sg.
62, 3. II. als sog. expletiv-
artikel, d. h. scheinbar als
loßes versfüllsel vor part.
pri. u. finiten verbformen,
urspr. meist gleichbedeutend
mit dem perfektivierenden
ga-, gi des got. u. der süd-
germ. sprachen: Vsp. 32, 6;
Ha». 72, 2; Grt. 2, 4; Od.
4,.6;5:, 11,18; \URh.: 28003,
Hrbl. 33, 2; Fi. 17,5; 18,5
u. ö. — In dllien diesen
funktionen ist of vertretbar
durch um, das im cod. reg.
ungleich häufiger ist; vor-
liebe für of zeigen Jüngere
ofan—of-prunginn.
hss. (so die papierhss.. der
Spipdagsmäl) u. im reg. die
prosen; in den versen des
reg. ist of auffallend häufig
verschrieben zu uf, oc; gerne
wechseln die dichter ab wie
in of lopt ok um log durch
luft u. meer, HH. 21, 3;
sa vitt ok um vitt, of verold
hveria sah weit und über
das weite, über jegliche welt,
Vsp. 29,5. 6; vgl. noch Ls.
2,1. 2; Grm. 20, 4.6; Sg.
51, 7—8: 62, 3—4. Vgl.um.
ofan (as. oban) ade. von oben,
herab, hinab; oben, Hym.
31,6; Hm.30, 3; {yr(fyrir)
— ofan oberhalb, auf; bei
einem verbum der bewegung
wie Fm. pr. 6 “über etw. hin’
(= of).
ofan-verör adj. oben befind-
lich; zuletzt kommend (so-
daß der betr. teil der sub-
stanz gemeint ist), Skm. 31,8
(s. onn). ;
öfa (Ls. 3, 4; Sg. 33, 4; Am.
1,1) s. äfa.
ofar-la adv. zu ofarr, in der
oberen gegend, Häv. 118, 1
(bildlich-verhüllender aus-
druck für ‘den kopf kosten’).
ofarr adv. compar. weiter oben,
höher hinauf, HH 29, 2.
of-blötit part. prt. übermäßig
(zu viel) geopfert, Hav.145, 2.
of-drukkit part. pri. über-
mäßig (zu viel) getrunken,
Grm. 51, 2.
of-drykkia f. übermäßiger
trank, Häv. 11,6; Ls. 47,4.
*of-gamann. übermäßige (zu
weit gehende, verbotene) liebe,
Id. 3, 6.
of-greypr adj. allzu gram,
Hir. 8, 8 app.
131
*of-hly.n. lästige schwüle, Alv.
22,4
of-lengi ade. allzu lange, Hlr.
14, 2 app.
*of-liötr adj. abschreckend
häßlich, Hym. 23, 7.
of-margir adj. pl. zu viele,
Grm. pr. 22.
of-mikill adj. allzu groß.
of-reiör adj. allzu gram, Hlr.
8, 8; schw. masc. ofreiöi,
k
m.
*ofr-giold.n. pl. zu harte ver-
geltung, überstrenge strafe,
Rm. 4,1.
ofr-hefnd f. außerordentliche
rache, Am. 76, 8.
6-friör m. “unfriede’, fehde,
krieg, HH II pr. 6; Dr. 2.
of-riki n. obergewalt, über-
macht, Am. 73
*ofr-melgi f. zu große bered-
samkeit, zu viele worte, Vm.
10, 4.
6-fr6Ör (ahd. un-vruot) adj.
“unklug’, unmündig, kind-
lich, jung.
*ofr-olvi adj. allzu trunken,
Hav. 14, 2.
of-söit part. prt. zu viel (als
opfer) geschlachtet, Haäv.
145, 5
of-striön. allzuschwere wider-
wärtigkeit, zu tiefes leid, a.
pl. Hir. 14, 1
of-tregi m. zu schwerer kum-
mer, Grp. 49, 3.
of-varr adj. übervorsichtig,
Haäv. 131, 6.
of-viöri n. ‘zu viel wind’,
sturm, HH II 18 pr. 2.
of-vaenin. unerträgliche span-
nung (erwartung), Bar. 7, 6.
of-prunginn part. prt. zu
sehr BeRrERd (? zu über-
mütig?), Sg. 34, 6.
g9*
132 6-gagn—on.
6-gagn n. unheil; pl. ögogn
oll alles mögliche unheil,
HH 41, 5.
ögn f. 1. furcht, schrecken;
fregna 6. furchtbares er-
jahren, Am. 13, 8; schrek-
kender zauber, HHv. 9, 3
(got. *ögeins, zu Ögjan,
schreckung). 2. flußname,
daher ö-ar liömı “fluten-
glanz’, gold, HH 21, 6;
Fm. 42, 8.
*ögn-hvatr adj. schreckver-
breitend kühn, Od. 33, 5.
6-göör adj. “ungut’, schlimm;
nur in der verbindung gala
ögott schlimmes (sich od.
e-m) ersingen, eigll. vom ver-
derblichen zaubersang.
ögur-ligr adj. fürchterlich,
HH 29, 5.
6-gor-la adv. “unabgemacht,
unsicher, Hav. 133, 1 (ver-
haltene verneinung).
6-happ n. unheil, das einem
zuslößt, meist eine unselige
tat, die man wider willen tut,
Hav. 117, 7.
6-hröödugr adj. ‘der sich nicht
rühmt’, niedergeschlagen,
mullos, Sg. 46, 1.
*ö6-hvatr adj. unkühn, feige,
Fm. 31, 2.
ö-iafn adj. “uneben’, ungleich,
ungerecht, Hrbl. 25, 1.
ok (aus auk infolge unbetont-
heit) conj. 1. auch, Akv. 5,
1; 42, 8; u. ö. (hinter od.
vor verben, ohne daß eine
gleichartige verbalform an-
geknüpft wird). 2. und (satz-
teile aller art u. sätze ver-
bindend, mit sinnesschattie-
rungen fast wie beinhd. und;
in mehrgliedrigen aufzählun-
gen vom 2. gliede an stehend).
6-kätr adj. unfroh, traurig,
ko. 38,
okkarr (ags. uncer) pron.
poss. unser (beider); hvärtki
okkart keins von uns beiden,
Hlr. 12, 5. 8.
ö-kuör adj. unbekannt.
ö-kunnigr adj. unbekannt:
6-kunnom d. sg. masc., -an
a. sg. masc., -Ta g. pl. zu.
ö-kuör. t
6-kvidinn adj. “unängstlich’;
niös 6. üble nachrede nicht
fürchtend = des nachruhms
sicher, Vsp. 56, 12.
6-kynian n. ungeheuer,
schandjleck, Ls. 56, 4.
6-kynni n. unschicklichkeit,
Hüv. 19, 4.
6l prt. zu ala.
6-lagaör part. pri. ungebraut,
Hav. 66 5.
6-leiör adj. “unleid’, nicht ge-
haßt, lieb, Skm. 19, 6.
6-liför adj. leblos, tot (im alten
sinne des lebenden leich-
nams, vgl. mhd. abe-libe =
an. af-lifi).
ö-liga (*6ö-Äiga) adv. in rasen-
der eile, Od. 26, 5.
6-likr adj. ungleich, grund-
verschieden, Akv.
6-liös.n. “unlicht’, dunkel, Ale. ,
30, 4.
ö-liufr adj. “unlieb’, verhaßt,,
Hrbl. 41 app.
ölmr adj. bissig, wild (von
hunden).
6-minni n. “nicht-gedenken’,
vergessenheit, vergessen, Hav.
13,1. >
ö-minnis-veig f.. vergessen-
heitstrank, Dr.
ömon f. stimme, Sg. 71, 5.
6n (= vän) f. erwartung, aus--
sicht; mer er ön e-s ich bin
6-naudigr—orö-staft.
gefaßt auf eiw., Skm. 2, 2;
' 6no verr schlechter als zu
erwarten, Ls. 36, 6; ön er
bess engi hoffe das nicht,
Am. 71,1
RU L:
ö6-naudigr adj. ohne zwang,
freiwillig, HHv. 4, 7
ö-neiss (adän. ü-nöss) adj.
kühn, keck.
ö-nytr adj. unnütz, unbrauch-
bar. j
Öpim. schreien (vgl. cepa swe.),
Skm. 29, 1.
opinn adj. offen, Vke. 21, 3;
23, 7: offenkundig; opnir
heimar offene (sichtbare?
durchsichtige?) welten, Grm.
42, 4, ist dunkel.
‚opt.adv.oft; Hav. 33, 2 scheint
gemeint: recht oft, so oft wie
möglich; Hym. 2, 8: oft,
d. h. regelmäßig von jetzt an.
— Compar. optaır, s. d.
optarr ad». sonst, früher, Akv.
1. ör (got. us) ortspartikel, das
ausgehen aus dem innern
von eiw. bezeichnend. I. frei
od. adverbial: daraus; skera
ör ausschneiden, Am. 59, 3;
ör er par brunnit da ist ein
loch gebrannt, Am. 54, 8;
stöö upp ör ragte oben her-
aus, Sd. pr. 4; ör varö
iotunn es enistand daraus
ein riese, Vm. 31, 3. II. ad-
nominal (meist präpositio-
) m. dat.: aus; ör staö
von der stelle, Grt. 11, 8;
heyra ör Hleseyio etwas.
hören, was auf Hlesey er-
tönt, Od. 30, 2; segıa ör
helio aus der unterwelt be-
richten, Bdr. 6, 3; vekia,
vakna 6r svefni od. svefni ör
aus dem schlafe wecken, er-
133
wachen (wie nhd.); vela ör
viti e-n von sinnen zaubern,
Hrbl. 20, 7; weil beim
schnitzen eines napfes od.
eines pfeils aus einem grö-
Beren holzstück wirklich etw.
aus dem innern von etw.
anderm hervorgeht, steht Or
wie nhd. aus vor dativen, die
den stoff bezeichnen, aus dem
etw. besteht od. gemacht wird:
brynior ör gulligoldene brün-
nen, Akv. 7, 8; var vetter-
gis vant ör gulli nichts,
was man aus gold fertigen
kann, fehlte, Vsp. 8, 4;
usw.; brüör ör steini Hlr.
3, 2 ist zweideutig, da die
riesen im felsen wohnten und
wenigstens manchmal auch
steinern gedacht wurden (vgl.
Hrbl. 15, 4): “steinweib’.
2. ör (Skm. 17,4) s. värr.
1. öra (rd) swe. streit anfangen,
Hav. 32,
2. öra.a. pl. masc., a. sg. fem.
zu värr unser.
örarn.a.pl.fem. zu värr unser.
orö n. ‘wort’, lautlich zu-
sammenhängende äußerung,
satz; pl. worte, rede; senda
orö sagen lassen, Dr. 10.
(Anderswo bedeutet orö auch
“vers’.)
orö-beginn adj. zänkisch,
wortscharf, Hym.
orö-heill f. wortzauber, Hal.
oröinn part. pri. zu verda.
orö-kringi f. gewundene re-
den, Hrbl. 47, 1. _
orö-speki f. ın reden sich
äußernde klugheit, wiz u.
worte, Vm. Vgl. spakr i
oröom.
*orö-stafr m. wortstab, (nicht
magische) rune, Am.
134
ö-reiör adj. “unzornig’, hold,
geneigt, Id.
orka (aö) swv. energie auf-
wenden zu etw. (til e-s); 0.
til bana e-m e-m nach d
leben trachten, Grt.; o.ä e-n
(til) e-s von e-m etw. ver-
langen, e-n zu etw. gebrau-
chen, Häv. 82, 5.
orkosta f. peculium des skla-
ven, (sklaven)habe, Am. 62,
9. Vgl. Nord. tidskr. f. fi.
17, 160.
orm-beör m. schlangenlager;
umschreibung für ‘gold’ ; eldr
ormbez goldglanz, strahlen-
des gold, Gör. I 26, 4.
orm-garör m. schlangen-
pferch, natternkäfig.
ormr m. ‘wurm’, schlange,
drache.
ÖrO d. sg. nitr. zu värrt unser.
orrosta f. scharenkampf,
schlacht.
OrTZ g. sg. zu OTÖ.
orz-tirr m. "wortruhm’, gute
nachrede, Hav. 76, 4
6-saör adj. unwahr; nir. 6-
satt, d. sg. 6-sonno.
6-säinn part. pri. unbesät
(vom acker), Vsp. 62,1.
6-sätt f. “unversöhntheit; at
6. minni gegen meinen wil-
len, Alv. 6 4.
6-sendr part. prt. nicht ge-
sendet (von op ergaben),nicht
geopfert, Hav. 145, 4.
6-sialdan adv. “unselten’,
wiederholt, Vsp. 21, 9.
*6ska-byrr m. “fahrwind der
wünsche’, frischeste brise,
HH II.
ösk-mar f. wunschmaid, wal-
kyrie.
ösk-mogr m. ‘wunschsohn’,
adoptivsohn; an der un-
ö-reiör—6-Vvarrt.
erklärten (verderbten?) stelle
Ls. 16, 2. 3 sind wohl Odins
adoptivsöhne, also die ein-
herier, gemeint.
6-skorinn part. pri. unge-
schnitten, ungemäht, Gör. II
22,7
6-skop n. pl. unschicklich-
keıt, Hav. 98, 4.
ö-smär adj. “unwinzig’, be-
deutend, Od.
6-sniallr adj. unkühn, feige,
Hav.
ö-snotr (rs) adj. unklug, tö-
richt, Hav.
6-sorg f. sorgenfreiheit, Alv.
30, 4 app.
ö-spiltr part. pri. unver-
nichtet, Bil Sd. Vgl.
spilla.
ossar a. pl. fem., ossom d. pl.
zu värt unser.
6-sviör (Ö6-svinnr) adj. “un-
escheit’, dumm; gern sta-
end mit apı, affe, verbun-
den.
ö-synn adj. unsichtbar (für
den in die zukunft blicken-
den), unbekannt, Rm.
6-teitr adj. unfroh, verstimmt,
Hym. 25, 1. S. 6-vaır.
6-titt nir. des adj. Ötiör, nur
in der verbindung mer er 6.
viö e-n ich bin kein freund
von e-m, Hdl. 4, 5
otr (rs) m. (fisch)otier.
ö-trauör adj. ‘nicht trödelnd’,
schnell bereit (e-s, zu eiw.),
Skm. 24, 6.
otr-belgr m. otterbalg, -fell.
ötta (as. ühta) f. morgen-
grauen (als tageszeit), Am.
6-varr adj. unvorsichtig, Ake.
40, 1 (hinter prädikatsadjj.
mit 6- fehlt gern die Tech:
vgl. Hym. 25, 1).
ö-vili—räda.
6-vili m. “unfreude’, herze-
leid, Sg. 45, 10.
6-viltr part. pre. unverwirrt,
Sd. Vgl.2 villa.
6-vinr (ags. un-wine) m. “un-
freund’, feind.
ö6-vist adj. nir. ungewiß, un-
sicher.
6-vaeginn adj. unnachgiebig,
schonungslos (heldisch loben-
des attribut), Am. Vgl.
vagia.
6x, 6xom pri. zu vaxa.
oxa g.d. a. sg. zu uxi ochse.
ö-parfr (ags. un-pearf) adj.
‘unnötig’: schädlich, ver-
derblich, Hav. 164, 4; lifa
öparft ein verderbliches
leben führen, zum unheil da-
sein, Sg. 64, 4
o-boli, m. ungeduld, Skm.
29,2
penningr m. fennig‘ münze.
pina (nda) swv. peinıgen, mar-
plögr m. ud)
pruör. - stolz,
prächtig
‚HH 23 app.
InTaf de His 74, 3; HH
33, 2;
2. rä Se vb) f. winkel, ecke,
Am. 62, 4 (es ist an flet und
lopt gedacht).
räön.i.rat, ratschlag; räda r.
einen rat 'geben (= gefa r.);
nemar. einen rat annehmen
(sich merken); roeda um r.
re Hm. ylh = je
s ‚ intrige, Sg. 64, 2;
Grp. 33, 4; wohl auch Vkv.
3l, 6; 51, 6. 3. ent-
scheidu ‚ ratschluß, Am.
65, 4; "oa. 14,4; eir-i
135
es ist beschlossen, verhängt,
Hdl. 42, 7; teliaz i r-om
fliöös sich den mundwalt
eines mädchens nennen (be-
haupten, der zu sein, der
seine hand zu vergeben hat),
Al. 5, 2; vgl. 4, 3; at
munnz r-i nach dem willen
des mundes (nicht des her-
zens), Hrbl. 49, 1. 4. lage,
ergehen jmds., Häv. 109, 3;
Grp. 36, 4 (sinn etwa: ich
versinke in schande); bes.
vom ehestand: Br. 3,6; Grp.
45, 4. 5. deutung, vonrunen,
Hay. 111
raöda (reö) stv. 1. raten, an-
raten; vädendr die ratgeber,
Ak. 9, 3. 2. entscheiden,
herrschen üb. etw. (e-0); ek
pvi reö, er... ich
entschieden, bin schuld dar-
an, daß ..., Ls. 28, 4; mor-
gom raedr litlo für manchen
macht es wenig aus, Am.
35, 7. 3. erraten, deuten,
von runen u. träumen; väö-
na stafi lesbare stäbe (im
gegensatz zu magischen ru-
nen), Hav. 142, 2. A. ver-
raten, Fm.; Ako. 15, 5.
5. beraten, um e-t über eiw.,
Drk. 14,5; Bar. 1, 5; ähnl.
Fm. 33, 2. 6. perfektiv: be-
schließen, Am. 7, 8; 29, 2;
43, 2; e-o sich zu etw. ent-
schließen, verstehen, Od. 23,
7. 7. mit inf. sich entschlie-
Ben etw. zu tun, Hav. 124, 2.
HHve. 7, 4; Hrbl. 47, 3;
öfters scheinbar rein um-
schreibend, Am. 10, 6; Drk.
1,7 u. sonst. 8.r.til c. gen.
sich anschicken zu etw.,
(e-m) etw. bereiten; r-z til
saka schuld auf sich laden,
136
Sg. 34,4. 9. r.ä& e-nan-
schlag machen gegen jemand,
sich an ah heranwagen,
Grm. pr. 30. — r-z sich ent-
schließen, at zu etw., Am.
48, 7 (entschlossen sich nicht
dazu); 2,3 (faßte einen ver-
derblichen beschluß); mit
bloßem inf. = r. c. infin.,
Am. 25,2.
räö-bani (ags. red-bana) m.
“raltöter’, verderber, Hym.
raö-snotr (ags. rad-snotor)
adj. klugen rates, vernünftig,
Hav. 64, 2.
räd-spakr adj. klug in an-
schlägen od. raterteilung,
weise.
räö-svinnr adj. dass., Hrbl.
8, 8.
ragna g. zu regin.
„ragr adj. weibisch (pathicus,
corpore infamis, Tac. Germ.
c, 42).
1. rakkı m. rack, d. i. der
sirick od. ring, der die rahe
am mast jesthält; v-a hiprtr
‘hirsch mit racken’, schiff,
HH 49, 3 (ogl. Falk, See-
wesen, 61 7.)
2. rakki m. hund, Am.
‚*rakk-lätr adj. ‘sich rank
zeigend’, heldenhaft, Am.
Vgl. däö-rakkr.
ram-liga adv. (zu rammr)
kräftig.
.ramm- lan adj. "kräftig
verstärkt’, d. h. auf geheim-
nisvolle weise zu über-
menschlichen kräften _ ge-
FEN Hal. 35, 3 (egl.
43, 3)
ramm- -hugaör adj. “stark ge-
‚ sinnt’, mutvoll, Sg.
‚rammr ddj,, kräftig, stark;
raö-bani—regin-dömr.
durch Der RO auch
von en: übermächlig,
ee ntr. ramt adv.
kräftig, wirksam, 0d.17,.6°
(vgl. neunorw. dei ramme
slaattan’, Stesdal, weft.
volle melodien).
rangr (ags. wrang) adj. schie, ’
falsch
rann (got. razn) n. haus.
raptr m. dachsparren, Am. 66,
8 (ein fall hyperbolischen ®
stils).
rar. (= hrär) adj. roh, Br £
frisch(?), Hav. 151, 8.
räs f. lauf, galopp, HH.
1. rata (= hrata, s. d.) swe.
stürzen, hinfallen, Grp. 36,3.
2. rata (ad; got. wratön) swr.
wandern, umbherstreifen;
Vsp. 52, 6 gewandert kom-
men (? Ark. 20, 155 n. 2
raud pri. zu riöda räten.
rauör adj. rot; stehendes bei-
wort des goldes u. der gold |
ringe. h
raufa (ad; ahd. BERN. sw.
zerreißen, zerfleischen, HA h
41, 8.
raun f. erfahrung; hafa r-ir
es erfahren haben, Od.
regin (got. ragin, as. regin sg.)
n. pl. ‘die herrschenden’, &
die götter; meist deutliche
eh doch
önnie der den weltunter-
gang (ragna-rok) andeuten-
den formel riüfaz r. die be-
Ges “göttliche ratschlüs-
se’, "welienplan’
liegen, vgl. Fine. eida eide
rechen, d. I ihre absicht
ER und as. o gi-
scapu schicksal. Fe
regin, upp-regin.
Ye dömr m. gericht ie.
regin-griöt—retta.
. gottheit, weltengericht; Vsp.
64 app. (christl. zusatz).
*regin-griöt n. gestein des
herrschers (die königliche
mühle Grotti), Grt. 20, 4.
*regin-kunnigr adj. gölter-
entstammt, Hm. 25, 2.
*regin-kunnr adj. dass.,
Hav. 80, 3 (vgl. altinschriftl.
In) fahi raginakunöo, No-
vegan. N n. großes thing,
Te eamnRngsplate
HH 51,2
'regn.n. regen.
reiö f. 1. rüt, Br. I 4 pr. 4.
2. wagen, Hir. (Helreiö be-
deutet “Hel- fahrt’, “fahrt zur
unterwelt’).
.reiöa (dd; got. raidjan) swo.
“bereiten: e-m das gebüh-
rende darbringen, Akv. 33, 4
app.; Rm. (zahlen).
4. reidi (mhd. ge- Be) N.
. „zaumzeug, Br. II
2. reidi (älter ai) f. Fe
reiör (älter vreiör) adj. zornig.
reifa (fö) swev. beschenken
(eigtl. erfreuen mit etw.).
; reifr adj. froh, munter, Hav.
1, 8, 3 2.
reini m. hengst, HHv.
reisa (st; got. ur-raisjan) sw.
aufrichten, aufstellen.
reka (rak; älter vreka) stv.
verfolgen, und zwar 1. trei-
ben, antreiben, von reil- u
zugtieren, der herde, den
von wind u. wellen verschla-
genen, welchem das verbum
gern subjektlos übergeordnet
„wird: Grm. pr. 13; Ghv.:
..pr. 3; rakomk ich wurde
Ri umgeirieben, Fi. 47, 3. 2.r.
“ orindi eine botschaft aus-
. richten (eigtl. einen boten-
137
ritt tun), Br. 1 5 pr. 6.
3. vrekaz einander befeh-
den, sich streiten, Häv. 32, 3.
4. eiw. (e-s) rächen, Vm. 53,
3u.ö.
rekia (rakpa) swv. recken; v-z
ör sveini ‘sich aus dem
schlafe aufrecken’, von dem
durch die verwundung_ ge-
weckten, der reden will, Am.
90, 2; r. borda “bildgewebe
ausspannen’, (vornehme)
weibl. handarbeit treiben,
Od., Hlr.; r. zttir die
geschlechterreihe ausstrecken,
stammbäume darlegen, Hdl.
rekkia f. bett (eigtl. das im
betirahmen ausgespannte).
rekkr (as. ags. rink) m. krie-
ger, mann.
rengia (gö) swv. fälschen, Am.
‚2; vgl. rangr.
4. renna (rann; älter rinna, so
Akv. 32 app.) siv. rennen,
laufen, hauptsächl. von tie-
ren und von gewässern (rin-
nen, strömen); vr. e-m ä häls
e-m um den hals fallen (eigil.
an den h. laufen), HH II 13
pr. 10; r. af rötom aus
wurzeln wachsen,vombaume,
Häv. 138, 9; Fi. 20, 3 (egl.
adän. swa langt sum roter
rinner, J. 1. 1, 53); dreyra
runninn mit blut überströmt,
Gör. I 14, 4; fiskr renn der
fisch schwimmt, Rm. 1, 2.
2. renna (nd) swe. rinnen
lassen, Br. 17, 4.
repta (pt) swv. (ein haus)
decken leigl. mit vaptar ver-
sehen), G
retta (tt) den ‘richten’, ge-
rade machen; r. viö ‘ es "in
ordnung bringen’, “die sache
138
gerade machen’, Am. 63, 8
(loskommen).
*retti (ahd. rihti) f. geradheit,
HH». 22, 4 (dir werden die
rippen gerade gemacht, d. h.
du wirst flach gedrückt).
rettr adj. “recht” (lat. rectus):
1. gerade, Rp. 2. richtig,
nir. vrett adv. richtig, mit
recht.
reyna (nd) swe. versuchen,
sich etw. versuchen, bald mit
dem gewicht auf der probe,
die angestellt wird, bald auf
der schwere des dabei zu er-
iragenden, bald auf dem er-
gebnis, u. letzteres entweder
im sinne von erfahren, ken-
nen lernen oder in dem von
bewähren; v-z sich bewäh-
ren, Am. 60, 3.
reyndar ad». gen. zu reynd f.
erprobung: in wahrheit, Hlr.
9 app.
reyr (got. raus, ahd. rör) n.
rohr, röhricht, Häv. 96, 2.
rida (aö) swe. sich hin- u. her-
bewegen, spielen, Rp. 21, 6.
(Vgl. dä. nhd. rite ritten
schüttelfrost; ahd. gl. I 711
22; an. riöasött dass.)
4. rida (reiö) ste. 1. reiten; der
weg steht im acc., das reit-
tier im dat., auch bei über-
tragenem sinn wie Rm. 16,2,
dag. v. kiöl kriegsschiffahrt
treiben, Rp. 48, 6; acc. des
ergebnisses in T. orindi “eine
botschaft reiten’, zu pferde
einem auftrag (auch einer
einladung) nachkommen,
ze 3, "2. 8, 8. 2. fahren,
Ir. opp-; . II 35, 6.
Ey sich drehen, von dem vor-
gelegten balken an der tür,
136, 2 (häufig in
retti—ripti.
prosa; bedeutungsverhältnis
zu 1 u. 2 unaufgeklärt).
2. rida (reiö; älter vrida) ste.
flechten, knüpfen, Ak. 8,6.
rif n. rippe, HHv. 22, 4
rifa (reif) stv. reißen, zer-
reißen (zerbrechen, Am. 37,
2), ausreißen (Gör. II
40, 5)
rifna (aö) swv. zers =
zerbrechen, Hym.,
rifr m. webebaum, Bi
riki (as. riki) n. 1. herrschaft,
einfluß, die ein mächtiger
ausübt, Hav. 64,1; Fi.7,5;
8,5; dat. v. mit macht, Am.
37,1; af r. dass., HH 47,
BR medr. dass., Hiv. 156, 5.
2 herrschaftsgebiet, reich,
Sf. 27; 29; Br. II 3 pr. 2.
rik-menni n. coll. herrscher-
en Herne männer,
II 28, 8
rikr ad). mächtig, machtvoll
und reich; nir. rikt adv.
dass., Od. q 5.
ri6da (rauö; ags. r&odan) stv.
röten, rotfärben; meist die
waffen od. etw. "anderes -
blut; r. mit dem acc.
od. dem einer Aero h
ist umschreibung für kämp-
fen u. für im kampfe er-
schlagen; das opfer steht im
dat. Br. 5, 5, sonst mit &
ce. dat.
ri6ör (ags. r&eod) adj. rot, von
der gesichtsfarbe, AB: 2, :
ript f. zeug, umhang, H,
ripti nn. zeug, u. zwar Aa ’
nend immer leinen, daher
vom kopfschmuck der braut
ie 23, 6), vom bettuch (Sg.
8 8) von windeln Dr Be
4), vom frauenkleide
28, 7, vgl. Tac. Germ. ce. G
4
=
h
VEEEEE
risa—rünar.
risa (reis; ahd. risan) stv. auf-
stehn, sich erheben, meist
von menschen, öfters mit
veranschaulichendem upp ‘in
die höhe’, Am. 30, 3 u. ö.
mit d. nebenbegriff des auf-
brechens (auch Hav. 145,
8?); von sich erhebender
zwietracht, Sd. 37, 6.
risi (as. wrisi) m. riese, Grt.
rista (reist) siv. einritzen,
schneiden (auch dieses so,
daß eine spitze in eine ober-
fläche eindringt u. in ihr
eine furche zieht); das tech-
nische wort für das ein-
schneiden von runen; r. ä
einritzen; T. af wegritzen.
rista (st) swe. durchschneiden,
aufschneiden (in der unier
rista beschriebenen weise).
rita (ad) swo. schreiben, HH
II pr. (Ablig. von rita, älter
vrita = ne. write.)
riufa (rauf; ags. r6ofan) stv.
zerstörend einhauen od. ein-
greifen; r. undir wunden
schlagen, Rp. 48, 8; vinna
sveröi rofna eida eide mit
dem: schwerte zerschlagen,
Sg. 17,5 (s. vinna); riüfendr
die zerstörer (die unholde, die
beim ragnarok herein-
brechen), Bdr.; viüfaz regin
formel f. d. weltuntergang, s.
regin.
riuüka (rauk; ahd. riohhan)
stv. rauchen, Akv. 42, 6.
r6 f. ruhe; räöa r. e-m e-m
ruhe aufzwingen, e-n zum
schweigen bringen, Ls. 55, 4;
skomm mun r. reiöi (dat.)
der zorn (die rache) wird
nicht lange ruhen (säumen),
Am. 78, 7.
139
r6a (rora; ags. röwan) ste.
rudern.
roöna (ad) swv. sich röten, roi
werden, Gör. I.
roöra f. blut, Am.
rof n. zerstörung; aldar r.
weltuntergang, HH II.
rög (älter vrög) n. 1. schmä-
hung, verleumdung, Ls. 4,4;
Am. 97, 6. 2. zwist, streit;
vera, verda at r-i sireit-
erreger sein, werden.
*rög-apaldr m. ‘streitapfel-
baum’, krieger, HHv.
*rög-mälmr m. ‘streiterz’, das
Nibelungengold, das die elbi-
schen. brüder entzweite, Akv.
27,6.
*rög-porn m. ‘streitdorn’,
schwert, Akv. 29, 3.
rokkr m. (spinn)rocken, Rp.
röma f. kampflärm, HH.
or n. pl. rötliche
berge(?), Akv. 17, 5.
röt f. wurzel.
röt-lauss adj. wurzellos, Hav.
rüm n. raum, plaiz.
*rum-brüugdinn adj.
gedehnt, Hym.
rumr adj. weit, frei, Fi.
rünar f. pl. geheimnisvolles
geflüster; von dieser grund-
bedeutung gehn aus 1. Be
heimnisse, Vsp. 60, 8; Vm.
42, 4; 43, 1. 2. heimliche
zwiesprache, Sg. 14, 8; 44,
2; Gör. III 4,8; Ghv. 12, 2.
3. runen (die bei magischem
gebrauch flüsternd gelesen
wurden), bald als die ge-
ritzten zeichen (i rünom fä
farbe legen in die vertiefung
der runen), bald als runen-
beritzte holzstäbe gedacht (so
Häv. 139, 4, wo Odin die
weit-
140
runen vom boden des Gin-
nungagap aufhebt).
runi m. (verschnittener) eber,
borg, Hal.
runnr m. gebüsch, wald, Rp.
ryöia (rudda) sw. räumen,
Vsp. 56, 8
ryör 3. sg. prs. zu riöda.
rymr m. getöse, HH.
ryna (nd) swv. heimlich flü-
stern; vynendr die vertrau-
ten, Ak. 9, 3.
ryta (tt) swe. grunzen, Häv.
refr (rs) n. dach.
raena (nt; ahd. bi-rahanen)swe.
berauben (e-0); plündern.
resir m. kriegsfürst (zu rasa
in schnelle bewegung setzen,
also eigtl. anführer d. sturm-
angriffs).
1. a gespräch, Am. 20, 8
.2, ea (dd) swe. mit jemd.
sprechen, sich unterhalten;
19.5 raö ratschlagen, Hm.
1
Bode. n. ruder, Hym. (Zu röa.)
roer 2. sg. prs. zu röa.
rodd (got. razda) f. stimme.
*rogn n. pl. die götter (egl.
regin); hröptr r-a der rufer
unter den göttern: Odin,
Hav. 142, 7
rognir (pgl. got. ragineis) m.
herrscher, Akv. 33, 4
‚rokn (raukn?) n. HH 51, 1
.. scheint etwa ‘tier’ zu bedeu- :
ten; r. bitlod, gebißtragende
r., sind jedenfalls reitpferde,
renner.
ee rand, u. zwar immer:
des schildes (vgl. mhd. schil-
ni Er ; schild (wie mhd.),:
II 15, 5;
H 17, 3; Gör.
AB. 14, 7: Hüav. 156, 4
runi—sä.
roskr adj. ‘rasch’: rüslig,
kampftüchtig.
rost (as. rasta) f. ein a
(eigtl. ‘rast’, die sirecke von
rast zu rast), “meile’.
8.
1. sä, sü, pat (got. sa, sÖ6,
pata) pron. dem. u.rel.,der,
dieser; pl. sie; vor- u.
rückweisend; steht absolut
u. attributie, letzteres vor u.
hinter dem bezu swort; die
pluralformen stehn in eigen-
artliger weise vor personen- <
bezeichnungen, ohne daß sie
übersetzbar sind: m. n. peir
Erpr ok Eitill, a. pa Vea ok
Vila, Ls. 26, 4;. f. ber
Drumba ok Kumba, Rp.
13, 1; n. pau Helgi ok
Sväva; elliptisch: peir Hel-
gi Helgi u. die seinen; peira
Gunnars Gunnars u.
seinen (seiner brüder); pau
Guörün Gudrun u. ihr
mann; pau Hogni Hogni
u. seine frau; das voran-
stehende pron. kann von dem
bezugswort durch unbetonte
elemente getrennt sein: Vsp.
32,7; Bar. 11,3; Vhv. 8,
Ei Gör. I 26, 5; "Ls. 40 5;
Häl. 43, 5 u. ö.; stärkere
irennung Vm. 47, 4; Grm.
30, 6 u. ö.; sa inn + adj.
(+ subst.) jener (bekannte):
Hav. 94,6; Vm. 5, 3;
50, 3; Hrbl. 32, 3; "Drk. 13,
5 u. ö. — Zur "einleitung
von relativsätzen, zusammen
mit der partikel er, -8, -2,
dient sä nicht nur, es
wie unser relalivpron. un-
mittelbar davor ‚so;
auch in fällen wie & pvi
4
|
|
|
sa—salr.
landi er ek liggia veit..
einem lande, in dem, ich
liegen weiß . ;
margr er sä hvatr er bige
ne ryör mancher ist kühn,
.. der das schwert nicht rötet,
. Fm.; num. u. casus richten
sich nach dem übergeord-
neten satz, ausgen. Vsp. 14,
5; (Drk. 32, 3, mit seltenem
hin statt sa;) HH 35, 5,
also nur an solchen stellen
nicht, wo der subjektnom.
des rel.-satzes sich geltend
machen kann; die unmittel-
bar anschließende partikel
kann hinter beim, pann,
peir, pzer, pat, also hinter
konsonantischem auslaut, als
-5, -z (aus es) erscheinen;
diese kürzeren formen wech-
seln mit der entsprechenden
längeren, in kurzem ab-
stand Hav. 3, 2; 4,2; pats
pü verschmilzt zu patstu,
Grp. 20, 1; Am. 87, 4; ‘daß’
zur einleitung von substan-
livsätzen kann ausgedrückt
werden durch pat er (HH
1, 2; Gör. II 15, 2; 16. 6;
vgl. Vm. 35 4; Ls. 9, 1;
H II 8, 1; Am. 57, 9;
auch Hrbl. 41; Fm. 26, 1
usw.) oder pats (Gör. I 1, 1;
Sg. 1,1). Vgl. 2 er.
9, ‚sa (sora) stv. sen, streuen,
es 31,5; Akv. 39, d: Bar.
säd.n. ‘saat ‚getreide, Alv. A
14 saör adj. satt, Hrbl.;
2. saör (ags. 500) adj. 1. pen
dig = mit recht beschuldigt,
überführt (vgl. lat. -sons),
Grp. 48, 3. 2. wahr; segia,
m&la satt die wahrheit
sagen.
141
3. saörm.wahrheit (aufrichtig-
keit?), Am. 47, 7; gute site
(treue fürsorge?), Am. 6, 7
saga f. erzählung, geschichte.
sakaz (aö) swe refl. 1. ein-
ander vorwürfe machen, sich
streiten. 2. sich anklagen,
HHv. 33, 1.
sak-lauss adj. schuldlos, Grm.
Bra (ad) swv. etw. (e-s) ver-
missen.
*sak-rünar f. pl. streitrunen,
RORREE runen, HH
*sala-kynni n. hauswesen,
Vm.; s. sal-kynni.
sal-drött 18 NE NEN ge-
sinde, Hav. 101,
*sal- -garör m. Get mene hof-
zaun (pallisade) um einen
salr, Vkv. 30, 5.
*sal-hüs»n." saalhaus’, d. i.
stattliches wohngebäude (kein
gewöhnl. vorratshaus), Ako.
ir
sal-kona f. kammerfrau,
fürstl. dienerin, Sg.
sal-kynnin. hauswesen, Grm.,
Skm.; hiön s-a das ehe-
paar des hauses, R
salr m. gebäude (also nicht nur
ein innenraum wie nhd.
saal), meist fürstl. wohn-
haus (= hgll) od. ein analog
gedachtes götter- od. riesen-
haus; im pl. jedoch (das aus
wohn- und wirtschaftsgebäu-
den bestehende) gehöft, oft
scheinbar gleichbedeutend
mit sg.; gern mit possess.
zusatz, der sich auf den haus-
herrn bezieht; eiga sali mit
ortsbest., haus u. hof be-
sitzen, daheim sein, Vsp. 5,
6; salir suörcenir “südliche
142
säle’, u. Hloöves salı “Lud-
wigs säle’, Ghv. II 14, 7;
25, 6 meinen burgen, schlös-
ser; da Alv. 12, 6 driüpr s.
“triefender saal, den himmel
bezeichnet u. dieser auch
sonst poelisch mit einem
haus verglichen wird, schei-
nen salar steinar Vsp. 4,6
(vgl. 14, 6) das bodengestein
des entstehenden weltbaus zu
sein (u. nicht ein vereinzeltes
s. ‘erdboden’ hier vorzuliegen,
wie unter hinweis auf lat.
solum, abg. selo, selinj an-
genommen wurde, vgl. Stud.
ı nord. ar 17, Helsingfors
1926, s. 1ff.).
sal- ‚biod f. hausleute, gesinde,
Bei md) sw. impers.: samir
es geziemt sich, es ziemt.
saman adv. zusammen; bei
zahlbegriffen: einn s. ein-
sam, allein; priär nztr s.
drei volle tage, Rp.; fimm s.
De mann stark, Am.; morg
ar viele, Gör. m 23, 2 (od.
n ört s. hier zu vöro: waren
eigemischt?); sättir s. mit
einander versöhnt, Vm., Fi.,
HH II 21, 3 (geht es hier
auf den jetzt ablaufehden
friedenszustand?).
sam-hyggiandi part.
einmütig, Ghv
sam-kunda f. zusammen-
kunft, gesellschaft, Am.
sam-meeÖri sw. adj. von glei-
cher mutter (gegensatz:
sundr-m.), Hm. 24, 5.
samna (aö; as. samnön) swv.
sammeln.
1. samr (got. sama) pron. ad).
derselbe (idem); nir. samt
adv. zusammen, Skm. 7, 6;
prs.
sal-pi6ö6—saurugr.
it sama adv. ebenso, eben-
falls, Hav. 28, 3 u. ö.
2. samr adj. bereit, geneigt,
Am. 74, 11; Fi. 30, 5
*sam-tynis adv. im selben
gehöft, in einem hause, Am.
sandrm. sand; als stoff (Hrbl.
18, 5) und als ne
element: strand,
Hav. 53, 1 (s. ale ur
49,1.
sannr adj. =
sann-).
sann-rädinn part. pri. in
wahrheit (im vollsien sinne
des wortes) verraten, Am.
sär (got. sair) n. wunde.
*sär-beitr adj. wunden bei-
Bend, vom schwerte, Hm.
*sär-dropi m. "wunden-
tropfen’, aus wunden träu-
fendes blut, HH II.
sär-la adv. wund, mit schmer-
zen, Gör. II 12, 3; 29, 6
(beide stellen gehn auf see-
lische wunden).
sär-ligr adj. büter, beißend,
Gör. II 21, 3.
’
saör (stamm:
särr (ags. sär) adj. wund,
verwundet; schmerzend,
schmerzlich; verwundend,
böswillig, Sg. 57, 3 (sära
adv. = ahd. sero); 60, 10;.
über leika särt Am. 49,25.
leika.
*sär-vitr f. ‘wundenwesen’,
Mer, walkyr-
ie, HH 54, 6
sär-yröin. verwundende rede,
schmähung,
sättr (lat. sanctus) adj. ver-
söhnt.
sätt-mäl n. versöhnungs-
vertrag, vergleich, Sg.
a, adj. schmutzig, Hav.
sax—senda.
sax n. kampfmesser, kurzes
schwert (lat. saxum;
ausdruck stammt aus der
steinzeit).
sea stv. sehen (metri causa für
überliefertes siä, s. d.).
sedia (sadda) swv. sättigen,
füttern. Vgl. saör 1.
1. sefi (as. sebo) m. sinn, ge-
müt; vera ser einn um sefa
mit seinem innern allein
sein (vom zustande des lie-
benden), Hav. 95, 3; svefia,
deyfa sefa die seele einschlä-
fern, abstumpfen, Rp., Sd.
2. sefi (vgl. sif) m. verwandter,
HH II u. Vsp. 47 app.
(Surtar s. ist mehrdeutig:
Fenrir? das feuer?).
seggr (got.-lat. sajo, as. segg)
m. gefolgsmann, junger krie-
ger, Jüngling.
segia (sagöa; as. seggian)
swe. erzählen (vgl. saga);
sagen, ansagen, Skm. 23, 6;
(auf befragen) aussagen, sich
äußern, Hav. 28, 3; 63, 1;
Br. I1,2; em etw. nach-
sagen: sonno sagör mit
recht beschuldigt, Sd. 25, 4;
segir subjektlos, es wird er-
zählt, es heißt; s. frä e-o
von eiw. erzählen; s. til, mit
gen. einer person, e-m be-
scheid sagen, e-n benach-
richtigen, Am. 80, 2; an-
reden, Akv. 6, 2; mit gen.
einer sache etw. nennen, an-
geben (nafns den namen); s.
til; s. vel e-m e-m gutes ver-
heißen, Hym. 14, 1; letoat
s-z sie ließen sich nichts
sagen (raten), Am. 31, 4.
segl.n. segel.
*segl-marr m. ‘segelroß?,
schiff, Sd.
143
*segl-vigg n. dass., Am.
*seiö-berandi m. einer, der
mit zauber (seiör) umgeht,
zauberer, Hdl.
seilaz (ld) swe. sich aus-
strecken, die arme ausstrek-
ken, Hrbl.
seina (aÖ) swv. versäumen;
seinat zu spät, Akv., Am.;
vgl. seinn.
seinn (mhd. seine) adj. 1.träge,
langsam. 2. langwierig, HH
24, 3. nir. seint adv. spät,
Hav. 162, 2 (verhaltene ver-
neinung).
sekr adj. schuldig (mit sok
behaftet), Hrbl. 9, 2 (Thor
muß auf feindschaft gefaßt
sein, da er viele totschläge an
riesen begangen hat).
selia (ld; as. sellian) sw. über-
liefern, übergeben, auslie-
fern; s. {ram überreichen,
Am.; s. eida treueide leisten.
sem conj. wie; knüpft satz-
teile u. nebensätze an; sind
letztere optativisch, überset-
zen wir ‘als’, ‘als wenn’, “als
ob’; s. faöir als vater, Alv.
4, 3; hefir orindi s. erfiöi
hast du aufirag u. mühe er-
ledigt, Drk. 10, 2 (vgl. 11, 2);
auch Ak». 16, 3 scheint ‘und’
der sinn; hvat sem was
auch immer, Fm. 31, 6. —
In prosa leitete s. auch
relativsätze ein, ganz wie er;
daher par sem dort, wo, HH
II 24 pr. 4; Br. 12, pr. 8;
u. jüngere lesarten wie zu
Rm. 23, 6. |
senda (nd) swv. senden; zu-
weilen mit dem nebensinn
‘als geschenk’ (Vke., Dr.,
Akv., Am.); ein opfer dar-
bringen, Hav. 144, 7 (vgl.
V44
145, 4); s. at e-m nach e-m
schicken, e-n holen lassen,
Gör. III.
sendi-maÖr m. bote; nur in
prosa (Br. I 5) u. Am. 4, 6.
senn adv. zugleich; sogleich,
Hav. 17, 4 (sogleich ist es
aus damit), Hym. 14, 7;
Drk. 14; 1:21, 1; :Gör. 21
35,1.
4. senna f. zank, wortwechsel.
2. senna (nt) swe. (mit wor-
ten) streiten.
ser sich (dat., s. sin).
serkrm. hemd, Rh. 29, 4 u. ö.;
s. iärn-ofinn eisengewebtes
h., brünne, Br. II 4, 8; s.
valrauör welschrotes hemd,
rotes prachtgewand, Akv.
sess m. sitz, sitzplatz, bank.
*sess-meiör m. "sitzholz’,
bank; sleginn s-om mit
aufgeschlagenen bänken (den
langbänken auf den flet),
Akv. 14, 6
*sess-mogr m. "bankbursche’;
pl. die (auf den bänken sit-
zenden, beim trank. versam-
. melten) gefolgsleute, Hav.
152, 3.
set-berg n. stufenberg, berg-
terrasse, Grt.
setia (tt; as. settian) swe.
setzen; 2. b. etw. auf den
isch (Rp., auch s. fram);
sich selbst (s-z, s-z niör) od.
andere menschen (Grm. pr.
: 82; Hym. 9, 4; Akv..18, 2
— man sitzt im stock; set-
tiz und ripti nahm ihren
brautplaiz ein, den braut-
helm auf dem kopfe, Rp. 23,
6); e-n gefangenen in ein
verließ ‘setzen’ (wie ein klei-
neres tier in einen käfig, Dr.
sendi-maör—siä.
175. Who: 17,93 170pr. 2);
e-n “einseizen’ in eine”
ex: Pig e-n hochsitz, Am.
7); s-z upp sich auf-
a. sitzende stellung ein-
nehmen (vom liegenden, Sd.
pr. 10).
setr = vor wohnsitz, ihron,
4 (d. ae ©;
von U Uppsala)
setti num. ord. der sechste.
sex num. card. sechs.
Bee sechsköpfig,
sex-tändi
ord. der
sechzehnte.
seydir m. kochgrube (zu siöda;
Aarboger 09, 317; Ark. 30,
183).
1. siä (sä; älter sea, s. d.) sto. j
sehen, im alltägl. u. ım
pisionären sinne, ingressiv
(erblicken, HH II 43,8 u. ö.):
u. durativ (vor augen haben);
auökent at s. ein leicht-
kenntlicher anblick, Grm.
9:.41:310 1: (willkürlich)
blicken: baug s. den ring
ansehen, Vkv. 23, 4; se nü
seggir jetzt mögen die man-
nen herschauen (nachsehen),
Gör. III 9, 5; ats. um zu
besehen, beschauen, Skm.
17, 6; 18,6; s.ä e-t etw.
ansehen, anschauen, betrach-
ten, Vm. 6, 3; Aue 4,6.
Hm. 20, 8. e-n
(heim) e-n aufs Gör.
III 8; Akv. 16,4; s.til
e-s nach etw. ausschauen,
auf etw. ker. Hav. 145,
3 (dag. Am. 70, 2: ich sehe
keinen para rat dafür;
36, 1: säsk til sie sahen
einander an); 8. viö e-0
sich vor etw. vorsehen, hüten,
num.
Em. 37,6 u. ö.; s-z e-t etw.
fürchten, HHe. 11,5; 12, 5;
HH II 16,5; Akv. 2,4; Sg.
33, 3; Gör. I 26, 8; s-zum
e-n fürchten für, Baus
sein um e-n, Grm. 20, 6;
s-z um sich umsehen, Vkv.
4, 6; siä fram voraus-
schauen, in die zukunft blik-
ken; s. e-t {yrir etw. vor-
aussehen, Grp. 10, 5; 28, 7;
s. fyr e-o etw. verhüten
. (? Grp. 39, 8).
2. sia swo. seihen, Sf. 19.
3. siä pron. dem. dieser, Gör.
III 9,8; Rm. 14,5. HHe.
40, 3. Hav. 2,3; f., gleich-
lautend, Skm. 42, 6; Sd. 4,
3; Akv. pr. 4. Die dieser-
deizis ist überall deutlich,
wenn auch Rm. 14 u. Hay. 2
‘er’ die gefälligere überset-
zung sein würde.
sialdan ade. selten (meist ver-
‚haltenes “niemals’).
siälfr pron. adj. selbst; meist
einfach im gegensätzlichen
sinne (der betreffende u. kein
anderer, nichts anderes); je-
doch auch steigernd od. aus-
zeichnend: siälfir äslidar die
asen selber, Skm.; viö hi-
min siälfan hoch an den
himmel, Vsp., Hdl., HH II;
viö bana siälfan unter rich-
tiger todesgefahr, Rm. 17, 4;
Grana siälfom den leib-
haftigen Grani, Grp.; ähnl.
HHo. 37, 4; Am.,„86, 2;
valda s. allein entscheiden
(vgl. siälf-doemi), Am. 60, 8;
. .sverÖ vegz siälft das schwert
kämpft selbsttätig, Skm.; ol
. barz siälft das bier trug sich
‚selbst auf, kam selbsttätig
herbei, Ls. pr.
Neckel, Edda. II.
sia—siör.
145
siälf-raöi sw. adj. eigen-
mächtig, auf eigene hand
sich nützlich machend (vom
sklaven), Hav. 87, 2.
*siälf-skapa adj. indecl. sel-
ber schuld; sums s. teilweise
selber schuld, Am. 68, 7.
siar = ser see (in Ulf-siär
Wolfssee).
siau num. card. sieben (formel-
haft für eine stattliche zahl,
schon in Akv., auch in d.
verbb. s. hundroö — Vkv.,
Gör. III —, s. püsundir,
HH)
siaundi num. ord. der siebente.
siau-tiändi num. ord. der
siebzehnte, Häv. 162, 1. :
sid (as. siö) adv. spät.
1. sida f. seite, Br. II 4,7.
2. sida (seiö)stv.zaubern, Vsp.
22, 5. 6.
sidan ade. dann, danach;
später, hinfort; negation +
s. niemals mehr; beim perf.
seitdem (Hm. 2, 4); siöans,
sidan er conj. nachdem, seit.
sidari adj. comp. der spätere,
Sg. 33, 6 (sinn: er wird
länger leben).
siö-büuinn part. prt.
fertig, Hym. 10, 2 (H.
sich so lange in seinen jagd-
od. fischgründen aufgehal-
. ten, daß er spät zur heim-
kehr gerüstet ist).
siö-lauss adj. ungesitiet, HH.
1. siör adj. | u. weit (von
kleidu Br Rpb.;Cho.
2. siör adv. weniger; fungiert
als negativ-finale conj. mit
opt. 1. im En, s. pü
hefnir nimm keine rache,
Sd. 22, 4; 2. im nebensatz:
damit nicht, Hav. 129, 9;
Ls. 10, 4; 12,4; Sg. 28, 7.
10
spät
146
sif f. sippe, verwandischaft;
sif (dat.) sifiaör versippt u.
verwandt, Hdl. 43, 7; sonst
immer pl.: spilla s-iom die
sippenbande brechen (durch
totschlag, sttvig), Vsp. 45,
4; gegensatz pyrma s-iom,
Sg. 28, 5; blanda s-iom
verwandtschaft eingehen,
bruderschaft schließen, Hav.
124, 1 (s. blanda); s-iar
silfrs “die Sifs des silbers’,
frauen, Sd. 28, 4; unerklärt
ist barna s-iar, Ls. 16, 2.
sifiaör part. prt. (zu got. ga-
sibjön, Mt. 5, 24) versippt,
verwandt, Hym.; Hdl.
*sifiugr adj. verschwägert,
Grp. 50, 6.
sifiungrm.verwandier (schwa-
ger).
siga (se; as. sigan) stv. sinken,
herabgleiten; sättmäl s. ein
vergleich kommi zustande
(eigtl. “setzt sich’, wie senk-
stoffe in einer flüssigkeit),
g.
sigla (ld) swv. segeln.
sigli n. kleinod, schmuckstück,
signa (a6) swv. segnen, weihen
(gemeingerm. lehnwort aus
lat. signare).
sigr (rs) m. sieg.
*sigr-drif ” ‘siegtreiberin’,
walkyrie, Fm. 44, 5.
Be ha f. pl. siegesrunen,
d
*sigr-pi6Ö (ags. sige-p&od) f.
siegesvolk; poet. ehrenname
eines comitatus; HH II 49,
8 (die schar der einherier in
Walhall).
sig-tivar m. pl. sieggötter;
ehrenname ir gölter. :
*sig-töptir f. pl. siegstätte;
sif—sin.
der baugrund, wo Walhall
gestanden hat, das haus des
siegverleihenden Odin und
seiner sigrpi6ö, Vsp. 62, 6.
sik sich (acc., s. sin).
siklingr m. fürst.
sild f. hering, Hrbl. 3, ?.
silfr (rs) n. silber.
*silfr-gyldr part. prt. ver-
silbert, mit silber geziert,
Akv. 4, 5.
silki n. seide, Rp.
si-legia (-loegia ?) f. name des
meeres in der göttersprache
nach Alv. 24, 2. {
sima n. faden, HH.
simi (as. simo) m. seil, Hrbl.
18, 6 (acc. pl.).
simulf. riesenweib, ungeheuer,
H ‚8 (Tiesin des
berges’ ist unbefriedigend).
sin, gen. sinvar, f. sehne.
sin, ser, sik pron.refl., seiner
(ihrer), sich, sich; der ge-
brauch ist mannigjaltiger als
im nhd.: manche verba neh-
men ein ergänzendes ser zu
sich, so bera s. i fiodrom im
(in seinem) gefieder tragen;
geta s. erlangen (sich erwer-
ch u s. zufrieden sein
sich behagen), una s. engo
mit nichts zufrieden
Hav. 95, 6; BE haben,
s. ne eiga nu besitzen,
Am. 99, 8; hafa s. at mat
als speise benutzen, sich
nähren von etw.; hafa s. &
hoföi auf dem (seinem)
kopfe haben; im acc. c. inf.
fungiert das pron. wie im
lat.: hyggr ser alla vera...
vini er glaubt, alle... seien
ihm freund (seine freunde),
Hüv. 24, 2; 25,2; ogl.
29, 8; Hym. 3, 6; auch
sonst wie im lat.: fann om-
mo...leiöda ser traf die ıhm
tiefverhaßte großmutter an,
Hym. 8,
sinn (got. sinp) n. mal; um
s. fyrr früher einmal, HH
11 13,1; annats.,is. annat
ein andermal, zum zweiten
male. Die grundbedeutung
“weg, gäng’ ist nur in den
südg. sprachen erhalten (ags.
as. siö, ahd. sind); s. aber
2 sinni.
sinn, sin, sitt pron. Doss.
sein, ihr; bezieht sich wie im
lat. (u. neuskand., im gegen-
satz zum südgerm.) auch auf
fem. u. plur.: Guörün hefn-
di breöra sinna G. rächte
ihre brüder (G. fratres suos
. ulta est); sköko ssir skioldo
sina es schültelten die asen
ihre schilde (concusserunt
dii scuta sua); die häufig-
keit des gebrauchs ist aber
bereits ungefähr die nhd.
sinni (got. gasinpa) m. ge-
fährte, Vsp. 5,2.
sinni (ahd. gasindi) n.
1. weg, reise, Bar. 5, 4; ä
sinnom unterwegs, Vm. 4,
3; Gg. 7, 6 (conject.); Rb.
32, 10 (der tag war auf-
gebrochen, d. h. im abzug,
ging zur rüste). 2. gefolge,
Gör. II 33, 2; Fre
Sg. 3,4; 12,2; ähnl. Al.
1, 3. 3. mal (= sinn 1);
eino, gÖro, pridia, morgo s.
einmal, zum zweiten, dritten
male, manches mal.
si6da (saud) stv. sieden, ko-
chen.
sion (ags. sion, as. siun) f.
blick, auge. Vgl. einsynn
einäugig; zu siä 1.
sinn-skal.
147
siör m. see; S. sar. -
siövar-strond f. seestrand,
Rp. pr. 3.
sitia (sat) ste. sitzen; öfters
ist die bedeutung verblaßt, so
in s. kyrr stillsitzen, sich
ruhig verhalten; s. at landi
in der herrschaft sitzen, sein
land regieren; s. eptir (un-
tätig) zurückbleiben; s. ok
sofa lifi untätig das leben
verschlafen; sat ek meö
Döro ich lebte (still) bei
Thora; säto siau vetr hiel-
ien sich sieben jahre lang
ruhig, Vkv. 3,1; s. üti dag.,
das nächtl. geschäft der se-
herin auf d. kreuzweg, wo
die toten verkehren, ist ein
wirkliches sitzen (Vsp. 28,
]).
siükr adj. siech, krank.
siundi num. ord. der siebente,
= siaundi, Grm. 12.
siz (aus siÖ es) conj. u. praep.
1. conj. seit, da. 2. praep. c.
acc. seit, Vkv. 31, 4. — siztu,
siztik = siz pü, siz pik.
siot n. pl. 1. sitz, wohnsitz.
2. sippe (auf grund eines
bedeutungswandels wie bei
dem synon. tt), Hdl. 43, 8
(Heimdall, vgl. Vsp. 1, 4;
‚ Rb. pr.). h 3
siotull m. beruhiger, stiller
(vgl. siatna swv. sich legen,
von fehden); dölgs s. streit-
stiller = friedensmühle, Grt.
16,7.
skafa (sköf) stv. schaben (ab-
schaben u. glattschaben).
skaka (skök; as. skakan) stv.
schütteln.
skakkr adj. schief; hinkend,
lahm, Hym. 37, 6.
skal 1. 3. sg. prs. zu skolo.
10*
148
skälf. schale, Ak. 35, 2 app.,
Vkv. 24, 5; 35, 1 (die hirn-
schalen).
skäld n. dichter, skalde.
skäli m. wohnhaus.
skälm f. kurzes schwert, Gör.
II 19, 11; Hm..16, 2, (=
thrak.-gr. skalm&, Kretsch-
mer, Gesch. d. gr. spr. 235).
skälm-old f. “schwertalter’,
kriegszeit, Vsp.
skammaz (ad) swe. sich einer
sache (e-s) schämen, Hav.
61,5.
skamm-lifr adj. kurzlebig;
varö s. starb bald, HH Hi
51 pr. 1.
skamm-sr adj. dass., Am.
skammr (ahd. skam) adj.
kurz, von raum u. zeit; nir.
skamt adv. kurze zeit; biöda
skamt nicht lange warten;
compar. skemri.
skap n. sinnesart, charakter.
skapa (ad) swv. 1. anfertigen
(2. b. skö einen schuh), er-
schaffen (z. b. iorö die erde),
bilden (z. b. hiorto die her-
zen, die mit töpferware ver-
glichen werden, Hav. 84,5);
übertr. sk. sökn sverdom
mit den schwertern einen
angriff schmieden od. häm-
mern, Am. 52, 7; sk. skegg
den bart beschneiden (in
form bringen), Rp. 2. be-
siimmen, verhängen: aldr
das leben, sz#lo glück, pat
at pü at rögi vart daß du
zum streitgegensiand wur-
dest (HH II 28, 6).
skap-daudi sw. adj. tod-
geweiht, Am. 61 6.
skap-ker n. schöpfgefäß (die
große kufe in mitte der
skal—skeid.
halle, aus der die trink-
gefäße gefüllt wurden; Wes-
sen, Acta phil. scand. 1926,
s. 200f.), Grm. 25, 4.
skap-liga adv. natürlich, _
recht, Am. .
skap-ligr adj. dass., Am.
skapt.n. schaft, u. zwar immer
speers 5
*skap-tr& (skapt-tr6) n.
schaftholz, stange zum dre-
hen des mühlsteins, Grt.
skarör (as. skard) adj. ver-
stümmelt, beschnitten; sk.
mäni die mondsichel; hafa
skardan, scil. hlut, einbuße
erlitten haben, Am. 102, 4.
Vgl. skeria u. skeröa.
«kenn -DgR adv.kräftig, eifrig,
m.
skarpr adj. scharf, Grt. 15, 6;
schneidend, rauh, hart, Hav.
134, 8; compar. adv. skar-
para kräftiger, Grt. 20, 6.
skati m. fürst; krieger.
skass n. hexe.
skaut n. ‘schoß’, zipfel; hi-
mins sk. die (4) ecken od.
enden des himmels; hälsa
sk. Bdr. 12, 8 ist doppel-
sinnig: “die schöße ihrer
hälse = ihre halstücher u.
‘die schoten (ndl. schoot)
der segel(enden)’; Ägirs
töchter sind einerseits tan-
zende mädchen, andererseits
wogen, die schiff und segel
in die höhe schaukeln.
*skaut-giarn adj. unerklär-
tes (verderbies?) beiwort des
riesen Diazi, Hal. 30, 9.
skegg n. bart.
skegg-old f.‘beilalier’,kampf-
zeit (von skeggia streitazt),
ap.
skeiö n. lauf, rennbahn; mart
s. riöit manche strecke ge-
‚ritten, HH; verderbt ist Fm.
Bao}
skeika (ad) swv. schlingern,
schwanken; wird vom an-
scheinendwirren, aber schick-
salsmäßigen verlauf einer
sache gesagt (s-r at skopoöo),
so Gg. 4,6 von der schicksals-
göttin selbst.
skelfa (fö) swv. erziütern ma-
chen (caus. zu skiälfa); (die
lanze) schwingen, Rp.
skella (ld; ahd. skellan) swe.
klirren od. krachen (skialla)
machen, mit geräusch schla-
en; sk. föt undan mit
lirrender klinge e-m das
bein unter dem leibe weg-
hauen, Am. 50, 6; sk. skip
das schiff zertrümmern,
Hrbl. 39, 3.
skellr m. schallender hieb,
Drk. 32, 5. (Vgl. den disch.
familiennamen Schellham-
mer u. nhd. maulschelle.)
skemma f. vorratshaus (eigtl.
“kurzes gebäude’, zuskammr,
im gegensatz zur holl).
skemri compar. zu skammr.
skenkia (kp) swv. einschen-
ken.
skepia (sköp u. skappa; as.
skeppian) stv. u. swo. schaf-
fen, erschaffen; (das schick-
sal) verhängen; s. skoero
kampf schaffen, wirken Am.
ı 50, 5. Vgl. skapa.
skepna f. schicksal, Gör. I.
skepta (pt) swv. “schäften’,
einen schaft glätten; grvar,
geira s. pfeile, gere schnü-
zen.
Ka re pe m. (speer)-
schäftemacher, Hav. 126, 6.
skera (skar; ahd. skeran) ste.
A
skeika—skil.
149
einschneiden, 2. b. runen
(Vsp. 20, 7); schneiden.
skeröa (rÖö) swe. nagen, bei-
ßen, Grm. 35, 6 (skarö,
scharten, herstellen).
*skeria (skarda) swe. ritzen,
schneiden, Grt. 15, 5 (ein
*skar herstellen).
skeyti n. ‘schußwaffe’, pfeil,
Rp. 42, 5; Sg. 56, 3 (mit
pfeil u. bogen schädigend die
schar der krieger?).
skiald-borg schildburg;
gemeingerm.nameder schild-
gedeckten haufenstellung; in
Sd. pr. auf einen schildzaun
übertragen, den die trägerin-
nen der schilde, das walkyr-
iengefolge, verlassen haben.
skiald-mzr f. (pl. -meyiar)
schildmaid, kämpferin, Akv.
skialfa (skalf; ags. scelfan)
stv. zittern, erbeben.
skialla (skall; ags. scellan)
stv. erklingen, klirren, Hym.
Ns:
skiarr adj. scheu, furchtsam;
superl. Ls. 13, 7
skiö (norw. ski) n. scheit, Hav.
60, 1; runenstab(?), Vsp.
20, 7; querholz im tür-
rahmen (dura-skiö): hurö
var ä& S-i die tür war ge-
schlossen, Rp. 14, 4.
skiö-garör m. latienzaun, hof-
zaun, Skm. 10 pr. 2.
*skidin. (schwert)scheide, Hm.
*skiöi-earn n. scheideneisen,
klinge; acc. pl. Hm. 15, 2.
skifa (fö) swe. “in scheiben
a zerlegen, Br. II
5,2:
skikkia f. mantel, Am.
skil n. pl. unterschied, schei-
dung; kunna s. e-s über etw.
bescheid wissen, Haäv.; Am.
150
skildi dat. sg., skildir nom. pl.
zu skioldr.
skilia (lö) swe. 1. trennen; s-z
sich trennen. 2. erkennen,
verstehen. 3. bescheid geben,
Hym. 38, 4.
skilinn adj. verständig, Hav.
skillingr m. 'schilling’; eine
goldmünze (Kz 48, 257).
skin n. glanz; name des mon-
des in der zwergensprache
nach Alv. 14, 5.
skina (skein) stv. scheinen;
nicht nur von der sonne,
sondern auch von andern
glänzenden objekten: glän-
zen, leuchten, strahlen.
skinn.n. haut, RP.
skiöl.n. schutz, Gör. II.
skiör f. elster, Fm. 5(?).
skiöta (skaut) stv. schießen;
vom schleudern u. mecha-
nischen schnellen der gere u.
pfeile, aber auch vom hef-
ligen vorwärtsbewegen an-
derer dinge: stoßen, schieben;
so Gg. 3, 2; 6, 4; Br. II 1
pr. 1; s-z intr. schießen
(wie nhd. dahinschießen =
dahinfahren), Hal. 47, 3
(schlüpfen); Grt. 23, 6 (egl.
norddisch. hinschießen =
heftig hinstürzen).
skiöt-liga adv. “im schuß’,
schnellstens, HH 22,1.
skip n. schiff.
skipa (ad) sw. ordnen; s. vel
vid e-n einen gut behandeln,
Grp. 49, 4.
skipa-herr m. schiffsheer,
kriegsflotte HH II pr.
skipa-liö n. ein liö, das aus
schiffen besteht: hilfsflotte,
Rm. pr.
skipta (pt) swv. 1. teilen.
skildi—skolo.
2. austauschen, wechseln.
3. ordnen, Sg. 67, 7; Am.
36, 3; 79, 3 (richtete es ein,
hande
lte).
skir-leitr adj. hellblickend,
hellen antlitzes, Grm.; Akv.
s"irr (got. skeirs) adj. hell,
klar, licht.
skioldr m. schild (als schutz-
waffe); borr skialdar ‘baum
mit d. schilde’, krieger, Am.
skioldungr m. skjöldung, d.h.
ein abkomme des besungenen
altdän. königshauses der
Skioldungar (ags. Seyldin-
gas); als ehrenname auf
andere sagenfiguren über-
tragen: fürst.
skoda (aö) swv. spähen, aus-
spähen.
skögr m. wald; vega ör skögi,
durch totschlag aus d. walde
befreien, Am. 99, 5, erklärt
sich daraus, daß die geäch-
teten (vargar, skögarmenn)
in den herrenlosen wäldern
(marken) zwischen dengerm.
siedelungen lebten, u. daß
die sippe od. partei, welche
die ächtung bewirkt hatte,
allein an ihrer aufrecht-
haltung interessiert war.
skokkr m. iruhe, Rp. 15, 6.
*skökr m. schüttler (normales
altertümliches nom. ag. zu
skaka); s. bituls gar
schüttler’, roß, Akv. 28, 6.
skolla (ld) swv. schweben,
schwanken (von etw., was
sich ohne feste unterlage be-
wegt, schaukelnd schwimmt,
fliegt, baumelt), Häv. 134,
11; Vke. 37,9.
skoll-viss adj. ränkevoll (zu
skollr m. ränke), HH.
skolo (skylda) v. praet.-prs.
skolo.
sollen; steht nicht bloß mit
infin., sondern auch mit
raed.-nomen ohne solchen
(elik skolo giold gipfom die
ergeltungsollder gabe gleich,
Vi sein, Hav. 46, 6; so ö.);
der wille, der das sollen be-
dingt, ist verschieden deut-
lich; sehr deutlich in der
befehlenden, ratenden, wün-
schenden anrede, die oft pas-
send durch den imper. des
von 8. abhängigen verbums
wiederzugeben ist: eida skal-
tu mer... vinna leiste mir
eide, Vho. 33, 1; vel skoloö
niöta... erfreut euch weid-
lich . Br. 8, 3; pess
skaltu gialda das sollst du
büßen, HHv.30 pr. 10, usw.;
sonst fehlt oft das bewußt-
sein von einem individuellen
träger des willens, so bes. bei
allg. lebensregeln: är skal
risa früh soll er aufstehn
(stehe er auf), Häv. 58. 59;
hier handelt es sich um etw.
nicht bloß von dem sprechen-
den, sondern allgemein ge-
wolltes od. ratsam befun-
denes; häufig scheidet aber
der wille des sprechenden .
ganz aus, u. das sollen ist der
ausfluß der schicksals-
bestimmung (des miot-
uör); dieses schicksalssol-
len ist gemeingerm. (in den
ags. sprüchen stark. vertre-
ten), aber i. a. nicht nhd.
od. übhpt. modern: Ale. 21,5
soll die windstille in den
welten zuzeiten herrschen;
Grp. 36, 5 soll Sigurd
Brynhild betrügen; die be-
deutsamen vorgänge in der
unsichtbaren welt, die Grm.
151
u. Vm. schildern, sollen
stattfinden; ebenso entspre-
chendes in Ls., Vsp., Fm.;
vgl. auch Hm. 30, 6; Che.
13, 8; Am. 2, 2: 48,
HH». 33, 12; 'Sd. 4 pr. 9)
10 u. ö.; ausnahmsweise
erscheint die norn als die
wollende macht (Rm. 2, 6);
immer aber bedeutet das
schicksalssollen das reale ge-
schehen dessen, was gesolli
wird, weshalb es dem über-
setzer nahe liegt, das ‘soll’
ganz zu unterschlagen, was
aber den fatalistischen sinn
verfälscht; anders beim heil-
wunsch u. beim fluch, wo der
mensch den schicksalswillen
in den dienst seines eigenen
zu stellen sucht: heill skaltu
gesundsollst du sein, heil dir,
Grm. 3, 1; Skm. 26, 4;
27, 2; 30, 2 u. ö.; auf-
fallend für unsere denkweise
u. daher schwer zu über-
setzen ist auch das skal in
fragen wie Rh. 47 3: hvat
skaltu kyrra fugla, was
brauchst du vögel zu kir-
ren; Hir. 2, 1: hvat skaltu
vitia hüsa minna, was
brauchst du mich zu _be-
suchen; vgl. Hrbl. 11, 1;
28, 1; Ls. 19, 2; hier wird
nicht immer das schicksals-
sollen in frage gestellt, son-
dern z. t. das müssen, die
konkrete nötigung durch die
etw. erheischenden verhält-
nisse; dies ist auch sonst
gemeint: hvars skolo vreiöir
vega wo kampflustige in
den streit müssen, Fm. 30, 3;
Sd. 27, 3; ähnl. Rm. 19, 5;
Hüv. 26, 5; 90, 9; 156, 2;
152
158, 2; 159, 2; Sg. 37, 3;
Gör. I 8, 1—3; 9, 5; anders-
wo nähert der sinn von skal
sich dem von ‘es geziemt
sich’ und damit dem schick-
salssollen: sem konungr
skyldi wie ein könig sollte
(ne. as a king ought to do),
Akv. 9,6; Ls. 22,5; 23, 2;
Br. 2, 6; Sg. 58, 8; Am.
82, 2; 85, Vkv. 41, 6;
endlich ist noch der fälle zu
gedenken, wo der wollende
u. der sollende ganz od. teil-
weise zusammenfallen u. da-
her skal, skolom in der
1. person steht: peim skal ek
grand um vinna dem will
ich leid antun, HHv. 38, 7;
Sg. 6, 5; 15, 5; Od. 9, 8:
Von. 19,5; HH II 46, 1
ı u. ö.; in skal liegt aber ein
stärkeres reales element als in
vil, etw., was dem futuri-
schen sinn nahekommt, wel-
cher selbst dem eddischen
skal noch nicht zugeschrie-
ben werden darf; wo die ver-
suchung hierzu sich meldet,
liegt vielmehr ein fatalisti-
scher gedanke vor: so HH II
44, 11 (wie ist es mir ver-
gönnt, bestimmt), Hm. 10, 5
(du sollst, nach meinem
wunsch u. des schicksals be-
stimmung).
skör m. schuh (gen. acc. pl.
sküa).
skorda (aö) swv. auf stützen
stellen, vom schiffe, Hrbl.
skö-smiör m. schuhmacher,
Hav. 126, 5.
skö-sveinn m. “schuhbursche’,
diener, Skm. pr.
skot n. geschoß, schießen, Ls
skör—skyldr.
skrä f. rg stück leder, Hav.
134,
Bone cn BR swov. schmücken
(zu skraut n. schmuck, vgl.
bekk-skrautuör).
skrida (skreiö; as. skridan)
stv. dahingleiten; von schif-
fen, schneeschuhläufern und
schlangen: kriechen; skriö-
inn ormom 'on si =
bekrochen’, mit wim
gewürm bedeckt, Akv. 31, 3;
s. til fiors “ans leben krie-
chen’, mordgierig nahen,
Ghe. 1, 8.
skriör (ahd. skrit) m. glei-
iende bewegung, fahrt (des
tr rd 82, 5. be
skrıpt e ritzu A
Füsäng Elan ah lat.
scripta), daher bild, figuren
überhaupt, Gör. Il, 130:
(bildgewebe).
skrakr m. geschrei, Br. 16 pr.
skr&kton f. dass., Am. 64,8.
skrok.n. lügen, schwindel, HH
37, 4 (erfandest lug u. trug).
skua er od. acc. pl. zu ke.
skunda (aö) swe. eilen, Od.
skür f. (regen- od. "hagel-)
schauer, Alv.
*skür-vän f. "schauerhoff-
nung’, name der wolken in
der göttersprache nach Alv.
18, 2. ;
skutill (ahd. skuzzila, nhd.
schüssel) m. tischplatte (für
speisen), =
skutr m. heck (des bootes od.
ar. Hym.
sky .n. wolke.
skygna (nd) swv. schauen;
um s-z c. acc. sich nach eiw.
umschauen, Hav. 1, 4.
skyldr = .schuldi (zuskolo -
ntr. skylt er (vel. got. skuld
skynda—sliör-fengligr.
ist) es ist pflicht, es geziemt
sich, Hdl. 9, 5; pat er per
ne das ist dringendere
pflicht für dich, Hrbl. 48, 4.
skynda (nd) swv. schnell vor-
wäris treiben; part. pri.
skyndr at skoklom eilends
vorgespannt, Drk. 21, 3.
skyndir m. ‘eiler’; name des
mondes in der riesensprache
nach Alv. 14, 4 (der mond
verweilt kürzer am himmel
(als sonne u. sterne, hat es
also eilig).
skynia (a8) swv. untersuchen,
Fm. pr.
skyrta f. hemd, Rp. 15, 5
(ergänze: trug... ., halle...
an).
skytim. schütze; Vkv.
skar (zu mhd. schöhen schnell
reiten, sprengen) m. renner,
pferd; Hym. 37,5 (unklarer
od. doch abnormer ausdruck
für den einen bock); HH
54, 7 (hälo sk. = wolf).
skzva (aö; got. sk&wjan) swv.
schnell gleiten; von
schlange (Od. 32, 2), dem
Schiffe (Am. 98, 5; ergänze
skip), der durch die luft flie-
genden walkyrie (HH II 4,
5); von der Hunenkönigin,
die im langen gewande um-
. herschreitet, Akv. 35, 1.
skeÖr adj. schädlich, scha-
dend, HH; Sg. Vgl.skeyti.
skoera f. kampf, streit, Am.
skosting f. hohn, Hrbl.
skokull (ndl. schakel ketten-
lied) m. strang, Drk.; Hym.
gl. skeer, skynda.
skop (as. gi-skapu) n. pl.
schicksal; s. norna die fü-
gung der nornen, Fm. 44, 8.
skor f. haupthaar.
153
slä (slö) stv. 1. schlagen; s.
horpo die harfe schlagen;
s. hondom od. sinar hendr,
die hände zusammen- od. an
die brust schlagen, die alte
trauergebärde, vgl. Hel. 2184
u. lat. plangere; s. hamri
mit d. hammer hämmern; s.
gull viö gim “fastan’ gold
an edelstein fesihämmern,
schmelzgußarbeit fertigen,
Vke. 5, 3; s. briöstkringlor
brustschmuck _schmieden,
Vke. 2. erschlagen, Hdl.
3. niederschlagen, von regen
u. schnee, daher slegin regni
vom regen beneizt, Bdr. 5, 6;
ähnl. HH II 44, 8; 45, 4;
persönlich gewendet Hdl.
48, 1: ich lasse feuer regnen
über die hexe (oder: um die
hexe). 4. unklar Akv. 29, 3
(“umgeben’? vgl. app.); über
Akv. 14, 6 s. sessmeiör.
slapp s. sleppa.
slätra (ad) swv. schlachtfleisch
(slätr n.) herstellen, schlach-
ten, Am. 20, 1.
sledi m. schlitten, Sd.
sleppa (slapp) stv. enigleiten,
entfallen, Grm. pr.
slettr adj. ‘schlicht’, glatt;
vom ebengetretenen wege,Od.
3, 2; Vm. 46, 5 (die sonnen-
bahn, die über das himmels-
ewölbe läuft).
sliör (rs; got. sleips, as. sliöi)
adj. bitter, widrig, Ghv. 5, 3.
sliör-beitr adj. scharf bei-
Bend, bitter schneidend, Akv.
21,5. — Vgl. got. baitrs adj.
*sliör-fengligr adj. unheil-
bringend (*sliör n. widrig-
keit, cf. got. sleipra, sleiprei,
+ fä geben, verschaffen),
Ghv. 1,2. ya (Far
7 }
>L
154 sl68—sniör.
sl16ö f. spur.
slokna (ad) swe. erlöschen, vom
feuer.
slyngva (slong; ahd. slingan)
sto. “schlingen’ (in der noch
von Adelung als veraltet ver-
zeichneten bedeutung “schleu-
dern’), schwingen, HH 33,
2; Grt. 4, 1 (in schwung
setzen); part. slunginn ‘um-
schwungen’, umfangen, HH
II 38, 6; Fi. 31, 5.
sler (as. sl&o) adj. stumpf,
Fm. 30, 6; comp. slevari,
Ls. 22, 6; 23, 3 (den stump-
jeren = den minder schnei-
digen, schlechteren kriegern).
Gegensatz hvatr, im eigtl. u.
übertrag. sinne.
sleödor f. pl. schleppe, schlepp-
kleid (zu slöö), Rp.
sloegr adj. listig, schlau, HH
II 12,5
slokkva (slokpa) swe. aus-
löschen; s.sok einen rechts-
handel ruhmlos preisgeben,
Am. 101, 4.
slongva (gö) swv. schleudern,
fortschleudern, Am. 46,5;
Grt. 12, 5. Vgl. slyngva.
slongvan(d)-baugi m.ring-
verschleuderer; beiname,
Hal. 28, 3.
smä-fiski f. kleinfischfang,
Grm. pr.
smär (ahd. smähi) adj. klein;
comp. smari Ls. 43, 4 (s.
mergr, molva).
smida (aö) swv. schmieden,
verfertigen, bauen.
smiödia f. schmiede, Vkv.
smiüga (smö) ste. ‘sich schmie-
gen’, vom anlegen eines ge-
wandes od. der brünne; sich
hüllen, Hm. 16, 4; anlegen,
Sg. 47,5.
Me m. brustlatz(?), Rh.
6, 6.
*smyl n. unhold(?), Grm.
pr. 13.
sm&ra comp. zu smär.
snapa (pp) swv. schnappen,
lungern, Häv. 62, 1;
*snap-viss adj. gewandt im
lungern od. schmarotzen, Ls.
ee Me kühng
snar-]lyndr adj. kühngemut,
Grp. 42, 7.
snarpr adj. scharf, Sg.
snarr adj. rasch, kurz ent- -
schlossen, kraftvoll; von win-
den (heftig, Hdl. 42, 6) u.
heldentaten (Grp. 10, 6).
snar-räör adj. von. kraft-
vollem herrschersinn od. von
kraftvoller initiative, Rm.
13, 3.
sneida (dd) swv. schneiden
sr me a 8.
rynior (die hiebwaffen)
brünnen zerspalien (lassen),
Grt. 13, 5 app.
snemma ade. jrüh; bald;
comp. snemr eher, schneller,
Sg. 54, 2; sup. snemst am
ehesten, zuerst, Akv. 15,1.
$. snimma. .
snerta (snart) siv. berühren,
Hlr. 9,4,
sniallr (as. snel) adj. kühn.
snida (sneiö) stv. schneiden;
s. af abschneiden; s. orm
eine schlange zerlegen, Br.‘
4, 2; s. e-n sinva magni
‘en um die kraft seiner
sehnen beschneiden’, e-mdie
sehnen durchschneiden, Vkv.
i
’
snimma adv. = snemma,
Drk. 24, 2, HH II 48, 3.
sniör (as. ahd. sn&o) m.schnee.
sniva—sömi.
sniva stv. schneien; part. prt.
a een, Bar. 35.
snöpa (pp) swr. lungern, gier
Ka, Hav. 3, si Ze
snapa.
snöt r frau, weib (nur poet.
synon.).
snotr (rs; got. snutrs) adj.
klug; comp. snotrari.
snua Einara) ste. 1. drehen,
“winden; Ss. upp auf-, in
die höhe winden, HH 26,
8; aus der bahn wenden,
ablenken, Häv. 161, 6; s-z
sich winden (vonder schlange,
Vsp. 50, 3; = sich los-
reißen, HH 30, 5); sich
wenden = einen weg ein-
schlagen, Alv. 1, 3; HH
49,1; Gg. 8,5; sich drehen,
Sd. 15, 5. 2. = s-z sich
wenden, sich aufmachen,
Hal. 46, 1.
snüöigr adj.schnell,hurtig,Grt.
rss (tt) swv. umbringen,
Am. 85, 5.
sn&-hvitr adj.
Am. ?%0, 7.
snz®r = sniör schnee.
snofigr adj. stark, HH 49, 2.
sn en f.schwiegertochter,schnur,
v.
schneeweiß,
snoeri n. schnur, bogensehne,
Am. 44, 4.
s6a (-da) swv. opfern, Haäv.
144, 8; schlachten, töten,
L Hav. 109, 7.
soö n. brühe, HH II 39, 7;
Rp. 4,7
‚sofa (svaf) sie. schlafen; bidia
selan sofa beiten, daß er
ruht (vom _grabes-
ummer), Sd. 34, 6
(christl.); s. lifi das leben
verschlafen; um sofin ein-
geschlafen, Hav. 101, 3.
155
sofna (aö) swv. einschlum-
mern; sofna ek minnzt ich
finde keinen schlaf, Vkv.
31, 3.
*sogn m. offenes meer(?), HH
50, 5. — Zu süga, also
wohl ‘das ebbende u. flu-
tende’, identisch mit Sogn,
dem namen des großen fjor-
sö-gorr adj. (älter svä-), so
beschaffen, nur i. d. vbdg.
at sögoro Grp. 24, 4; 40,4,
unter : solchen umständen,
wenn es so steht.
sökn (got. sökns) f. kampf,
streit (eigtl. [gegenseitiges]
angreifen, zu soekia).
sökn-diarfr adj. kampfkühn,
Fi.
söl (got. sauil) f. sonne; s-ar
siot “heimat der sonne’:
himmel, Grp.; s. valtiva
Vsp. 52, 4 ist mehrdeutig:
schwertglanz? gold? schwert
(dat.)? vgl. Neckel, Stud. 2.
weltuntergang (Heidelberg
1918), s. 9
söl-biartr adj. sonnenglän-
zend, HH II 45, 7; Fı
söl-brunninn part. pri. sonn-
verbrannt, Rh.
sölginn s. svelga.
söl-heiör adj. sonnenhell, son-
nig, Akv. 16, 6.
söl-hvitr adj. sonnenweiß,
Hav. 97, 3.
solln. breiiger hundefraß, HH.
sollinn part. prt. zu svella.
söl-skin n.sonnenschein, Vsp.
41, 5.
soltinn, soltnar s. svelta.
sömi m. ehrerweisung, Am. 94,
1 (es ward mancherlei ehre
in allem erwiesen, mit er-
lauchtem gefolge . . .).
156
sonar-dreyri m. eberblut,
blut eines sonargoltr, Gör.
II 21, 8; Hal. 38, 4
sonar-goltr (gl. langob. so-
norpair, Beitr. 12, 177; 16,
540) m. re Juleber,
HHv. 30 pr. 13.
sonr (dat. sg. syni, nom. pl.
synir, acc. pl. sono) m. sohn;
äsa, iotna, alda, holda synir
— gsir, iotnar, aldır, holödar.
sör pri. zu sveria.
sorg f. kummer, sorge.
sorga-fullr adj. kummervoll,
Hav. 114, 6.
sorga-lauss adj. kummerfrei,
sorglos, Häv. 56, 6; Sg.
sorg-fullr adj. kummervoll,
Gör. 11,3.
sorg-möör adj. bekümmert,
Gör. II; Od.
sortna(aö)swe.schwarzwerden.
*söt-rauör adj. ruß-rot, ruß-
farben, Vsp. 43, 7.
sött (as. suht) f. krankheit;
pl. gleichbedeutend.
sötta prt. zu seekia.:
sött-dauör adj. an krankheit
gestorben, Sd.
späf. weissagung, Gör. II 38, 3
(durch ein prophetisches
iraumgesicht); ‚vgl. ‚Volo-spä.
*spä-gandr m. 'weissagungs-
stab’, ein gerät der se
rin (2), Vsp. 29, 4 (der zu-
sammenhang ist unklar, der
sinn von -gandr zweifelhaft).
spak-ligr adj. wie von einem
spakr herrührend, klug, Vsp.
29, 3.
spakr adj. 1. klug, vernünf-
tig, Grp. 7, 8; Fm. 32, .
7 Are umgänglich,
Hrbl. 18, 2
*spär adj. weissagend, pro-
phetisch, Vsp. 22,3
sonar-dreyri—spor.
spara (rÖ) swo. ni Hav.
4% 3 ODER
ep 37, Br BEHF-..
sparkr adj. unbä
rHrb.28, 1.0 u
speki f. weisheit.
a “4 einverständnis(?),
Gör. I
spenna wa swv. spannen;
mit der hand umspannen,
Sd. 9, 5; sp. sik e-o sich
mit etw. "umgürten, Br. I6
moi (ags. speld air l.
got. spilda zafel) n. -
reltchen, Gör. II 26, 2. S.
hlada.
spiaHl (as. spel) n. vorir
verkündigung; nur im
spioll, Vsp. 29, 3 (Odin: ver- j
anlaßt die seherin, das zu
verkünden, was sie im Sole
widergibt); an allen
stellen ist sp. kunde von
geschehenem.
spialla (aö; got. spillön) swr.
er a Bi
spialli (got. *ga-spilla) m. ge-
Peer freund fe
a (lt; ahd. spildan) sw.
verderben, vernichten (etw.:
e-0).
spillir m. verderber; sp. bau- \
ga zerbrecher (u. verschen-
eh Pe ringe, fürst, Fm.
ae (spann) sie. spinnen.
spiöt.n. ‚spieß, HH v. pr. R.
spor.n. ‘spur’; erdritzung zum
lösen 'grassoden beim
feierlichen eingehenderbluts-
brüderschaft, Br. 17, 3; z .
spur, daher sohle (2):
s. eine sohle, die zu hilfe
eilt(2), Sd. 16,8.
sporör m. schweif, schwanz,
Fm. pr.; brüar s. das ende
(die schwelle) einer brücke
(Bifrost ?), Sd. 16, 8.
_ spori (ahd. sporo) m. sporn,
Br. II2 pr.
sporna (ad; ahd ahd. spornön)
swv. seine füße setzen auf
etw., beireten; vom schal-
lenden schritt der siegreich
vorrückenden vanen, Vsp.
24, 8; von neugeborenen,
deren füßchen die erde
berühren, weil geburten ge-
mäß uraltem glauben un-
mittelbar auf dem RO
stattfanden, Od. 8, 2
spretta (spratt) stv. s pi en,
schnellen, Hav. 149.6: über.
trag. s. ä täi auf dem vor-
platz PeMerinen (wie pflan-
zen?) H. 1.
_springa Asp zersprin-
gen, bersten; s. &e-0 gierig
von eiw. essen so daß man
platzt, HH II 33, 12; s. von
menschen (frauen) = vor
BE nuewegung sterben (in-
dem das herz ‘springt’), Gör.
I pr. 2; 2,8.
spyria (spurda) swov. “der spur
von etw. nachgehen, etw. auf-
spüren’, daher 1. fragen,
mit acc. der person, während
das, wonach gefragt wird,
teils im gen. steht (pess, hins
danach, nafns nach d. na-
. men, tidinda nach neuig-
keiten), teils im dat. mit at,
dies in dem sinne von ‘das
nähere über etw. erkunden’,
“bericht über etw. einfordern’:
s. at rünom nach den runen
(ihrer natur, ihrem gebrauch
usw.) fragen, Hüc: 80, 2;
ähnl. Hav. "109, 5; HH
sporör—stafn-tiald.
157
23, @..Rm. 12, 8 3er:
fahren, mit acc. dessen,
was man erfährt: pat, Vke.
6, 1; HH II 13 pr. 4f.;
Ghv. pr. 10; anders HHv.
pr. 6; 5, 40, 7
stadi m. uschober; scheint
HH 41, 2 vorzuliegen (am
fuß, im schutz von heu- od.
strohschütten).
staö-Jausa f. beziehungs-,
sinnlosigkeit; gen. s-o sta-
fir stäbe — worte, reden —
ohne zweck u. sinn, H av.29,8.
staör (as. stad) f. stätte, u.
zwar 1. stelle, platz; ör stad
von der stelle, Gri.; eiga
sta seine stelle, sein. wesen
irgendwo haben, Alo.; .; istaö
(wieder) an die stelle, Sg.;
leita ser stadar sich eine
stelle (für natürl. verrichtun-
gen) suchen, Hav. 112, 7;
velia sessa ok staöi e-m
e-m sitz u. stelle anweisen.
2. haus, wohnsitz, Hav. 10,
5; 35, 3; 66, 2; Fi. 40, 3
(ein tempel ist tee: —
stadöir Danpar Akv. 5, 6,
“Dnjeprstätten’, scheint ur-
sprüngl. uferland zu
bezeichnen, vgl. stoö.
stafn (as. stamn) m. steven,
oft mit einschluß des schiffs-
winkels unmitielbar inner-
halb desselben, so in büa st.,
byggva st-a, büa i st-ı
sievenwächter” sein, im b
sich aufhalten; gyltar, graf-
nir st-ar vergoldete, ge-
schnitzte steven (die schnit-
zung veranschaulicht am
schönsten der steven des Ose-
bergschiffes).
stafn-tiald.n. steven-, schiffs-
zelt, HH
158
stafr m. stab, u. zwar in der
Eddaimmerrunenstab,rune;
daher pl. stafir
Häv.29,3; Sd. 14,6; 2. kun-
de, wissen, Vm. 1, 5; 55, 5;
Alv. 35, 3.
*stag-stiörn-marr m. ‘stag-
steuerroß’, schiff, HH.
stakk 3. sg. prt. zu stinga.
stall-heilagr adj. altargehei-
ligt, Fi. 40, 3 (s. staör).
stallr m. 1. krippe (‘stall),
Hadl., Od. 2. altar, s. vor.
standa (stöö) stv. stehn; von
bäumen, häusern (z. b. salr),
schilden, menschen u. tieren,
aber auch vom wagenrad
(Sd. 15, 5 app.), von baum-
wurzeln (Grm. 31, 2), wegen
(Hav. 106, 5: lagen, liefen;
Sg. 19, 2: bildl.), aufzün-
gelnden flammen (Br. II 2
pr. 4), von oben kommenden
strahlen (HH 15, 8; II 18
pr. 3), in den leib eindrin-
genden en und
Pa (Vs te ; Fm. 1,
Sg. 21, Be 55 pr. 5;
Am. 924, 5): wirkt oft als
\ element der anschaulichkeit,
so bes.im part.prs. (ragend):
Vsp. 47, 2; 04.3.4 4; Hym.
36, 2; sogar unsichtbares
wie der wind u. der atmo-
sphärische tau ‘stehn’ (Vm.
7, 5 app.; HHe. 28, 5);
st. e-n an e-n heranireten,
e-n bedrängen, Hav. 154, 2;
G2. 9, 2; Ls. 32, 5 (über-
raschten dich mit): st. fyrir
Bor den Hym. 12, 4;
18, 8; wo (blieb stehn):
st. fyr er eiw. hindern,
Gg. 15, 3; st. jeststehn,
stehn bleiben, Gri. 17, 2;
st. fram s. fram ; st. upp
1. worte,
stafr—stiga.
aufstehn; st-z e-t etw. er-
tragen (ihm widerstehn), Sf.
14; Rm. 16, 8.
stara (rö) swv. starren, Skm.
stedi m. amboß, Rm. pr.
stefna (nd) swe. 1. den steven
richten: eine richtung ein-
schlagen, sich wenden, Sd.
pr. 1. 2. einen *stafn, merk-
pfahl, aufstellen: vorladen, 3
zum zweikampf fordern,
HHv. 33, 6.
steikia (kp) swo. braten; part.
en gebratenes, HH
steina (nd) swv..mit d. steinn,
farbstoff, behandeln; be-
malen, Am. 103, 2.
*stein-dyrr f. pl. felsentor,
Vsp. 48, 6.
steinn m. stein; meist wird an
große steine od. jelsen ge-
dacht (brüdr ör steini weib
aus dem felsen, riesin, Hlr.;
mühlsteine in HH II 2 u.
Grt. 3); gelegenil. aber auch
an kleineres geröll, das zum
aliarschichten od. zum wer-
fen dient, und an edelsteine
(Drk., Gör. I).
stela (stal) siv. stehlen; st.
e-n e-0 e-n um eine sache
bestehlen.
sterkr adj. stark.
sterta (rt) swv. straffen, BP.
steypa (pp) swv. etw. (e-0) od.
e-n (e-m) umstürzen; auch
übertr.: (e-n fürsten) stür-
zen, enithronen; =
stürzen, einstürzen; -
par hialmar Gör. Hu 19,
sind helme mit tie hab.
reichendem har irm.
stiarna f. stern,
te (st6) siv. ein A
1,6u.ö.; s.i fölk in die
stilla—störr.
heerhaufen eindringen, Grt;
8. land das land durch-
wandern, Gör. II 35, 10; s.
um e-n über einen feind
hinwegschreiten, ihn über-
winden, Am. 68, 2 (plus-
quamperf.); steigen: 'ä
mars bak, af m. baki, ör
soölom in den, aus dem
satiel sieigen; ä bäl den
scheiterhaufen besteigen (auf
ihn emporgehoben werden);
beö ein bett besteigen (be-
schreiten); land af legi das
land von der see her betreten,
landen, HHv., Ghv.
stilla (lt) swv. ‘stillen’, dämp-
fen, Vkv. 16, 6.
stillir m. ‘besänftiger, frieden-
stifter’: fürst.
stinga (stakk) stv. stechen;
(einen stab) hart ansetzen.
stinnr (ags. stiö) m. steif,
hart, Häv. 142, 4 (wortspiel
mit d. grundbedeulung von
a nr. stint adv. nr
u. wuchtig (vom speerflug),
Hüv. 150° 4. NE
stiöri m. ‘steuerer’, herrscher,
Grp.
stiörn f. steuerung (got. *stiur-
eins), sieuer(ruder); st-ar
blaö der untere, breite teil
des steuers, Sd. 10, 5.
stiörn-bitlaör adj.miteinem
*stiörn-bitill, “lenkgebiß’,
versehen, gezäumt, Od. 2, 6.
stiörn-lauss adj. steuerlos,
Häv. 90, 8 (scil. skipi).
stiüpr m. stiefsohn, HH 41,
1 (vgl. Vols. c. 7.).
stibp-sonr m. _stiefsohn
(pros.), Sf. 4.
stoö f. pfeier, Gör. I, Grt.;
bildl. Am. 2, 5 (stütze).
159
1. stöö n. roßherde, gestüt,
Rm. pr. 1.
2. st6Ö pri. zu standa.
stokkr m. stock, stamm, bal-
ken; spec. randholz der
bank, Am. 77, 2; auch wohl
Am. 17, 2. Hrbl. 56, 3 (4)
spielt mit der alten redens-
art “über stock u. stein’, die
eigtl. bedeutet “über alle zäu-
ne (holz- u. steinzäune)’.
stöll m. ‘stuhl’; meist ein
ehrensitz, Grt. 20, 2 herr-
schersitz, thron (als symbol
des königtums).
*stopalt adv. stolpernd, vorn-
überstürzend; s. munod
ganga es wird mit euch
bergab gehn, Am. 14, 1.
stör-auöigr adj. schwer reich,
Hal. 43, 6.
*stör-brogööttr adj. einer,
der zu stör brogd, großen
taten (s. bragö), fähig ist;
held, Hm. 12, 2 (vgl. 14,
7—8 u. 12, 3—4: tragische
ironie).
stör-hugaör adj. große pläne
hegend, voll starker gedan-
ken, Am. 76, ö.
stör-mikill adj. wunderbar
groß (viel), Fm. pr.
stormr m. sturm.
störr (as. störi) adj. hoch,
groß; doch nie im rein an-
schaulichen sinne, sondern
etwa —= stark, bedeutend,
wichtig, eindrucksvoll, oft
ohne räumliche anschauung
überhaupt. 1. mit raum-
vorstellung: HHv. 5 pr. 3;
Grt. 21, 5; auch Häv. 142,
3; Akv. 5, 5; Am. 68, 1.
2. ohne raumvorstellung: af
trega störom aus (in) tie-
fem kummer; af mööi st.
160
aus (in) hohem mute, Akv.;
gloepr störr arger mißeriff;
mein stör schlimmes ver-
derben; giafar st-ar reiche
geschenke; dat. pl. störom
adv. gewaltig, sehr, Am.
stör-räör adj. wer starken
herrschersinn hat; öfters von
fürstl. frauen gesagt, in der
Edda Am. 93, (man
nannte dich die herrschende).
stör-raeÖdin. großer anschlag,
gewaltige tat, Am. 88, 6.
stör-üudigr (- hugöigr) adj.
stolz, Hrbl. 15, 3; Hdl. 43, 6
app.
% en (ahd. strao) n. stroh,
2. strä (AÖ) sw. (mit stroh) be-
streuen, belegen (vor festen
wurden boden und bänke so
zugerüstet), Drk. 22, 4; RB.
27, 2 (hier als tägl. befund
im wohlhabenden hause ge-
dacht); übertr. auf die ring-
wämser, die in Walhall als
kissen dienen, Grm. 9, 6.
strand-hogg n. strand-
schlachtung (das schlachten
von erbeutetem vieh am
sirande durch gelandete wi-
kinge), HH II pr.
strangr (as.strang,ne.strong)
adj. (innerlich durch willen
od. zaubermacht) stark, Am.
76,5; s-t angr ein schmerz,
der zu schaffen macht, bit-
terer schmerz, Am. 100, 3.
straumr m. strom, strömung.
strengia (gÖ) swv. von innen
heraus stark machen;
s. efli seine kraft zusammen-
nehmen, Gör. 127,2; s. heit
ein feierl. gelübde ablegen.
strengr m. sehne (am bogen),
saite.
stör-räör—stekkva.
striö n. das widerstreitende
(ntr. des adj. striör widrig,
schmerzlich, vgl. Ghv. 13, 4);
daher: kummer, schmerz:
af s-om kummervoll, Od.
strida (dd) swv. e-m kummer
bereiten.
*striö-liga ade. kummer-
bewegt, HH 48, 3 (oder acc.
sg. f. von *striöligr adj.
unwillkommen,
erregend?).
striüka (strauk) ste. streichen
(mit d. hand), Rb.; ab-
wischen, Fm. pr.; dahin-
ee -fahren, Br. I 4
strykr 3. sg. prs. zu striüka.
streti n. Senat straße,
Hm. 12, 1
fahrt zum g
strond f. Pe,
stund f. ee. weile; af
s-o sogleich, HH
stunda (aö) sw. streben (in-
dem man sich dem ziele zu-
bewegt), (zielstrebig) wan-
dern, Am. 14, 2.
stuttr (ags. Be PN stunz)
adj. kurz, Gör.
stydia (studda) pi stützen,
. h. mit stützenden. pfosten
versehen, also 2.b.eininnen
Fre 'pfeilerreihen ruhen-
ebäude, so Fi. 12, 4;
Sul griöti studdr auf, ol e;
denen, steinernen Pe
stehend, Grm. 15, 2; Hir. 1.
3; 8. Gridarvgl den stab
Gr. als stütze ansetzen, Br.
16 pr. 2; ähnl. Vsp. 21,4:
mit geren stießen (die gere
auf sie niederdrü wie
eine stütze, auf die man sich
lehnt, in den er
1. stokkva (stokk; got. stig- ü N
bestürzung !
N an ein-
stakkva—svä.
“ gan) siv. springen, schnel-
lien, prallen; zerspringen;
stieben; part. prt. stokkinn
bespritzt.
2. stekkva (kp) swe. davon-
sausen lassen; mit dat., da-
her im pass. unpersönl.:
HHe. 31, 6 (vertrieben).
stod f. "gestade', anlegeplatz.
stoÖva (ad) swv. hemmen (zum
stehen bringen), Hav. 150, 5.
su fem. zu sa.
suör adv. nach süden, süd-
mwärts; s. & Fiöni südwärts
(lenkt die gedanken dorthin!)
auf Fünen (auf der südlichen
insel F.), Gör. II 16, 8.
*suör-hallr ad). südwärts ge-
neigt, Akv. 30, 5.
suör-vegar m. pl. südland,
Gör. II 8, 2 (egl. norör-
vegar, Nöregr).
*suör-piöö f. südvolk, Akv.
14,5
suöreenn adj. ‘südlich’, im
süden gelegen, aus dem süden
stammend.
süuga (s6, saug) stv. saugen,
2 Vsp. 39, 7; HH
*sulf. säule, ehe Hym.
‚süla f. dass., H ym., Am.
sumarn. sommer.
sumbl n. trinkgelage; nach
Alv. 34, 6 name des bieres in
der sprache eines riesen-
geschlechts.
“umbi- -samr adj. zechlustig,
Hym. 1,3.
sumr (got. sums, as. sum)
'pron. adj. einige (so im pl.),
einiges (so im nir. sg.); sumr
. 7 sumr eine — der
andere, Hav. 69; sumir —
. sumir einige — "andere, die
. einen — die andern.
Neckel, Edda. I.
161
sund n. 1. das schwimmen,
ee Be schiffen: & s-i ın
begriffen, auf hoher
see, Sd. 10, 3; i s-i flott
(bildl.., ah 53, 6). 2. durch-
schwimmbarer meeresarm,
sund, Hrbl.; Od. 31, 2 (die
straße zwischen Läsö und
der ostküste von Jütland).
sundr (as. sundar) ade. ent-
zwei, auseinander; i 8. dass.;
tökis. zerschnill, Rm. pr.;
hverfa i s. sich trennen,
Am.
*sundr-borinn part. prt. ge-
trennt (an versch. stellen)
Da fm mannigfacher ab-
Fe ma@dri sw. adj. von
anderer mutter geboren, stief-
bruder, Hm. 11
*sund-vorör m. nike
wart‘, küstenwächter, HH.
sunna f. sonne, Alv. 16, 1.
sunnan (ahd. sundana) ad».
von süden her; s. Rinar
südlich vom Rhein, Br. 5, 2;
s. lanz südlich von unserm
lande, im südlande, Gör. I
‚6.
sunnan-veröÖr adj. im süden
gelegen, Hlr. 10, 2.
*sunn-maör m. südmann,
Deutscher, Gör. III.
suUnr, sun = sonT, Son.
*süs-breki (älter süsl-, egl.
ags. süsl) m. “mühsalbran-
dung’, pein, Skm. 29, 6.
süt f. kummer, sorgen.
sva adv. so; zeigt die ge-
brauchsweisen des nhd. wor-
tes (vgl. u. a. s. sem so wie,
so als wenn; s. at so daß;
s. läta es so, 'd. h. beim alten,
via Br. 14, 8), bedeutet
aber auch — wie ahd. mhd.
11
162
so — ferner, dann: Br. I, 8,
b,5; Sd pr 9; ähnl. Sg.
71, 8 (nun); verbindet sich
im sinne von ‘solches’ mit
kann verstehe u. veit weiß
(Hav. 159, 6; Hal. 17, 7;
18,9; 31,3; 34,3; 39, 3),
mit vilia so, daß der sinn
‘e-m solches zudenken’ ent-
steht (Hm. 7, 8), mit kominn
i. d. bedeutung so weit (Grm.
pr. 38), mit e. gen. wie ma-
tar (solche speise, Fi. 18, 4),
mit litill (peygi s. litil nicht
gerade klein, Am. 17, 8);
svä at mit neg. kann auch
= ohne daß, ohne zu sein
(Ls. 1, 2; Gör. 18,7; Od.
32, 7; Am. 17,6; dag. ‘so
daß’ Hdl. 48,3; Am.51,2);
auch bei positivem sinn
drückt es bei weitem nicht
immer eine folge aus, son-
dern bald einen neben-
umstand (indem; Od. 6, 6),
bald eine einschränkung (svä
at menn viti so weit man
weiß, Vkv. pr. 16; ähnl.
HH 40, 4; Ls. 54, 5; so-
lange Od. 14, 8), bald gibt
der at-satz den inhalt des
mit segia, sagen, verbun-
denen svä an (Sf. 12. 13;
Br. 19 pr. 3; Hlr. pr. 3. 4);
Vm. 22, 5; 36, 5 scheint
das svä at von R gleich-
wertig mit dem sä er von A,
also = dem rel. ‘welcher’,
dürfte aber doch konseku-
tiven sinn haben, der auch
.. HH 31, 1 vorliegt trotz des
hauptsatzartigen charakters
(vgl. äör); svä...er Br. 9
so (unter der voraussetzung),
daß... .; stalt zum prädi-
katsadj. wie nhd. so wird
svä-gi—svartr.
svä durch die woristellung
zur ganzen aussage gezogen:
svä var hon ööfüs so begie-
rig war sie, Drk. 26, 7; 28,7;
ähnl.Gör. 12,7; 5,3; 11,3;
auch Vke. 37, 5.
svä-gi adv. nicht so; Ak.
25, 9 (nicht einmal so sehr);
Hüv. 39, 5 (die neg. nimmt
hier die von 39, 1 wieder
auf, vgl. die lesart der pap.
hss.).
sval-kaldr adj. eiskalt (siei-
gerung von kaldr, s. svalr).
svalr adj. kühl.
svan-figör (pl. -fiaörar) f.
schwanenfeder; Vkv.
svangr adj. schlank, von reit-
pferden, die rennen müssen
od. mußten, daher anschei-
nend mit d. nebenbegriff:
abgehetzt, atemlos.
*svang-rifr adj. "schlank-
rippig’, von pferden; Rb.
svan-hvitr adj. schwanen-
weiß; Vkv. 2 app.
svanr m. schwan.
svara (ad) swv. antworten.
svarda sw. part. prt. (a. pl.
m.) zu sveria.
svarna st. part. pri. (a. pl. m.)
zu sveria.
svärr adj. ‘schwer’, vom kum-
mer (Skm. 29, 6), aber auch
vom bekümmerten gemül
(Hdv. 105, 8, kummervoll,
niedergedrückt), von einem
verhängnisvollen ans
(Sg. 26, 6, für sie selber —
ser — bedrohlich, belastend),
auch von den händen, die
Gudrun schmerzbedrückt zu-
sammenschlägt (Sg. 25, 1,
die lesart wird richtig sein).
svartr adj. schwarz; von men-
schen (Rh. 7 app., vgl. ho-
svass—svelta.
rund-svartr) dunkelhäutig
(mit entsprechender haar- u.
augenfarbe).
sväss (as. ahd. swäs) adj.
1. eigen, angehörig; gefühls-
betontes attribut zunächst der
blutsverwandten: buri s-a die
eigenen söhne, Akv. 38, 8;
Hm. 10, 2; vgl. inn sväsi
sonr, Hıld. Sterb. 4, swäsat
barn ahd. Hild. 53; adän.
swäsum syni, IV. stein v.
Aalum; s-a braör die lie-
ben brüder, Gör. III 8, 4;
aber auch der mannen (as. u.
ags. belegt) u. der götter,
welche, solidarisch mit den
menschen, gegen die welt-
bedrohenden riesen kämpfen,
Vm. 17,6; 18, 3. 2. lieb-
lich, angenehm (jüngere isl.
bedeutung); Fi.5,3; 41,6;
42, 3. 3. at biöri sväsom,
Akv. 1, 8, scheint entstellt
aus einem as. biore swötion,
süßem biere, od. ähnl. (an.
soetr ist weit jüngeres lehn-
wort).
svät conj. so daß; s. svä (svä
at
Sväva-konungr m. Schwa-
benkönig,Suebenkönig;HHv.
svefia (svafda) swv. einschlä-
fern; übertr. beruhigen, stil-
len, (sireitigkeiten) schlich-
ten (Grm. 15, 6 app.).
svefn (as. sweban) m. schlaf;
iraum Br.16,2; Am.21, 4
(s. grand); 24, 3.
svein-gaman n. ‘schlaf- od.
traumfreude’ (vgl. draum-
ping), name der nacht bei
den elben nach Alv. 30, 5.
sveinugr adj. schläfrig, Sd.
36, 2 (vgl. svefia sakar Grm.
15, 6 app.).
163
svefn-porn m. schlafdorn;
d.
sveigia (gÖ) swev. mit einem
schwung beugen; (den spinn-
rocken) drehen, (den schweif)
senken, (die harfe) schlagen.
sveigrm.elw.geschwungenes’,
ein weibl. kopfpuiz; Rp.
sveinn (ahd. swein) m. bur-
sche, knabe (Rh., Am.),
sohn (Am. 53, 9); hverr er
sa s. s-a, Hrbl. 1, 1, was ist
das für ein bursche da, über-
mütig-abschätzig, vgl. mar
am ende.
sveipa (sveip) stv. einwickeln,
einfassen (2. b. mit silber),
umgeben (mit einem feuer-
kreis, Fm. 42, 4); sveip
sinom hug ‘warf seinen
sinn herum’, schwankte in-
nerlich, Sg. 13, 3.
sveip-visi m. falschheit, hin-
terlist; Am. 7, 3.
sveiti m. 1. schweiß, von pfer-
den u. 'segelrossen’, x 2
schiffen, die der dünungs-
schaum überspritzt; 2. blut.
svelga (svalg) stv. verschlin-
gen, verschlucken; part. prt.
sölginn einer, der sich ver-
schluckt hat, Hav. 33, 5.
svella (svall) stv. schwellen.
1. svelta (svalt) stv. sein leben
aushauchen, verröcheln, ster-
ben (durativ, mit betonung
der todesqual); daher gern
vom hungertode (Ls. 62, 7);
soltinn varö Sigurör, S.
kämpfte seinen todeskampf
(hatte seinent. ausgekämpft),
Br. 5,1; soltnar pyiar ver-
blutete sklavinnen, Sg. 47, 3;
soltin Gör. ZI 11, 9 zu iode
equält, wie tot (dichterische
yperbel).
41*
164
2. svelta (lt) swe. verhungern
lassen, Am. 57, 6
sverd n. schwert (das gewöhn-
liche, auch prosaische wort
neben hiorr u. mekir).
sveria (sör u. svarda; part.
pri. svarinn u. svarör) v.
schwören; 8. eiö e-n eid
schwören.
svevis adj. f., HH 38, 7, ist
unverständl. u. wohl fehler
für sveipvis od. svipvis
irugvoll, falsch.
svida (sveid) stv. absengen,
flüchtig braten; Br
sviöna (ad) swp. versengt wer-
den.
sviör (f. svinn, stamm svinn-)
adj. "geschwind’, d. h. stark
u. lüchtig, was sich als ge-
wandtheit u. schnelligkeit
äußert, sowohl in körperl.
als in geistiger beziehung,
meist aber in letzterer; immer
von menschen od. deren
eigenschaften außer Akv. 27,
7, wo der Rhein s., d. h.
stark sirömend, reißend,
heißt; meist mit klug: wie-
derzugeben; s. um sik ge-
wandt, Häv. 103, 3 (die 3.
der an den gumi zu stellen-
den forderungen).
svifa (sveif) ste. eigtl. schwe-
ben, gleiten, von schneller,
müheloser bewegung (eilen);
Hym. 18, 6
svigi m. zweig; sviga le “ver-
der reiser’: feuer,
Vsp. 5
svik.n. e "läuschung, betrug.
svikia (sveik; as. swikan)
stv. täuschen, betrügen; um
eiw.: e-0; 8. i tryggö e-m
die treue brechen.
svima (svam) stv. schwimmen.
svelta—syna.
an n. schwein; Haäv. 85, 5
svinn-hugaör adj. klugen
fer) n. II; vgl. sviör.
svipon f. schwung, schwingen;
pi sveröa s. beim gene,
schwingen, im kampfe, Rm.
svipr m. 1. blützartige bewe-
husch, HH 53, 1;
ung,
2. Bere, miene(?), Grm.
wear ve swo. wegschnellen,
mit e-m ruck wegziehen.
svip-visi m. falschheit, hin-
terlist; Am. 74, 3.
svafa (18) swo. einschläfern,
beruhigen; auch von streitig-
keiten (beilegen) u.dem durch
zauber geglätteten meere.
svara (got. swaihrö) f. schwie-
germutter, Am.
*svorfon f. umwälzung, zer-
störung (zu svarfa swv. zer-
stören); Am. 76, 4 (bezieht
sich auf die folg. greuel).
sykn (got. swikns) adj. schuld-
frei, ee 2 Gör. III
9,6; Am. 99, 6.
sylgr m. trunk, zu trinken in
d. nebenbegriff des hastı
hinuntergießens, zu sve e
vgl. Sylgr als flußnamen:
der in den abgrund stür-
zende, der gießbach), Bar: 2
1% 5
syn (got. siuns; urspr. nur
nebenform von siön) f. an-
blick; Hdav.:68, 3; Fi. 48, 4;
Gör. I 26, 7 (der stabreim
ist. wortspielend, “gramma-
tisch’ !).
syna (nd) swv. ‘zum anblick
machen’: vorzeigen, Rm. pr.
16; s-z erscheinen, Vsp. 82,
2; Vke. 21, 6 Ka ‚stern.
sieht zu unrecht). 24
m
4
u
Ä
syngva—sel-ligr.
syngva (song) si. singen;
vom sausen des geschwun-
genen schweres HH II
33, 4.
synid. sg. zu sonr.
synia (aö; got. sunjön) swv.
1. etw. (e-s) leugnen, (sich
gegenüber einer beschuldi-
gung) rechtfertigen, (e-m
etw.) absprechen; Gör. III
8, 8; Am.70,1; Od. 24,2.
2. e-m (e-m) etw. (e-s) ver-
weigern; Hrbl. 54, 2; HHve.
pr. 12; 5, 7. 3. wegnehmen,
‚rauben; s. aldrs e-m um-
schreibt ‘erschlagen’: Rm.
15, 4; Fm. 36, 8
synn (vgl. got. ana-siuns) adj.
sichtbar, offenkundig; Am.
7,3; 74,3; Grp. 26,7; pat
er & siälfom synst das sieht
man dann am deutlichsten
an ihnen selbst (an ihren
schmucken kleidern u. waf-
fen), Hiüv. 41, 3.
1. sysla f. arbeit, geschäft.
2. sysla (st) swv. geschäftig
sein, sich bemühen, Am.
sys-liga adv. 1. geschäftig,
rüstig, Hym.; 2. Baia, Am
systir f. schwester; anrede an
eine unverwandie (base),
Hal. 1, 3; Kölgo s. um-
schreibt “woge HH 28, 3;
Gunnar s. “walkyriee HH
IIT, 4 (vgl. gag)).
achn. n. pl. geschwister;
systrunga f. “schwestertoch-
ter’ (d. i. tochter der tanie,
von der mutier schwester),
base; Am. 57,5.
systrungr m. veiter, Vsp. 45,
3 (die zeile variiert die
vorhergehende: zttvig häu-
165
fen sich zw. brüdern u. vet-
tern).
syta (tt) swe. sich sorgen (süt)
machen wegen eiw. (viö e-0),
Hav. 48, 6.
se-dauör adj. ‘seelot’, er-
trunken; Sd.
seing f. beit; a. s-g mit fara,
zu beit gehen, Am. 10, 1.
ssela (vgl. got. s@lei) f. glück
(als dessen grundlage steis
reichtum gedacht ist, vgl.
sell, szell-borinn u. pros.
fullsala fiär glänzendes aus-
kommen).
*sel-borinn adj. im glück
(d. h. auf den höhen des
lebens) en hochgeboren,
Am. 49,1.
szll (got. sels) adj. glücklich,
ei Hav. 69, 3 (reich
durch seine söhne .. .); ähnl.
Am. 105, 1; notwendige
vorausseizungen des glüc
Have. 8, 1; 9, 1; was der
reiche Jörmunrek braucht,
um ganz glücklich zu sein,
Hm. 21, 1; ähnl. HH II
36, 1; wie hier sitia s., in
d. herrschaft sitzen, so setia
e-n selan, e-n in eine herr-
schaft einsetzen (glücklich
machen), Am. 99, 7 (vgl.
ags. Gen. 252, wo Gott die
engel ‘selig setzt’); anders im
reisesegen Am. 34, 3. — Sd.
34,6 s-an sofa, selig schlum-
mern, ist christlich. — Kom-
par. sell.
*sel-liför adj. glücklich le-
bend, Häv. 70, 2 (schreib-
fehler, s. app.).
s&l-ligr adj. nach reichtum u.
glück aussehend, glanzvoll,
Ls. 43, 3 (der tempel von
166
Alt-Uppsala, Ad. Brem. 4,
26}.).
ser (g. sevar; got. saiws, agS.
s®, as. s6o, vgl. a. siö Hav.
82, 2) m. die see, das meer;
ä siö, & siä, & seinn aufs
meer, auf die hohe see; Hav.
53, 2 ist an meeresteile wie
den Sognser gedacht. Vgl.
siär.
sara (rÖ) swe. “versehren’, ver-
wunden (von sär n.), i. d.
Edda nur Häv. 151, 2, wo
(vgl. Skm. 32) von verletzun-
gen die rede ist, die man
einem durch fernzauber mit-
telst runenberitzung der wur-
zeln eines “rohen baumes’
beibringt, vgl. Grettissaga
c. 79; der beir. wird also
wirklich & rötom, auf den
wurzeln, verwundet, weil das
messer in od. auf diese ritzt.
s»tin. das siüzen, so Br. I 6,
B 3; bank (?) Ako. 37, 6.
se-tr& n. ‘seebaum’, schiff;
Rm.
satt (sätt-) f. friede, versöh-
nung (die man schließt od.
geschlossen hat); pat var
tils-a daraufhin schloß man
jrieden, Dr. 3; hefnd verör
lettari til sätta die rache
wandelt sich leichter in ver-
söhnung, Sg. 12, 7 (weil die
freilich unvermeidliche fehde
in d. nächsten generation
nicht erneuert wird); slita
sättir den frieden brechen,
Am. 71,3; segia s. sich ein-
verstanden erklären, Skm.
23,6; hafa sättir e-s jemds.
einwilligung bekommen, Alv.
A
setta (tt) swe. versöhnen; S-z
saer—soÖul-dyr.
sich versöhnen; & e-t auf
etw. hin. 1
*soing f. opfer(handlung), von
soa, Gör. II 43, 2.
soekia (sötta) swv. suchen;
jemdn. auf-, besuchen; heim-
suchen HHv. 32, 2; Gg. 12,
2; anstreben, streben nach
etw. Rm. 15, 6; hve& peir
hamar um sotti wie sie
den hammer gesucht be-
kämen, jänden (perfekti-
vierendes um), Drk. 14, 8;
angreifen (vgl. sökn), Hrbl.
29, 3; s. til sich nähern,
Am. 39, 4; s. heim besu-
chen, Akv. 3,8; HH II 14,
3. 4 (übertragener gebrauch).
1. sokkva (sokk; got. siggan,
as. sinkan) stv. sinken, un-
tergehen.
2. sokkva (kp) swv. versen-
ken; s-z = 1 sokkva ver-
sinken; imper. + pü sekks-
tu, Hlr. 14 8.
*soom-leitr adj. von ehre-
heischendem aussehen, Ghv.
15, 7 (von Svanhild auf den
sonnenstrahl übertragen).
soemr (as. sömi) adj. gezie-
mend. Kompar. scoemri, -a;
superl. soemst. f
seemöÖ f. ehre; Am. 95, 5;
vinna s. sich ehre verdienen,
Sg. 50, 8.
semöar-orö n. ehreneolle
nachrede, ruhm, Fi. 3, 4 (du
hast nichts rühmliches ge-
leistet, d. h.ich traue dir eine
dunkle vergangenheit zu).
sori 3. sg. prt. von 2 sa.
soeri n. schwur; n. pl. Vsp.
26, 6.
soöla (ad) swv. satteln.
soöul-dyr.n. ‘satteltier’, roß,
Gör. II.
soöul-kledi—taka.
soöul-kledi n. saiteldecke,
Ak. 4,5
v. 4,5.
soöull (d. sg. soöli, d. pl.
soölom) m. sattel.
sogn ur äußerung, aussage,
erzählung, Sd. 20, 4 (ent-
scheide selbst, ob du ant-
worten od. schweigen willst);
s. manna die rede od. erzäh-
lung der leute, Gör. I pr. 4;
pina til sagna durch foltern
zur aussage zwingen, Grm.
pr. 32.
sok (ags. sacu) f. ‘sache’, d. i.
1. streitigkeit, streitsache,
prozeß; soekia s. e-n prozeß
durchfechten, Am. 101, 3;
s. als sorgenerreger, Hav.
146, 6; deila sakar viö in
streit od. fehde liegen mit,
$d. 31, 2; doema um od. of
sakar über streitfälle ur-
teilen, richten (als fürsten-
amt), Grp., Gör. II; über
den kriegsgrund verhandeln
(von kämpfenden parteien),
HH II 21, 4; sakar minni
Bere streitgrund, Am.
1, 4; gora sakar streit-
grund liefern, Sd. 22, 5;
vinna til saka dass., Br. 1;
räda ser til saka sich in
schuld verwickeln (streit-
grund gegen sich schaffen),
Sg. 34, 5; fyrir pa sok aus
diesem (streit)grunde, Sf. 5;
um sanna s. aus gerechtem
(streit)grund, Häv. 118, 6.
innere anklage, streit-
bereitschaft, groll; deyfa
sakar den groll betäuben,
Gör. II 23, $: svafa sakar
dass., Grm. 15, 6; boeta
sakar durch bußezahlung
den groll beseitigen, die sache
beilegen, Gör. II 18, 3.3.um
167
(of) sok (sakar) e-s um
jemds. willen, Sg. mehrfach,
HH 38, 8.
*soknuör m. (zu sakna swe.)
das vermissen, Sg. 13, 14
(er wußte, daß Sigurds ver-
lust ein schwerer sein werde,
eigtl. daß die sehnsucht nach
dem toten — vgl.2 at — groß
sein werde).
songr m. sang, gesang; Akv.
38, 2 scheinen klagerufe od.
modulierte klagen gemeint.
T.
tä n. weg, pfad, bes. zwischen
zwei gebäuden, vorplatz, Rm.
21,5; Ghe. 9,4; Hm.1,1
ist unklar: entsprossen (wie
pflanzen) vor der tür, vor
den füßen der zum tagewerk
heraustretenden?
tafln. ‘zabel’, breitspiel, Rp.
tafla f. tafel, breit, Vsp. 61, 3.
täg f. wurzelstock, Am. 73, 6.
taka (tök) stv. entspricht im
gebrauch ungefähr unserm
nehmen, zeigt aber da-
neben besondere funktionen.
1. etw. nehmen, um irgend
eiw. damit zu beginnen;
Skadi tök eitrorm ok festi
upp yfir annlit Loka Sk.
nahm eine giftschlange und
hängte sie über Lokis gesicht
auf, Ls. 65 pr. 4; so öfter.
2. jem. ergreifen, überwäl-
tigen; pä t6ko x»sir hann
da fingen ihn (den lachs) die
asen, Ls. 65 pr. 2; ähnl.
Skm. 10, 6; Hym. 14, 6;
HH II 8, 5; Am. 57, 3;
59, 1; 61, 3; t. hondom
dass., Vkv. pr. 17;. Rm.
pr. 16; t. i baöm in die
168
arme schließen, Ls. 26, 6.
3. etw. in besitz nehmen, Rm.
11 pr: .1; 52 4;
dass., Grp. 1
eigtl. t.nättbol kt
nehmen, HHv. 5 pr. 4; t.
flötta die Flucht ergreifen,
Haüv. 31,2. 5. t. af, ira mit
dat. wegnehmen von, holen
od. wegholen von einer stelle,
Grm. 54 pr. 3; Vkv. 37, 6
Hadl. 5, 1; ohne dat. Vkv.
8,1. 6.t. ä mit dat. berüh-
ren, anfassen, Fm. 31 pr. 3;
Grm. 42, 3; Grt. 20, 5. 6.t.
viö enigegennehmen, Skm.
37, 2; Ls. 53, 2; 53 pr.;
Sg. 1,5; auch Hav. 137. 7
14; t. hlätr viö hlätri spott
gegen spott einheimsen, Hav.
42, 5; t. viö vil ok erfidi
beschwerde u. mühe ernten,
Hrbl. 58, 1 (zu b. u. m. ge-
langen — s. 7!). T. t. mit
andern richtungspartikeln:
t. pangat dorthin gelangen
(eigtl. bis dahin reichen, mit
berührung durch die finger,
vgl. got. t&kan, attekan),
Hrbl. 57; t.i ketil in den
kessel greifen, die hand in
den kessel stecken, Gör. III
7, 4; t. til iardar, grasen
(eigtl. mit den nüstern die
erde berühren), Skm. 15, 3.
8. t. mit infin. (mit u. ohne
at) anheben, beginnen, Grp.
16,2; Fm.6,5; Am. 54,1;
90, 1; 73, 6. — Unklar ist
töko Grt. 12, 8 (“auffingen
gibt im zusammenhang
nen sinn, man erwartet 4
‘zermalmt wurden?’ od. dergl.,
verderbnis?).
taln. Dun: reihe, Vsp.
16, 7.
’
tal—telia. x x
tälf. trug; t-ar disir tückische
Er AR h
disen, Rm. 24
tala f. gespräch, "HH.
tamr adj. zahm; t. illa man-
gelhaft gezähmt, schlecht ein-
gefahren, Häv. 90, 6.
tams-vondr m. (d. a
zähmungsrute; Skm.
tann-f& n. ‘zahngeld’, ge-
schenk an ein kind..beim
erscheinen des ersten zahns,
Grm. 5, 6.
tär (ags. t&ar) n. zähre, träne.
*tärug-hlyra adj. indecl. mit:
betränter wange, Ghv. 9, 6.
*Laug-reptr adj. mit einem
dach aus tauen (statt rich-
tigen raptar, s. repta), Har.
36,5 (typus einer dürfti
hütte im baumarmen Pe 3
taumr m. zaum.
tedia add swe.
Am.,
‚spiel treiben, Vs pr
teinn (got. tains, bein) m.
1. zweig, schößling, Goran e ]
40, 2;
2. losstab, ms 1, Er
zum braten (‘am ei
Fm. 31 pr. 1; Am. 83, 2;
zauberstab Fi.
teiti f. heiterkeit, freude, Gar. y
I; masla t. muntere reden
führen, Ghe.
teitr adj. heiter, froh; auch
vom ausgelassenen fohlen,
Hav. 90,
ö.
VRREME ia (88) swo. zurechischni-
Kalee (ta da; as. tellian) swv.
1. zählen, "Vs . 6, 10; Vho.
10,2; HH 24, 3:
2; fimm d r talid ö lange
tage, Gör. II 13, 2; t-2. BB
man sich versammeln (der
aa
tefla (Id) swe. 'sabeln, Drau
[d.29,
reihe nach aufgerufen wer-
den?), Akv. 34, 4. 2. auf-
zählen, Vsp.14,4;30,9; Hdl.
. 11,2; 21,5 (unklar; hinzu-
. zählen zu vielen helden? od.
‚vieler helden geschlechtt —
.. sett — hinzuzählen?) u. ö.;
aufzählen = nach einander
erzählen, Ls. 28, 2; 29, 2;
52,6; Br. 12,4; Od. 13, 3;
Ghe. 9,5; 21,6; aufzählen,
von münzen = auszahlen,
Sg. 36, 12. 3. erklären,
sagen, nennen, mit ein-
m acc. wie van(ir) Gör.
II 29, 4; Am. 90, 8 (er-
klären, daß keine aussicht
besteht für jemd. od. auf
eiw.), litla fysi Hym. 20, 6
(sprach von geringer lust
seinerseits), happ Am. 89, 3
(nannte es ein glück für ihn),
"od. mit dopp. acc.: t. e-n
sleegian, räöspakan e-n
schlau, klug nennen, HH II;
Grp;; heiptyröi ein telr pü
vivetna jeindl. worte
hörst du aus allem heraus,
Fm. 9, 2; t-z i räöom er-
klären, daß man zu _ ent-
scheiden habe, Al. 5, 2; aör
hön som teliz bis sie sich
bereit erklärt, Fi. 30, 5. —
A fram (doch kann Hdl.
20, 6 auch besagen: ich
zähle weiter auf, schreite im
stammbaum fort).
temia (tamda) swv. zähmen.
tenn s. tonn.
teygia (gö)swv.locken (causat.
zu ‘ziehen’, an. ti6a); tenn
hänom t-z seine zähne strek-
ken sich (eierig, so BR man
sie sieht), Vkv. 17, 1
ti (as. ti, mhd. ze) Br zu
temia—til.
169
(nimis), Häv. 66,1; HH II
4,
tia (teda) swv. zeigen, Vhv.
17, 2; mit inf. beginnen,
Vsp. 57, 1; HHe. 40, 5;
13, 1
rlö;cl:
tiald (ags. teld, ahd. zelt) n.
wandbehang, Sg. 66, 2.
tialda (ad) swe. e-n wand-
behang od. ein zeli herstellen,
Sg.66,1; Hir. pr. 3; HH».
12,.8:
tida (dd) swv. gelüsten, unpers.
tiöindi n. pl. neuigkeiten,
nachrichten.
*Ljö-liga wa eifrig (vgl. tida
swv.),
tiör (nir. titt) adj. 1. üblich,
Sg. 14, 4; 2. lockend, be-
gehrenswert (vgl. tida swe. )
Skm.6,3; 7,1; Hm.17,8
en fürst, HH 48, 1; Rm.
tiginn adj. Am.
94, 2.
tigir, tigo s. togr.
tik (pl. tikr) f. hündin.
tilortsparlikel, drückt aus, daß
eine bewegung auf etw. (ein
ziel) zu. stattfindet od. statt-
gefunden hat, bald ohne, bald
mi finalem sinn, der unter
umständen den anschau-
lichen faktor ganz verdrängt.
I. frei u. adverbial. A. vor
adjj. u. advv. im sinne des
übermaßes, zu, allzu; t.
mart zu viel, t. snotr zu
klug; öfters mit neg.: nicht
allzu, nicht sehr; auch sonst
ist manchmal nur ein hoher,
nicht ein übermäßig hoher
grad BR en Hav. 57, 6;
Vm. 31, 6; 29, 3; der
ae nliehe, Sei ti u. wg.
ti, t6 wiederkehrende ge-
vornehm,
170
brauch erklärt sich aus aus-
drucksweisen wie sä pötti
mer ungr at krefia eiösins
der schien mir zu jung, um
einen eid von ihm zu ver-
langen, Sn. 57: wie hier at,
so wies till) ursprgl. auf
einen zweck hin, dem der
grad der eigenschaft oder des
umstandes nicht entsprach;
2. bei verben, hinzu, da-
zu, danach, dafür; fengo
t. margir viele hatten zuge-
griffen, sich beteiligt, Am. 94,
6; säsk t. sie sahen nach ein-
ander, sandten blicke zu ein-
ander hin, Am. 36, 1; fleiri
t. vöro hälfo huüskarlar
doppelt so viele knechte wa-
ren dabei (eigtl. waren zum
zwecke da, standen zur ver-
fügung), Am. 30, 6; vikr
her svät., sem..dra&pi...
hier ist die geschichte so ge-
wendet, daß sie... erschlagen
..(die wendung ist eine ziel-
bewegung), Br. 19 pr. 2;
hstta hoföi t. den kopf
(zum zwecke) aufs spiel set-
zen, Hav. 106, 6; t. gengo
Gör. I pr. 2 bezeichnet eine
stattfindende, t. kom Od.
pr. 3 eine stattgefundene (ihr
ziel erreichende) zielbewe-
gung (so stets bei koma,
's. u.). II. ad- (meist prae)
nominal, mit gen. 1. rein
örtlich. a) richtung; fara
(falla) t. heliar hedan zur
Hel dahingehen (strömen);
ähnl. Am. 43, 5; t. moldar
hniga zur erde sinken, Hm.
15,8; elto hann t. skögar
jagten ihn zum walde (ver-
trieben ihn in der richtung
auf den wald); sendi är t.
til.
Gunnars sandte e-n boten zu
G., Ak». 1, 2; veörs an-
nars t. nach der andern
seite, Hym.; renna Söl-
heima t. (den weg) nach S.
rennen, HH.; segia, kveöa,
mela t. e-s zu jemd. sagen,
jemdm. etw. melden; heyra
til etw. od. von etw. hören
(eigtl. durch eine gehörs-
wahrnehmung veranlaßt, die
aufmerksamkeit nach
richtung dieser wenden, vgl.
2.), Skm. 14,2; Hm. 18, 4;
hierher auch heyra t. hvilo
grät das weinen im bette (der
weinenden) hören, Sg. 30, 5;
durch einwirkung dieser kon-
struktion bei verben der
sinneswahrnehmung erklärt
sich vita t. e-s von etw. wis-
sen, Häv. 12, 6; Grt. 10, 8.
b) erreichtes ziel, ankunft;
hvars t. hüsa kom wo im-
mer sie einkehrte, Vsp. 22,2;
unz t. Egils kvömo bis sie
zu E. (in E.s gehöft) kamen,
Hym. 7, 4; so immer bei
koma, ferner bei bera (Hym.
27, 7; Vkev. 18, 10), hefia
(Sg. 62, 7; Br. II 6,56),
bei hafa Hym. 26, 4; Ve.
r. 11; sötto gisting t.
reiömars suchten ir >
bei H., Rm. pr. 15; bregöa
löfa t. bots mit der hand bis
auf den grund fahren, Gör.
III; gröf t. hiarta fraß
sich durch bis ins herz, Od.;
stinga t. lifrar in die leber
stechen, Dr.; leggia e-n
sveröi t. hiarta e-m das
schwert durchs herz stoßen,
Fm. pr. 7; stöö t. hiarta
hiorr d. schwert durch-
bohrte das herz, Sg. 21, 3;
_.
ähnl. Fm. 1,6; Vsp. 55, 7.
c) grenze, bis zu der etw.
geht; dies auch zeitlich; bis;
sverö brugdit t. miös ein
bis zur mitte (halb) entblöß-
tes (gezogenes) schwert, Grm.
54 pr.2; stund ertt. stokks-
ins ein stück zu gehen bis
zum stock, Hrbl. 56, 3 (4);
telia t. Lofars aufzählen
bis (hinauf) zu L., Vsp. 14,
4; t. ins eina dags bis zur
todesstunde, Fm. 10, 3. 2. fi-
nal. a) örtlich mit zweck-
betonung; richtung od. ab-
geschlossene handlung; skera
t. hiarta das herz ausschnei-
den (wohl eigtl. ‘nach dem
herzen schneiden’, richtung),
Akv. 24, 2; Ghv. 17, 10;
ormar skriöo t. fiors die
schlangen krochen (ihm) an
den lebenssitz, Ghv. 17, 8;
skreiö t. vats (der drache)
kroch zum irinken, Fm. pr.
3; sert.gildis gigf es schaut
die gabe nach vergeltung aus,
Hüäv. 145, 3; t. meldrs ko-
min zum mahlen angetreten,
Grt.; koma t. veröar, t.
kynnis zur bewirtung, in
eine gesellschaft kommen;
hniga t. hialpar e-m sich
zur hilfeleistung über e-n
a Od. (steht b nahe);
bildl. snüiz peim t. sätta
sefi es wende sich ihr sinn
der versöhnung zu, Gg. 9, 6
(ebenso). b) rein final (be-
stimmung od. bereitschaft
zu, ren nach); Hiälp-
rekr fekk Siguröi skipaliö t.
foöurhefnda H. verschaffte
. eine kriegsflotte zur vater-
rache, Rm. 15 pr. 1; einn
stöll t. setis e. stuhl zum
til.
171
süzen, Br. 16, B 2; ähnl.
Hüv. 82, 6. 8 (die genetive in
5 u. 7 sind finale, den gen.
mit t. gleichwertige); Hym.
33, 1; HH 42, 4; Sg. 85,
10; Dr. 3; Fi. 30, 6; 50,
2.3; d. gen. bezeichnet nicht
nur die bestimmung od. den
zweck als solche, sondern
auch, was der od. das betr.
sein od. werden soll; so in
taka t. konungs, Grm. pr.;
senda t. iartegna als wahr-
zeichen senden, Dr. 10; vgl.
Hir.2,7F;, Rp.15,2; Br.
16, B 2 ist zweideutig; vgl.
3; im gen. mit t. steht auch
der, für den eiw. bestimmt
ist; so in t. brüdar borinn
für die braut geboren, Alv.
2,6; ähnl. Br. I 10, 2; bei
stellvertretung heißt es t.
handa e-m, e-m zu handen,
für e-n: HHe. pr. 9; Grp.
35, 5; 36, 7; t. steht auch
vor at -+ infin.: büin t. at
springa af harmi nahe dar-
an vor schmerz lot hinzu-
fallen, Gör. I pr. 2; eggiadi
Reginn Sigurö t. at vega
Fäfni AR. reizte $S. an, den
F. zu erschlagen, Fm. pr. 2;
von eigenartiger kürze sind
folgende wendungen: vela t.
fiär hintergehen im hinblick
aufd.schatz,gg.lohnbetrügen,
Sg. 16, 2; myröa t. hnossa
um der kleinodien willen (mit
den kleinodien als ziel) er-
morden, Am. 57, 4; pina t.
sagna Grm. pr. 32 (s. pina);
strengia heit t. Svavo das
elübde tun, 5. zu gewinnen,
He. pr.; ähnl. öfters; doe-
mit. e. beispiel für, gesen-
stück zu etw., Am. 86, 6.
172
‚3. konsekutiv (der gen. drückt
die folge aus od, das, was
infolge des vorgangs ent-
steht); dvelia t. aldrlaga
hinhalten mit tödl. wirkung,
bis 2.tode, HHv. 30, 3; ähnl.
Hm.8,6 (s.veria); skiöta fug-
linn t. bana den vogel zu
iode werfen, erlegen, HHov.
pr.; ähnl. Gör. I 27 pr. 3;
Rm. pr. 14; skipt t. iafna-
dar zur billigkeit geordnet,
Sg. 67, 8; hniga t. hluta
tveggia ın zwei stücke ge-
spalten hinfallen (hinfallen
‘zu zwei daliegenden stük-
ken’) Sg. 23, 2; segia t.
nains seinen namen nennen
(eigtl. so aussagen, daß der
name bekannt wird), Hrbl.;
mehr konsekutiv als final
gefärbt ist der sinn auch
Grp. 8,6; 30,1.
*ilt n. (zu unbelegtem tilr
adj. = ags. til, vgl. got. ga-
tils passend, angebracht) ge-
eignetes mittel (got. til Luk.
6, 7); bera t. meö tveim
eigtl. zwischen zwei gegnern
en botschaften hin u.
rtragen (vgl. bera sak-
rünar med), zwischen ihnen
das richtige verhältnis schaf-
fen, Ls. 38, 3 (vgl. meö u.
Sn. 30 über Tyr: ekki kal-
laör settir manna; in des
zwietrachtstifters Lokimunde
fällt der vorwurf fast auf den
sprecher zurück).
timbr (as. timbar) n. bau-
. holz, balken, Akv. 42, 5.
timbra (ad; as. timbrön) swe.
.. erbauen (aus holz), Rp.
timbr-stokkr m. balken,
. pfosten, Fm. 44 pr. 3.
tilt—tor-boenn.
tina (nd) swe. sammeln; her-
zählen. |
tio num. card. zehn.
tirr (as. tir) m. ruhm, Hm.
30, 5.
*Liugari m., nur i. d. verbin-
dung tungls t. Vsp. 40,7,
welche bedeuten muß 'ver-
nichter der sonne’; wohl zu
got. tiuhan ziehen, entfüh-
ren, u. zu an. tiüga gabel.
tiundi num ord. der zehnte.
tivar (lat. divi, ai. deväh) m.
pl. götter (im himmel ge-
dacht); telia tiva fyröa liöi
fyrir vor der heerschar die
götter aufzählen, Häv. 159,3
(gemeint ist anrufung der
götter vor dem kampfe, die
also durch d. bulr od. prie-
ster geschah; das canerevon
Tac. Germ. c. 3 kann sich
dem angeschlossen haben).
*ivurr (ags. tifor) m. opfer,
Vsp. 31, 2 (die erklärung
des wortes als ‘gott,’ wegen
seines anklangs an tivar,
stammt aus der kindheit dr
elymologie; Baldr heißt t.
wahrscheinlich nur en.
seiner ähnlichkeit mit Chri- E-
stus).
*iosull m. Skm. 29, 2 muß
e-n quälenden zustand be-
zeichnen, wahrsch. hysterie,
brunsi (J. Lex. “) 4
töl.n. pen. SP:r.d Os
tölf N; it. twalif) num. card.
zwölf. vr
tölfti num. ord. der zwölfte.
tom n. zeit, muße, Am. 63,5.
*öpim.raserei(?), Skm. 29,1.
töpt f. baugrund, haus, Grm.
*tor-boenn adj. schwer zube-
wegen, schwer erbittlich, Sg.
präfiz = got.tur.
GN
torf—tün-hlid.
torf .n. iorf, Rb.
*tramim. unhold, Skm. 30, 1.
trana a kranich Hm. 17, 7
(sh
trauör vr (vgl. nhd. trödeln
saumselig sein) unlustig,
träge; t. c. gen. unlustig,
nicht aufgelegt zu eiw.
tr& (as. treo) n. baum; auch
mastbaum (HH), galgen
(Hav. 157 2), riegelbalken
an der tür (Häv. 136, 1).
tredia (tradda) swe. zertreten
lassen, Hm., Ghe.
trega(gö) swv. verdrießen, be-
kümmern; Vko. 29, 9 trau-
rig sein über etw. (e-t).
tregi (ags. trega) m. kummer;
segia t-a melden, was dir
kummer ‚macht, HH II 30,
2; Gör. I 3, 61. sinn of
. trega wie Egül, Laus.38,8.
*tLreginn ad). (part. prt.) trau-
rig, von dingen, Hm. 1,2.
treg-liga adv. wie eine trau-
ernde, in kummerooller hal-
tung, Ghv. 9, 3.
*treg-röfn. sorgenreihe, ver-
zeichnis trauriger erlebnisse,
Ghv.. 21, 5.
tr&-madrm. “holzmann’, men-
. schenfigur aus holz, H av.49,3.
*resk n. holzverkleidung am
bett Y an der bahre(?), Gör.
116, 4. — ge russ. treskä,
JF. "34, 261.
treystaz (st) 'swo.refl. 1.sich
getrauen Br. II 2,.a 5;
..sich verlassen auf etw.
- (e-0), vertrauen, HHv. 22, 2.
— Zu traust schutz, sicher-
heit = ahd. tröst.
triöna f. eigtl. vorspringendes
untergesicht, schnauze; im
. Grt. e (zum han-
tieren mit den. mühlsteinen).
173
troda (trad; got. trudan) siv.
treten, betreten; Ghv. pr. 10
zerireien (werden); Hrbl.
26, 4 stopfen; t. upp Rm. 5
pr. 1 aussiopfen (durch
treten).
roll n. (vgl. mhd. trolle) troll,
unhold, Vsp. 40, 8 (die trolle
sind meist menschengestal-
tig, aber mit tierischem 'ra-
chen u. tierischer fellbeklei-
dung).
a EN trollweib, heze,
4: irda x au, HH II pr;
2. che Pr) swv. glauben ver-
trauen; mit dat. u.ä c. acc.;
t-z einander trauen, Skm.
5, 6.
tryggö f. 1. treue, sicherheit
zw. parteien, die auf vertrag
beruht; daher vela it. je-
manden ireubrüchig_hinier-
gehen (Hrbl. Sd., Br. pr.;
auch runenschwed., oel.
Fornvännen 2, 25); treu-
schwur. 2. vertrautes ver-
hältnis, Hym. 4, 5. — Gör.
II 20, 7 scheint t-ir so viel
wie boetr (s. böt).
tryggö-rof n. treu-, vertrags-
bruch,
tryggr (got. triggws) adj.
1.treu. 2. sicher, vertrauens-
selig, Hav. 89, 7.
tryta lt) swo. Hm. 17, 8 ist
unerklärt, vgl. J. Lex. ProR
0022.27, "403.
tün .n. gehöft, gehege. |
tunga f. zunge; Grp. m, 5
spr
tungl (as. tungal) n. gestirn;
Vsp. 40, 7 sonne; isl. mond.
*Un- lid n. zauntor, hoftor,
HH.
174 tün-rida—um.
*tün-rida f. zaunreiterin,
hexe, Hav. 155, 2.
tveir, tver, tvau (gen.
tveggia, dat. tveim, acc.
masc. tvä) num. card. zwei.
tvennr adj. zwiefach, doppelt,
Skm. 29,
tv6-vetr adj. zwei winter alt,
zweijährig, Hav. 90, 5.
*tyfr n. zaubertrank, Br. II
5,7.
tyggva (togg; ahd. kiuwan)
stv. kauen, verspeisen.
*tyia f. zweifel, Akv. 27, 1.
tyna (nd) swv. verlieren (e-o).
typpa (pp) swv. einen toppr,
d. h. einen aufgebundenen
haarbüschel, herstellen, kopf-
puiz aufsetzen, Drk. 16, 8;
tysvar adv. zweimal.
tzla (ld) swv. betrügen; von
täl f.
togr (got. tigus) m. zehnzahl,
dekade; prir tigir, acc.
priä tigo u. tego dreißig;
um fiörom togom über vier-
zig, Grm. 23, 2; 24, 2.
tong f. zange, Vsp. 7,7.
tonn f. zahn; nom. pl. tenn.
tottrug-hypia j. lumpen-
Te HH 43, 7; vgl. Rb.
18, 7.
U.
*ufr adj. feindlich, erbost(?),
Grm. 53, 4.
ugga (gö) swv. fürchten.
uggla f. eule, Sd.
*tli-hugaör adj. wölfischen
sinns, der rachepflicht inner-
lich gewachsen, beherzt, Rm.
415:2:
*ulf-iö HH 16, 2 wird von J.
Lex. poet. neunorw. ulv-
hide gleichgesetzt u. als ken-
lager).
ulfr (as. wulf) m. wolf; =Fen-
ullar-lagör m. wollbüschel,
um (as. ahd. umbi, ags.
ning für 'wald’ erklärt (wolfs-
rir, Fenrisülfr, der r
rökwolf, Vsp. 53, 4; 56 4;
Ls. 10, 2; 39, 4 (üligi =
ülfr + wi -gi); 41, 1; 58,
ö; Hal. 40, 1; 44, 8 (über
Fenris sippe s. Sn. 32); u.
heißt der rächer, daher die
RER Sd. 35, 6; Sg.
2
wollflocke (ull f. = ags.
wull, got. wulla), Am. 14 pr.
)
ortspartikel. A. um, praep.
zur kennzeichnung des räum-
lichen umgebens, umfassens
usw., mit acc., bei ruhe-
vorstellung aber anscheinend
auch mit dat., letzteres HHve.
13, 5; Ghe.. 18, 120002
Grp. 51, 2 (vgl. as. hriuwig
umbi ira herta, Hel., ser
umbi herta, Gen.); Av. 2,
2; sicher acc. Hir. 10, 1;
Sg. 42, 3; 66 u. ö.; der acc.
vertritt die stelle des obj. in
hylia um verhüllen, verber-
gen, Gör. I 12, 8; Hrbl. 10,
2 (:11, 1, s.of am ende);
hr&fa um ertragen, Am.7I,
7; hafa um sik um sich
haben, Od. 17,4; büa um
betreiben, sich abgeben mit
(beschäftigt sein um), Sg.
40, 3 (s. büa); sviör um
sik klug u. umsichtig, Hav.
103, 3; fullspakr um pik
(du warst nicht) vorsichtig
genug nach allen seiten,
Grt. 8, 2; der acc. steckt im
suffigierten refl. pylskhann
um (= pylr um sik) er #
murmelt vor sich hin (bald
nn R
um.
links, bald rechts), Hav. 17,
3; ebenso Drk. 1, 8; Vkv.
4, 6; Akv. 40, 7(?); Am.
54, 3 (sich umsehen; ‘ein
schlimmer anblick rings’);
2. herum in, über (durch)
hin, praep. mit acc. zur
kennzeichnung einer bewe-
gung umher, bzw. geradeaus.
a) fara um ey die insel
durchstreifen, HH 13, 8 (vgl.
1 ey; es kann auch die insel
als erwählte walstait gemeint
sein, s. hölmr); um lopt ok
um log, s. lopt; strä um
bekki auf den bänken um-
herstreuen (auf der bank-
reihe hie u. da verteilen),
Grm. 9, 6; um allan heim
in der ganzen welt umher
(durch die ganze welt), Br.
I 5, pr. 1; dogg um dala
der tau in die täler, Vm. 14,
6. b) liöa um langan veg
weite wege entlangwandern,
Vhv. 8, 8; ähnl. Ls. 6 3;
um eitrdala durch gifttäler,
Vsp. 36, 2; um log übers
meer, Vsp. 51, 3 u. ö.; um
se dass., Am. 3, 7; um
sund über den sund, Hrbl.
27, 28; um vafrloga über
(durch) die waberlohe, Skm.
9, 2; st& um bäda war über
beide weggestiegen (hatte
beide überwunden), Am. 67,
2; um margan gengr guma
kommt über viele, Hav. 94,
3; vgl. 28, 6; ohne bewe-
gungsverbum: um briöst an
der brust (über die ganze
brust hin), Bdr. 3, 2; einn
er hann ser um sefa sie
(die leidenschaft) wohnt ganz
allein im gemüt, Häv. 95, 3.
ec) um griötgnaga sich durch
175
den fels De (vom bohrer),
Haäv. 106, 3; vada um väg-
inn durch die bucht waten,
Hrbl. 13, 3; um myrkvan
viö durch den dunkeln wald
(im dunkeln wald umher?),
d. 25, 3; inn um liöra
hinein durch das dachloch,
Vsp. 38, 3; um alla menn
fram, um fram alla menn
‘durch alle mannen hin-
durch nach vorne’, Sf. 34, 36
(war allen voran, überlegen).
— Zu 2a vgl. as. umbi So-
domaland (überall) in So-
domland, Gen. 179; Hel.
4370; zu 2b as. umbi Beth-
leem über B. hin, in ganz
B., Hel. 731. 3. entspre-
chend von der zeit. a) inner-
halb, im laufe (eines zeit-
raums), zu (einer zeit): um
morgin am morgen; um
aptan am abend; um sinn
einmal, HH II 12,1. b) (eine
zeit) lang, hindurch: sofa
um morgin den morgen
durchschlafen (verschlafen),
Häv. 59, 5; um daga tage-
lang, Skm. 3, 6; 4, 5; um
alla daga alle tage lang (täg-
lich von früh bis spät), Grm.
7, 5; um allar netr die
ganzen nächte durch, Häv.
23, 2; um aldrdaga ihr
leben lang, Vsp. 64, 7; vgl.
Vm. 16, 5; um aldr lebens-
lang, Gör. II 33, 6; in ewig-
keit, Fi. 32, 5; um lengi
über lange zeit hin, lange,
Bär. 3, 4; fram um lengra
vorwärts über längere zeit
hin (weiter in die zukunft),
Hdl. 44, 6. 4. jenseits von
(nachdem man eine strecke
zurückgelegt hat, vgl. 2b);
176 um-dogg—una.
nur im graduellen (um afl
über die kraft) u. numeri-
schen sinne belegt, in der
Edda allein letzteres: um
fiörom togom über vierzig,
Grm. 23,2; 24,2. 5. über,
oberhalb, praep. mit dat.
u. acc.; dat.: Vsp. 42, 5;
43, 1; Hav. 31, 5 (über
speise u. trank sitzend, beim
gelage); 152, 3; Fm. 16, 2
(die Gnitaheide ist ein ödes
bergland); 16, 3; HH II
33, 4; Gör. II 2, 6; 11, 10;
Ak. 14, 5; acc.: Drk. 16, 8:
19, 12 (auf den un (est rich-
tungsvorstellung). über,
darüber (= in betreff, des-
wegen); praep. und adv.
a) praep.: mit dat. Vsp. 35,
6; Häv. 111, 8; Am. 701, 7
(also bei ruhevorstellungen;
schweigen ist bewegungs-
losigkeit; Vsp. 35, 6 steht
unter einfluß von 5 her, vgl.
sitr 35, 5); sonst mit acc.,
so bei kveöa (pgl. as. quedan
umbi mit acc.) Gör. I pr. 6;
Od. pr. 5; Hal. ap el
rich pr. 4; maela 6,
(von sich zu sprechen, Br
kenntnis abzulegen); gruna
HHv. 34 pr. 1 (ahnungen
haben in beireff seines endes;
s. auch gruna); vedia Grm.
pr.23; dömr Hav.77,6 (das
urtel der nachweli über
den toten); freier bei eyda
(s. d.) Gör. I 21, 1; hrata
Alv. 1, 4 (überstürzte hei-
rat?); "vold Dr. 3 .(schuld
an; vgl. as. giwaldan umbi
Hierusalem, Hel.. 766).
b) ade.: Vko.. pr. 17; Fm.
38,2; Gor. 117: 111,7; ’
> freier: Sf. 34: an). 7. “eX- .
*um-doggf. Kat nu (8. sage;
d um-
um- RR; umgürtung, |
una (nö, at; as. wunön, 9
4
pletiv, d. h. vor verbal-
formen perfektivierend, er
nomina als vertreter j
schwundener präfixze
rein versfüllend, Skm. 42, 8
(durchsehnen) als ein deutl.
fall von 3; Hav. 145,6.8 u.
häufig sonst; vor nomina
Har. 4, 4; 21, 6; 38,4
Br. 4, 6; Sg. 23, 1; 39, 6;
58, 9: 61, 8 u. ö. de
gesehen von 5 und 7, haben
sämtliche gebrauchsweisen
nahe gegenstücke in
wgerm. sprachen und wer-
den dadurch als sehr alt er-
wiesen; 5 scheint auf relativ
junger "weiterführung des al-
ten parallelismus mit of zu
beruhen; vgl. of.
u. arins der
rer Be ni 2
Gör. II 23, 5.
SS
tel; Hym. 22, 7 (ums
. )
got. unwunands) swe. Kt 2
behagen, zufrieden sein; bald
ohne bestimmungen (uni sei #
zufrieden, Gör. II; u
part. prs. in behagen, ri
bald mit ser “sich” (Am,
Rp.) od. dem dat. dessen,
womit man en =
bes. lifi, aldri mit dem |
N Od. 14, 5 u.
zu lesen sein wird),
dem Hüäv. 95, 6; a
äh
und—unna.
auf letzterem gebrauch be-
ruht nhd. (wg.) wohnen.
. und (ags. wund) f. wunde.
. und praep. mit dat. u. acc.,
unter, unterhalb von; auch
am fuße von, so in u. miö-
garöi (s. miögarör), u. salar
ig unter der giebelwand
hauses, Hym.; u. sto-
dom (s.d.); u.kvernom an
der mühle, Es.; u. hänom
unten an ihm (an ihm hin-
unter), Drk.; d. helmträger
ist “unter’ seinem helm, die
braut ‘unter’ d. bräutl. kopf-
schmuck, ebenso d. schiff
“unter’ den seekriegern, das
roß ‘unter’ dem reiter, das
rad “unter’ dem wagen; der
besitz “unter” seinem be-
sitzer: Hav. 59, 6 (dem hur-
ligen gehört bereits der halbe
schatz); Akv. 26, 5 (in mei-
ner alleinigen gewalt ist der
hort geborgen).
unda (aö; got. wundön) swe.
verwunden.
undan ortspartikel, unten weg;
diese anschauliche grund-
bedeutung Am. 50, 6; 73, 6
u. im praepos. gebrauch
Grm. 31, 3 (unten von der
esche weg, seitwärts sich aus-
breitend); sonst ‘weg’ im
sinne des ent- von ent-
fliehen (got. unpa-pliuhan),
das eigtl. bedeutet “aus der
gewalt jemds.’, vgl. und am
ende, Am. 64, 4; HH II 4
pr. 1.
undinn part. prt. zu vinda.
undir ortspartikel unter,
unterhalb. 1. adv. darunter,
im eigtl. sinne Drk. 13, 4;
[SSR n
m
Hdv. 106, 4 (stööomk —.
st6d0 mer, s. standa); bildl.
Neckel, Edda. II.
177
Am. 12,5; 39, 8; 96,5 (s.
grafa). 2. praep. mit dat. u.
acc., prosaısch für poet. und,
vgl. HH II 13 pr. 9 mit HH
14, 4 (an einigen stellen, wie
Alv. 3,3; Sg. 65, 7 schreibt
R undir statt und).
undo 3 pl. prt. zu vinda.
undorn (as. undorn) m. die
zeit eines vormiltäglichen
zwischenmahles (got. un-
daurnimats), “untern’, Vsp.
19%
undr (rs) n. wunder; Fm. 3,3
wunderbares wesen, fabel-
geschöpf.
undraz (ad) swe. sich wun-
dern; e-t über etw.; 1 sg.
prs. undromk Am. 12, 1.
undr-sam-ligr adj. wunder-
sam, Vsp. 61, 2.
undr-siön (ags. wundor-sion
Bw. 995) f. wunderschau;
verda at u-om ein schau-
spiel f. d. leute werden, Skm.
28, 1.
ungr adj. jung; öfters sub-
stantiviert, männl. u. weibl.;
erwachsene jugend, kind-
heit u. säuglingsstufe können
alle gemeint sein, letzteres
Hav. 158, 2, wo von der
heidn. wasserweihe . (ausa
vatni ä) die rede ist. Kom-
par. yngri; superl. sw. yng-
sti.
unna (unna; as. ahd. ags.
unnan; 2 sg. prs. ant, 3 sg.
prs. ann) verb. praet.-prs.
]. gönnen, Skm.; De e-8
etwas. 2. jemd. (e-om) lie-
ben, meist v. d. erotischen,
aber auch v. d. geschwister-
u. freundesliebe (Häv. 50,
5); u. vel aufrichtig, warm
lieben; u-z einander lieben.
12
178
unnar nom. pl. fem. des part.
pri. von vinna.
unno 3 pl., unnoö 2 pl. pri. von
vinna.
unnr (ahd. undea) f. woge; zu-
gleich name einer _meer-
göttin (Ägirtochter?), als de-
ren ruheplatz man sich eine
darum für heilig gehaltene
schäre dachte, den Unnar
steinn, HH II 31, 8.
unnusta f. geliebte (Od. pr. in
e. andernsinne als HHv.pr.).
unz (und —= got. as. und ‘bis’
+ es = er) conj. bis; meist
mit indic., oft so, daß der
unz-satz hauptsatzcharakter
trägt (sehr ausgeprägt Vsp.
17,1; Hym.30,1; Sg. 3,1;
51, 1; Gör. II 3, I); mit
finalem opt. Bar. 8, 3; 10,
3; 12,3 (bis ich alles weiß);
mit obliquem opt. Sg. 44, 9.
*ıpp-heimr m. oberwelt,
chwelt, name des himmels
in der riesensprache nach
Alv. 12, 4.
upp-himinn (ags. up-heofon,
as. up-himil) m. “oberhim-
mel’, d. himmel droben; Vsp.
3, 6 (= ahd. ero ni uuas
noh üfhimil, Wess.); ders.
stabreim Vm. 20; Od. 17;
vgl. Drk. 2.
*upp-lok n. öffnung; ollom
at u-i um allen sich zu
öffnen, Hav. 136, 3 (s. tre).
upp (as. ags. upp) adv. auf,
inauf, in die höhe; bei
mancherlei verben zur an-
schaulichen ee festa
u. oben befestigen (hinauf-
langend), Ls. pr.; troda u.
ausstopfen (so, daß das aus-
estopfte tier aufrecht steht),
m. pr.; briöta u. auf-
unnar—UurpO-Z.
brechen, zertrümmern, Am.;
lüka u. öffnen (aufschlie-
ßen), Fi.; upp ör nach
oben hinaus, 3. pr.; hefia
u. anheben (unpersönl.),
Hdl. app. 4
uppi (as. ags. uppe) adv. oben;
öfters = hier oben auf der
erde, oberhalb der toten, der
vergessenheit u. der schlupf-
winkel der unterirdischen;
vera u. am leben, im ge-
dächtnis sein, Vsp. 16, 5;
Grp. (über Hav. 17, 6 s.
Be läta bötir u. buß-
zahlung zum vorschein kom-
men lassen, buße leisten,
HH; uppi dagaör Alv., s.
daga.
*upp-regin n. obergölter,
himmelsgötter, Alv.
*ıpp-renna (-rann) siv. auf-
ge von der sonne, Hrbl.
98.
*upp-vera (-var) siv. oben
sein, am himmel sein, von
der sonne, Hrbl. 58 app.
ür.n. feuchter niederschlag, von
nebel, tau, feinem regen,
auch vom gischt des meeres;
HH II 45, 11 von tränen
(wenn hier nicht ürsvalt,
kalt wie ur, zu lesen ist).
uröom, uröo 1.3. pl. prt. zu
veröa.
urör (as. wurd) f. verderbliches
schicksal, persönliche
macht gedacht (so
germ., im an. daneben
deutl. schicksalsgöttin Urör);
Sg. 5, 8; Gör. I 24, 5.
ür-igr adj. feucht, naßglän-
zend, vom wege, felsgebirge
u. schiffssteven.
urpo-z ö. pl. prt. (+ sik) zu
verpa.
emein-
ür-svalr—vada.
ür-svalr adj. kalt vonür (s.d.),
HH II 31, 8; 44, 9; mi
kaltem ür (gischt, der einen
kalt ansprüht), HH II 13, 5
(ein seekampf wird geschil-
dert). :
urt (as. wurt) f. wurzel; u.
allz vidar wurzeln. jeglicher
baumart, Gör. II 23, 3 (ogl.
röt u. mhd. würze des wal-
des bei Spervogel, MF. 30,
26
*urug-hlyra adj. indecl.
feuchtwangig, mit tränen auf
den wangen, Gör. II 5, 3.
*ur-van f. ‘hoffnung auf
staubregen’, name der wolke
in der riesensprache laut
Alv. 18, 4.
üt orispartikel hinaus; oft =
aus dem hause od. gehöft
(vgl. üti); in andern zu-
sammenhängen = hinaus
aufs meer; i sogn üt drau-
Ben auf der außenreede (man
müßte dort hinaus, um sie
zu sehen), HH 50, 3; aber
auch in beliebigen sonstigen
fällen; Sd. pr. 9 ist das
endgültige hinausgleiten der
schwertspüze aus dem brün-
nenstoff gemeint.
ütan (got. ütana) ortspartikel
von außen; oft mit be-
ziehung auf den menschl.
Be aber auch auf haus
und meer; im ersten fall
manchmal am besten mü
‘außen’ wiederzugeben (an.
zielbewegungsvorstellung wie
in manchen acc. bei um),
im zweiten mit ‘hinein’, so
Drk. 27, 3 (tief in den raum
hinein, der hinterwand zu);
HH 24, 8 (landwärts steuer-
ten); fyrü. mit gen. außer-
179
halb von (Sg. 20, 5 in bildl.
gebrauch), s. fyr am ende;
koma f. ü. mit gen. hinaus-
kommen aus, Drk. 5, 3; 9, 3
(vgl. innan); bloßes ü. mit
gen. außerhalb, vor, Fi. 1,1.
ütar orisadv., compar. zu üt,
weiter hinaus; Hym. 20,
4 (weiter seewärts, vgl. üt);
mit gen. pess “über das hin-
aus Fi. 22, 4 (unklare
strophe).
üti (ags. üte, got. as. üta) oris-
adv. draußen.
uxi(g.d.a.oxa,n. pl. oxn) m.
ochse.
V.
1. va (as. we, ags. wä) f.
schade, verlust, leid; pat er
kitil v. (v. litil) das hat
wenig zu sagen (bedeutet
wenig), Ls.; HH II; vekia
v. schaden anrichten, Am.
2. vä f. winkel, ecke, Häv. 26,
3; Sg. 29, 6. (Aus *vro,
also = rä 2?)
3. vä d. sg. pri. von vega.
A. va (da; aus *wanhön) sw.
tadeln; e-s wegen etw., Hav.
19, 5; vgl. 75, 6 mit app.
väö (as. wäd) f. gewebe, Rp. 16,
4 (rüstete alles zum weben);
meist pl. v-ir kleider, ge-
wänder,;, väöir heiöingia
wolfskleider, wolfshaare,
Akv. 8, 8.
vada (60) stv. kräftig aus-
schreiten, daher 1. gehn,
eilen (vgl. lat. vadere); v.at
vigi zum kampfe ziehen,
Rm. 24, 3; zu den waffen
greifen, Am. 92, 1 (zeigt die
abgegriffenheit der formel);
vom fliegenden wurfspeer,
IR
180
Have. 150, 3; von den trink-
schalen, die gleichsam mit
den händen ihrer träger
ehn, Akv. 10, 2; von den
ruchstücken der goldringe,
die Gudrun dem gefolge zu-
wirft, Akv. 39, 6; part. prt.
vadın Akv. 29, 8 ist mehr-
deutig (in die halle zurück-
geireten? in der halle hin-
und hergehend? halb von
sinnen — vaöin at viti?);
vaöin at vilia der freude
beraubt (vgl. genginn unter
ganga), Sg. 57,5; Hm. 5,5.
2. walten, durchwaäten; Aväg
at v. ın die (eigil. auf die
wasserfläche der) bucht hin-
auswaten, Hrbl.; Vaögelmi
v. den “furtrauscher” —
‚einen myth. fluß — durch-
waten, Am. 4, 3 (eine jen-
seüsstrafe, vgl. Vsp. 39,
DAk. 5, 113ff., auch Rm. 2,
4-6
vadı m. verderben, schade; s.
lind.
vaör m. angelschnur, Hym.
.„väafa (fö) swe. schwanken,
schaukeln, Hav.
vafr-logi m. waberlohe, fabel-
hafter flammenwall, Skm.,
Fi.
väfuör m. ‘waberer’, name des
windes in der göltersprache
nach Alp. 20, 2.
*yag-marr m.
schiff, Rm.
vagnm. wagen; v-a verr Als.
3, 4 ‘wagenmann’ = Thor?
vägr (as. wäg) m. 1. wogendes
wasser, bewegte see; nach
Alv. 24, 3 syn. mit ser,
meer; vaxandi v. steigen-
der seegang, Häv. 85, 7; dies
die : aligerm. bedeutung.
‘wogenroß’,
vadi—val-bygg.
2. bucht, Hrbl. u. prosa; vgl.
di. (binnenländisch) wög
eich, sumpf; 'enbar
stamm! das wort oo \ SEE-
küs
vaka (kp) swv. wachen; imper.
u. opt. mit “erwache', “wache
auf’ wiederzugeben; übertr.
vig-spioll v. Akampfkunde
ist erwacht, hörbar, Grt. 19,
3; skal vil- -biorg v. er
wünschte rettung (erwünsch-
tes heil) steht bevor, Grm.
45, 3.
vakinn ad).
Hav. 100,
vakna (ed: got. ga-waknan,
ags. wzecnan) swo. erwachen;
red v. machte sich wach,
Am. 10, 6.
valn. auswahl; mest manna
v. auslese bedeutendster
männer, Hal.
vala f. knieknöchel, Fi. 30, Ds
välad.n. elend, Gho. 21, ‚2app e
N b elend, arm, Has
’ ’ ’ 2
vala- rip ‘welsches gewebe',
Sg. 66, 3; vgl. Väla mälmr
welsches metall, Hdl; beide
dinge müssen "als wiking-
beute bekannt geworden sein.
*val-baugr m. ‘welscher ring‘,
Akv. 27, 10 (der hort war
kriegsbeute aus dem Römer-
reich, s. valaript).
val-bl6d n. blut aus
"ch prt.) wach,
4,
*val-brad f. eigtl. die ont
stattnahrung der wölfe, da-
her sagt Gudrun. Ako. 36, 6
manna v-ir menschliche (12
e. menschen bestimmte) lei-
chennahrung; vgl. Akv. 8.
val-bygg n. 'w gerste,
val-bost— valr.
nach Hoops, Waldbäume
630, ei tige g., HH
II 3,4
val- Base f. ein teil des schwer-
Do oe welcher (vgl.
nord. waffenkunde
Bor He 9,7; Sd. 6,5.
vald.n. 1. gewalt, macht über
eiw. (e-s), Hrbl. 25, 2.
2. schuld an (um) etw., Dr. 3.
valda (olla) ste. 1. walten,
herrschen, entscheiden über
etw. (e-0), Grm. 13, 3; Ls.
47, 5; Am. 60, 8; 83, 5
(wurdest. allein herr dar-
über). 2. einen sachverhalt
(e-0) bewirken, etw. gesche-
henes (e-0) bewirkt haben,
schuld sein an etw. (e-o);
v. aörir andere haben ihre
hand im spiel, Am. 12, 10;
läatomk pvi v. ich erkläre
mich als die täterin, Am.
91, 3 (u. für einiges den
Högnisohn); ver hofom val-
dit fyrri wir haben die erste
schuld auf uns geladen,
Gör. II 28, 4; usw
'valdi (vgl. as. alo-waldo) m.
herrscher, besitzer; kiöla v.
herr der schiffe, seemann (da-
für hält Hymir den ankömm-
ling), Hym. 19, 7 (s. valdr).
valdr m. dass., Sd. 5, 2 app.;
ge IIER (wenn man mit
J. ohne kommata liest und
k. valdi =
setzt).
*val-dreyri m. walstattblut,
Grt. 20, 8 (die ram 2
langen” ungeduldi;
von heißem v.
werden).
*val-dreyrugr adj. "walstait-
blutig’, vom blute erschla-
gener triefend, Grt. 18, 3.
Hymi, d. i. mir’
1 ee zu
181
*val-dyr n. walstatt-tier (der
wolf Fenrir), Vsp. 55, 4.
va unse f. “walstatt-tau’, blut,
HH 44,8
*val-galdr (rs) m. zauberlied
auf d. walstatt zu singen zur
erweckung der gefallenen v.
tode (vgl. HH II 29, 4.5 u.
Sn. 119), totenerweckungs-
lied überhaupt, Bdr. 4, 6.
*val-giarn adj. kampfleichen-
lüstern, HH.
*yal-glaumnir(?) m. der
lärmer vor Walhall(?), vom
flusse Thund, Grm. 21, 6.
*val-glaumr(?) m. walhall-
wärts sirebende en
schar (?2?), Grm. 21, 6 ap
val-hell f. “walhalle’ (‘ iel
mit dem begriff op
zwecks myihischer sleige-
rung), Akv. 2,5; 14,11. .
väa-ligr adj. verderblich, Am.
56, 3 (zu magö).
va-litit adj. nir. jammervoll
BR: j. kurze zei‘(?), Od.
6 (vgl. Ls. 33, 1 u. HH
m 4,1; 1. itil?).
val-kyria (ags. wel- zesnBe) f.
male, u. zwar nicht bloß
die eigtl. w., die Odins-
dienerin in ihrer erhabenen
(Vsp. 30) und in ihrer
hexenartigen erscheinungs-
form (HH 38), sondern in
den ia von Vke., HHv
u. I] auch irdische
jungfrauen. -
valneskr adj. welsch, süd-
ländisch, Gör. II 35, 3.
. valr m. die kriegerleichen
werk der walstait nach der
schlacht; fella v. krieger
(scharenweise) erschlagen;
kiösa v. schlachtentod ver-
hängen (d. tätigkeit der wal-
182
kyrien); falla i v. im kampfe
(eigtl. in den v.) fallen; Grm.
53 zeigt, daß v. auch einen
einzelnen waffentoten be-
zeichnen kann, vgl. val-
bl6ö.
2. valr adj. rund, Hym. 31, 8.
*val-rauör adj. welsch-rot,
Akv. 4, 6.
*val-rünar f. pl. umschrei-
bender bericht von männer-
12 umschreibungen, HH
12,7.
val-sinnin. begleitung auf d.
wege nach Walhall, Hal. 6,
6; 7, 4. Vgl. sinni.
valskr adj. arten Od.
*val-stefna f. verabredeter
platz für die walstatt, d. i.
für die schlacht, a
val-tivar m. pl.
götter, Vsp. 5 a ee we
62, 7; Hym
valtr adj. HER Bunt un-
beständig; superl. valtastr,
av. 78, 6.
*val-und f. todeswunde, Hm.
7,3 “pP
vä-lyndr adj. übel geartet,
bösartig, Vsp. 41, 7.
vamm (as. wam adj.) n. ma-
kel, schmach.
vamma-fullr adj. lasterhaft,
Sd
vamma-lauss adj. makellos,
schmachfrei.
van (= ön, dat. 6no; as. wän)
Te aussicht, erwartung; v-ir
telia von aussichten spre-
chen, hoffnungen machen,
r. II; varö-a v. lygi die
erwartung wurde nicht zur
lüge, nicht enttäuscht, Am.;
er mer v. mit gen. ich bin
gefaht auf etw.; v-ar volr
,„ Hav. 78, 3
valr—vär.
vanaz (ad) swv. knapp (vant)
werden, ausgehen, Grm.
vandr (as. wand) adj. un-
sicher, schwierig; nir. vant,
.; Am.
_ adj. schlecht, gemein,
"anal -styggr adj. den stab
(zum antreiben; rute, peit-
sche?) scheuend, beiwort der
rosse, Ak. 183, Rh
vangi m. wange, Rp.
vangr ni wang) m. tempel-
flur, Ls
vaningi 'm. wanenabkömm-
ling, Skm. 37, 6 (Freyr).
vanir m. pl. die wanen,
göttergeschlecht des Niro
des Freyr u. der Freyia.
vann-styggr s. vand-styggr.
1. vanr adj. gewöhnt an etw.
(e-0).
2. vanr (got. wans, as. wan) r
adj. einer sache (e-s) Kun
vera v. e-s etw. entbehren
müssen; 8. ganga; unpers. f
mer er vant e-s mir fehlt
etw., mir ist eiw. nötig (letz-
teres Sd. 36, kurs. -
van-re6tti n. rechtsveri >
beleidigung, Ls. Po
väpn mei wäpan) n. waffe.
väpna (aö) sw. wre
part. prt. Rm. 16, 7 a fi,
Br -dauör adj. waf gain
er waffen gefallen, Grm.;
*väapn-gofugr adj. vejiu
R prangend, Grm.
väpn-songr m. waf
segageang(?) Akv. 32
var ]. ö. sg. pri. zu vera sein.
1. vär (lat. ver) n. frü
2. vär (ahd. weine) IIS-
od. treugelübde, Sd. 23, 6;
35, 3; HHe. pr.; auch name
vara—välT.
der göttin der treuschwüre
(Sr. 36), daher v. gullz Hlr.
2,5 “göttin des goldes’, (gold-
geschmückte) frau.
4. vara (rö) swe. impers.:
varir e-n e-s eigtl. “es macht
jemd. auf etw. aufmerksam’,
jemd. sieht eiw. voraus, er-
wartet od. vermutet eiw.;
voromk, voromz = varir
mik, Alv., Hdl.; im zu-
gehörigen at-satze steht der
opt. der ungewißheiü. 5.
vaır adj.
2. vara (aö; as. ahd. warön)
swe. eigil. wahren, bewahren,
daher widerraten, abraten,
verbieten, Gör. I 12, 7; v-z
viö od. mit at u. opt. sich
wahren, sich hüten vor, bzw.
davor, daß...
varda (ad; as. wardön) swe.
bewachen, wache (vorö, s.
vorör) halten, Skm., Fi.;
v. e-m e-m den zugang ver-
wehren, e-n abwehren, Akv.
14, 13; unpers. v-r es ist
von bedeutung, es kommt
darauf an, Am. 5, 8; Hal.
#7.40:r18;9.
varg-dropi m. kann nach d.
zusammenhang Sd. 35 nur
bedeuten: natürl. rächer
(ülfr, s. d.); vgl. zur sache
HH II 18 pr. bis 24 pr.,
wo Dagr der v. ist.
*var-gelinn part. prt. un-
würdig vermählt, Grp.
*varg-liöd (= -hliöö?) n.
wolfslied, wolfsgeheul, HH.
vargr (got. wargs, as. warag)
m. wolf; vära v. ‘wolf der
gelübde’, brecher (zerreißer,
pgl. ritfa eida) der gelübde,
d. 23, 6 (vgl. got. launa-
wargs m. der u are,
183
eigtl. zerreißer der dankes-
schuld); hieraus erklärt sich
die gemeingerm. bedeutung
ächter, geächteter (Fi. 4, 6:
wie ein geächteter), da die
schuld, welche typischer-
weise mit acht gebüßt wurde,
vertrags- od. friedensbruch
war.
vargs-härn. wolfshaar, Dr.
*varg-tre6 (as. warag-treo) n.
‘verbrecherbaum’, galgen,
Hm. 17, 5.
vargynia f. wölfin, Hrbl.
varg-old f. verbrecherepoche,
zeit der ireubrüche, Vsp.
var-la adv. kaum (eigtl. “nur
mit vorsicht’), Hrbl.
varmr adj. warm.
varna (ad; ahd. warnön) swv.
eigtl. vorn, gegenwehr, zei-
gen, daher v. viö sich hüten
vor, sich wehren gegen, Akv.
29, 7 (kämpfte mit den
tränen); 40, 4; v. e-m e-8
e-n fernhalten von eiw., e-n
eines gutes berauben, Rm. 15
app. \
varr (as. war) adj. gewahr
(verda v. e-8 etw. gewahr
werden, Br. I 6, B 3); vor-
sichtig; v. at, viö bange vor,
Am. 40, 3; Ls. 13, 6; vor
ok grom at veri Ls. 54, 3
analysiert treffend die sprö-
digkeit; vart adv. n. sorg-
fältig, vart bünar mit neg.
nicht sorgsam, nicht festlich
gekleidet = in trauerklei-
dern(?), Am. 28, 3.
värr pron. poss. (dat. sg. masc.
ossom, nir. 670; acc. sg.
fem.6ra; nom. pl. masc. örir,
fem. örar; dat. pl. masec. nir.
ossom, fem. 6rom.; acc. pl.
184
masc. öra neben vära, fem.
Öörar u. ossar, nir. Ör.u. vör)
unser; hvert värt jedes von
uns, Am. 98, 6. Sg. 51, VE
62, 3 u. ö. steht v. im sinne
des plur. majestat.
varzla f. wache, Fi. 16, 3.
väs n. mühe, schwere arbeit,
leiden; Gör. II 4, 7 (an
gewaltrütte gewöhnt); Am.
62,6 (da er mit seinem leiden
dafür büßen solle; anders,
wenn man unnötigerweise
väss liest, s. gialda).
*vä-skapaör m. Hym. 10, 1
scheint = vä- od. eher väs-
skopuör zu sein: mühe-
stifter, -verursacher (s. d.
folg.).
*vä-stigr m. Hm. 17, 2 lei-
denspfad(?), weg 2. galgen.
vatn (ts; gl. got. pl. vatna)
n. 1. wasser, als stoff, von
dem eine kl. menge vor-
gestellt wird, Hav. 4, 1; 158,
3; RB. 7,2; 21,2; 34, 3
(an den 4 letzten stellen ist
die heidnische wasserweihe
gemeint). 2. wasser, als
sirömende masse (fluß) od.
wogendes meer, Am. 26, 7;
Hh II 81, 6; Rm. 2, 6;
14 pr. 6; Akv. 27, 9; HH
1, 3; Grm. 26, 6; 29, 9
(gewässer = flüsse); HHv.
29, 4 (meer). 3. teich, land-
see, Vkv. pr. 5; Fm. pr. 4
(zum wasser, zum trü en);
11, 4 (du ertrinkst in dem
harmlosesten binnengewäs-
ser u. auch dann, wenn du
trotz verlockenden _segel-
windes nur zu rudern wagst).
vats-strond f. strand des
sees, teıchufer, Vkv. pr.
vatt pri. zu vinda.
varzla—vö6ar.
vätt 2. sg. prt. zu vega.
vaxa (öx) stv. wachsen, auf-
wachsen (hierfür auch v.
upp); auch von äckern
(frucht tragen, sprießen,
Vsp. 62,2); hatr vex feind-
schaft erwächst (bezeichnen-
des gleichnis! nicht “ent-
brennt‘), Hav. 158, 4; läta
skop v. das schicksal sich
entfalten lassen, Akv. 39, 5
(vgl. Am. 2, 1; der mensch
kann das fatum zwar nicht
aufhalten, aber es mit freiem
willen modeln u. lenken);
mit dat. bewachsen mit eiw.,
Hav. 119, 8; bewachsen sein
mit eiw., Grm. 17, 1.
vaz- Ss. vats-.
v£& (as. wih, vom adj. ahd. wih,
got. weihs heilig) n. heilie-
tum, tempel, zugleich
wohnsitz der götter gedacht;
daher u. wegen des zusam.
me S Bin alda v.
Hav. 107, 6 schwerl. eiw.
anderes meinen als Walhall
(vgl. Hadl.1,7.8; Vsp. 62,7
app.), dann ist alda nicht
der gen. von aldir die men-
schen, sondern das sw. flek-
lierte adj. ‘alt’, das sonst
anord. nur in ald-ietunn u.
der ableitung aldinn be
ist; mißdeutung dieses alda
hat zu d. fehler ‘iardar’ (für
iadar zaunrand, zaun) ge-
führt; auf den zaun von
Walhall setzte sich der mit
dem met im leibe fliehende
Odins-ar nieder, womit die
beute in sicherheit war, vgl.
Sn. 73
*v6ar (got. *weihans) m. pl.
die götter; eigtl. ‘die hei-
ligen’, vgl. Ve; Hym. 39, 5.
veö—vega. 185
ved (ags. wed) n. pfand; Vsp.
27,7; 28, 13 (Odin hat sein
. auge verpfändet).
vedia (ad; got. ga-wadjön)
swv. wetten; 2. b. hoföi den
kopf (das leben) wetten, Väla
mälmi welsches metall (gold);
um e-t um etw.
veör (rs) n. wetter, wind; v-i
bei gutem wind u. welter,
Häv. 82, 2; siurm, un-
weiter, Am. 18, 1; Rm. 18
pr. 1; v. it mikla grära
geira ein mächtiger sturm
grauer wurfspeere = eine
große schlacht, HH 12, 6;
Hym. 25, 6 windrichtung,
seite (vgl. nordan-veör nord-
wind u. dgl., veör-viti wind-
fahne, eigtil. wetterzeiger).
veör-eygr adj. "wetteräugig’,
mü scharfem blick für ds
wetterzeichen, Vkv.4,2; 8,6.
*veör-glasir m. “windglän-
zer’ (2), vom hahne Viöofnir,
der oben in den zweigen des
Mimameiör mit seinen gol-
Ban federn leuchtet, Fi.
Ar
*veör-megin n. 'wind-
zentrum’, "windkontinent’
(quelle der winde), bezeich-
nung der elben f. d. wolke
nach Alv. 18, 5 (vgl. hafs-
megin weiles meer, ozeun,
im gegensatz zu den küsten-
gewässern u. ausläufern des
meeres, u. megin-land gro-
Bes festland).
vefa (vaf, ofinn) siv. "weben’;
mit v. mälrünar Sd. 12, 5
muß eine sie künstlich mit
einander verschlingende an-
ordnung der runen gemeint
sein Sog J., Eddalieder
)-
’
vefia (vaföa) swe. umwickeln,
einwickeln, Rp. 34, 2
*vef-nisting f. "gewebe-
nähung’: (umsäumtes) segel,
HH
1. vega (vä) siv. bewegen, be-
fördern, Bdr. 10, 8; Hav.
11, 5 (vegr-a er führt nicht
mit sich, trägt nicht); Ghv.
10, 4 (vegin gefahren; ge-
meint ist der brautizug zu
wagen, vgl. Drk.); v-z sich
bewegen, vom selbsttäligen
schwerte, Skm. Zu vegr,
vagn u. lat. veho; mü Ghv.
10 vgl. ai. vähati führt heim,
heiratet.
2. vega (vä) siv. 1. zuschlagen
(mit e. waffe); 2. erschlagen;
3. kämpfen. Zu A.: Vsp. 26,
1; Häv.125,7; Ls. 42,6(wie.
womit du dreinschlägst); 64,
6; Sg. 37, 3; Hm. 30, 1;
v. at e-m auf jemd. los-
schlagen, jemd. angreifen,
Vsp. 55,3; Ls. 27,6; Br.19
pr. 8; Br. II 3,1. Zu 2.:
Hm. 28 4; Am. 86 2; 89,
5. 7 (vä erschlug ihn, war
der totschläger, täter) u. ö.;
vegandi der töter, mörder,
Gör. II 4, 8. Zu 3.: vreiöir
v. ergrimmie kämpfen (mit
einander), Fm. 17, 3; 30, 3;
Sd. 27, 3; vgl. Fm. 17, 3
(selbst dann hätte man dich
mit grimm, d. h. offen kämp-
fen sehen); Hav. 71, 3
(kämpft u. bewährt sich da-
bei, ficht ehrenhaft); Ls. 46,
6 u. ö.; viö e-n mil, gegen
jemd.; til e-s sich etw. er-
kämpfen, Rp. 37, 12; v.
sigr den sieg erkämpfen,
Fm.; .Sd.; v. vig einen
. strauß ausfechten, ein ge-
SE.
422
as
186
fecht liefern, Od.; v. e-n ör
skögi jemd. aus dem walde
herauskämpfen, d. i. durch
kampf (erschlagung seiner
übermächligen gegner) ihn
aus der acht befreien, Am.
99, 5 (s. skögr); v-z mi
einander kämpfen, Ls. 18,6.
Zu vig, ahd. wihan, ubar-
wehan, got. weihan, lat.
vinco (vici), pervicax (im
kampfe durchhaltend: hart-
näckig).
vegg-berg n. "wandberg’,
felswand, Vsp. 48, 7 (die
zwerge sind am fuße der
steinwand, vor deren ‘tür’,
dem sagenumsponnenen ein-
gang in das berginnere, ge-
dach).
veg-ligr adj. prächtig, vor-
m, Am. 58, 3.
*veg-nest (ahd. wega-nest)
n. wegzehrung, Hav. 11, 4
vegr m. 1. weg; padan eiga
votn oll vega von dort neh-
men alle gewässer ihren lauf,
Grm. 26, 6; hvadan vegir
standa woher die wege kom-
men, wie der hase läuft, Sg.
19,2; aannan veg nach d.
andern seite, Sg. 23, 4; 48,2;
ä hverian veg nach jeder
seite (nach den 4 richtungen
des kreuzweges — schwer-
lich: der länge und breite
nach), Vm. 18, 5; ä priä
vega nach 3 seiten, Grm. 31,
2; til vinstra vegsins den
wegnachlinks, Hrbl. 2. weise,
art u. weise, HH II 1 pr. 3
(acc. des weges); Sd. 37, 3
3 (ebenso); Ghe. 9, 8.
veida (dd) swv. jagd machen
auf etw. (e-t), jagen, Vsp.
59, 8 (man sagte auch v. fis-
vegg-berg— vel.
ka auf fischfang ausgehn);
- pr. 4.
veiöi-matr m. “jagdspeise’,
wildbret (das aber at aus
fischen bestehn kann, also:
fischgericht), Hym. 16, 7.
veiör m. 1. weidwerk, jagd,
Hym., Vkv. 2. jagdbeute,
Rm. pr. 16; Hym. 1, 2 (s.
” ver ir
veifa (fö) swv. schwü
Hym. 25, 5; 36, 6. ing
veig f. (rausch)trank; entweder
als stoff od. als eine od. meh-
rere becher- od. schalenvoll
gedacht, daher Akv. 35, 2
u. ö. mit "gefüllter becher
wiederzugeben; Bar. T ist
die reihe der metbecher für
das leichenmahl gemeint.
Vgl. biör-, minnis-, Öminnis-
veig.
veit 1. 3. sg. prs. zu vita.
veita (tt) swv. “erweisen
(ahd. weizen, causat. zu
‘wissen’), gewähren, leisten;
2. b. liö, fulting hülfe, and-
svor antwort (geben); v-Z E
värar sich eide leisten, g-
lübde austauschen; v. e-m
e-m helfen, Hm. 13, 2;
ebenso absol. Hdl. 9, 5; vom
fürsten: (die mannen) be-
schenken, Rp. 38, 4; auch:
bewirten; daher B.
veitsla (veizla, aus *vaitis6)
f. Yan > gasterei, Ls.
7. 3.
veitstu 2. sg. prs. zu vita.
vekia (vakpa; as. wekkian)
swv. wecken; übertr. v. vig,
hildi streit anheben, Kr;
beginnen (e-m gegen jemd.,
An 14, 16); v.vas.1.va.
vel (as. ahd. wela, ags. wel)
adv. gut, wohl; oft in dem
vel— vera.
sinne “wie in der ordnung’,
geziemend; so Vsp. 1,6 (ge-
ziemend, richtig vortragen);
fagna, heilsa e-m v. en
geziemend begrüßen, gut auf-
n,; trüa e-m v. e-m
ehrlich trauen, fest vertrau-
en; kaupa v. saman ehr-
lich mit einander verhan-
deln, einen ehrlichen handel
schließen, HHv.; pola kvol
v. den schmerz gut (gezie-
mend) ertragen, Am.; unna
e-m v. jemd. wirklich (rich-
tig) lieben (alte stabende
formel); pykkia v. in der
ordnung er gefallen,
m.; dag. hafa(z) v. es gut
haben, sich wohl befinden;
verdöa v. gut werden, gut
gehn (fatalistisch), Häv. 41,
6; segia vel guies weis-
sagen, Hym.; v. mart recht
viel (so viel wie in der ord-
nung ist); v. fullmikell voll
ausreichend, Hym.; v. gly-
jaör in natürlichen freude,
Vsp. 35, 7; dag. v. spär
mit guter sehergabe, Vsp.
22, 3; v. ek wohl mir, nur
Vkv. 29, 1; vel kominn
pre
vel f. 1. kunstfertigkeit, Hym.
21, RN list; pl. ränke, in-
trigen; gora v-ar ränke
spinnen, = m gegen jemd.;
s. beita 3, draga.
vela (lt) swe. 1. kunstreich
(mit zauberkunst?) erbauen,
Grm. 6, 5 (der kunstreiche
ase ist Odin, vgl. Sn. 23f. u.
Hrbl.20, 3. 7). 2. betrügen;
v.e-nitrygö e-m die treue
brechen, falsche treue schwö-
ren; v.e-n til fiäar e-n um
des geldes (schatzes) willen
187
verraten, Sg.; v. of e-n
jemd. täuschen, s. of. 3. v.
e-n mit wirkl. od. nur bildl.
ortsbestimmung jemd. durch
zauber (heimliches wirken)
in einen zustand bringen;
ek velta pzer frä verom ich
gewann sie durch zauber
ihren männern ab; ek velta
hann ör viti ich zauberte
ihn von sinnen, Hrbl. 20.
vel-borinn part. pri. wohl-
Rewe fürstenblütig, Am.
ve hr sn adj. ränkesüchtig,
Kr N alhh) swe. A. wählen,
auswählen, Ak. 4, 1; Ghv.
7,4; e-m für jemd., 1a 7,5;
8, 2; Ak». 35, 4. 2. (auf
grund einer getroffenen aus-
wahl) schenken, darreichen,
V89., 29554: HHv. 42, 4:
Gör. II 20, 2.
velir s. volr.
vella (vall) stv. wallen, bro-
deln.
velli d. sg. zu vollr.
1. velta (valt) ste. sich dahin-
wälzen, Akv. 27, 9
2. Br (lt) swe. wälzen, Grt.
12,1
vengi n. kopfleigil. wangen)-
kissen, Gör. I 13, 3.
venia (vanda, eniör) swv.
gewöhnen; e-o an elw.,
Gör. II 4,7.
veorr m. in der verbind
ia v. er ie
scheint die midgardscı e
zu nenn andern
— Thor, vgl. Veorr).
ver n. meer.
1. vera f. 1. das, wovon einer
lebt, Hav. 10, 6 (wie der
reiche vom auör, so lebt der
arme vom manvit, wenn er
188 vera—veröa.
solches besitzt). 2. ruhige
zuflucht, ruhe, Hav. 26, 3;
Fi. 2, 6 (deines bleibens ist
hier nicht); dags v. tages-
ruhe, ist nach Alv. 22, 6 ein
name f. d. windstille.
2. vera (var, vörom, verit;
as. wesan) stv. sein, in den
meisten fällen so wieder-
zugeben, in der verbindung
mit part. pri. jedoch oft,
namentl. im prt. var, opt.
vera, mit ‘werden’ (sog.
passivumschreibung): svä er
sagt so wird erzählt; pü
vart austr sendr du wur-
dest nach osten gesandt (bist
einmal gesandt worden), Ls.
34, 2; ber at luöri leiddar
vöro sie wurden zum mahl-
kasten geführt, Grt. 2, 1;
siör varak heitinn damit
ich nicht genannt würde, Sg.
28, 7; u. ö.; dag. nü er sagt
jetzt ist berichtet, HH II 9,
1; viö hann er Hundland
kent nach ihm ist H. be-
nannt, HH II pr. 4 usw.;
var ek farin.... . til Geir-
mundar ich war zu G. ge-
jahren, Od. 29 1; pä veri
per hefnt Helga dauda dann
wäre an dir gerächt Helgis
tod, HH II 33. ö; Helgi ok
Sväva er sagt at vzeri endr-
borin von H. u. S. wird
erzählt, sie seien wieder-
geboren (worden), HHv. 43
pr.; mer er e-t etw. besteht
für mich, ich habe etw.; per
er grunr du hast (hegst) ver-
dacht, Häv. 46, 3; mer er
vant e-s es fehlt mir an
etw.; ifiermerä ich zweifle
daran, Hav. 108, 1; mer er
porf e-s ich bedarf etiw.;
veröa (vard, uröom, orÖinn)
mör er betra ich bin besser
daran; mer er von(=er
mer 6n, Skm. 2, 2; van
erom = er mer, HH 25,6)
e-s ich erwarte, bin gefaßt
auf etw.; v. mit collect. gen.
zu einer gruppe gehören,
v. Giüka s»ttar von G.s ge-
schlechte sein, Häl.; lıös
var sä yövars das war einer
aus eurer schar, Am. 43, 6;
at kälfs veri es sei kalb-
fleisch, Am. 83, 4; u. ö.; v.
at e-o zu eiw. gereichen,
HH5,1; 1128, 8; Sd. 30,
2; manchmal empfiehlt sich
wiedergabe durch ein an-
schaulicheres verbum, wie
‘stecken’, Am. 12, 6; 39,8
(steckte dahinter); “ragen’,
Gör. II 2,1; ah
4, 5; Ls. 44, 5. Weiteres
zur form: vöromk —= var
ek, Am. 18, 3; var-at-tu
du warst nicht. Sn
stv. werden; doch spannt
die bed viel
weiter als im nhd., da die
germ. grundbedeutung —
das neuauftreten sei es
einer substanz, sei es des
zustandes od. der tätigkeit
einer solchen, oft mit. fulu-
rischem sinn — noch leben-
diger ist. 1. werden = ent-
stehn, anheben; verörat iss
ä ä es bildet sich kein eis auf
diesem flusse, Vm. 16,6;
nött varö ibe, HH 2, 1;
ähnl. Hm. 23,1; Akv. 38,1;
HH 27,1; Br. I6,Bö;
es ward (mist araus
ein riese, Vm. 31, 3; pat
verör (varö, mun verda),
veröda.
at... estrüt ein, geschieht
(geschah, wird geschehen),
daß ....7 l&t hon hardar
hefndir verda sie ließ (dafür)
harie rache kommen, Sg.;
auch mit prädikatsnomen:
var Mötsognir mzststr um
oröinn M. war als der statt-
lichste entstanden (der stait-
lichste geworden), Vsp. 10,
2; hverr elztr yröi wer als
der älteste entstanden ist (der
älteste ist), Vm. 28, 6; vgl.
noch Häv. 53, 5; mer verör
e-t “für mich entsteht etw.,
mir geschieht etw.: HHv.38,
I: . 40, 2; Am. 12, 3;
Fm. 19, 5 (heftigerer grimm
kommt über sie); HH II
14, 7 (da kam liebe über ihn);
sialdan verör viti vorom
dem vorsichtigen werden sel-
ten nackenschläge zuteil,
Häv. 6, 6; ähnl. Sg. 58, 10;
Ghv. 5, 1; mer verör porf
e-s mir wird eiw. nölig,
Hav. 38, 5; 148, 2; v. af
mit dat. aus etw. entstehn,
aus etw. werden, im sinne
der verwandlung: Vsp. 32,1;
Grm. 54, 8; Fi. 21, 4 (un-
erklärte stelle); Vkv. 32, 3.
Die letzte gruppe von aus-
drücken steht auf d. grenze
zu 2, da die vorstellung meist
nicht die ist, daß ein neues
ding od. wesen entsteht, son-
dern deutlich an ein über-
gehn desselben subjekis in
einen neuen zustand, zu
einer neuen funktion oder an
ein neues geschehen mit ihm
gedacht wird, wie bei v. at
e-0 (s. u.). 2. werden = in
einen zustand übergehn, eine
eigenschaft patent rn liufr
189
verör leiör der willkom-
mene wird zum unerwünsch-
ten (der liebe wird verhaßt),
Hüv. 35, 4; olr ek varö ich
wurde betrunken, geriet in
einen rausch, Hav. 14, 1;
varö pegar dauör starb auf
der stelle, Sf. 20; varö
skammlif starb bald, HH
II 51 pr. 1; veröa öskme
wunschmaid (schildmäd.
chen) werden, Od. 16, 4; v.
sonn sich als wahr erweisen,
HHv. 33, 2; auöigr v. mun
ek i andsvorom reich an
- antworten werde ich mich
erweisen (mit bescheid werde
ich nicht knausern), Ls. 5, 4;
nicht selten ist der vorga
als zukünftig me (vgl.
nhd. heute wird das wetter
gut): Vsp. 40, 5; 41, 5;
Skm. 25, 6; Rm. 6, 5. 6;
v. at e-o zu etw. werden
(= v. e-t): Väli varö at
vargi V. wurde zu einem
wolf, in einen wolf verwan-
delt, Ls. 65 pr. 3; ähnl.Hadl.
10, 4; ausnahmsweise mü
adj. Hrbl. 18, 2; at naom
orönir in leichen verwan-
delt, HH II 28, 4; ähnl.
Gör. II 42, 6; häufig be-
gegnet die alte, gemeingerm.
(noch mhd. u. mnl.) formel v.
e-m at bana jemds. töter wer-
den (v-z at bonom einander
erschlagen, Vsp. 45, 2); sie
kann auch eıne sache als
subjekt haben, z b. per verda
peir baugar at bana die
ringe werden dein tod(fut.!),
bringen dir einst den unter-
gang, Fm. 9,6; 20, 6; ähnl.
Rm.5,4; Gör. I 21,8 (nach-
ahmung); auch sonst-ist v:
190
at e-0 — gereichen zu, so
Skm. 28, 1 (s. undr-siön);
Vm. 52, 4; Hav. 5, 4; Grp.
16, 8; 44, 2. 3. v. mit part.
prt. drückt den übergang in
einen passiven zustand, aber
auch das eintreten dieses als
jaktum aus, im prs. oft mit
fut. sinn, so Ls. 52, 3; 57, 6;
Sd. 8, 6: Rm. 28, 5; Am
17: Au. ö.; mit intrans. part.
soltinn vard Sigurör Br. 5,1
(s. svelta u. vgl. as. ags.
ward kuman kam, u. dgl.;
Drk. 24, 1 varö par at kveldi
komit es ward abend?).
4. Reste des älteren, räum-
lich-anschaulichen gebrauchs
(der bei lat. vertere, verti
überwiegt): veröa ek & fitiom
komme ich auf die knie-
sehnen (wenn ich ..... kom-
me), Vkv. 29, 2 (so wie man
zum gehn auf die füße od.
beine kommt, vgl. as. sunna
ward an sedle die sonne
kam zur ruhe, korn ward an
eröu das samenkorn fiel auf
die erde, u. ähnl. im ags.);
v. fyr e-o gleichsam ‘vor die
räder von etw. geraten’, Grp.
33, I (dem trug erliegen);
v. fiarri e-o in die ferne von
eiw. geraten, ihm entrückt
werden, Akv. 26, 4 (egl.
hiermit got. fra-wairpan,
as. a-, far-werdan, ags. for-
weordan umkommen, ags.
üte weorödan hinausgelan-
gen); isoliert u. unklar sind
2 fälle von trans. v.: 0d.23,
: Mageroffen, überrascht?)
Am. 22, 4 (durchbohrte,
tötete?)
veröir n. pl. zu vorör.
1. verÖr (ar; got. wairdus,
veröir—veria.
2. veria (varda, varit; got.
as. werd, ahd. wirt gast-
freund, hausherr) m. bewir-
tung, mahlzeit. Vgl. viröi.
2. verör (as. werd) adj. wert,
würdig; mit gen. d. sache.
veröung f. eigtl. die schar der
(vom Wirte rn an Pre
folgschaft; H
*ver-fang n. a "nehmen
eines mannes’ (von der frau,
vgl. Ls. 33, 2), eheschlie-
Bung, Hr. 13, 8. P
ver-giarn adj. mannstoll, Ls.
u.Drk.(ich müßte die manns-
lollste geworden sein, wenn
zer)
*vergr adj. schmutzig; ib v-
asta die schmutzigste arbeit,
Am. \
1. veria (varda, variör u. va-
rinn; got. wasjan, as. ags.
werian) sw. 1. u
103, 4; Gör. III 2, 3; von
sachen, die mit eiw. um-
wickelt od. mit metall über-
zogen Sind, nur im pari.
prt.: Ak. 8, 3; a 8;
Grt.21, 7; RB. 32, 8 {
2. v. armi, faömi = "die
arme. schließen, umarmen,
Häv. 163, 8; HHe. 42, 8;
IR 2, ‚20.9 .- "ab-
so ut). ug-, Br
grän-, gull- , bring va .,;
warjan, as. ags. werian)
siv. wehren, verwehren; e-m
e-0 jemdm. etw. vermehren,
Al. 8, 3; v-z e-m
gegen jemd. wehren
19,60:7:%
jemdm. durch einen akt
gegenwehr den tod Peraten
jemdn. r: umbringen,
Hm. 8,6; v.e-t etw. ver-
verk—vestan.
teidigen, Hrbl. 29, 2 (ä-na
den grenzfluß jeeen die rie-
sen); Am. RI65 ARD:
49,77:
verk.n. werk, tat, arbeit.
verki m. gedicht (vgl. yrkia);
Hav. 59, 3 = verk (eine der
een von Hav.
verkr m. schmerz, Od. 4, 6
(vgl. bera am ende).
ver-lauss adj. ohne mann,
unvermählt, Skm. u. Gör. II.
*ver-lidar m. pl. männer-
schar (kriegerschar aus
mennzkir menn, gegensatz
äs-lidar), Hym. 11, 9 (geht
auf Thors rolle als helfer in
der schlacht, vgl. Tac. Germ.
ce. 3 anfang).
vernd f. verteidigung, schutz;
; v-ar vanr schutzloser (=
ein-hleypingr “einzelläufer’,
sippenloser landstreicher),
Fi. 2,6
verpa (varp, urpom, orpinn)
siv. etw. (e-0) werfen, jemd.
(e-n) mit etw. (e-0) bewerfen
(Häv. 158, 3 besprengen;
Vm.7,3 verpomk = verpr
mik mir worte zuwirft, mich
anzureden wagt; Am. 42, 5
wechselten zurufe, schmä-
hungen); mit einem ruck
vorwärts bewegen, schwin-
gen: hendi um himin-ioöur
die hand den himmelsrand
entlangführen, Vsp. 5, 1
(vielleicht von dem anblick
der mitternachtssonne in-
spiriertes bild); hala mit
m schwanze schlagen,
HHv. 9, 8; hundom den
jagdhunden den antreiben-
den stoß mit dem schienbein
geben, Rh. 35, 10; ondo stoß-
191
weise atmen; fiorvi das leben
aushauchen, Sg. 29, 1. 2;
unpers. verpr vigroda um
vikinga kampfröte zuckt
über (um) die w., HH II 19,
7 (ein als kampfvorzeichen
geltendes himmlisches licht-
phänomen).
verpomk, s. verpa.
1. verr (as. wer) m. mann,
auch im sinne von ehemann,
gatte (gegensatz: hör, Ls.
33, 2).
2. verr (as. wirs) adv. compar.
schlechter, schlimmer, Hüv.
40, 6; Vke. 39, 4; 6no
(= väno, s. van) v. übler
als selbstverständlich, Ls.36,
6 (vgl. vera illa, vera betst
at ser; 2 vera am ende);
superl. verst sehr übel, Hrbl.
49, 2; Grp. 24, 1; 40, 1.
verri (as. wirsa) adj. compar.
schlechter, schlimmer; su-
perl. verstr.
versna (ad) swe. sich ver-
schlechtern, Hav. 51, 6.
verst Ss. verT.
verstr s. verri.
*ver-s#ll adj. glücklich durch
den mann, von der verheira-
teten frau, Sg. 56, 6 (ihre
ehe wird nicht nach wunsch,
nicht glücklich verlaufen).
ee (ags. wer-peod, ahd.
wero-dheoda) f. menschen-
volk, menschheit, Ls. 24, 5.
ver-old (ahd. wer-alt) f. welt;
Vsp. 45, 10 das weltall, der
kosmos; Vsp. 29, 6 =
heimr eine der 9 od. mehr
welten.
vesall (d. i. vei-sell) adj. ur-
glücklich, arm, elend.
vestan (as. westan) adv. von
westen, Vsp. 50, 1 app.;
192 vestr—vid.
fyr v. e-t, e-s westlich von,
rm. 10,5; HH II 8, 3;
49, 5; v. e-s dass., Hm.
17,6.
vestr (as. ahd. westar) adv. im
westen, westlich, HH 4, 1.
*vestr-salir m. pl. westliches
gehöft, d. i. Walhall, Bar.
11.2:
vet-ki (= vs#t-ki; gen. vet-
ter-gis, vet-kis, dat. vaettu-
gi) n. nichts; Hav. 119, 10
niemand (kein wesen).
vetr (rar; got. wintrus) m.
winter; gezählte winter be-
deuten jahre (wie nächte
tage bedeuten, s. nött).
vetr-langt ad». einen winter
hindurch, HHve. pr. 10.
*y6tt in drepa & v. auf die
zaubertrommel(?) schlagen,
Ls. 24, 3, ist nicht sicher er-
vettr (vetr; got. waihts, as.
ags. ahd. wiht) f. weibliches
wesen, entweder übernatür-
licher art (Od. 9, 2; Sd. 4
pr. 6; HHe. 27, 4; Hal.
33, 3 app.) od. in verächtl.
sinne (Ls. 57ff., vgl. 33;
Gör. I 22, 7; 23, 3).
v6ett-rim f. ein teildes schwer-
tes, ungewiß welcher (s. val-
Be u. zfda. 55, 295), Sd.
vexa (xt) swe. wächsen, mit
wachs imprägnieren, Am.
103, 3.
viö, viör (got. wipra, as.
wider u. wid) ortspartikel,
deren germ. grundbedeutun,
bewegung auf etw. zu od.
gegen etw. war; diese u.
die auf ihr beruhenden ge-
brauchsweisen herrschen
auch anord. vor, daneben
aber findet sich wie im ags.
der ruhende sinn etwa von
‘mit, ‘bei. I. adverbial
pÄe: ke kveda v. er-
widern; Sg. 29, 5 wider-
hallen; gialla v. dawider
kreischen, Sg. 29, 7; ähnl.
pegia v. dazu schweigen,
Sd. 25, 2; gialda par neiv.
eigil. ein nein als gegen-
leistung dafür geben, nein
sagen, Rm. 11 pr. 2; hr&-
daz v. sich davor (gleich-
sam als gegenwehr) fürch-
ien, Rm. 14 pr. 3; kippazv.
dabei (als reflexbew ung:
also dagegen) zucken, 2
pr. 7; retta v. eigtl. “es
gerade machen dagegen’, “es
dem anpassen’ (s. retta),
Am. 63, 8; hriöta v. dabei
(daraufhin, als reaktion dar-
auf) aufbrüllen, Hm. 25, 1;
v. boetaz dadurch (darauf-
hin, als lohn dafür) besser
werden, Am. 102,2; v.oi
komaz dazu gelangen, es.so-
weit bringen, Hrbl. 33, 2.—
II. praepositional, a) mit
acc. 1. gegen, im feindl.u.
freundl. sinne, zu, mit, für,
vor, an; mala viö e-n zu
(mit) jemd. sprechen; ebenso
roeda, a ordom .oder
mälom skipta; ferner deila,
öra, senna, vega, beria,
beriaz, eiga orrosto, etia
afli, goraangr, vinnagrand;
sveria eida, halda eiöom v.
e-n jemdm. (die) eide schwö-
ren, halten; slita mälom v.
mädchen die e
y en
(die abmachung) brechen;
beeta v. Hrimgeröi der H.
buße zahlen; reifr, glaggr v.
gesti munter, geizig gegen-
vid.
über gästen; forvitni mikla
kveö ek mer ä fornom sto-
fom v....igtun ich gestehe
sehr begierig zu sein auf alte
kunde im austausch mit dem
(gegen den) riesen, Vm. 1,6;
vinna verk hälft v. mik
mir die halbe arbeit abneh-
men, Hym. 26, 2; blanda
geöi v. pann eigtl. die
sinnesart mit ihm aus-
tauschen (s. geö), Hav. 44,4;
varr, varaz v. vorsichtig,
sich vorsehen vor od. gegen;
haf gengr v. himin das
hochgehende meer schlägt an
den himmel; slong skildi
upp v. rä hißte den schild
empor bis an die rahe; ekki
nain festiz v. hann kein
name haftete an ihm (konnte
an ihn gehejtet werden);
bruto v. land scheiterten
beim landen (am lande);
halda skipi v. landit ‘das
boot ans land halten’, das
boot am lande halten; stoö
v. Jund nekkorn ‘stand zu
einem haine hin’, stand bei
einem hain; tök nättböl v.
ä eina nahm nachiquartier
gegen einen fluß hin = nahe
einem flusse; skiliaz v. e-n
sich von jemd. trennen (eigtl.
gegenüber jemd. abschied
men); snüa upp v. tr&
am masi (gegen den mast
gedrückt) emporziehen; ken-
na v. e-n nach jemd. (eigtl.
in anpassung an jemd.) be-
nennen; v. pat daraufhin,
infolge davon, dadurch (vgl.
oben hriöta v.). 2. bei,
mit, unter, im sinne des
bezeichnenden od. begleiten-
den umstandes; glöa v. gull
Neckel, Edda. II.
193
mit gold glänzen; lifa v. vin
eitt bei (von) lauter wein
leben; lifa v. lost mit (in)
schande leben; tyggva e-t
v. hunang etw. mit honig
kauen; foedaz v. ofstriö
unter allzu großen schmer-
zen geboren werden; v. velar
mit list, auf listige weise;
v. eld skal ol drekka beim
feuerschein (bei brennenden
golf-feuern) soll man zechen,
Hav. 83, 1; ödzella er v.
bat... . größere unsicher-
heit ist mit dem verbunden ..,
unsicherer steht es mit dem...,
Haäv. 8, 4. b) mit dat., in
denselben funktionen wie
unter a), nur daß mehr ruhe
als richtung vorschwebt und
demgemäß in bestimmten
verbindungen der dat. allein-
oder vorherrscht, während in
andern der acc. regel ist; so
sieht‘ acc. bei aktiv-feind-
lichem ‘gegen’, dat. nur bei
sich wehren, sich vorsehen,
helfen gegen etw.: siä v. svi-
kom, färi, illo sich vor-
sehen vor trug, nachstellung,
schaden; varna v. tärom
mit den tränen kämpfen; v.
Guörüno por G. auf der hut
sein; vinna v. munom
gegen die leidenschaft an-
ämpfen; v. Hüna harm-
brogöom gegen der Hunen
hinterlist etw. ausrichten;
liöö mun hiälpa v. sorgom
der spruch wird gegen sorgen
helfen; brenna pik v. bolvi
dein übel durch ausbrennen
heilen; orö um fann v.
iotuns mäli fand eine ant-
wort auf des riesen rede, Drk.
26, 4; 28, 4; reden zu
13
194
jemd., als bewegung von
schallwellen, hat den acc.,
jemd. anlächeln dagegen d.
dat.: hleia v. peim Hav.
46, 4; vgl. 24, 3; 25, 3.
etw. “erwacht” v. pat (Grm.
45, 3), dagegen schweigen
alle v. pvi oröi, bei diesem
ausspruch (Br. 15, 2; Sg.
50, 2 app.); beim austausch
steht die person, mit der man
tauscht, im acc., das ein-
getauschte jedoch im dat.:
gialda gioi v. giof gabe
gegen gabe zurückzahlen,
abe miü gabe vergelten;
lätr v. hlätri taka, en lau-
sung v. lygi lachen für
lachen ernten u. irug für
lüge, Hav. 42; bauö hann
fyr mer bü fimtäan er bot
für mich (für meine hand)
15 gehöfte, Od.; v. hleifi
mik seldo n& v. hornigi
gegen einen brotlaib liefer-
ten sie mich aus, aber nicht
gegen ein gefülltes horn,
Hav. 139 (unklar, viell. zer-
sungen); es heißt hniga v.
e-0 gegen, auf eiw. sinken;
leggia v. e-0 gegen, an etw.
legen; halda hoföi v. e-om
jemdm. den kopf (zum kusse)
hinhalten; gina v. agni dem
köder enigegengähnen; dat.
hai das häufige taka v. ent-
gegennehmen, aufnehmen,
nehmen (objektsdat. b. einem
verbum der bewegung); im
dat. steht (bis auf Gör. II
27,6, egl. III 3, 5) der oder
die, mit welchem od. welcher
jemd. kinder hat, daher auch
Od. 8, 4 (wo alin oder getin
zu ergänzen); ähnl. v. ko-
nungi an der verderbt aus-
vida—viör.
sehenden stelle Sg. 54; par-
allel zu a 2 ist nur v. mun-
gäti mit, in bier, Br. II 5,5
(ruhevorstellung, gegenüber
2. b. Sd. 18, 3).
vida (ad; got. wipön) swe. ins
wanken bringen, zu fall brin-
gen, Br. 5, 8 (vgl. bita);
Gör. II 30, 6. S. Noreen,
Xenia Lideniana s.1; Yng-
lingatal (1925) s. 215f. %
be (as. wido) adv. weit, weit-
in.
*viö-fiskr m.
schlange, Br. yele
ka ep ach weitberühmt,
m. 28, 5 app.
viö-forf. Dekan (fara viö
e-n gegen oder mit jemd. so
und so verfahren); Hogna
viöfarar die H. zuteil ge-
wordene behandlung, 5 e
schicksal, Am. 89, 2.
viö-hleiandi m. “anlächler,
Hüv. 24, 3; 25, 3 (hält alle,
die ihm zulächeln, für seine
freunde). dl
vidir m. meeresweite, weite see, ,
Br. 12,55.
viö-kunnr adj. weitbekannt,
Skm. 28, 5.
1. viör (as. widu-) m. holz,
und zwar a) holz = holz-
stücke, scheiter, Häv. 100, 5;
Vke. 9, 5; brennholz, Hav.
60, 4. b) baum, Hav. 85,6;
151.3; Grm. 44,2; Sdll,
5; 32,2; Fi. 21,5; 23,5.
c) holz — gehölz, wald, Vkv.
‚8; Od. 55, 3; Gör. II 1l,
3; HH 41,4; 11.33, 8; ogl.
myrk-viör. d) holz = baum-
wuchs, die arten der holz-
gewächse, Alv. 27, 4; herr
alla v-ar d. überwinder
alles holzes, d. feuer, Hir.
viör—vig-roÖöi.
10, 4; urt allz v. wurzeln
von jeglicher baumart, Gör.
II 23,3. Die gruppen sind
nicht durchweg scharf zu
scheiden; namentl. zw. c) u.
d) finden sich übergänge;
hoggva v. holz schlagen,
bäume fällen, Häv. 82, 1,
gehört zu a), b) u. d).
2. viör s. vid.
3. viör 3. sg. prs. zu vinna
(Am. 48, 3).
viör adj. weit; Valholl viö of
brumir W. dehnt sich weit,
Grm. 8, 3; vitt nir. adv.
weithin, weither, Vsp. 29, 5;
30, 2.
viöra (rÖ) swo. weiter machen;
filldö um viörir allerlei
wetter entsteht, manchesmal
wechselt das wetter, Hav.
74,5.
*viör-gefandi m. geschenk-
erwiderer, widerschenker,
Hav. 41, 4.
viör-näm n. ‘aufnahme’ (vgl.
taka viö e-m), widerstand,
HH 52, 8.
vif n. weib, poet. synon., meist
allg. gebraucht, Grp. 49, 7
jedoch (auch Am. 58, 3?) im
sinne von ehefrau, jemds.
weib.
vig (as. ags. ahd. wig) n. töten-
er zuschlagen mit der A
s. vega), er 1. totschlag,
erschlagung, auch tötung
(v-i at bei der tötung, Vm.
63, 6); Iysa v. einen (den)
totsc melden, Am. 69, 2
(die viglysing war pflicht u.
süte); 2.waffengang,kampf,
schlacht; v-iat no sehon
Vm. 18, 2; v-i fra vom
kampfe, von der walstatt,
Vm. 41,5; vega v. kämp-
195
fen, einen kampf ausfechten;
vada at v-i zum kampfe
ziehen; vinna v-ı HH II
ia ae “>
*vig-band n. Vsp. (app.)
i. d. verbindung Väla ae
bond die aus Valis därmen
gefertigten fesseln seines va-
ters Loki; vig- ist unklar;
nach Lindquist, Galdrar
(Göteborg 1925) 34—42 ge-
hört es zum adj. vigr streit-
bar u. bedeutet stark; das
ganze wort sucht er in dem
uigandun des Merseburger
idisenspruches.
vig-diarfr adj. kampfkühn,
Hav. 15, 8.
vig-drött f. kampfgefolg-
av. 100,
schaft (= drött),
3
vigg (ags. wicg, as. wigg) n.
roß, Gör. II 18, 7.
vigia (gö) swv. weihen, Drk.
30, 4; v.saman durch wei-
hung zusammengeben, trau-
en, rare p Ige,k
vig-liön.kampfgefolge, kriegs-
heer od. or HH 25, 5
vig-ligr (ags. wiglie, ahd. wie-
lih) adj. streitbar, Am. 54, 6.
vig-nest.n. (f.?) scheint nach
dem zusammenhang HHv.
8, 7 ‘schild’ zw bedeuten,
während die etymologie für
‘schwert’ oder ‘speer’ zu spre-
chen scheint, vgl. vef-nistin-
gar, zu nesta f. nadel und
nhd. nesteln. men
vig-risinn adj. ‘kampfreisig’
kühn, Grp. 13, 8; Gör. Il
29, 3 (Atli).
*vig-risni f. kampfbereit-
schaft, Ls. 2, 2.
vig-rodi m. kampfröte, HH
II 19, 7 (s. verpa).
13*
196
vig-skä adj. indecl. kampf-,
totschlageifrig (eigtl. zum vig
eilend, s. skeva); Br. 5, 7
werden die mörder Sigurds
auf frischer tat so angeredet
(acc. pl.); Vsp. 24, 7 wird
es Ex auf die siegreich vor-
rückenden vanen beziehen
(nom. pl.).
ee n. pl. kampfkunde,
HH II 12,8; Grt.19, 3 (hier
sind feuersignale gemeint).
*vig-prima f. ‘kampfschwel-
lung’, kampfgetümmel, HH
(vgl. as. thrim, thrimman).
*yig-prot n. das aufhören (s.
priöta) der totschläge; Ving-
nis at v-i wenn Thor keine
riesen mehr töten kann, Vm.
51, 6.
vik f. bucht; v. Varins, HHv.
22, 3 = Varinsvik.
viking f. wikingfahrt, wikin-
gerei, Hlr. 3, 4.
vikingr (ass. wieing) m. wi-
king (“wikinger’), seekrieger;
v. Dana der dänische wi-
king, Hlr. 11, 7 (von Sigurd,
vgl. Rm. 16ff., Am. 98).
vikva (veik, vikom) stv. “(aus-)
weichen’; v. at landi land-
wärts steuern, Rm. 18, pr. 1;
_ übertr. vikr her svättil eigil.
hier schlägt es die richtung
ein (die geschichte hat gleich-
sam mehrere kursmöglich-
keiten = varianten), Br. 19
pr. 2. Vgl. ykva.
vil f. übermut, Gör. I 39, 3.
vil, altes ntr. eines ad).
widerwärtig (= lat. vilis?),
Häav. 23, 6 anscheinend
noch adj., dagegen substan-
tiviert widerwärtigkeit, Hrbl.
58. Vgl. vil-mogr, -sinni u.
ags. ilyge-wil.
vig-ska—vilia.
*vil-biorg f. erwünschte rei-
vildr adj. (ntr. vilt) erwünscht,
2.
vili (ia; as. willio) m. 1. wille,
vilia (ld; got. wiljan, as. wil-
. vilgi verstärkendes adv.; v.
tung, Grm. 45, 3.
angenehm, Hav. 124, 6; vilt-
ki nicht erwünscht, unwill-
kommen, Grp. 26, 6.
mikit beliebig viel, so viel
einer wünscht, Hrbl. 25, 3.
vil-gineg., eigtl. “nicht nach
wunsch’, nicht, Sg. 13,6.
wunsch; at v-a nach
wunsch; biöa v-a sinn die
erfüllung seines wunsches
erleben. 2. freude, genuß
(vgl. got. frijöndans wiljan
seinana = gıAAdovor, AS. U.
as.), Häv. 99, 3; Sg. 9, 1;
24,6; 57,5; Hm. 5, 5; Grt.
5,7 (? zur freude?); v-a lauss
freudlos, der freude beraubt,
Vkv. 11,4; 31,2; Gör. II
9,3; Gg. 7,3. Vgl. 6-vili.
lian) swe. wollen; der ge-
brauch weicht vom nhd. nur
in einzelheiten ab: Gunnarr
per svä vildi das hatte G.
dir zugedacht, Hm. 7,8; sa
er vill heitinn horskr wer
klug heißen will, Hav. 63, 3;
pu vill annars kvaen velit
pik du willst, daß eines an-
deren weib dich nicht betrügt, _
Sd. 7, 2. Formen: das prs.
zeigt die alten opt.-formen ,
(got. wiljau usw.): 1. sg. ve
lıa (ek), 2. sg. vilir, neben
den viel häufigeren 1. sg.
vil, 2. sg. vilt, vill, 3. 58.
vill; vil-k-a ek, vil-k-at ek
ich will nicht; pü vill-at
willst nicht, Hav. 114, &
viltu, vildu, auch vildo
(Vsp. 1,5) du wülst (ogl. bu).
vili-sess.
*vili-sess m. "jreudensit2’,
Sd. 17, £ (was gemeint ist,
bleibt unklar).
villa (lt; zu villr) swe. in die
irre führen, Hrbl. 37, 4; ver-
wirren, in unordnung brin-
en, Am. 9, 7.
villi-stigr m. wilder (d. i. un-
begangener, einsamer) pfad,
HHe. 30 pr. 15
villr (got. wilpeis, as. wildi)
.adj. "wild’, d. h. außerhalb
der siedelungen u. gebahnter
wege (vgl. nhd. wildnis), da-
her: verirrt; varö ek v. vega
ich ging irre von(auf)meinen
wegen, Hav. 47,3; per fara
v-ar sie fliegen in die irre,
Hav. 155, 5 (‘wieder heim
aus ihren gestalien, wieder
heim von ihren bösen ge-
lüsten’); vista vilt in die
irre, falsch ritzen, Am. 12, 4.
*vil-magi m. labmagen(?),
Häv. 134, 12 (s. Hz. 2, 136,
u. unten. vil-mogr).
vil-mäl n. erfreuliche rede;
var hvivetna v. talit nie-
mand hatte etw. verdrieß-
liches hören müssen (auch
Gunnarnicht; es hatte durch-
aus feststimmunggeherrscht),
‚vil-maeli n. dass.; volo v.
eher (schmei-
chelnder) ausspruch einer
seherin, Hav. 87, 3.
vil-mogr m. bursche, der mit
niederer, schmutziger arbeit
(vil) zu tun hat: sklave,
Skm. 35, 4 (hier werden
häßliche zwerge oder trolle
gemeint sein; die wurzeln
bilden den tisch für die sau-
bere mahlzeit); auch Hüv.
134, 12 hat man dieses wort
197
angenommen, wo viell. ein
possenhafter doppelsinn vor-
liegt.
vilnaz (ad; ags. wilnian) swv.
wünschen; 1. sg. prs. vil-
nomk ek pess mich gelüstet
es, Vkv. 31,7.
vil-sinnin. mühselige, wider-
wärlige reise, gräßliches
schicksal, Gör. II 38, 3.
vil-stigr m. freudenpfad, weg
zum genusse, Hav. 100,
(selbstironie).
vinn. wein.
vina f. freundin.
vinda (vatt) stv. ‘winden’, d. i.
1. wenden, hoföi den kopf,
Akv. 6, 1. 2. von der stelle
bewegen, vatt vengi legte
das kopfkissen, Gör. I 13, 3;
vatt upp schwang empor,
Hym. 27, 3; 3. flechten,
sima ör sandi seile aus
sand, Hrbl.; salr undinn
orma hryggiom ein saal,
dessen wände aus schlangen-
rücken geflochten sind (vgl.
anord. veggr, got. waddjus
wand, eigtl. das geflochtene,
u. hurd f. tür, eigtl. “"hürde’),
Vsp. 38, 7; was v. rünar
(Sa. 12, 4) ist, steht nicht
fest, vgl. vefa.
*vind-flot n. ‘windfloß, etw.
im winde treibendes, name
der wolke nach Alv. 18, 3.
*vind-heimr m. "windheim’,
himmelsraum, Vsp. 63, 5
(daß die asen im himmels-
raum ihr wesen treiben, ist
älteste germ. anschauung,
vgl. Br. I 4).
vind-hialmr m. ‘windhelm’,
himmelsgewölbe; v-s brü
die brücke zum himmel, d.h.
198
nach Walhall, Bifrost, HH
II 49, 6 (vgl. Sn. 18).
vind-kaldr adj. windkalt,
von kalten winden über-
haucht.
*vind-ofnir m. “windweber?,
name des himmels nach Ale.
12, 3 (‘weben’ ist ein viel-
seilig beliebtes germ. gleich-
nis für ‘herstellen’, “erzeu-
gen’).
vindr m. wind.
*vind-slot n. “windes-
abschluß’, name der wind-
stille nach Alv. 22, 3.
vindugr adj. windig; sw. dat.
sg. masc. vindga meidi &
am windigen baum (der als
galgen für den gott dienen-
den weltesche Yggdrasill),
Haäv. 138, 2.
*vind-purr adj. “windtrok-
ken’, vom winde ausgetrock-
net, Vkv. 9, 5.
*vind-old f. windzeit, zeit-
alter der stürme, Vsp. 45, 9.
*vin-ferill m. “weinbringer’
(sä er ferr meö vini), Vohe,
Hym. 31,7.
*vin-hofugr adj. weinschwer,
Akv. 34, 2.
vin-lauss adj. freundlos, ohne
anhang, Fi. 2, 3 (vgl. 2, 6).
vinna (vann) ste. 1. arbeiten,
arbeit leisten, Am. 63, 7;
Rh. 12, 12; Hym. 26, 1.
2. mit dat. od. viö c. dat.
gegen etw. ankämpfen, e-m
od. einer sache widerstehen,
abh. von verben des könnens,
Vkv. 41, 8. 10; Od. 22, 6;
sonst = widerstehen können,
herr werden, HH II 28, 5
(du konntest den kampf nicht
verhindern); 29, 3; Grp.
53,2; Am.48,3; Fi. 47,5;
vind-kaldr—vin-spell.
vgl. Akv. 16, 6. 3. “erarbei-
ten’, zustande bringen, lei-
sten, Hrbl. pass. u. ö.; v.
hefnd (ofrheindir, Am. 76,8)
rache nehmen; v. böt buße
leisten; v.hiälpir e-m einem
hilfe leisten; v. grand e-m
einem schaden zufügen, leid
antun; v. svä es dahin
bringen, Häv. 155, 4; v.ti
saka schuld auf sich laden,
Br. 1,6; v. mit part. prt.
eiw. durchgesetzt bekommen,
so v. hefnt rache erwirken,
Am. 89, 4; ähnl. Bdr. 10, 6
(l. hefnd in kongruenz mit
heipt); v. eida sveröi rofna
blutigen bruch der eide be-
wirken, Sg. 17, 3ff. (die
andern participia sind attri-
butiv); v. eida, baugeiö
eide, einen ringeid leisten od.
schwören.
vinn-purr s. vind-purr.
vinr (as. ahd. wini) m. freund;
v. i oröi wer freundlich zu
jemd. spricht, Ls. 2, 6 (kei-
ner wird sich durch seine
reden als dein freund er-
weisen); der fromme ist der
freund seines gottes, r
Freys v. (Sigurd), Sg. 24, 7;
mins vinar, Grm. 52, 5; der
gefolgsherr der freund seiner
mannen (Od. 6,2; Ak. 18,
3) u. diese die seinigen (Grm.
52, 3); hans kvänar v. der
freund, buhle seiner frau,
Sg. 28, 8. \
vin-skapr (ahd. wini-scaf f.)
m. freundschaft. a
*vin-spelln. “freundesverder-
ben’; v. vifa mest ‘schlimm-
ste verderberin nde
von frauen’ (töterin meines
Sigurd), Gr. 124,11.
vinstri— vita.
vinstri(as. ahd. winistar) adj.
compar. link, Hrbl.
virdar ven pl. männer, gefolgs-
krieg
virdid Füv. 32,3; 116, 7 gehört
entweder zu viröin. zeit,
gelage, oder zu verör 1.
virgil-när m. ‘strickleiche’,
gehenkter, Haäv. 157, 3.
virtr (rs, rar?) n. (f.2) unge-
gorenes bier, Sd. 17, 3.
visa (ad; ags.. wisian) swv.
weisen; mit zielbezeichnun-
gen: v. fram vorwärts-
weisen; v. til mit gen. auf
etw. hinweisen, jemd. (e-om)
wohin weisen; v. augom ä
e-n mit den blicken auf
jemd. hinweisen, jemd. an-
licken, Hdl.; sva var &
visat, sem es lagen hin-
weise darauf vor, daß, Am.
12, 5; var peim visat i ges-
tahüs sie wurden ins frem-
denhaus gewiesen, Br. I 6.
visi (as. wiso, egl. mhd. wise-
lös führerlos) m. ‘weiser?,
anführer, fürst.
visir m. dass., Od. ö, 1; Hdl.
viss (as. wis) adj. 1. weise;
stehendes beiwort der vanen;
vis regin die weisen gölter,
Vm.; vis kona weise frau,
Bar.; v. e-s einer $
kundig, Vsp. 48, 7; veröa
v.e-8 einer sache gewiß wer-
den, sich von etw. Br
ur ” N Hir. 2.
Lar-- wiss), Hav. 9,
3 (si erwartet); vita,
segia vist gewiß wissen, als
ewiß verkünden, Grp. 3. be-
Keane: berühmt, v. vafr-
logi .die berühmte waberlohe,
Skm. u. Fi.
199
vit (ags. wit) n. 1. verstand;
vita vits sins bei verstande
sein, Hav. 18, 6 (vgl. adän.
the vita there vit ey sva..,
Er. |. 3, 35). 2. in der ver-
bindung ä v. zu besuch (eigil.
zur kenninis, zur wahrneh-
mung), Br. 18, 3 (als er ge-
ritten kam); Bar. 14, 4 (zu
mir); mit gen. der person
od. sache zu jemd. od. etw.,
Alv. 3, 5; Hav. 59, 3; bei
länderbezeichnungen "Akv.
82,2; HHve. 43 3.
vita (vissa; got. as. ags. witan)
v. pri.-prs. (1. 3. sg. prs.
veit) wissen; ch haben
die formen mit kurzem i im
stamme (vgl. lat. vidöre, gr.
iBeiv, ai. vid) auch '£
sinn von erfahren oder
wahrnehmen, so der inf. in
manchen verbindungen (wie
vil, lystir v., vgl. as. willi ik
witan, Gen. 182); 3. pl.
vito, HH II 43,5 (wittern);
imper. vit-tu Od. 4, 8 (sieh
zu, gr. 182); prt. vissa ek,
Ghe. 10, 1. 2 (lernte ich ken-
nen); vissi ser & hondom
bemerkte (fühlte) an seinen
armen, Vkv. 11, 5; hvat
vissir pü at peir sie woran
bemerktest (sahest) or daß
die es waren, HH II 11, 1;
.v. of e-t von etw. wissen,
Alv. pass., bedeutet eigtl.
über etw. hinsehen, etw. über-
blicken, s. of; — v. öhopp
at e-m ein öhapp (s. d.) an
jemd. haftend wissen, von
e-m 6. jemds. erfahren, Hav.
117, 7; v. fram “worwärts
sehen’, die zukunft kennen;
v. fyrir voraussehen, absol.
sehergabe haben (Hrbl. 4, 3:
200
du bist kein guter seher, du
durchschaust nicht alles);
v. fra til geös sins weniger
wissen von dem was man
wil, Hav. 12, 4; ähnl. v.
geös Hav. 20, 2 (s. geö);
v. vits seines verstandes
mächtig sein, s. vit; margs
vitandi vieler dinge sich
bewußt, Vsp. 20, 2; ser at
lifi löst ne vissı war sich
keiner schande im leben be-
wußt (wußte von keiner
‘ schande in ihrem leben), Sg.
5, 2; at vitisvä daß man
dies wisse, Hdl. pass.; vitoö
enn wißt ihr noch mehr
(schaut ihr weiter), Vsp.;
veit-a maör hinn er vetki
veit es weiß eben nichts,
wer unwissend ist (es ändert
nichts an der unwissenheit
vita—vitugr.
99, 4; hlara-du af pvi, at
per göös viti du lachst nicht
deshalb, weil es eine gute
vorbedeutung für dich wäre,
Sg. 31, 6; vgl. Ls. 19, 4
app.; visso hioltin niör der
grıff wies nach unten, Grm.
54 pr. 4 (vgl. viti m.).
. vita (tt; got. witan, witai-
da) swv. beschauen, beob-
achten, Vsp. 22, 4 (obgleich
die bedeutung von gandr un-
klar, dürfte v. ganda eine
art orakelschau sein wie das
sia & hlaut).
. vita (ad) swo., nur im part.
vitaör (ags. witod, weotod
bestimmt, verhängt; subst.
verhängnis, as. witod das
zugedachte, die nachstellung)
bestimmt, beschert, Hdv. 100,
6; Vm. 18,6; Fi. 16, 3.
Ä
N
jemds.), Hav. 27, 7; 75, 1;
2. sg. prs. veitstu hat meist
(wie a weißt du) imperat.
sinn, so Hav. 44, 1; 119, 5;
Ls. pass.; Fm. 3, 1 (über-
all = merke dir, bedenke);
Am. 82, 3 (wisse); Drk. 13,
7 (‘sieh mich mich offen-
baren als die männertollste’,
sieh in mir, halte mich für
das männertollste weib); ur-
alt sind die konstruktionen
mit dopp. acc. (Akv. 7, öff.
u. 6.) u. die noch nhd. mit
acc. ce. inf. (Vsp. 19, 1 u. ö.);
spez. anord. dagegen scheint
ie redensart 6vist er at v.
“ungewiß ist es zu wissen’,
zu sein; ebenso das unpers.
veit mit gen. es deutet auf,
es bedeutet (eigtl. es hat be-
wußtsein von, s. oben vita
mit gen): hr&zlo pat vissi
das bewies ihre angst, Am.
viti m. ‘verkünden’, “melder’;
spez. rw: fanal, Grt.
19, 4 (vgl. Hkr. 1, 198).
viti (as. witi) n. strafe, scha-
den, Häv. 6,6; Rm. 1,3.
vitia (ad) swe. besuchen (e-s,
vgl. vit 2), auch mit
obj. (v. viga kämpfen nach-
gehn, Vkv pr. 13); nur im
inf. und (einmal: HHe. 34
pr. 2) im part. prt. belegt.
vitki (ags. witga, ahd. wizago)
m. zauberer (eigtl. weissager),
Ls. 24, 4; Hdl. 33, 3. 8.
vitugr. i
vit-lauss (ags. wit-leas) adj.
unverständig, dumm, Hlr.
vitnir m. der Fenriswolf, Vm.
53, 6; Grm. 28, 6.
vitnis-hr& n. stück
fleisch, Br. II 5, 2.
vitr (rs) adj. klug. VER
vitugr adj. prophetisch, Fi N
*
wolfs-
vixla—vonsuör.
berkundig, Bdr. 4, 5 (das
swm. hierzu ist vitki).
vixla (xt) swe. wechseln (e-o),
Grp. 37, 5; 43, 5
vöro, vörom, vöromk s.
vera.
vreiöi f. zorn, Akv. 2, 4 (ältere
form von reiöi 2).
vreiör (as. wr&ö) adj. zornig
(ältere form von reiör, die
im stabreim mit formen von
vega auftritt).
vreka stv. rächen; vrekaz
einander nachstellen, sich
streiten (ältere form von
reka, durch den .stabreim
Häv. 32 u.‘Vm. 53 bewahrt).
va#Öda (dda) swev. kleiden (zu
vaö), Hav. 61,
vegia (gö) swe. "nachgeben,
zurückweichen, Am.
v2ginn m. synonymum für
feuer, nach Alv. 26, 3 in der
vanensprache.
vsena (nd; as. bi-wänian)
swv. e-m (e- -n) etw. (e-0) zu-
trauen, jemd. eines ver-
\ gehens (grandi) beschuldi-
"gen, Gör. III 10, 8.
venin. nebenform von van
aussicht, erwartung, die
kompositionsartig unmittel-
bar hinter dem gen. dessen
se Jena. gen =
worauf je in efapßt
macht, Hiv. 5
ee -brad H u hänaen
RER TE.
rn Gar) m. flügel, fittich;
venn (ahd. -wäni) adj. eigtl.
hoffnungsvoll, erwartungen
erweckend, daher von kin-
dern etwa — schön, HHe. 5
pr. 4; a vanstr, von
jrauen, H
201
venta (vetta, veettr) swe.
1. auf jemd. od. etw. (e-s)
warten, Hav. 96, 3; Hym.
11,5; Fi. 49, 5; für jemd.
(e-m) etw. erwarten, für
jemd. etw. fürchten, Gör. II
32, 4. 2. unpers. pess ven-
tir mik das ahnt mir, das
sehe ich voraus, Hym. 18, 1.
verr adj. (zu vera) wo man
weilen kann, wo es gut sein
ist, behaglich, prächtig,Grm.
13, 5.
vata (tt) swe. benetzen, naß
machen, Hrbl. (zu vätr adj.
naß).
vat-kis. vet-ki.
1. vatr s. vettr.
2. vetr n. nichts; v. manna
„keine menschenseele; hiöna
v. keinen im ganzen hause,
Am. 9, 10; sofa v. kein
auge zutun, Drk. 28, 5;
vinna v. nichts ausrichten,
Vho. 41.
vollr (as. wald) m. feld, im
sinne der freien, nicht gebir-
gigen landschaft; vallar fax
aarwuchs der landschaft =
wald, Alv.; velli & auf
freiem felde; velli at dass.
(Hav. 49, 2) od. übers feld
(Hav. 11, 5); öfters =
schlachtfeld, kampfplatz, so
in hasla voll dee walstatt
abstecken, HHv. 34 pr. 4.
volr (got. walus) m. stab, Hav.
1 ei
volva (odl. volo, pl. volor) f.
seherin.
vondr (got. wandus) m. rute,
stab; nach Ale. 28, 6 name
des waldes bei den vanen.
vonsuör m. wanderer; name
des windes nach Alv. 20, 2
app.
un
202
vorn f. schutz; varna(r) viör
schützender wald, Grm. 39,3.
vornuör m. warnung, Akv.
8,4.
vorö f. weib, Ls. 33, 2; Gör.
III 3,7.
vorör (as. ward) m. 1. wäch-
ter; v. goda Grm. 13, 4;
Ls. 48, 6 = v. meö godom
Skm. 28, 5. 2. wache, in
halda vorö wache halten,
posten stehn.
voxtr (got. wahstus) m. wuchs;
wachstum, gewächs, Alv. 32,
3.
Y.
y-bogi m. eibenbogen, bogen
aus taxusholz, Gör. II.
yödarr, yövarr (goi. izwar)
pron. poss. euer.
yör euch, dat. u. acc. pl. zu pü.
yfir (ahd. ubir) ortspartikel
(compar. zu of) über, dar-
über. I. adverbial darüber,
darüberhin,vor infiniten,dag.
hinter finiten verbformen,
außer im nebensatz (Hav.
81, 5); y. binda (wunden)
verbinden, Sg. 32, 8; y.rä-
domk ganga ich will hin-
übergehn (in den andern teil
des gehöftes, wo Atli sich be-
findet), Am. 80, 1. II. ad-
nominal über, 1. in der
regel einem acc. nachgestellt,
der zuweilen ein deuil. acc.
des weges ist, so inridaMyrk-
viö y. den M. durchreiten,
Ls. 42, 5; letom fliöta far
sund y. wir ließen das schiff
den sund überqueren, Od.
31, 2; slita hiarta viö lond
y. das herz zerfleischen und
die stücke über weite länder
hin entführen, Gör. II 9, 7;
vorn—ykarr.
yfir-maör m.
haf liör lond y. das meer
überschwemmt die lande,
Hdl. 42, 3; fara verpiöö y.
die menschheit (das men-
schenland) durchziehen, Ls.
24, 5; anders bei fliüga,
Vsp. 66, 6; Grm. 20,3,u.
sonst, wo die nähere bestim-
mung durch y. unentbehr-
lich ist; logöomk arm y.
Hav. 108, 8 — lagöi arm 0
mik legte den arm über
mich; 2. vor einem acc,
a) getrennt von ihmundvers-
betont, liöo y. ungir ürig
fioll sie ritten hinüber, die
Jungen, übers feuchte gebirg,
Hm. 11, 3; ylır ok undir
st6ööomk (= st6do mik)
iotna vegir oben und unten
hatte ich die wege der riesen,
d. i. die felsmassen, Hüv.
106, 4; b) proklitisch (prae-
positional), selten in ge-
dichten, Hir. 12, 6; Hrbl.
13, 8, in prosa passim;
3. beim dat., u. zwar steis
davor, a) getrennt u. vers-
betont, Vsp. 19, 7; b) prae-
positional, Hav. 13, 2; Br.
7,6; Gör. I 1,4; 18, 10;
II 12, 4; Hm. 7, 6;
Vsp. 42, 5; 43, I app;
auch in prosa.
“übermann,
held, Hdl. 13, 8. ’
yggt adj. n., nur i. d. verbin-
dung mer er y. mir wider-
ANNE etw. furchtbares, Am.
1,0: er
ykkar euer beider; gen. dual.
ee
ykkarr (got. gar, on.
poss. euer (beider), ae f
den gehörig; ykkro hväro
Hm. 9, 6 s. hväır. ur
ykkr—»tt-maör.
ykkr euch beiden, euch beide,
dat. u. acc. dual. zu pü.
ykva = vikva; ykviö hvel-
vognom laßt die räderwagen
vorfahren, Akv. 28, 1.
ylfiskr adj. wölfisch; y. vegr
wolfsweg, d. i. vogelfreie
reise, weg in den uniergang,
Akv. 8, 7.
ymia (umda) swv. dröhnen, er-
klingen.
ymiss adj. verschieden, ab-
wechselnd.
mr m. gedröhn, dumpfe laute
(Akv. 38, 1 gestöhn, schmer-
zenslaute).
ynöi f. lebensfreude, glück-
seligkeit, behagen. Vgl. una.
yngri, yngsti compar. u.
superl. zu ungr.
yröi opt. pri. zu veröa.
yrkandim. arbeiter, Hav.
59,2.
yrkia (orta, ort) swv. dichten,
Akv. pr. 4.
yrmlingr m. junge schlange,
Rp. Vgl. ormr.
ytar m. pl. männer, Vm.; yta
synir dass., Hav.
ZB.
&® (got. aiw, as. ahd. &0) adv.
immer, von jeher (Ls. 26, 3,
Hal. 10, 7), für immer (Vkv.
18, 8; Sg. 45, 9; Gg. 11, 6
u. ä.); ®& medan solange
(verstärktes meödan 2), Fi.
12, 6 (vgl. adän. ee men
father huser Flensb. stadir.
$ 79, vgl. 3. 5. 8); ® til
immerdar bis, Fm. 10, 3
(häufig im adän., z. b. Er.
l. 3, 34, u. aschwed., 2. b.
Upl. 91, 12). Vgl. ey 2.
zgir m. meer (poet.), Vsp. 59,
3; Rb. 43,8. Vgl. Agır.
. 203
zgis-hiälmr m. „ägishelm‘,
schreckenshelm, Fm., Rm.;
vermutl. ist cegis- zu lesen
zsta (st) swv. sich eiw. (e-s)
wünschen od. erbitten, Hm.
24,3. Zu äst f.
z»ti n. ‘speise’ (zu eta), name
des brotgetreides gerste in
der riesensprache nach Alv.
ztla (ad; aus *ahtilön, vgl.
ahd. ahtön) swv. denken, zu-
denken, bestimmen, Ls. 62, 1
(ich rechne auf ein langes
leben); draums zstlig per
ich glaube, du träumst, Hdl.
7,2; Skm. 37,4; Am.?78,2
(ich gedenke, habe vor); 29,4
(obgleich der aufbruch be-
schlossen ist); Grp. 25, 8
(bestimmt, verhängt, eigtl.
zugedacht).
wi atzung, futter, Gör. II
8, 6.
tt (gen. ettar für skald. ättar,
AN ätt) f. “eigentum’, d. i.
familiengut, daher familie,
sippe; eiga ®. seine familie,
eigtl. sein erbgut, irgendwo,
bzw. mit jemd. gemeinsam
haben, HH II 18, 7; Fm.
13, 3; vera Giüka &-ar von
G.s geschlecht, eigtl. von G.s
erbgut, sein; jedoch ist das
wort überall deutlich kol-
lektive personenbezeichnung.
&»tterni n. herkunft, abstam-
mung, Fm., Grt.
»tt-gofugr adj. von statt-
lichem erbbesitz = von vor-
nehmer familie, erlaucht,
Gör. II.
zttingi m. verwandier, Grp.
»tt-maör (pl. -menn) m. ver-
wandter, HH II pr.
204
zva (got. gen. pl. aiwe + neg.
ni? od. = &, got. aiw, +
neg. -a?) adv. 1. niemals.
2. nimmer, durchaus nicht,
Ake. 38, 6; 39, 7; Vsp.
3,5.
»zva-gi adv. niemals (ver-
stärktes eva), Hav. 21, 5;
Hym. 32, 7.
z»vi f. leben; hvat mun enn
(meirr) vera minnar @. was
wird noch in meinem leben
sich ereignen, Grp.
svin-rünar/f.pl.lebensrunen,
Rp. 43, 3 (vgl. Fi. 50, 6).
8, €.
cedi (zu ahd. wuot u. lat. vätes)
n. 4. wissen, geisteskraft,
Vm. 2. gesinnung, gott um
ce. wohlwollen, Hav. 4, 4.
3. wahnsinn, raserei, Skm.
36, 3.
oöli n. ererbter besitz, daher
1. stammgut, erbland, HH
II20,5; Fi.5,6 (dies würde
mir als stammsitz behagen;
vgl.2,6; 2,3; 3,4.5; 4,6).
2. charakter, natur, so wie
sie durch die vorfahren be-
stimmt sind, daher auch “ab-
kunft’, oölom göÖr von Ar
abkunft = von edler art, 5
70, 4 (ags. »Öelum g6
Beow. 1870); kunna o. sich
auf jemds. abkunft = wesen
verstehn, Hlr. 3, 7; nafn
ok 8. name und sippe, Hrbl.
9,3; 0. ok setr inneres u.
äußeres erbe, natur u. stel-
lung (des kampjgewaltigen
Freyr), Ls. 43
oöri ad). kompar. en bessere,
vornehmere; ce. hugr bes-
sere, 4: 1. freundlichere ge-
»va—sr-log.
sinnung, Rm. 12,3; superl.
oeztr der beste, trefflichste.
ofri ad). kompar. der obere,
höhere; fara o. höher (als
der höhere) dahinziehen, HH
II 38,7,ähnl. 4,6; veröao.
e-m jemd. überwinden, sich
überlegen zeigen, Hrbl. 18,
10; Am. 53, 8.
ofstr adj. superl. der letzte.
oegir m. schrecker, HH 55, 8
(? vgl. app.).
oegia (8; got. ögjan) swo. be-
drohen, schreck einjagen,
Hrbl., Gör. 1.
okkvinn adj. dick, schwer-
fällig, Rp. 4, 2. Val. Okk-
vinkalfa “Dickwade”.
ongo, ongr s. engi.
opa (pb; as. wöpian) swe.
laut schreien, meist aus
schmerz od. angst, Ls. pr. 15
dag. drohend.
opir m. ‘schreier’, name des
windes bei den riesen nach
Alv. 20, 4.
oeri (got. jühiza) adj. kompar.
(zu ungr) er Jüngere,
ER
or-indi (as. a zu an.
ärr — got. airus bote, doch
volksetymologisch umgebil-
det) n. botschaft, auftrag; s.
hafa, reka, rida.
orinn "adj. genügend, reich-
lich; oernar soltnar genug
(sklavinnen) sind verröchelt,
Sg. 50, 5.
or-log (as. or-lag, ahd. ur
lag) n. pl. 1. schicksal (als
vorausbestimmies); von be-
reits verwirklichtem geschick,
Ls. 25, 1 (wo Frigg a um
Odins willen schonend u. zu-
gleich mit einem wortspiel
ausdrückt,s.drygia). 2. Es,
orlog-lauss—old.
drygia o. sich im kriege be-
tätigen (von den todverhän-
genden walkyrjen), Vkv.
*orlog-lauss adj. schicksals-
los, wem noch kein schicksal
verhängt ist, Vsp. 17, 8.
*orlog-sima n. schicksals-
aden, pl. das‘ schicksals-
gewebe, Rm.
*grlog-pättr m. dass., HH.
or-öf (= or-höf) n. was über
alle maßen geht, unzählige
menge, Vm.
*sröf-samr adj. über alle
maßen groß, Fi. 24, 5 (ent-
weder beiwort Surts od. ad-
verbialer acc. — unendlich,
unablässig).
cerr (vgl. ahd. wuorag ebrius,
das sich zu an. oer verhält wie
ahd. sälig zu an. sell = got.
sels) adj. von sinnen, wahn-
sinnig.
or-viti sw. adj. des verstandes
beraubt, blöde.
or-vaenn (ahd. ur-wäni) adj.
4. unerwartet, nicht zu er-
warten, ausgeschlossen,
HHo., HH II. 2. ohne aus-
" sicht auf etw. (e-s), lifs o.
mit dem leben quitt, Sg.
53, 3.
osaz(st) swe. rasen, Br. II
ac,
oeska f. jugend, Grp.
astr HH 53, 9 han) part.
pri. zu oesa in d. bedeutung
“vorstürmend’ zu sein, könnte
aber für ceztr der trefflichste
stehn.
9x (got. agizi) f. aut.
cexla (xt) swe. wachsen lassen,
Am. 1; 5 (die heimlichen
zwiesprachen werden immer
häufiger); 2, 1 (vgl. Akv.
39,5); 74,9 (es wird immer
205
mehr bier herumgereicht, vgl.
Ak». 35); 104, 2 (die ver-
wandten haben schon vorher
kummer gehabt); Sg. 18, 12
(s. app.). _
oxn pl. zu uxi.
oxna-heiti n.
Br. I8.
@ztr s. @öri.
ochsenname,
0.
oölingr (ags. zÖeling) m. ede-
ling, fürst (HHe. 13,5 u. ö.),
fürstensproß (HH 2, 3),
edler gefolgsmann (HH 27,
6; Akv. 40,8
gÖro, gÖörom Ss. annarr.
auge adj. stark, mächtig. Zu
afl
N.
ofugr (as. abuh) adj. nach
rückwärts gewendet, ver-
kehrt; Sd. 29, 3 (unange-
bracht, d. h. anzüglich, feind-
lich).
of-und f. abgunst, haß, Ls.
*ogurr m. Hrbl. 13, 4 ist un-
erklärt, korb, bürde(?).
*ogur-stund f. Viv. 41, 5
ist unerklärt, unglücksstun-
de(?).
ol (as. alo-) n. bier.
old (got. alds) f. 1. menschen-
alter, är varalda früh war’s
in der reihe der menschen-
alter, im anfang der zeiten,
Vsp.3,1; HH 1,1.2.mensch-
heit, die menschen, Haäv. 32,
4; 53, 6; Ls. 21, 4 (hier
sind die götter einbegriffen,
wenn Be vorzugsweise od.
allein gemeint); Am. I, 1;
Vm. 39, 4 (untergang der
menschheit od. der welt); HH
II 41,3 (s. rof). 3. pl. aldir
die menschengeschlechter, die
206
menschen; Ls. 8, 5 von den
göttern.
ol-drykkia f. biertrunk; pl.
biergelage, Am.
olör (rs) n. bier;
biergelage.
olör-mäln. pl. biergespräche,
kneipreden, Sd.
*ol-kiöll m. ‘bierschiff, brau-
kessel, Hym.
ol- -kräs 1; Tnrbieen beim
bier, bierhappen, Akv.
ol- -mäl n. pl. gespräche, reden
re beim bier, Ls.,
Ho
Häv. 13, 2
oln (got. aleina) f. elle, scil.
zeuges (als werteinheit, z. b.
bei der festsetzung von buß-
summen), Ls
olr adj. (von bier) trunken.
ol-reifr adj. “bierheiter’, fröh-
lich vom biergenuß.
ol-rünar f. pl. bierrunen,
zauberrunen gegen die schäd-
liche wirkung des bieres.
ol-skäl f. bierschale, trink-
schale.
ol-verr adj. gastlich; g-ir
uröo sie en. ihre gast-
lichkeit, Am. 5, 1
o0mmo s. amma.
ond f. 1. RnB, Vsp. 18,1.
ö; Am. 41, 4 (in den atem-
wegen). 2. atem, varp ondo
ihr atem ging in kurzen
stößen, Sg. 29, 1; bera 9.
sidari länger aimen, länger
leben, Sg. 33, 6; sonst immer
vom letzten atemzug als ende
des lebens.
ond-öttr adj. schrecklich an-
zuschauen, Drk. 27, 5.
ond-ugi (d. i. and-vegi) N.
hochsitz, Akv. 36, 8 (ab-
tritt, s. zfda. 62, 21ff.).
ond- -urör (d. i. and-verör)
a
ee wii vorne, an-
Frohe: nd; 9.-an dag den
en vormittag, Am.
enge (got. aggwus) adj. eng,
one (as. angul) m. angel.
onn (ahd. arn) f. 1. mühevolle
arbeit, mühe, verdruß, Hym.
3,1ds 2. ernte, fuder; iQ.
ofanverda oben in das /uder
hineingesteckt (u. daher in
der sonne verdorrend)? Skm.
31, 8 (anders J. Lex. poet.
5.0. ofanverör).
orkodom s. arka swe.
ormom s. armr m.
orn (ahd. arn) m. adler; rista.
bloögan g. e-m einem den
blutar ritzen (den rücken
aufschneiden, um die lunge
zu gewinnen — aber, et
bischer opferbrauch,
sagenhaft bekannt), Am.
26, 1
orr (as. aru) adj. schnell, hur-
tig, Sg. 62, 1 app. (ö-ort
adv. langsam).
osp f. espe, Hm. 5, 2.
otols. atall.
oxlf.achsel; skiöta of Q. “über
die achsel nach hinten schie-
ben’, ignorieren, auf die
SE achsel nehmen, Gg.
4 ]
D.
1. pä& (got. pan) adv. aa
weist auf einen ch den
zusammenhang gegebenen
zeitpunkt in verg ü
oder zukunft hin, und zwar
handelt es sich entweder
(a) um eiw., was zu einer
ee zeit ist oder ge
ieht, oder (b) um A.
ba—bpar. 207
was auf etw. folgt (auch als
folge). a) oröfi vetra, äör
vari iordO um skopoö, pä
var Bergelmir borinn un-
vordenklich lange vor der er-
schaffung der erde, da (da-
mals) ward B. geboren, Vm.
29, 3; hö6t annarr Hiälm-
Gunnarr, hann var pä ga-
mall der andere hieß H. und
war damals schon alt, Sm. 4
pr. 3; pat ek pä reynda, er
ek i reyri sat das erprobte
ich (damals), als ich im
röhricht saß, Hav. 96, 1;
pä ver fegrst m&lom, er ver
fläst hyggiom dann reden
wir am schönsten, wenn
unsere absichten die hinter-
listigsten sind, Häv. 91, 2;
pä er steht in fester verbdg.
und vortonig zur einleitung
von temporalsätzen: als; bei
zukünftiger handlung und
im allg. oder wiederholten
fall: wenn. b) pa var grund
gröin groenom lauki da (als
die sonne zu scheinen be-
Bann) war der boden (als-
ald) bewachsen mit grünem
kraut, Vsp. 4, 7 (die verbal-
form deutet gleichzeitigkeüt
an: übergang zu al); pä
gengo regin gll ä rokstöla
da (nach diesem) gingen die
ötter alle zu ihren ratstüh-
n, Vsp.; för pa Ödinn
darauf machte O. sich auf,
Vm. 5, 1; för ek einn sa-
man, pä varö ek villr vega
ich ging allein meiner wege,
da (infolgedessen) verirrte
ich mich, Häv. 47, 3; buöo
peir heim Hogna, ef hann
pä heldr feri sie luden
(auch) H. ein für den fall,
daß er (Gunnar) dann lieber
käme, Am.7,2; so (=dann,
unter diesen umständen)
auch Ls. 10, 1 u. ö.
2. pä.acc. zu peir sie, pl. zu sa.
3. pä acc. zu sü, fem. zu sa.
4. pä prt. zu piggia.
padan ade. von dort, davon;
p. kominn von da (von
diesen) entstammt; risa upp
p. aufbrechen; biöa p. dort
(eigtl. von dort aus schau-
end) warten, HH 22,5 (vgl.
Hkr. 2, 314, 13); p. af da-
von, kausal, Vm., Ls.,Skm.
paödra (got. paprö) adv. danach,
rauf, Am. 99, 2.
pä-fiall n. “tauberg’, abhang
voll tauschnee, Hav. 90, 10.
pagall adj. schweigsam, Hav.
15,1
ar
pagna (ad) swo. verstummen,
. pr.
pak Bhlerke; Gör. III.
pakinn adj. zum dachdecken
geeignet; paknar nzsfrar
dachschindeln (aus birken-
rinde), Hav. 60, 2. Vgl.
pekia.
pakka (aö; as. thancön) swe.
danken, Am.
*päna (ad) swv. tauen, schmel-
zen; erekgetp. da ich ver-
N es gibt tauwetter, Hrbl.
8
pangat ade. dorthin.
panig (d. i. pann veg) ad». so,
in solcher weise (deiktisch),
Hal. 6, 4
pann acc. sg. masc. zu 1 sa.
pannz = pann + es, s. 1 sä.
par (got. par) adv. dort, da;
a) wirkl. hinweisend, Rm.
16,1; Fm. 32,1; 33,1 (nur
im dialog). b) in der rede
rückweisend (anaphorisch),
u a
208
Vsp. 35,5; 39,1.7; 40, 3;
42,1 u. ö.; spec. anord. auf
eine person bezüglich: p. var
sundvorör dort handelte es
sich um e-n strandwart = er
war ein str., HH 33, 5; ähnl.
Vkv. pr. 8 (es waren); Sg.
14, 9 (in ihm); Br. 15,2
vom ende; vgl. HHv. 30, 6;
HELD Hanoi
ztt p. dort in der sippe =
i peiri tt, Hdl. 18, 3; p.
örar ettir koma allar saman
dort (in ihm, dem riesen)
vereinigen sich alle unsere
sippen (er ist der gemein-
same stammvater), Vm. 31,4
(die lesart kömo erfordert
besserung in padan, s. d.);
bp. muno seggir um sing
deema da werden männer
über opfer beratschlagen =
das bedeutet, daß männer ...,
Gör. II 43, 1; p. & darauf
(2. b. legen); p. af davon
(kausal); p. i dort hinein;
b. ör daraus; p.... ylır
da hinüber, Hir. 10, 5;
koma p. dorthin kommen,
dort erscheinen. c) par er,
pars leitet lokale neben-
sätze ein, — dort wo, wo,
dorthin wo; zuweilen mit
kausalem nebensinn: par er
Reginn liggr wo doch R.
(wehrlos) daliegt, Fm. 37, 4.
parfi (ags. pearfa) sw. adj. be-
dürftig (e-s), Grp.
barfr (got. parbs) adj. ‘nötig’,
daher: nützlich; maela parft
das nötige od. angebrachte
reden.
parmr m. darm.
pat nir. zu sa.
pat-ki ‘das nicht’; p. (erg. er)
barfi—pessi.
er... das ist nicht der fall,
daß ..., Hrbl. 6, 4.
pättr (ahd. dächt) m. “docht’;
teil, glied, zweig, Hm. 4, 3.
b6a (ad) swv. zwingen (eigtl.
zum sklaven — per, 50%;
bius — machen), Rm. 10, 3
(viel gibt es, wozu die not
zwingt).
begar adv. sogleich; hegar-e
konj. sobald, Am. 10, 6.
pbegia (pagöa; as. thagian)
swo. schweigen; pegi peira
oröa schweig mit solchen
reden, Drk., Gör. I.
begn (as. thegan) m. 1. gefolgs-
mann, krieger; lond ok p-ar
lande und vasallen. 2.mann,
bursche.
begit part. pri. ntr. zu piggia.
bekia (pakpa) sw. N,
mit dach (pak) versehen.
pekkia (pätta, pekpa; as.
thenkian) swe. inne werden,
wahrnehmen, bemerken.
pengill (ags. pengel) m. fürst,
herrscher; manna p. bde-
herrscher der menschen, bei-
name Njörds, Grm. 16, 4.
. per, jünger für er ihr (vos).
. ber dir, dat. zu pü.
. *perra f. ‘trocknungsgerät’,
handtuch, Hav. 4, 3.
. berra (rö; kausat. zu gol.
ga-pairsan) swv. abtrocknen,
abwischen.
bessi, petta (m. sg. acc. pen-
na, pl. nom. pessir, acc.
bessa; n. sg. dat. besso, pl.
nom. acc. pessi, gen. pessa;
f. sg. gen. pessar, dat. pessi,
acc. pessa, pl. dat. pessom)
pron. dem. dieser; substan-
tivisch u. adjektivisch ge-
braucht; vor u. hinter dem
nomen.
D ee
bey-gi—bpiörr.
bey-gi (aus *pauh-gin) nega-
tion doch nicht, durchaus
nicht; Häv. 118, 6 nicht
einmal.
peysa (st) swv. heftig an-
treiben, in starke bewegung
setzen; b-z einherstürmen,
-rasen, Am. 26, 4
piarka f. streit; gora pigorko
einen streit ausfechten, Am.
piöna (aö) swv. schmelzen,
Ghv. 20, 8.
piggia (pä; as. thiggian) ste.
bekommen, empfangen, an-
nehmen, mit acc.; absolut
pigg her nimm das hier ge-
botene an, laß dich bewirten,
Grp. 5,5; pä Guörün sinna
harma G. empfing genug-
iuung für ihr leid (erg.
hefnd), Gör. III 11,7; Sd.4
€ 6 von der aufnahme eines
elden in den schutz der
walkyrje.
‚acc. sg. zu Pü.
= pigg ek eigi,
Skm. 22,1; s. piggia.
pikkia, gewöhnl. schreibung
für pykkia.
ping (as. thing) n. 1. ding,
volksversammlung (s. Tac.
Germ. c. 11. 12); die wich-
ligste dinghandlung war das
streiten der parteien vor den
gerichten; aber auch der
dingberatungen wird ge-
dacht, so bei den gölter-
versammlungen in Vsp. u.
Hym. 2. zusammenkunft,
stelldichein (vgl. laun-ping),
Skm. 38, 4.
ping-logi sw. adj. wer seiner
pflicht, auf dem ding od. zu
einer zusammenkunft zu er-
scheinen, untreu wird, HH
29, 4 (die mannschaft wich
Neckel, Edda. II.
dem zusammenstoß mit den
wogen — den sturzseen —
nicht aus). Vgl. liüga.
pinig ade. 1. hierher; HH II,
Sd., Bar. 2. dorthin, HH
22,6.
pinn (st. pin-) pron. poss. dein;
über Hrbl. 13, 6 s. kogur-
sveinn.
pi6d (as. thiod) f. 1. schar,
Vm. 49, 1; „5;
2. volk, Fi. 1,3; 3. die leute,
die allgemeinheit, Hav. 63,
6; Am.105,8; Hrbl. 37, 4;
4. land, Skm. 10, 4 (inhaltl.
— 10, 3), vgl. Goö-pi6d,
Svi-pi6d, "Goten-, Schweden-
land’.
piodann (as. thiodan) m.
volksherrscher, könig.
*pi6ö-göör adj. trefflich, herr-
lich, Am. 65, 1 (piöö- ist
verstärkend).
piöö-konungr (as. thiod-
kuning) m. landeskönig (d.i.
großer landesfürst, gegen-
satz s&-konungr).
*pi6öö-kunnr adj. land-
bekannt, Sg.
*pi6öö-leiör adj. den leuten
verhaßt, Gör. 1.
*pi6d-l9Ö f. freundliche be-
wirtung, Haäv. 4, 3
*pi6Ö0-marr win im ganzen
lande (bei allen) berühmt,
Fi. 35, 6.
piöö-ä f. großer strom, Gg. 8,2.
piöfr m. dieb.
biönn m. diener (wie Sg. 70,
2.3zeigen, freier diener, kein
sklave, prall).
piönosto-maÖr m. dass.
(Piönosta, vgl. ahd. dio-
nosti, dienst).
piörr m. stier.
210 biöstr—prä-giarn.
biöstr m. erregung, zorn; af
piösti wild, Am.
piöta (paut; ahd. diozan)
siv. heulen (vom wolfe), rau-
schen (vom flusse), dröhnen
(von erschütterten felsgrün-
den); p. i horn ins horn
stoßen (so daß dieses ertönt),
Hm. 18, 6.
pit, jünger für it ihr beide,
Skm. 24 app.
1. p6 (got. pauh) konj. doch,
nnoch, aber; zuweilen am
besten durch unterordnendes
‘obgleich’ wiederzugeben: Sg.
39, 9; Haäl. 4,5; p6 — at
auch wenn, Drk. 4, 3; wenn
nur, Am. 63, 9; eöda bö
oder sonst, Sg. 6, 6. Vgl.
pött.
2. pö6 prt. zu pvä, Vsp. 33, 1.
pola (ld; got. pulan) swe.
ulden, leiden, ertragen (letz-
teres Am. 65, 8).
pollr m. baum, Vsp. 20, 4 (die
esche Ygdrasil) ; pfosten,
säule, Hym. 13, 4 (oder ist
hier ein querbalken gemeint?).
pora (rö; vgl. ahd. gi-turran)
swv. wagen; poriga ek Vkv.
26, 7 = pori ek eigi, Hdl.
44,3.
porn m. dorn, Fm. 43, 4
(‘schlafdorn’).
porp.n. 1. steinhaufe, steiniger,
kahler hügel, Häv. 50, 2.
2. dorf, Vm. 49, 2 (? die
stelle ist unklar, vgl. J. Lex.
poet.).
bött (d. i. pö at, vgl. Drk. 4,
3. 4) konj. obgleich, wenn
auch, auch wenn, mit opt.
prs. u. prt., welcher letztere
die vorzeitigkeit und nur in
einem falle wie Drk. 4, 2. 4
die irrealität ausdrückt; der
konzessive sinn ist manch-
mal abgeschwächt zu einem
‘wenn’ oder ‘daß’, so (1) Ls.
33,2; HH II4,2; Grp.28,
2; (2) Hav. 24,5; Hlr.3,3;
aber er ist immer vorhanden
(Hir. 3: ich bin zwar auf
wikingfahrt gewesen, aber
wirf es mir nıcht vor; Häv.
24: auch wenn man pläne
gegen ihn schmiedet, merkt
er es nicht); Häv. 89, 2 be-
sagt & brauto so viel wie
auf offener straße, wo feindl.
anschläge wenig zu fürchten
sind; Rm. 10,5 ist gemeint,
der verlust des vaters sei
zwar besonders schwer, aber
der bruder stehe einem ebenso
nahe; Sd. 28 u. 29 kann der
sinn wiedergegeben werden
mit ‘wenn auch noch so
rare er; a
egen eine wir
abeckende: (altertümliche)
bedeutung vor Häv. 31, 6:
ob er nicht mit feinden
sich aufzieht (ob er sich nicht
feinde gemacht hat durch
seine sticheleien).. .
pötta, pötti, böttom(k)-
prt.-formen zu pykkia.
böttu — bött pi.
1. prä (ahd. drawa) n. trotz;
ip. Fin drohend, Hym.
2. prä f. sehnsucht, Sg. 7, 6;
hafa p. til e-s verlangen
tragen nach etw., Fi. 50, 1;
bol er beggia. prä beider
entbehrung ist ein übel, Ls.
39, 3 (der wolf Hröörs--
vitnir ist Lokis leiblicher
Fe |
praöo 3. pl. pri. zu preyia.
bo-giasn adj. Fe feind-
lich gesinnt, Gör. II. In
pra-giarn-liga—pruma.
bra-giarn-liga adv. dass.,
Gör J. Lex. poet. über-
sicht, daß Gudrun spricht).
prä-girni f. “trotzlust; p.
vaur der immer streitlustige,
Hym.
*bra-malin. trotzrede, streit-
gespräch, Am. 105, ’6e
u den dialogischen inhalt
des denkmals).
brasa (st) swo. rauflustig sein,
mutig drauf losgehen, Ls.
*href- a. greifzahn (? zu
prifa ste.?
fie (ed; : a präfian) swe.
änden greifen,
Den be: z um um sich
tasten (suchend), Drk. 1, 8.
brekr (ags. prece) m. kraft u.
deren eiung. energische
leistung u. die Fee da-
zu; vgl. drygia
brek- virkin. heldentat, kraft-
leistung, HHv. p
bremi if s . zu a: ER
brennr adj. num. dreifach; pl.
brennir fungiert als kar-
era ‘3 bei mehrheits-
Ki riffen, HHv. 28, 1; Gör.
24, 6 (jeder der könige
hat sein gefolge bei sich).
brettändi num. ord. der drei-
zehnte.
breyia (präda) swe. sich
schmerzvoll sehnen; mit acc.
der zeit durchsehnen, in
sehnsucht verbringen; part.
prs. preyiandi ın quälen-
dem verlangen.
briä acc. zu prir.
briär fem. nom. u. acc. zu
brir.
bridi (as. thriddio) num. ord.
der dritte.
briöiungr m. drittel.
211
Li (preif) ste. hand legen
ä) jemd.; jemdn. (e-n)
genen. Vgl. preifa.
briggia g. zu prir. -
pri-hofdaör adj. dreihäuptig,
mit drei köpfen, Skm.
brimr dat. zu prir.
prir, priär, priü num. card.
ei.
priöta (praut) si. “verdrie-
ßen’, unpers. mit acc. es geht
mit etw. allmählich zu ende;
mara praut öra unsere
pferde blieben eins nach dem
andern liegen, HHv. 5, 3;
at rogn um priöti daß die
int fallen (sukzessive, wie
53—56 geschildert),
ud 42, 8. Vgl. vigprot.
pröaz (ad) swo. wachsen, zu-
nehmen, Hav.
*proskr adj. schwellend, kraft-
voll (beiname des Freyr),
Skm. 38, 5.
pröttr (ags. proht) m. (aus-
harrende) kraft, Hm. 15,5
(hier im sinne der militäri-
schen stärke eines trupps).
prött-oflugradj.‘kraftstark’,
mächtig durch innere stärke,
Hym. 39, 1.
prüd- -hamarr m. *kraftham-
mer’, Thors hammer, Ls.
*prüd-mödugr adj. “kraft-
mutig’, hohen mutes wie ein
starker, Hrbl.
prüdugr adj. kraftvoll, stark,
Drk. 17, 2.
*prüö-valdr m. “kraftherr-
scher’, mächtiger herrscher,
Hrbl.
41. pruma (mö) swo. ruhen,
weilen, sich still verhalten;
Grm. 8, 3 ruhig ragen.
2. *pruma (ad) swv. donnern,
lärmen, HH II 4
14*
212
brymia (prumda) swv. ruhen,
liegen (= pruma 1), Am.
14, 7 (das verbum steht trotz
plur. subjekis im sing. wie
oft, wenn es vorangeht).
. brymr (ags. prym) m. (krie-
ren) lärm, HH. Vgl.
B:
rym :
pryngva (prong; as. thrin-
gan) stv. “dringen’, d. i.
drängen, pressen; bp. e-n
ekka eigtl. e-n mit kummer
vollstopfen, mit k. über-
häufen, Fi. 24,5; HH II
45, 12 (kummerschwer);
ähnl. prunginn säöom (ein
brot) voll von hülsen, Rp. 4,
4; helo prungit (haar) mit
reif durchsetzt, reifgetränkt,
HH II 44, 6; prunginn
mööi muterfüllt, von zorn
übervoll, Vsp. 26, 2; absol.
prunginn ist unklar Ls. 7, 2
(niedergeschlagen, verlegen?
od. zusammendrängt, einen
haufen bildend?), Rp. 11, 8
(gedrängte, d. h. viele, ohne
unterbrechu verlaufende
tage?) u. Skm. 31, 7 (s.
onn); droslom of prungit
gedränge der rosse, Akv.
32, 6; eptir er ykkr prun-
git konunga ihr seid nach
hinten gedrängt worden (ins
hintertreffen, in verachtung
geraten) unter den königen
(gen.), Hm. 4,1; p. und sik
sich unterjochen, sich mit
gr aneignen, HH II
„, %
prysvar adv. num. dreimal.
prall (aus *prähilaz läufer,
vgl. ags. präh lauf, got.
hragjan, gr. ptxo; ahd.
drigil) m. sklave, unfreier
knecht.
brymia—pü.
*prommon (zu pramma, ad,
waten, schwer auftreten) f-
gestampf, Am. I7, 7.
bromrm.rand; iardarp. der
rand der (in antiker weise
er gedachten) erde,
prongr adj. eng (eigtl. “drän-
gend’), Rh.
pü \gen. pin, dat. per, acc. pik;
ual. nom. it, gen. ykkar,
dat. acc. ykkr; pl. nom. er,
per, gen. yövar, dat. acc.
yör) pron. pers. du; sieht
auch beim imper.; oft en-
klitisch hinter dem verbum
und dann mit diesem zu-
sammengeschrieben, und
zwar hinter auslautendem -n
und -1 als -du (vil-du Zar.
45, 3 u. ö.; mundu HHe.
6, Z u. ö.; nefndu HZHe.
16, 3) oder -do (vildo Vsp.
1,5; HHe. 26, 1; mundo
Hdr. 112ff.3 HHo.22, 15
Grp. 25, 5; 33, 3), hinter
sonstigen siimmhaften aus-
lauten als -Öu (far-du Hav.
119, 7 u. ö.; fer-du Hrbl.
3, 1; ver-du sei HHe. 40,
1; HH 11 51, 1; grem-du
Ls. 12, 6; kom-Öu HHe.
31, 1; gef-öu Skm. 8, ];
haf-du Har. 132, 6; seg-Öu
Vm. I1ff. u. ö.; kveöu =
kveö-Öu Har. 127, 6; styr-
du Hrbl. 7, 1; se-du Hym.
12, 1; snü-du Hal. 46, I;
ärna-Öu Fi. 2,5; nach dem
suffigierten neg. -a-: hirö-a-
du Gör. II 28, 1; 31, 1;
hleer-a-du Sg. 31, 3) od. -Ö0
(teyg-do Har. 115, 6; 120,
6), nach stimmlosen: aus-
lauten als -tu, so hinter dem
-t der 2. sg. stark. prt., das
büfa—pvi-gi-t.
dann schwindet: draptu =
drapt pu, gröftu =gröft pu,
förtu = fört pu, letstu —
letst pu, satstu = satst pu,
namtu = namt pu, sättu
— sätt pu sahest du; bei
praet.-praesentia: skaltu =
skalt pu, muntu = munt
pu, mantu = mant pu er-
innerst du dich, mättu =
mätt pu, knättu = knätt
pu, ferner viltu = vilt pu
Hrbl. 15, 1; 41, ertu = ert
bu du bist; hinter stamm-
haftem t: beit-tu Ghe. 18, 3,
lät-tu, lit-tu HHe. 29, 1
usw.; hinter auslautgehär-
ietem stammhaftem d: sentu
—= send pu Gör. III 6, 1,
halt = hald pu Hrbl. 56, 5:
Fi. 3, 6; hinter stammhaf-
iem s: ris-tu; hinter suffi-
giertem sik: setstu — setsk-
tu setze dich Skm. 29, 4;
Sg. 53, 1, minnztu = minn-
sk-tu Che. 19, 1, kvaztu =
kvaöt-sk-tu HH 37, 5,
vgl. patstu unter 1 sa; hin-
ter suffigierter neg. -at- (vor
der das endungs-t tonloser
hilfsverba fehlt): mun-at-tu
2, skal-at-tu Hav.
113, 6 u. ö., fant-at-tu, gaft-
at-tu, teygi-at-tu Skm. 28,
6 usw.; vereinzelt als -to
(hnokto = hnokt-tu Gör.
III 5, 5.7).
pufa f. hügel, spüze, Skm.
pulr (ags. pyle) m. thul, d. i.
’ vielwissender, stets
zauberer, Hav., Vm., Fm.
bumlungr m. däumling (am
handschuh, vgl. pumall m.
daumen), Is.
pungr adj. schwer, von gewich-
-purr (as. thurri) adj.
grau-
haarig vorgestellter dichter u.
213
ten und sonstigen wider-
ständen, daher p-a strauma
schwere, d. h. beschwerliche,
weil tiefe und reißende,
siröme, Vsp. 39, 2.
*bunn- -geör adj. charakter-
voll(?), Sg. 41, 2 (der zu-
sammenhang scheint ver-
derbt, s. Ef. 94f.).
bunnr,(as. thunni) hai. dünn;
s. hliöd.
purfa (purfta, opt. pri. pyrp-
ta) bedürfen (e-t)
burfi sw. adj bedürftig (e-s).
‘dürr’,
trocken. h
*purr-fiallr adj. mit irok-
an fell, unbehelligt, Hav.
6%
purs (as. thuris) m. riese; das
wort betont die widerwärtige
häßlichkeit; Skm. 36, 1
name der rune.
püsund f. tausend, tausend-
schaft.
pvä (bö, pveginn; as. thwa-
han) ste. waschen.
bvari m. eine art speer, HHv.
18, 6.
pverr adj. zwerch, quer; superl.
i pverst ganz in die quere,
HH. 18, 6
1. pverra (pvarr) sie. schwin-
den, vergehen.
2. pverra (rö) swo. schwinden
lassen, vermindern; p. at
priöiungi um ein drittel ver-
mindern, Hm. 15, 5.
pvi dat. sg. au pat ir sä), [un-
ar auch als adv. in den
edeutungen a) daher, des-
halb; b) umso, desto. S.
pviat.
pvi-at konj. “dadurch, daß’:
weil, denn.
bvi-gi-t adv. nicht um vieles,
19
4
b
Fi
B
214 py—borf.
um weniges, vor kompar.:
p. lengra wenig später, Sg.
60,2; p.fleira wenig mehr,
04.7,2
py (iar; got. piwi) f. sklavin.
er! adj. deutsch, Br.
pr. 4.
pykkia, pikkia (pötta) swv.
deuchen, dünken; der refl.
dat. der person kann enkli-
tisch anschmelzen, und das
en die formen pikkiomz,
pikkiomk (aus *punkiö mis)
ich dünke mir, glaube, HH
II 40, 2; Ls. 54,5 u. ö.;
pykkiz, pikkiz (aus *punkiö
sis) er dünkt sich, Haäv. 28,
1; 30, 4; 31, 1; pikkiz
(aus *bunkiö izwis od. sis)
ihr dünkt euch, haltet euch
für, Sg. 39, 9; pöttomz,
pöttomk (aus *pühtö mis)
ich dünkte mir, fühlte mich,
(mit infin.) glaubte, Haäv.
47,4; 99, 2 u. ö.; Grp. 32,
8; pettomk (aus *pühtiö
mis) ich käme mir vor, Hm.
21, 1; pöttiz (aus *pühtez
+ sik) du glaubtest, Hm. 8,
1; pöttiska (= pöttir +
sik + neg.) du glaubtest
nicht mehr, Ls. 60,6; Hrbl.
26, 5; pöttoz sie hielten
sich für, glaubten, Hav. 49,
4; Rm. pr. 14; Ghv. 11,35;
— oft fehlt der dat. der per-
son ganz, so daß “scheinen’
oder ‘gelten für” die richtige
wiedergabe ist, Hir. 11, 5;
Grp. 52,8; Am. 71,5; Hal.
40,5 u.ö.
pykkr (acc. pykkvan) adj.
dick. ? ,
pylia (pulda) swv. als thul
(bulr) eg vortragen,
Ha». 111, 1; p-z um vor
sich hin murmeln (wie beim
absingen von zaubersprü-
chen), Hav. 17, 3.
pyria (purda) swe. rennen,
schnell traben, Akv. 4, 2
Skm. 10 app.
pyrma (md) swv. schonen, un-
verletzt lassen, (eide) halten
(e-m, e-0). i
pyrnir m. dorngebüsch, HH
}
.
’
pyrstr adj. durstig.
*pys-holl f. lärmoolle halle,
Akv. 29, 8.
pytr (mhd. duz, zu piöta) m.
getöse, geheul.
bogn f. schweigen, Sd. 20, 4.
Zu begia. r
*pogn-horfinn adj. niemals
schweigend (beiwort der ohne
unterlaß dröhnenden mühle,
zu hverfa 1), Grt. 3, 2.
poll (norw. toll, schwed. tall) /.
föhre.
porf (got. parba, ahd. darba) f.
bedürfnis, not, mangel; e-m
er oder verör p. e-8 e-m ist
oder wird etw. nötig, jemd.
hat oder bekommt etw. nötig;
goraz parfar e-s etwas wird
nötig (vgl. ahd. Dötriche
darbä gistuontun fateres {
mines); porf-gi kein be
dürfnıs (danach), nicht nı
tig, HHo. 39, 8; Sg. 35,8.
|
|
|
|
E
B
E
=
h
>
Erklärung der im textbande nicht
vorkommenden abkürzungen und zeichen.
* vor einem aufschlagewort kennzeichnet dieses als nur an der angegebenen stelle
altnordisch belegt (echtes hapax u par s
* vor einem worte innerhalb eines artikels charakterisiert es als unbelegt
(rekonstruiert).
a: accusativ.
abg: altbulgarisch (kirchenslavisch).
än.: altdänisch.
ags.: angelsächsisch.
: altgutnisch.
.: althochdeutsch.
ahd.gl.: Althochdeutsche glossen, hrsg. v. Steinmeyer u. Sievers.
ai.: altindisch.
an., anord.: alt(west)nordisch.
Ark.: Arkiv för nordisk filologi, Lund.
as.: altsächsisch (altniederdeutsch).
aschw.: altschwedisch.
ä.: älter; dä. nhd.: älteres neuhochdeutsch.
Br. I, II: Bruchstücke (textband s. 311ff.).
d.: dativ.
DAk.: Deutsche altertumskunde von Karl Müllenhoff.
Edd. min.: Eddica minora, hrsg. von Heusler u. Ranisch.
e-m: einhveriom (alicui).
e-m: einem (jemandem, alicui).
e-n: einen (jemanden, aliquem).
e-o: einhverio (alicui rei).
Er.1.: Eriks sellandske lov, hrsg. von Thorsen.
f.: femininum.
fär.: färöisch.
Fritzner: Ordbog over det gamle norske sprog af Dr. Johan
Fritzner, 2. aufl.
g.: genetiv.
Gen.: Genesis; ohne zusatz: altsächsische Genesisfragmente
(hrsg. von Braune in: Die bruchstücke der altsächsischen
bibeldichtung).
gr- i Br
ylf.: aginning (in Sn).
Hel.: Haliand. rn
Hild.: Hildebrandslied.
Hild. Sterb.: Hildibrands Sterbelied (in Zdd. min.).
Hkr.: Heimskringla, hrsg. von Finnur Jönsson, 4 bde.
Hunn.: Lied von der Hunnenschlacht (in Edd. min.).
IF.: Indogermanische Forschungen.
J.1.: Jyske lov, hrsg. von Thorsen.
% lat.: lateinisch.
216 Erklärungen. — Nachträge.
Lex. poel.: Lexicon poeticum antiquae linguae septentrio
ed. Sveinbjörn Egilsson, 2. aufl. von Finnur Önsson.
m.: masculinum.
mhd.: mittelhochdeutsch.
mnl.: mittelniederländisch. Mi
Phot.: Händskriftet nr. 2365, 4° gl. kgl. samling i fototypisk
og diplomatisk gengivelse, Kobenhavn 1891.
prs.: praesens.
prt.: praeteritum.
stv. starkes verbum.
süd.: südisch (= “westgermanisch’).
swo.: schwaches verbum. {
wg.: westgermanisch (südisch, südgermanisch).
zfda.: zeitschrift für deutsches altertum.
Nachträge und verbesserungen zum gloss Nu
Bei aldr m. füge hinzu (rs) und streiche ‚‚got. alds f.“.
Unter allr füge hinzu, daß die nominale form des neutrums (@
Bar. 8,3; 10, 3; 12, 3 belegt ist.
Hinter auö-fengr ergänze audigr adj. reich und streiche hi
aud-stafr: „‚audugr adj. reich“.
Unter litill füge hinzu, daß litit Grp. 46, 8 adverbial gebraucht
wie sonst litt. Bei
Unter med (5. 113 mitte) streiche die stelle „Sg. 10, 8“ (vgl. una).
Hinter n&dir ergänze: nzfr(rar) f. schindel (aus birkenrinde).
Hinter oxa ergänze: 6-ort adv. “unschnell, langsam, Sg. 6
(zum adj. grr hurtig). 2
Hinter rognir ergänze: rok n. pl. schicksal, katastrophe;
ragna r. weltuntergang.
Hinter roedi ergänze: roegia (gÖ) swo. verleumden, Ls. 55, 5;
rokkr (rs; got. rigis) n. finsternis, verfinsterung; T. d
große finsternis (weltuntergang, bei dem die riesen er
und gegen Walhall ziehen), Hdl. 1, 5; ragna r. die
de gun fall der götter, weltuntergang (= ragn
s. 39, 6.
An ihren alphabetischen stellen sollten mit verweisungen
zeichnet sein: &r pron. pers. ihr (vos), Hm. 4 u. ö.; it pron.
ihr beide (dualis zu pü); ver pron. pers. wir; vit (2) pron. P
wir beide (dualis zu ek). B;
Unter hyggia sollte die 1. sg. prs. hykk = hygg e
Od. 7, 1 vorkommt, erwähnt sein. SEE
Die beiden gruppen 1 und 2 unter drygia sollten je
en artikel bilden, da es sich um zwei verschiedene
Bu 5 ge nE 3 u nıl RE EL a Se za Zn ZU äE BT un Ger ya Pa a ea a rn a Le
a | y
CARL WINTER'S UNIVERSITÄTSBUCHHANDLUNG IN HEIDELBERG.
=
10.
11.
12:
13.
14.
Indogermanische Bibliothek
herausgegeben von Herman Hırr und W, Streitgeret.
Erste Abteilung: Lehr- und Handbücher.
I. Reihe: @rammatiken.
. Handbuch des Sanskrit mit Texten und Glossar. Eine Ein-
führung in das sprachwissensch. Studium des Altindischen von
Arsert Tuume. I Teil: Grammatik. M. 14.—, geb. M. 16.—.
II. Teil: Texte und Glossar. M.4.—, geb. M. 5.50.
. Handbuch der griechischen Laut- und Formenlehre. Eine
Einf. in das sprachwiss. Studium des Griechischen von
Hırrt. 2. umgearb. Aufl. M.8.—, geb. M. 10,60.
. Handbuch der lateinischen Laut- und Formenlehre. Eine
Einf. in das sprachwiss. Studium des Lateins von FERrDInanD
SomMER. 2./3. Aufl. M. 9.—, geb. M. 11.—.
Kritische Erläuterungen zur lateinischen Laut- und Formen-
lehre von Fernınano Sommer. M.4.—, geb. M. 5.50. y
. Kritisch-historische Syntax des griechischen Verbums der
klassischen Zeit von J.M. Srauı. M.20.—, geb. M. 22.—.
. Awestisches Elementarbuch von H. Reichert. M. 13.—, geb.
M. 15.—.
. Handbuch des Altirischen von R. Thuurneysen. I. Teil:
Grammatik. M. 15.—, geb. M. 17.70. UI. Teil: Texte und Wörter- _
buch. M. 2.40, geb. M. 4.—.
. Elementarbuch der oskisch-umbrischen Dialekte von
C. D. Buck. Deutsch von E. ProxoscH. M.5.—, geb. M. 7.—.
. Handbuch der griech. Dialekte von A. Trume. 2. Aufl. in Vorb,
. Einleitung in die Sprache des Neuen Testaments von
J. H. MouLton. Auf Grund der vom Verfasser neubearb. 3. engl.
Auflage übersetzte deutsche Ausgabe. M. 7.—, geb. M. 9.80.
Altarmenische Grammatik von A. Meırrer. M. 5.40, geb.M. 7.40,
Urslavische Grammatik. Einf. in das vergleich. Studium der
slavischen Sprachen von J. J. Mırxora. I. Lautlehre. M. 3.60.
Litauisches Lesebuch mit Grammatik und Wörterbuch von
A. Leskıen. M.6.—, geb. M. 7.50.
Indogermanische 6rammatik von Herman Hırr. I. Einleitung.
Etymologie. Konsonantismus. M.15.—, geb. M. 17.— II. Der
indogermanische Vokalismus. M. 6.—, geb. M. 7.50. III, Das
Nomen. Im Druck.
Einführung in das Studium der indogermanischen Sprach-
wissenschaft von Jos. ScHRimnen, übersetzt von W. FiscHEr,
M. 6.—, geb. M. 7.50. °
ne Tr
CARI, WINTER'’S UNIVERSITÄTSBUCHHANDLUNG IN HEIDELBERG.
m
15. Handbuch der altbulgarischen (altkirchenslav.) Sprache.
Grammatik, Texte, Glossar von A. Leskıen. 6. Aufl. M.7.—,
geb. M. 9.—.
16. Lettisches Lesebuch. Grammatische und metrische Vorbemer-
kungen, Texte, Glossar von J. EnnzeLm. M,4.—, geb. M. 5.50.
17. Lateinische Umgangssprache von J. B. Hormann. M. 5.—,
geb. M. 6.50.
18. The Syntax of Cases in the narrative and deseriptive Prose
of the Brähmanas by Hanss Orrter. Teill. The disjunct use
of Cases. M. 24.—, geb. M. 26.—.
II. Reihe: Wörterbücher.
1. Lateinisches etymologisches Wörterbuch von A. WALDE.
9. Aufl. M. 10.—, geb. M. 13.—.
2. Slavisches etymologisches Wörterbuch von E. BERNEKER.
9. unveränderte Aufl. 1.Band A—L. M. 19.50, geb. M. 22.—.
3. Etymologisches Wörterbuch der europäischen (germanischen,
romanischen u. slavischen) Wörter orientalischen Ursprungs.
Von K.Loxorsen. M. 13.—, geb. M. 15.—.
Zweite Abteilung:
Sprachwissenschaftliche Gymnasialbibliothek
herausgegeben von Max NIEDERMANN.
1. Historische Lautlehre des Lateinischen von Max NiEDERMANN.
9. Aufl. 2. Abdruck. Kart. M. 2,—.
2. Neuhochdeutsche Sprachlehre. I. Laut- und Wortbildungs-
lehre von Wırıy Scheer. Kart. M. 2.—.
3. Trait6 de stylistique frangaise par Ch. Barır. 1. 2. Aufl.
Kart. M. 5.—, geb. M. 6.—. Il. Exereices d’application. 2, Aufl.
Kart. M. 4.—, geb. M. 5.—.
4. Historische Sprachlehre des Neufranzösischen von EuGEn
Herzoe. 1. Teil: Einleitung, Lautlehre, Kart, M. K—.
Historische Formenlehre des Lateinischen von A. Ernxout,
übersetzt von H. Mertzer. 2./3. Aufl. Kart. M.3.—. x
. Einführung in die Syntax von Ruporr Brümer. Kart. M.4.—.
. Sprachwissenschaftlicher Kommentar zu ausgewählten
Stücken aus Homer von Epvarn Hermann. Kart. M. 2,50. ,
Griech. Wortbildungslehre von A. Desrunner. Kart. M.4.—..
. Kurze Geschichte des Englischen: von Henry Cecı, Wyıo.
Übersetzt von H. Murscuwann. Kart. M.5.—.
Dritte Abteilung: Untersuchungen.
1. Über Reimwortbildungen im Arischen und Altgriechischen.
Eine sprachwissenschaftliche Untersuchung von HERMANN GÜNTERT.
M. 6.80, geb. M. 8.80,
Bd
ba =}
en”
re
f=2)
.
CARL WINTER'S UNIVERSITÄTSBUCHHANDLUNG IN HEIDELBERG.
2. Recueil des publications seientifiques de FERDINAND DE
Sıussure. M. 20.—, geb. M. 23.—.
3. Die Grundbedeutung des Konjunktivs im Griechischen von
AvoLr Warrter. M. 2.50.
4, Die Entwicklung des K-Suffixes in den indogermanischen
Sprachen von F. Ewarn. M. 1.25.
5. Die primären Interjektionen in den indogermanischen
Sprachen, mit besonderer Berücksichtigung des Griechischen,
Lateinischen und Germanischen von E. Schwentser. M, 2.50.
Die Grundlage der Phonetik. Ein Versuch, die phonetische
Wissenschaft auf fester sprachphysiologischer Grundlage auf-
zubauen, von J. FoRCHHANMER. M. 6.—, geb. M. 7.50.
7. Die alten balkanillyrischen geographischen Namen. Auf
Grund von Autoren und Inschriften bearbeitet von H. Krane.
M. 6.50, geb. M. 8.—.
8. Die Duenos-Inschrift von Exı GoLpmann. M.10.—,geb.M.12.—.
Vierte Abteilung: Sprachgeschichte.
1. Geschichte des Griechischen von A. Meırrer. Übersetzt von
H. Meızzer. M. 7.—, geb. M. 9.—.
2. Indogermanische Eigennamen als Spiegel der Kultur-
geschichte von Ferıx Sormsen f. Herausgegeben und bearbeitet
von Ernst FraenkeL. M. 5.—, geb. M. 6.65.
3. Die Sprache, ihre Natur, Entwicklung und Entstehung von
O. Jespersen. Vom Verfasser durchgesehene Übersetzung aus
demi Englischen von R. Hittmair und K. Waibel. M. 14.—,
geb. M. 16.50.
Fünfte Abteilung: Baltische Bibliothek
herausgegeben von GEORG GERULLIS.
1. Lettische Grammatik von J. EnnzeLiın. M. 22.—, geb. M. 25.—.
2, Mosvid. Die ältesten litauischen Sprachdenkmäler bis 1570.
Herausgegeben von G. GerurLis. M. 10.—, geb. M. 12.—.
3. Wörterbuch der litauischen Schriftsprache. Litauisch-
Deutsch. Bearbeitet von M. Nıepermann, A. Senn und Fr. BRENDER.
Erscheint in Lieferungen, je M. 1.50.
Germanische Bibliothek
herausgegeben von WILHELM STREITBERG f.
Erste Abteilung: Elementar- und Handbücher.
I. Reihe: 4rammatiken.
1. Urgermanische Grammatik. Einführung in das vergleichende
Studium der altgermanischen Dialekte von W. Srreitgere. 2, Aufl.
in Vorbereitung.
# 3
2.
. Altisländisches Elementarbuch von A. Hxveukr. 2. Aufl. M.5.—,
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12.
B 15.
Gotisches Elementarbuch von W. Srreitsere. 5./6. Aufl.
M. 4.—, geb. M. 5.50.
geb. M. 6.50.
. Altenglisches Elementarbuch von K,D. Berauiie I. Teil:
Lautlehre. Geb. M. 6.50.
. Altsächsisches Elementarbuch von F. Horrnausen. 2. Aufl.
M. 5.—, geb. M. 6.80.
s Mittelhochdentsches Elementarbuch von V. MicHELS. 3./4. Aufl.
M. 5.—, geb. M. 6.50.
h Eimsländische Grammatik von H. Scuönuorr. M. 7.—, geb.
M. 9.—.
. A modern English grammar by O. Jespersen. I. Sounds and
spellings. Third edition. M.10.—, geb. M. 12,—. Il. Syntax.
1. vol. Second edition. M, 11.—, geb. M. 13.—.
. Deutsche Syntax. Eine geschichtliche Darstellung von O. Be-
HAGHEL. I. Die Wortklassen und Wortformen. A. Nomen, Pro-
nomen. M. 15.—, geb. M. 17.80. II. Die Wortklassen und Wort-
formen. B. Adverbium. C. Verbum. M. 10.—, geb. M. 12,—.
Grammatik der urnordischen Runeninschriften von A. Jo-
HANNESSON. M.3.—, geb. M. 4.70.
Shakespeare-Grammatik von W. Franz. 3. Auflage. M. 14,50,
geb. M. 17.30.
Handbuch der mittelenglischen @rammatik von R. Jorpan.
I. Teil: Lautlehre. M. 6.30, geb. M. 8.—.
Die Moringer Mundart. Laut- und Formenlehre nebst Sprach-
proben. Ein Beitrag zur nordfriesischen Dialektforschung von
Erıka Bauer. M. 6.50, geb. M. 8.—.
Die Mundart von Südvorarlberg und Liechtenstein. Von
Leo Jurz. M. 20.—, geb. M. 22.50.
Historische Grammatik der niederländischen Sprache.
I. Einleitung und Lautlehre. Von M. J. van der Meer, M. 16.—,
geb. M. 18.—.
III. Reihe: Lesebücher.
Altfriesisches Lesebuch mit Grammatik und Glossar von
W. Heuser. M. 3.60, geb. M. 5.20.
. Mittelhochdeutsches Übungsbuch. Herausgegeben von C. vox
Kraus. 2. Aufl. M. 6.50, geb. M. 8.50.
. Althochdeutsches Lesebuch für Anfänger von J. Mansion.
Mit 2 Tafeln. M. 2.40, geb. M. 4—.
Altenglisches Lesebuch für Anfänger von M. FÖRSTER.
2. Aufl. Kart. M. 2.—.
Englisches Lesebuch. Herausgegeben von Fr. Brıe. XIX. Jahr-
hundert. Kart. M. 3.—.
Speeimens of Tudor Translations from the classies. With
a glossary by O.L. Jırıczer. Kart. M.4.—.
-
| CARL WINTER'S UNIVERSITÄTSBUCHHANDLUNG IN HEIDELBERG.
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N U w u.,, Y FI .Y BE WI Er aa Zur ah a
CARL WINTER'’S UNIVERSITÄTSBUCHHANDLUNG IN HEIDELBERG,
IV. Reihe: Wörterbücher.
1. Norwegisch - dänisches etymologisches Wörterbuch. Auf
Grund der Übersetzung von H. Davınsen.neu bearbeitete deutsche
Ausgabe mit Literaturnachweisen strittiger Etymologien, sowie
deutschem und altnordischem Wörterverzeichnis von H. S. Fark
und Arr Torr. 2 Bände. M. 44.—, geb. M. 50.—.
2. Wörterbuch der altgermanischen Personen- und Völker-
namen. Nach der Überlieferung des klassischen Altertums be-
arbeitet von M. Schönreıp. M.8.—, geb. M. 10.—.
3. Mittelhochdeutsches Wörterbuch zu den deutschen Sprach-
denkmälern Böhmens und der mährischen Städte Brünn, Iglau
und Olmütz (XII. bis XVI, Jahrhundert). Von Fr. JELInex.
M. 20.—, geb. M. 23.—.
4. Sprachschatz der angelsächsischen Dichter von C. W.M.
GrEIN. Unter Mitwirkung von F. Horruausen neu herausgegeben
von J.dJ. KönLer. M. 22.—, geb. M. 26.—.
5. Altfriesisches Wörterbuch von F. Horruausen. M. 7.50, geb.
M. 9.—.
6. Etymologisches Wörterbuch der amerikanischen (india-
nischen) Wörter im Deutschen von Karı LokorscH. M. 3.50,
geb. M. 4.50.
V. Reihe: Altertumskunde.
1. Nordisches 6eistesleben in heidnischer und frühchrist-
licher Zeit von A. Orrık. Übertragen von W. Ranısch. Mit
zahlreichen Textabbildungen. 2. Aufl. M.5.—, geb. M. 6.50.
2, Altgermanische Religionsgeschichte von K. Heım. Band I.
Mit 51 Abbildungen. M. 6.40, geb. M. 8.50.
Zweite Abteilung: Untersuchungen und Texte.
1. Streckformen. Ein Beitrag zur Lehre von der Wortentstehung
und der germanischen Wortbetonung von H. Schröper. M.6.—,
geb. M. 8.—. J
12. Ablautstudien von H. Schröper. M. 3.—, geb. M. 4.50.
2. Theophilus. Mittelniederdeutsches Drama, in drei Fassungen
herausgegeben von R. PerscHh. M.2.—, kart. M. 3.—.
3. Die gotische Bibel. Herausgegeben von W. STREITBERG. Der
gotische Text und seine griechische Vorlage. Mit Einleitung, Les-
arten u. Quellennachweisen, sowie den kleineren Denkmälern als
Anhang. Golisch-griechisch-deutsches Wörlerbuch. 2. Aufl.
M. 9.20,*geb. M. 11.20.
4. Lessings Faustdichtung. Mit erläuternden Beigaben heraus-
gegeben von R. Prrsch. M. 1.20, geb. M. 2.40.
5. Rhythmisch-melodische Studien. Vorträge und Aufsätze von
E. Sırvers. M. 3.20, geb. M.5.—.
6. Germanische Pflanzennamen. Etymologische Untersuchungen
über Hirschbeere, Hindebeere, Rehbockbeere und ihre Ver-
wandten von R. Lorwe. M. 5.—, geb, M. 7.—.
AT
DE Se
DE
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en *
Erd =
hr
Br
3
5 Di
-2%. Nibelungenstudien I. Nibelungenlied, Thidrikssaga und Bal-
CARL WINTER'S UNIVERSITÄTSBUCHHANDLUNG IN HEIDELBERG.
7. &eschichte der neuhochdentschen Grammatik von den An-
fängen bis auf Adelung von M. H. Jerrinex. 1. Halbband M, 7.50, -
geb. M. 9.50. 2. Halbband M. 10.—, geb. M. 12.—.
8. Arnold Immessen, Der Sündenfall. Mit Einleitung, An-
merkungen und Wörterverzeichnis neu herausgeg. von F. Krase.
M. 6.40, geb. M. 8.40.
9, Edda. Die Lieder des Codex regius nebst verwandten Denk-
mälern. Herausgegeben von G. Necker. I. Text. 2. durchgesehene
Auflage. M. 5.30, geb. M. 7.30. II. Glossar. M.6.—, geb.M.7.50.
10. Die Katharinenlegende der Hs. II, 143 der Kgl. Bibliothek zu
Brüssel. Herausgegeben von W. E. Corzınson. M.4.—, geb.M. 5.50.
11. Untersuchungen zur Bedeutungslehre der angelsäch-
sischen Diehtersprache von L. L. Schückme. M.3.—, geb.
M.4.50. :
12. Die füröischen Lieder des Nibelungenzyklus von H. pe Boor,
M. 3.20, geb. M. 5.—. j
13. Rother. Herausgegeben von J. pe Vrıes. M. 4.—, geb. M. 6.—.
14. Ziele und Wege der Schallanalyse. Zwei Vorträge von
E. Sıevers. M. 1.50 st
15. Beiträge zur germanischen Sprachwissenschaft. Festschrift
für Otto Behaghel. Herausgegeben von W.Hors. M. 14.—,
geb. M. 16.50. y ea
16. Deutsche Sagversdichtungen des IX.-XI. Jahrhunderts,
nebst einem Anhang: Die gotische Bergpredigt, herausgegeben
von E. Sırvers. M. 5.—, geb. 6.50. 5,
17. Germanentum und Hellenismus. Untersuchungen zur germa-
en Religionsgeschichte von F.R. Schröper. M. 6.—, geb,
. 7.50.
18. Die Deutschen und die Nachbarstämme von Kaspar Zeuss.
- Manuldruck nach der Erstausgabe 1837. M. 8.—, geb. M. 10.50.
19. Zur Wortwahl in der-frühneuhochdeutschen Schriftsprache
von K. v. Bauper. M. 8.—, geb. M. 9.50.
20. Probleme der englischen Sprache und Kultur. Festschrift
für Johannes Hoops. Herausgegeben von W. Kerrer. M.15.—,
geb. M. 17.50.
91. Untersuchungen über die deutsche Verbstellung in ihrer
geschichtlichen Entwicklung von Frieprıca Maurer. M. 10.—,
geb. M. 12.—. i z
laden. Von H. Hrmrer. M. 14.50, geb. M. 16.—. j
- 93. Kleists Novellen „Michael Kohlhaas“ und „Die heilige Cäcliee_
im Wortlaut der ersten Fassung. Neudruck besorgt von H. Meyer- _
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>» W818
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herausgegeben von C. v. Kraus und K. ZwiERZINA.
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schriften herausgegeben von C. von Kraus. M. 10.—, geb. M. 12.—.
. Der Wiener Oswald. Herausgegeben von G. Barsecke. M. 2.20,
geb. M. 4.20.
. Der arme Heinrich von Hartmann von Aue, Überlieferung und
Herstellung herausg. von E. GieracH. 2. Aufl. M.2.40, geb.M.3.85.
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Nach den Handschriften F. und P. unter Heranziehung von
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5. Rittertreue. Eine mittelhochdeutsche Novelle. Herausgegeben
2a» mw
von H. Tnuoma. M. 1.60.
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herausgegeben von WıLHELM MEyER-LÜBkE.
I. Reihe: rammatiken.
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Historische Grammatik der französischen Sprache von W.,
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Altprovenzalisches Elementarbuch von ©. ScHuLTz-GoRa.
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eanischek Elementarbuch von H. Tırrın. M. 4.80, geb.
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6rundriß der altfranzösischen Literatur. I. Älteste Denk-
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XVII. Jahrhunderts. M. 7.—, geb. M. 9.—.
J. Fitzmaurice-Kelly, Geschichte der spanischen Literatur, |
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4. &uy de Maupassant yon Heısrıca Gerzer. Mit Bildnis. M. 8.—,
geb. M. 10.—.
III. Reihe: Wörterbücher,
1. Etymologisches Wörterbuch der rumänischen Sprache, I. La-
teinisches Element von S, Pugcarıv. M.6.—, geb. M. 8.—.
2. Petit Dietionnaire Provencal-Frangais par E. Levy. 2. Aufl.
M. 6.50, geb, M. 8.50.
3. Romanisches etymologisches Wörterbuch ‘von W. MevEr- -
Lüske. 2. unveränderte Aufl. M. 30.—. geb. M. 34.—., L
4. Die romanischen und deutschen Örtlichkeitsnamen des
Kantons Graubünden von Ausust Kügzer. M. 14.—, geb. M. 16.—.
5. Etymologisches Wörterbuch der französischen Sprache von
Ernst Gamitıscaeg. Erscheint in Lieferungen, je M. 2.—.
N IV. Reihe: Altertumskunde. Kulturgeschichte.
2.2 1. Frankreichs Kultur im Spiegel seiner Sprachentwieklung.
Be Geschichte der französischen Schriftsprache von den Anfängen
BR bis zur Neuzeit von Karı Vossıer. 3. Tausend mit Nachtrag
| M. 5.—, geb. M. 7.—. \
Bar V. Reihe: Untersuchungen und Texte,
\ 1. Der Einfluß der germanischen Sprachen auf das Vulgärlatein
von Joser BrücHh. M. 5.—, geb. M. 6.50.
2. Über den Ursprung und die Bedeutung der französischen
Ortsnamen von K. GröHter. I. Ligurische, iberische, phönizische,
griechische, gallische, lateinische Namen. M.10.—, geb. M. 12,—.
3. Das Ninfale Fiesolano Giovanni Boccaceios. Kritischer Text
von BEertHorLp Wiese. Mit 2 Tafeln. M. 2.80, geb. M. 4.30.
4. Hauptfragen der Romanistik. Festschrift für Ph. Aug. Becker.
M. 9.—, geb. M. 11.—. i
5. Idealistische Neuphilologie. Festschrift für Karl Voßler.
Herausgegeben von V. Kıemperer und E. Lerch. M. 8,
FT
Bi} geb. M. 10.—.
Br 6. Reto R. Bezzola. Abbozzo di una storia dei gallieismi italiani
Be nei primi secoli (750—1300). Saggio storico-linguistico. M.9.—,
Ei geb. M. 11.—.
ws 7. Das Katalanische. Seine Stellung zum Spanischen und Proven-
m zalischen. Sprachwissenschaftlich und historisch dargestellt von :
W. Merer-Lüske. M. 6.50, geb. M. 8.—.
Sammlung slavischer Lehr- und Handbücher =.
herausgegeben von A. Leskıen } und E. BERNERER,
Kt I. Reihe: Grammatiken. 5“
1. Grammatik der altbulgarischen (altkirchenslav.) Sprache von
A.Leskıen. 2. Aufl. M.5.—, geb. M. 6.50. ?
2. Slavische Phonetik von Orar Broc#. M. 6.—, geb. M, 8.—.
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3. Urslavische Grammatik von J. J. Mıxora. I. Lautlehre. M. 3.60. I.
4. Grammatik der serbo-kroatischen Sprache. Lautlehre, Stamm- Wa
bildung, Formenlehre von A. Leskıen. M 11.—, geb. M. 14.—.
5. Vergleichende Grammatik der slavischen Sprachen von Franz
Miktosıch. (Manulneudruck) Il. Stammbildungslehre. Geb. \
M. 17.—. IV. Syntax. Geb. M. 33.—. \
N II. Reihe: "Wörterbücher.
1. Slavisches etymologisches Wörterbuch von ErıcH BERNEKER. Br
Band I. A—L. 2. unveränderte Aufl. M. 19.50, geb. M. 22.—. 5
|
!
III. Reihe: Texte und Untersuchungen.
_
. Die alttschechische Alexandreis. Mit Einleitung und Glossar
herausgeg. von Remo Trautmann. M. 5.—, geb. M, 7.—.
. Die Verba reflexiva in den slavischen Sprachen von Aurons $
Marcunies. M. 7.—, geb. M. 8.50.
. Das Statut von Wislica in polnischer Fassung. Kritische
Ausgabe von O. GrünextHaL. M.5.—, geb. M. 6.50.
. Der altkirchenslavische Codex Suprasliensis von Aurons
MaArcuLses. M. 17.—, geb. M. 19.—. \
. Die Bildung der slavischen Personen- und Ortsnamen.
Drei Abhandlungen von Franz MıkrosıcH. Manulneudruck aus Denk-
schriften der Akademie der Wissenschaften, Phil.-hist. Klasse, Wien N
1860—1874. 4°. Im Druck. rn
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herausgegeben von M. Murxo. j
1. Die protestantische Kirchenordnung der Slovenen. Eine lite-
rarisch-kulturhistorisch-philologische Untersuchung von Fr. Kıprıc.
M. 4.50.
2. Slavische und Indogermanische Intonation von Karı H. Meyer. K
M. 1.60.
3. Der Untergang der Deklination im Bulgarischen von Karı
H: Meyer. M. 2.—.
4. Das Asyndeton in den Balto-Slavischen Sprachen von
G. S. Kerrer. M, 2.50. OR
5. Die Wortfolge im Litauischen von E. Scuwentser. M. 1.—, PR
6. Die Schönhengster Ortsnamen von E. SanpsacH. M. 3.50. eg
7. Akzentbewegung in der russischen Formen- und Wort-
suaume: I. Substantiva und Konsonanten von R. NAcHTIGaLL. |
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8. Die Schulkomödien des Pater Franziszek Bohomolec 8. J.
Ein literaturgeschichtlicher Beitrag zur Kenntnis der Anfänge der
modernen polnischen Komödie von An. STENDER-PETERSEn. M. 11.60.
9. Die litauischen Akzentverschiebungen und der litauische
Verbalakzent von T. Torsıörnsson. M. 2.—.
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Bibliothek der klassischen Altertums-
wissenschaft
herausgegeben von J. GEFFCKEN.
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E. Hoppe. M. 6.—, geb. M. 8.—.
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3. Geschichte Vorderasiens und Ägypteus vom 16. Jahrh. v., Chr.
bis auf die Neuzeit von Fr. BırapgeL und A. Gronmann. 1. we;
16.—11. Jahrh. v. Chr. von Fr. Bıraper, Mit 2 Karten. M, 33.—
geb. M. 36.—.
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den Anfängen bis auf die Sophistenzeit. Mit einem Sonderband: An-
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Religionswissenschaftliche Bibliothek
herausgegeben von W, STREITBERG f.
1. Vorlesungen über den Islam von J. Gornzıuer. 2. Aufl. von
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2. Die christliche Legende des Abendlandes von H. GüNTER.
M. 6.40, geb. M. 8.40.
3. Die ats der Dalailamas von G. Schuremans. M. 7.—,
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4 Die Entstehung der Speisesakramente von E. REUTERSKIÖLD. :
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Mit 51 Abbildungen. M. 6.40, geb, M. 8.50. 2
6. Der Ausgang des griechisch-römischen Heidentums von n
J. GEFFcken. M.7.—, geb. M. 8.50. :
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1. Die Methode der Ethnologie von F. Grägner. M.4.—, gel». M.5.50.
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Die deutsche Literatur der Aufklärungszeit. Fünf Kapitel aus
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Philologie. Kartoniert M. 3.—. j
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HARDER, ‚Enzor, Deutsch- -arabisches Handwörterbuch, M. 18.—
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Bameron: em Oceana. Edited with notes by S. B. Liljegren.
Heizer, R., Kl. Schriften. Herausgeg. von M.H.Jellinek und C. von
Kraus. M. 12.—.
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Krarpe, A. H., The legend of Rodrick. M. 2.—.
ei Die „Erlebte Rede“. Eine sprachliche Untersuchung.
MaArzeıı, H.,' Die Tiere in den deutschen Pflanzennamen. Ein
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Kulturen und Urheimaten. Ein neues Bild vom heutigen und
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Geb. M. 8.—.
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Sens, A., Germanische Lehnwortstudien. Dissertation. M.2.—.,
SPIEGELBERG, W., Demotische Grammatik. M. 22.—, geb. M. 5.—.
Stand und Aufgaben der Sprachwissenschaft. Festschrift für Wilhelm
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G. Irsen, H. Junker, F. Kane, C. Karstıen, K. H. Meyer,
V. Mıcrets, W. Porzıe, H. Reichert, E. Sıevers, F. Sommer,
F. Specht, A. Waroe, A. WALTER, J. WEIswEıLeR, H. ZELLER.
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Preuscuen. Mit einer einleitenden Abhandlung und textkriti-
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TOEBELMARN, Fr., Römische Gebälke. Herausgegeben von E. Fiechter
und Chr. Hülsen. I. Mit einem Atlas von 24 Tafeln. M. 25.—.
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VossLer, K., Die philosophischen Grundlagen zum „süßen neuen Stil*
des Guido Guinicelli, Guido Cavalcanti und Dante Alighieri.
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sprachphilosophische Untersuchung. M. 3.—.
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f Wort, Bild und Musik. Halbpergamentband M. 4.—.
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lichen Entwicklung. I. Teil: Die philosophische Grundlage
des älteren Buddhismus. 2. unveränd. Aufl. M. 5.—. 2. Teil:
Die mittlere Lehre (Mädhyamika-sästra) des Nagärjuna. Nach
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mittlere Lehre des Nägärjuna. Nach der chinesischen Version
übertragen. M.5.—. 4. Teil: Die Sekten des alten Buddhismus.
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1% 1—4. Verzeichnis auf Wunsch. f
9: — Germanistische. Herausgegeben von G. Bäsecke, Band 1—4.
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Beiträge, Deutschrechtliche. Herausgegeben von K. Bererız, Band
1—11. Verzeichnis auf Wunsch. ;
— zur neueren Literaturgeschichte. Herausgegeben von W. Werz,
Band 1—4. Neue Folge, herausgegeben von von WALDBERG,
Band 1—11. Verzeichnis auf Wunsch.
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gegeben von O.L. Jırıczer, Band 1—4.. VerzeichnisaufWunsch.
Forschungen, Anglistische. Herausgegeben von J.Hoors, Band 1—62.
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2. ru bei Epikur und Lucrez von E. REITZENSTEIN.
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5. Der oixovonikög des Neupythagoreers Bryson. Von Hrımur
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%. Das Rolandslied. Von E. Wınkzer. M. 1.20.
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Studien, Kieler, zur englischen Philologie. Herausgegeben von
F. Houruausen, Band 1—5 und Neue Folge 5—7. Verzeich-
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Texte, Alt- und Mittelenglische. Herausgegeben von F. HOLTHAUSEN
Ben und L. Morssach, Band 1—11. Verzeichnis auf Wunsch.
2 Texte, Kommentierle griechische und lateinische. Herausgegeben von
J. Gerreren, Band 1—3. Verzeichnis auf Wunsch.
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Des Aristophanes Werke. Übersetzt von J. 6. Doom. JE
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Epiktet. Was von ihm erhalten ist. Nach den Aufzeichnungen
Arrians. Neubeasbeitu der Übersetzung von J. G. Schultheß.
9 £
von.R. Mücke. _.
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CARL WINTER’S UNIVERSITÄTSBUCHHANDLUNG IN HEIDELBERG.
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Die Schrift über das Erlmbene. Deutsch mit Einleitung und
Erläuterungen von H. F. Mürter. M. 1.50.
Griechenlyrik — Römerlyrik in deutsche Verse übertragen von
J.M.Srowasser. Zwei Bände. Deckenzeichnung von Franz
Hein. Geb. M. 7.—.
Heilenische Sänger in deutschen Versen von K. PrEısenpanz und
Franz Heim. Mit Zeichnungen von Franz Hein. Kart. M. 1.—.
Die Tragödien des Sophokles. In den Versmaßen der Urschrift
ins Deutsche übersetzt von Carı Bruch. Neue Ausgabe mit
Einleitung und Erläuterungen von H. F. Mürzer. In Be
mit Decken- und Titelzeichnung von Franz Hein. Geb, M. 4,—..
Spinoza, Von den festen und ewigen Dingen. Übertragen und
eingeleitet von C. Gesuarpr. (Dünndruckpapier, XL u, 594 S.)
Geb. M. 9.50. Die beste Einführung in Spinozas Lehre.
BAYERISCHE
STAATg«
BIBLIOTHER
MUENCHEN
©. F, Wintersche Buchdruckerei.
Carl Winters Universitätsbuchhandlung in Heidelberg‘
Neuerscheinungen:
Die Sprachenfamilien und Sprachenkreise der Erde. Von P. W.
Schmidt S.V.D. Mit einem Atlas von 14 Karten in Litho-
graphie, (Kulturgesch. Bibl, 1.5.) M.42.—, geb. M. 45.—.
Religionsgeschichte Europas. Von Carl Clemen. I. Band: Bis zum
Untergang der nichtchristl. Religionen. Mit 130 Textabb.
Kulturgeschichtl. Bibliothek II. 1.) M. 17.—, geb. M. 19.—.
Indogermanische Grammatik von Hermann Hirt. 1. Einleitung, ,
Etymologie, Konsonantismus: M. 15.—, gebundenM.17.—;
II.Vokalismus. (Indogerm. Bibl.1. I. 13.) M.6.—, geb. M.7.50.
Historische Grammatik der niederländischen Sprache von M. J.var
der Meer, Professor an der Universität Frankfurt a. M.
1. Band: Einleitung und Lautlehre. (GermanischeBibliothek
1.1.16.) M. 16.—, gebunden M. 18.—.
Nibelungenstudien von Heinrich Hempel. I. Nibelungenlied, Thi-
drikssaga und Balladen. (Germanische Bibliothek Il. 22.)
M. 14.50, gebunden M. 16.—.
Mittelhochdeutsches Übungsbuch. Herausgegeben von Carl von
Kraus. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. (Germ.
Bibliothek I. III. 2.) M. 6.50, gebunden M. 8.50.
Rechtssprachgeographie. Von Eberhard Frhr. v. Künßberg. Mit
einer Grundkarte und 20 Deckblättern. (Sitz.-Berichte der
Heidelb. Akademie 1926/27 1.) M.4.—
Etymologisches Wörterbuch der amerikanischen (indianischen)
Wörter im Deutschen von Karl Lokotsch. (Germ. Bibliothek °
1. IV. 6.) M. 3.50. geb. M. 4.50. j
Etymologisches Wörterbuch der französischen Sprache von Ernst
Gamillscheg, o.ö. Professor an der Universität Berlin. Lie-
ferung1-10 (Bogen 1-40) Subskriptionspreis jeM.2.—-Gesamt-
umfang etwa 16 Lieferungen. Nach Erscheinen der letzten
Lieferung wird der Preis erhöht. Das Manuskript liegt voll-
ständig vor, sodaß jeden Monat etwa eine Lieferung wird
erscheinen können.
Wörterbuch der litauischen Schriftsprache. Litauisch-Deutsch.
Bearbeitet von Dr. Max Niedermann, o.ö. Professor an der
Universität Neuchätel. Dr. Alfred Senn, Dozent an der Uni-
versität Kaunas. Dr. Franz Brender, Dozent an der Univer-
sität Kaunas. 1./2. Lieferung. Subskriptionspreis der Lie-
ferung von vier Bogen M. 1.50. Nach Erscheinen der letzten
Lieferung wird der Preis erhöht. Gesamtumfang etwa
12 Liefernngen. wir
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